Hallo in die Runde,

gestern habe ich auf der Straße ein gestempeltes Kennzeichen gefunden und an mich genommen. Da ich ohne großen Aufwand in nächster Zeit nicht so hne weiteres bei einer PI vorstellig werden kann, habe ich bei der Polizei angerufen, und darum gebeten, dass sie das Kennzeichen im Rahmen einer. Streifenfahrt bei mir im Büro abholen. Bis jetzt ist das aber noch nicht geschehen, und das Kennzeichen liegt noch auf meinem Schreibtisch.

Den Fund habe ich ja telefonisch bei der Polizei gemeldet. Besteht für mich noch irgendeine Verpflichtung, wenn die Polizei sich nicht mehr bei mir meldet und das Kennzeichen auch nicht abholt?


Letztes Jahr habe ich in dem gleichen Ort auch schon mal ein Kennzeichen gefunden und bei der gleichen PI angerufen. Damals bekam ich von der Polizei am Telefon die Halterdaten inkl. Telefonnummer genannt (Datenschutz!?), damit ich mich selbst mit dem Halter in Verbindung setze. Der hat das Kennzeichen dann am nächsten Tag bei mir im Büro abgeholt (und noch eine Tüte voller Süßigkeiten als Finderlohn mitgebracht).

Wenn ich die §§ 965 und 966 BGB richtig verstehe, hast du deiner Finderpflicht genüge getan.

Alles vollkommen richtig gemacht!
Vor allem hast Du das Kennzeichen mitgenommen und damit vor Diebstahl und Missbrauch geschützt.
Der unverzügliche Anruf bei der Polizei gehört natürlich dann zu den notwendigen Maßnahmen, aber das hast Du ja auch erledigt.

Sehr gut!

Wenn Du Lust hast, könntest Du noch die zuständige Zulassungsstelle anrufen und informieren. Die (ganz im Ernst gemeint!) sind froh über solche Finder.

Eine gute Möglichkeit ist auch, die Polizei zu bitten, dem Halter eine Telefonnummer zu geben, mit der dieser zum Abholen anrufen kann.

Der Anruf bei der Zulassungsstelle verhindert übrigens auch den Mordsaufwand, den der Halter hat, wenn er sein Kennzeichen vermisst und bei der Zulassungsstelle als verloren meldet. Er bekommt dann ja kein Ersatzkennzeichen mit seiner alten Kombination, sondern ein anderes Kennzeichen mit neuer ZB1. Kostet und macht viel Aufwand, den Du verhindern könntest.

ICh hatte vor einigen Jahren mal in unserer Sackgasse ein Kennzeichen aus dem Nachbarkreis mit einer seht beliebten Buchstabenkombination (MI-NI ***) gefunden und bei der Polizeiwache in Bückeburg (Landkreis SHG) abgegeben.

ICh hatte den Eindruck, die Jungs dort waren etwas angefressen, weil ich denen Mehrarbeit verschafft hatte...

Doc

Vielen Dank für Eure ANtworten und Hinweise.

Ich habe den hier unterbreiteten Vorschlag aufgegriffen und bei der Zulassungsstelle angerufen. Die Dame wusste mit meiner Info nichts anzufangen. Meinte dann aber, dass sie es im System vermerkt hätte.

Mit der Polizei habe ich vorgestern 2x telefoniert. Erst hatte ich dort angerufen, und später einen Rückruf erhalten. Mir wurde gesagt, dass das Kennzeichen vorgestern oder gestern bei mir abgeholt würde. Bislang ist das nicht geschehen.


Heute Vormittag habe ich im Rückspiiegel ein Auto hinter mir fahren sehen, dem das vordere Kennzeichen fehlte. Von hinten habe ich das Auto nicht gesehen. Vielleicht war das ja das Auto, dessen vorderes Kennzeichen auf meinem Schreibtisch liegt.

In diesem Fall solltest Du heute Lotto spielen !

Hallo, auchdasnoch,


das ist so eigentlich nicht erlaubt, es sei denn, der Verlierer hat bei seiner Verlustmeldung ausdrücklich darum gebeten (was recht unwahrscheinlich ist).

Besser wäre gewesen, wenn der Beamte sich von Dir die Genehmigung eingeholt hätte, dem Verlierer, wenn er diesen anruft, Deine Daten zu geben, damit er sich dann mit Dir in Verbindung setzen kann.

Hallo, F117,


stimmt, denn wenn das Kennzeichen noch nicht als verloren oder gar gestohlen gemeldet wurde, können die einfach einen Vermerk im System eingeben, dass es gefunden wurde und sparen sich dann den Aufwand für die Ausschreibung.

Der Fahrzeughalter wird dann verständigt und sobald er bestätigt, dass er das Kennzeichen abgeholt hat, kann der Vermerk wieder gelöscht werden.

Hat für den Halter auch noch den Vorteil, dass er, wenn das Kennzeichen nicht mehr brauchbar sein sollte, problemlos das gleiche Kennzeichen einfach neu machen und von der Zulassungsstelle siegeln lassen kann.

Hallo, Doc aus Bückeburg,

mag sein, dass der Eindruck entstanden ist, aber wenn es so war, war es reine Faulheit.

So ein aufgefundenes Kennzeichen kann man problemlos innerhalb von ein paar Minuten abarbeiten, selbst, wenn es schon ausgeschrieben sein sollte.

Jeder, auch ein Polizeibeamter, ist doch froh, wenn sein (Wunsch)-kennzeichen möglichst schnell gefunden wird, damit man dieses ohne großen Aufwand wieder bekommt.

Somit von Seiten des TE alles richtig gemacht.

Viele Grüße,

Nachteule

Hallo Nachteule,

ich war ja letztes Jahr auch überrascht, dass mir die Polizei die Halterdaten gegeben hat. Das war für den Polizisten wohl die einfachste Lösung des Problems. Und für den Fahrzeughalter und für mich auch. Von daher war es zwar wegen Datenschutz nicht statthaft, aber die einfachste Lösung für alle Beteiligten. Den Verlust des Kennzeichens hatte der Halter übrigens noch nicht angezeigt. Seiner Tochter war aufgefallen, dass das Kennzeichen fehlte, aber weder er, noch seine Tochter hatten deswegen etwas unternommen.

Als ich gestern bei der Zulassungsstelle angerufen hatte, gab es wohl auch noch keine Verlustmeldung. Vielleicht hat der Fahrzeughalter den Verlust noch gar nciht bemerkt.

PWerde Dienstag noch einmal bei der Polizei anrufen. Bis dahin werde ich nichts mehr in dieser Angelegenheit unternehmen. Pfingsten wird für mich auch so anstrengend genug werden.

Auf ein per Anruf angeblich gefundenes Kennzeichen die Halterdaten rauszurücken ist mehr als bedenklich. Da könnte jeder anrufen, um die Daten des neuen Freundes der Ex zu erfahren und Ähnliches. Am Ende entsteht aus solch einer verbotenen Datenweitergabe eine Straftat gegen den Halter.

Hallo, Explosiv,


stimmt, wie schon geschrieben.

Wenn man Daten weitergibt, dann nur mit Zustimmung der betreffenden Person.

So haben wir es bei uns immer gehandhabt, wenn z. B. eine bei einem Unfall verletzte Person sich bei den Ersthelfern bedanken möchte: Die Ersthelfer wurden von uns angerufen und haben dann die Nummer der verletzten Person (natürlich mit dessen Zustimmung) bekommen und konnten dann selber entscheiden, ob sie sich dort melden oder nicht.

Genauso wäre es möglich, dem Halter nach Zustimmung des Finders dessen Telefonnummer und ggf. Anschrift mitzuteilen, damit er das Kennzeichen selber dort abholt (bringt natürlich nur dann etwas, wenn beide nicht zu weit entfernt voneinander wohnen).

Viele Grüße,

Nachteule

Die Polizei hat sich nicht mehr bei mir gemeldet, und somit, entgegen ihrer Zusage, das Kennzeichen auch nicht bei mir abgeholt.

Gestern konnte ich es mir aber einrichten und zeitlich erlauben, dass ich die Polizei aufgesucht habe. Allerdings nicht die PI, die ich angerufen hatte. Nun habe ich das Kennzeichen also bei der Polizei abgegeben. Mittlerweile war es allerdings als gestohlen gemeldet und zur Fahndung ausgeschrieben worden. Dadurch ist ein zusätzlicher Aufwand für alle Beteiligten entstanden. Das hätte man auch einfacher haben können. Aber jetzt ist das Thema (zumindest für mich) abgeschlossen.

Danke Euch für die Antworten, Meinungen und Anregungen.

Mal ganz ehrlich…. ich persönlich wäre nie auf die Idee gekommen zu erwarten dass extra eine Streife vorbeikommt um ein Kennzeichen bei mir abzuholen.

Habe selber vor zehn Minuten auf einer Kreuzung ein Kennzeichen gefunden, dieses bei der Polizei telefonisch gemeldet und werde es morgen im Lauf des Tages auf einer Wache vorbeibringen….

Nachtrag…. die Wache rief vorhin zurück und sagte das gleich eine Streife vorbeikäme um das Kennzeichen abzuholen, es „würde benötigt“….

Egal was dahinterstehen könnte, ich bin es los und gut ist.

vielleicht eines von deren eigenen?

Nö, anderes Bundesland und kein Behördenkennzeichen…. („Deck“-Kennzeichen mal außen vor gelassen).

Bei Kennzeichen ist die Polizei natürlich kein schlechter Ansprechpartner, aber grunsätzlich kurz der allgemeine Hinweis, dass die Polizei per se nicht die zuständige Fundbehörde ist. Dass ist die Gemeinde oder die Autobahnmeisterei.

Edit: Sicherheitshalber: "zumindest in Bayern"

Evtl. wurde das Kennzeichen für eine Straftat verwendet und dann durch die Täter entsorgt...
Und die Polizei hat deswegen ein gesteigertes Interesse an dem Ding.

Nach meinen Recherchen ist die Polizei dafür der einzige/richtige Ansprechpartner, da das Kennzeichen nur dort ins polizeiliche System eingegeben werden kann.

Das bedeutet für den (ehemaligen) Besitzer, dass er sich mit der Bescheinigung der „Fundsache“ lediglich ein neues Kennzeichen holen kann plus siegeln.

Ansonsten, wenn es nicht aufgefunden wird/wurde muss er (nachdem er bei der Polizei den Verlust gemeldet hat) bei der Zulassungsstelle ein völlig neues Kennzeichen inkl. neuer Papiere beantragen…. und das kostet viel mehr Zeit und Geld.






Denke ich eher nicht, dann hätte es nicht, inkl. Fragmenten der Halterung, mitten auf der Kreuzung gelegen.

Ich habe schon etliche Kennzeichenschilder auf der örtlichen Polizeiwache abgegeben, und jedes mal haben die da als erstes die Kennzeichen mit der Fahndungsliste abgeglichen. Nachdem jeweils kein "Treffer" dabei war, wurde die Sache dann immer recht schnell erledigt. Für die schien das auch immer ein ganz normaler Routinevorgang zu sein, ich bin da nie auf Unlust gestoßen oder auf Unsicherheit bei der Abwicklung.

vermutlich hätten sie im Fall eines "Treffers" noch weitere Fragen zu den Umständen des Auffindens gehabt

Das hatten sie gestern auch, nach dem Motto „wann und wo genau“…

Ob das wegen eines „Treffers“ war weiß ich nicht und, ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht so….

Sie haben meine Personalien und telefonische Erreichbarkeit aufgenommen, damit ist für mich die Sache erledigt.

Dann sind deine Erfahrungen und Recherchen falsch. Wie von mir bereits angedeutet, ist es bei Kennzeichen nicht unpraktisch, aber per se eben nicht die originäre Fundbehörde. Und zumindest im wunderschönen Bayern erfolgen die gleichen Veranlassungen durch Gemeinde bzw. Autobahnmeisterei. Die Kennzeichen werden bei uns mit dem Fahndungsbestand abgeglichen.

Hallo, random,


eigenartig.

Bei der Gemeinde (Du wirst vermutlich die zuständige Zulassungsstelle meinen) ist es ja verständlich, aber wieso Autobahnmeisterei (oder ggf. Straßenmeisterei)?

Die Autobahnmeisterei (zumindest in BW) sammelt Fundkennzeichen ein und gibt diese an die für ihren Bereich zuständige Polizeidienststelle ab, damit diese dann weitere Maßnahmen einleiten kann.

Die AM selber hat ja gar keinen Zugriff auf Halterdaten, Ausschreibungen usw., so dass sie gar nicht feststellen kann, wem das Kennzeichen gehört, ob es nur verloren oder gestohlen wurde, ob schon eine Ausschreibung besteht usw.

Richtig ist aber auf jeden Fall, dass man, wenn man so ein Kennzeichen findet oder es im Vorbeifahren sieht, auch die zuständige AM verständigen kann, damit diese es an die Polizei weiterleiten kann.

Viele Grüße,

Nachteule