Korrosion an innenbelüfteten Bremsscheiben |
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Korrosion an innenbelüfteten Bremsscheiben |
24.07.2015, 19:16
Beitrag
#1
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 6430 Beigetreten: 18.10.2007 Wohnort: irgendwo in Sachsen zw. A14/A4/A17/A13 Mitglieds-Nr.: 37650 |
nicht aus der Kontrolltätigkeit, sondern vom Schrotthaufen, Die ersten 3 Bilder sind von einer Achse eines Sattelanhängers, bei welcher sich die 2. Bremsscheibe in 2 Hälften, analog dem letzten Bild zerlegt hat. das heißt hier, sie hat sich zerlegt in einen lose klappernden Ring und einen 2. welcher fast mit der Nabe verbunden ist/war. Dummerweise ist der "klappernde Ring bei der Demonatge zerstört worden und das Nabenteil ist verschütt gegangen. Aber gerade die ersten 3 Bilder zeigen, was aus einem Riss in einer Bremsscheibe, dann bei Überlastung entstehen kann. Das letzte Bild ist das einer Bremsscheibe, welche analog der fehlenden o.g Bremsscheibe geschossen wurde. Bei allen Bremsscheiben auf diesen Bildern ist das Verschleißmaß noch lange nicht erreicht, das Neumaß nur geringfügig unterschritten. Ich nenne hier nicht den Namen des Herstellers der Bremsscheiben, aber meinen Informationen nach muss es da große Probleme geben, da die Verbindungsstege zwischen den beiden Bremsscheibenhälften der innenbelüfteten Scheiben ........................ -------------------- Blue Knights Law Enforcement Motorcycle Club
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Gast_Original Bernie_* |
24.07.2015, 19:28
Beitrag
#2
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OOOHA!!!
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25.07.2015, 08:48
Beitrag
#3
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 4769 Beigetreten: 20.01.2005 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 7902 |
Das ist kein herstellerspezifisches Problem. Allerdings weist als einziger Hersteller SAF Holland auf das Problem der Korrosion innenbelüfteter Bremsscheiben hin und hat sich sogar festgelegt, wann ein Austausch erfolgen muss. Das ist hier offensichtlich nicht geschehen. Hätte der Unternehmer die Herstellervorgaben eingehalten, wäre es niemals zu solchen Schadensbildern gekommen. Über diesen Link kann die entsprechende Informationsschrift geöffnet werden: klick mich.
Zur Korrosion kommt es insbesondere bei Fahrzeugen, deren Fahrzeugführer besonders vorausschauend und damit bremsenschonend fahren und bei Fahrzeugen, die überwiegend mit geringer Auslastung der zulässigen Achslasten betrieben werden. Zur Erinnerung, Bremsen ist nichts anderes, als die Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Eine Verdopplung der Masse ergibt auch eine Verdopplung der Wärmeenergie und eine Verdopplung der Geschwindigkeit, eine Vervierfachung der Wärmeenergie. Durch die Einbindung der Dauerbremse in das Bremsenmanagement, wird die Betriebsbremse erheblich geschont. Dies begünstigt wiederum Korrosion. Hat sich einmal Rost gebildet, wirkt dieser wie ein Schwamm und bindet Wasser. Da durch die geringe Belastung der Betriebsbremse der Wärmeeintrag in die Bremsscheiben fehlt, kann das Wasser nicht verdunsten. Auf deinen Bildern kann man anhand der rötlichen Färbung auch sehr schön sehen, dass die Bremsscheiben durchaus auch einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt waren. Dies begünstigt wiederum die Rissbildung. -------------------- |
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25.07.2015, 10:53
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#4
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 29582 Beigetreten: 16.05.2006 Wohnort: München Mitglieds-Nr.: 19384 |
Das mit der Bremsscheibe ist uns auch schon mal passiert. Beim PKW.
RAV4 EZ 2004. 2013 FZ bei der Werktstatt zum TÜV Termin angemeldet und der Werkstattleiter bot einen kostenlosen (!) Vor-Check an. Bremsenprüfstand > Super Werte. Durchsicht von unten (mit mir) > Alles Top. Weggefahren und keinen Kilometer weiter brach die linke vordere Bremsscheibe genau in der Mitte durch. Hatte dann zwei Scheiben weil die Stege der Innenbelüftung durchrostet waren. FZ per Abschleppunternehmen zurück zur Werkstatt und der Werkstattleiter war sichtlich blass und erschrocken. Vorne Bremsen und Scheiben komplett neu. Beim Abholen schaute ich mir beide an und die rechte Bremsscheibe sah toll aus, die Linke war wie gesagt in "zwei". Das FZ ist jedes Jahr beim Service und hatte beim TÜV sonst nie Probleme. Aber vor solchen Schäden ist man nie gefeit. Ps: FZ ist immer noch Top. -------------------- Es gibt zwei Arten an Menschen. Die einen haben Stil, die anderen keinen T4 Aus Protest die Afd zu wählen weil einem die aktuelle Politik nicht gefällt ist wie im Wirtshaus aus dem Klo zu saufen weil einem das dortige Bier nicht schmeckt. |
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25.07.2015, 21:37
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#5
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 6430 Beigetreten: 18.10.2007 Wohnort: irgendwo in Sachsen zw. A14/A4/A17/A13 Mitglieds-Nr.: 37650 |
Danke @ Burkhard, diese Information kannte der Unternehmer noch nicht, bekam sie auch beim Kauf der Bremsscheiben nicht.
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26.07.2015, 11:42
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#6
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 15855 Beigetreten: 05.02.2008 Wohnort: Vussem bei Mechernich bei Euskirchen zwischen Köln, Bonn und Aachen Mitglieds-Nr.: 39938 |
Da wird den Fahrern jahrzehntelang anerzogen wie sie bremsen sollen und Retarder und dann sowas. Zeit für eine Umerziehung.
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Konstantin Ziolkowski, russischer Raumfahrttheoretiker "Bildung ist das, was übrigbleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat." Werner Heisenberg, deutscher Physiker und Nobelpreisträger Reverse Engineering Modification: Imitation of "Imitation Of Life".... Für alle die Holländisch können: .... de negen oplichters .... dronken mensen en kinderen spreken altijd de waarheid. Sightseeing Brüssel: Kongreßplatz, Botanischer Garten, Kunstberg. Sightseeing Casablanca |
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26.07.2015, 14:35
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#7
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 11927 Beigetreten: 19.09.2007 Wohnort: NRW Mitglieds-Nr.: 36749 |
Aber selbst bei manchen PKW soll man die Bremse doch gelegentlich so betätigen, dass die Temperatur ansteigt und ggf. vorhandene Feuchtigkeit in der Bremsscheibe oder im kompletten Bremssattel verdampft.
-------------------- Voltaire: „Wenn Du wissen willst, wer dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.“
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26.07.2015, 15:01
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#8
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 6430 Beigetreten: 18.10.2007 Wohnort: irgendwo in Sachsen zw. A14/A4/A17/A13 Mitglieds-Nr.: 37650 |
ist schon richtig.
Bei modernen LKW arbeiten 2 bis 3 Bremssysteme gleichzeitig. entweder Retarder/Intarder, Motorbremse und Betriebsbremse, welche beim Betätigen des Bremspedales angesteuert werden oder aber auch verstärkte Motorbremse und Betriebsbremse. Bei eingeschaltetem Tempomat und eingeschalteter Bremsomat ( so heißt es bei MAN ) Funktion fährt das FAhrzeug wie ein PKW und versucht bei der Bremsung selbständig die Geschwindigkeit innerehalb einer eingestellten Differenz zu halten. Hierbei kommt die Bremsanlage selten auf richtige Betriebstemperatur, am ehesten wenn kein Retarder sondern nur die verstärkte Motorbremse verbaut ist. Hier schaltet die Automatik das Fahrzeug selbständig etwa 2 bis 3 Gänge zurück, was man auch unterstützen kann. Die Motordrehzahl geht da gerne auch mal zulässigerweise ins "ROTE" Nur wenn man "zubremsen" muss, kann es heiß in der Bremse werden. Oder eben bei starken "Schnellbremsungen" welche man ja durch vorausschauende Fahrweise verhindern soll (ökonomische Fahrweise) -------------------- Blue Knights Law Enforcement Motorcycle Club
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Gast_Georg_g_* |
26.07.2015, 15:35
Beitrag
#9
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Bremsscheibe
Dieses Schadensbild ist meines Erachtens nicht auf bremsenschonende Fahrweise oder geringe Achslasten zurückzuführen. Während einer Regenfahrt wird die Bremsscheibe nass, sowohl an den Reibflächen als auch an der Innenseite. Das kann ich auch nicht durch mein Bremsverhalten ändern, denn dazu müsste ich ja permanent bremsen und sobald ich kurz aufhöre zu bremsen, würde die Bremsscheibe schon wieder nass werden. Wenn die Fahrbahn wieder trocken ist, dann trocknet auch die Bremsscheibe wieder in wenigen Sekunden, auch an der Innenseite, weil sie ja dort belüftet ist. Korrosion kann dann eigentlich nur vorkommen, wenn das Fahrzeug über einen langen Zeitraum immer wieder mit nassen Bremsscheiben abgestellt wird. Dann gibt es keinen Wärmeeintrag durch das Bremsen und auch keinen trocknenden Fahrtwind. Das kann man nur mäßig beeinflussen, indem man beispielsweise vor dem Abstellen des Fahrzeugs die letzten Bremsungen nicht durch Retarder oder Motorbremse durchführt, sondern nur über die Betriebsbremse. Gegen hohe Luftfeuchtigkeit nützt das aber auch nichts. Als hauptsächliche Ursache für dieses Schadensbild sehe ich eine zu geringe Materialstärke an. Also eher eine Fehlkonstruktion des Herstellers und keine Fehlbedienung des Fahrers. |
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26.07.2015, 16:10
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#10
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 7098 Beigetreten: 13.04.2007 Mitglieds-Nr.: 30602 |
Korrosion kann dann eigentlich nur vorkommen, wenn das Fahrzeug über einen langen Zeitraum immer wieder mit nassen Bremsscheiben abgestellt wird. An die Bremsen denken die Wenigsten, wenn das Fahrzeug vor der Ruhe/Standzeit mal eben durch die Waschanlage gefahren wird ... Oder, wer stellt denn ein Fahrzeug mit nassen Bremsen ab? (Doch Fehlbedienung?) |
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26.07.2015, 16:16
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#11
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 4769 Beigetreten: 20.01.2005 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 7902 |
Schau dir doch einfach mal die Originalbremsscheiben an. Das liegt mit Sicherheit nicht an einer zu geringen Materialstärke. Das hier beschriebene Problem haben alle Hersteller. Es liegt ein erheblicher Materialabtrag durch Korrosion vor. An der Vorder- und Antriebsache an Zugfahrzeugen wirst du das Problem kaum feststellen, allenfalls an Liftachsen und an Nachlaufachsen. Bei teilbeladenen Fahrzeugen und Anpassungsbremsungen kann an diesen Achsen der Bremsdruck bis auf null reduziert werden.
Hinsichtlich der Bremsenabstimmung stehen die Trailerhersteller vor fast unlösbaren Herausforderungen. Besonders problematisch wird es, wenn EBS Züge mit einer 5-poligen ISO 7638 Steckverbindung betrieben werden, da dann keine Koppelkraftregelung stattfinden kann. Korrosion entsteht auch nicht plötzlich. Auf den Bildern sind die Rostschichten klar erkennbar. Wenn das Fahrzeug tatsächlich ordnungsgemäß bei den periodischen Fahrzeuguntersuchungen geprüft worden wäre, wäre es nie zu diesem Schadensbild gekommen. -------------------- |
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26.07.2015, 16:19
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#12
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 7098 Beigetreten: 13.04.2007 Mitglieds-Nr.: 30602 |
Zum Bremsscheibenverschleiss kann ich noch etwas anmerken: Wenn bei einigen LKW Modellen bei eingeschaltetem Tempomat der Retarder betätigt wird, "macht" der Computer die Aufliegerbremse mit "zu"! Einige wundern sich zwar über die extrem gute Bremswirkiung des Retarders, bemerken aber nicht die glühenden Scheiben am Auflieger ... |
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26.07.2015, 16:21
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#13
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 6430 Beigetreten: 18.10.2007 Wohnort: irgendwo in Sachsen zw. A14/A4/A17/A13 Mitglieds-Nr.: 37650 |
@ Burkhard , Du wirst doch hier nicht den Prüforganisationen Schlamperei vorwerfen
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Gast_Georg_g_* |
26.07.2015, 16:32
Beitrag
#14
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Guests |
... allenfalls an Liftachsen und an Nachlaufachsen. Bei teilbeladenen Fahrzeugen und Anpassungsbremsungen kann an diesen Achsen der Bremsdruck bis auf null reduziert werden. Das bestätigt ja meine Aussage, dass es sich nicht um eine Fehlbedienung handelt. Der Fahrer kann das ja nicht beeinflussen. Wenn das Fahrzeug tatsächlich ordnungsgemäß bei den periodischen Fahrzeuguntersuchungen geprüft worden wäre, wäre es nie zu diesem Schadensbild gekommen. Starke Korrosion an der belüfteten Innenseite, obwohl das Verschleißmaß der Bremsscheibe noch lange nicht erreicht ist - das ist für mich eine Fehlkonstruktion. Die Innenseite der Bremsscheibe wird ja im wahrsten Sinne des Wortes "in die Zange genommen". Entweder muss die Materialstärke größer werden oder man müsste die Innenseite mit einem Korrosionsschutz versehen, was ja technisch machbar wäre, aber den Preis etwas erhöhen würde. Wenn bei einigen LKW Modellen bei eingeschaltetem Tempomat der Retarder betätigt wird, "macht" der Computer die Aufliegerbremse mit "zu"! Ich habe das jetzt nicht in der StVZO oder in einer ECE-Rili nachgeschlagen, aber diese Auslegung ist meines Wissens schon seit ca. 20 Jahren nicht mehr zulässig. Beim Betätigen einer Dauerbremse darf keine Radbremse aktiviert werden. Ob es eine Spezialvorschrift für Tempomat mit Bremsfunktion gibt, weiß ich nicht. |
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26.07.2015, 19:03
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#15
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 4769 Beigetreten: 20.01.2005 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 7902 |
... allenfalls an Liftachsen und an Nachlaufachsen. Bei teilbeladenen Fahrzeugen und Anpassungsbremsungen kann an diesen Achsen der Bremsdruck bis auf null reduziert werden. Das bestätigt ja meine Aussage, dass es sich nicht um eine Fehlbedienung handelt. Der Fahrer kann das ja nicht beeinflussen. Wer hat denn behauptet, dass es sich um eine Fehlbedienung handelt, die der Fahrer zu verantworten hat? Wenn das Fahrzeug tatsächlich ordnungsgemäß bei den periodischen Fahrzeuguntersuchungen geprüft worden wäre, wäre es nie zu diesem Schadensbild gekommen. Starke Korrosion an der belüfteten Innenseite, obwohl das Verschleißmaß der Bremsscheibe noch lange nicht erreicht ist - das ist für mich eine Fehlkonstruktion. Die Innenseite der Bremsscheibe wird ja im wahrsten Sinne des Wortes "in die Zange genommen". Entweder muss die Materialstärke größer werden oder man müsste die Innenseite mit einem Korrosionsschutz versehen, was ja technisch machbar wäre, aber den Preis etwas erhöhen würde. Ich weiß gar nicht, wo das Problem gesehen wird? Die Bremsscheiben halten trotzt der dauerhaften Nutzung viele Jahre, ohne dass die Verschleißgrenze unterschritten wird. Nun kommt es vereinzelt vor, dass unter bestimmten Umständen die Schwächung der Bremsscheiben durch Korrosion früher eintritt, als die Unterschreitung des Verschleißgrenzmaßes. Um zu verhindern, dass korrosiv geschädigte Bremsscheiben unbeanstandet bleiben, hat der Hersteller, in diesem Fall SAF, eine klare Vorgabe erlassen. -------------------- |
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Gast_Original Bernie_* |
26.07.2015, 19:27
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#16
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Wer hat denn behauptet, dass es sich um eine Fehlbedienung handelt, die der Fahrer zu verantworten hat? Naja... Man könnte darüber anfangen zu diskutieren, inwiefern die BA nicht beachtet wurde... Denn schon bei meiner TGA Bj. ca. 2000 stand als dicke Warnhinweis drin, daß man nicht zu sehr nur mit dem REtarder fahren sollte, da ansonsten die Bremsanlagen ihre maximale Wirkungsstärke verlieren und sich schneller verschleissen... |
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26.07.2015, 19:33
Beitrag
#17
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 4769 Beigetreten: 20.01.2005 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 7902 |
...könnte man, muss man aber nicht.
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Gast_Georg_g_* |
26.07.2015, 20:12
Beitrag
#18
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Wer hat denn behauptet, dass es sich um eine Fehlbedienung handelt, die der Fahrer zu verantworten hat? Beispielsweise du selbst. ;-) Du hast zwar den Begriff "Fehlbedienung" nicht benutzt, aber das das Fahrverhalten als Mitursache gesehen: "Zur Korrosion kommt es insbesondere bei Fahrzeugen, deren Fahrzeugführer besonders vorausschauend und damit bremsenschonend fahren ..." Ich weiß gar nicht, wo das Problem gesehen wird? Genau in dem, was du selbst beschrieben hast: Die Bremsscheiben sind austauschreif, obwohl die Verschleißgrenze noch lange nicht erreicht ist. SAF-Holland hat übrigens auch kein Patentrezept dagegen und gibt auch keine Hinweise zur Vermeidung dieser Korrosion, sondern erklärt nur, wann die Bremsscheibe nicht getauscht werden muss (leichte Oberflächenkorrosion) bzw. getauscht werden muss (tiefergehende Korrosion mit mehreren Schichten Rost). Im Übrigen sind wir uns ja über eines einig: Bevor eine Bremsscheibe so aussieht wie auf obigem Bild, dann ist der Austausch vorrangig und die Frage nach der Ursache zweitrangig. Aus polizeilicher Sicht ist der "status quo" der Bremsanlage natürlich wichtiger als über die Ursache zu philosophieren. |
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26.07.2015, 20:40
Beitrag
#19
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 3163 Beigetreten: 15.09.2003 Wohnort: Düren Mitglieds-Nr.: 30 |
Hallo Burkhard,
leider sind die inneren Bereiche von Bremsscheiben per Sichtprüfung häufig garnicht einsehbar. Selbst mit Spiegel oder Endoskop gewinnt man nur sehr schlechte Einblicke. Grüße vom Gardasee. Stefan |
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27.07.2015, 06:04
Beitrag
#20
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 4769 Beigetreten: 20.01.2005 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 7902 |
Hallo Steffan,
ich gebe dir Recht, dass es nicht immer ohne Weiteres möglich ist, die Bremsscheiben bei einer HU oder SP zu prüfen. Gerade im Anhängersektor kenne ich keine Scheibenbremse, die so verbaut ist, dass man die Innenbelüftung nicht von innen oder außen über die Felgenlöcher sehen kann. Darüber hinaus haben die Hersteller Wartungsintervalle vorgeschrieben. Während der Verschleißzustand von Bremsbelägen i. d. R. alle drei Monate zu prüfen ist, müssen die Bremsscheiben alle 12 Monate geprüft werden. Notfalls müssen hierzu die Räder abgenommen werden. In einem Jahr rosten die Scheiben nicht so schnell, dass sie, wie beschrieben, wegbrechen. Unter dem Strich hat der Unternehmer den Hut auf. Wenn er meint, es reicht, wenn sein Haus- und Hofschlosser sich der Sache annimmt, dann ist das seine Entscheidung. -------------------- |
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27.07.2015, 15:38
Beitrag
#21
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 4714 Beigetreten: 15.04.2006 Mitglieds-Nr.: 18463 |
Korrosion kann dann eigentlich nur vorkommen, wenn das Fahrzeug über einen langen Zeitraum immer wieder mit nassen Bremsscheiben abgestellt wird. An die Bremsen denken die Wenigsten, wenn das Fahrzeug vor der Ruhe/Standzeit mal eben durch die Waschanlage gefahren wird ... Oder, wer stellt denn ein Fahrzeug mit nassen Bremsen ab? (Doch Fehlbedienung?) Mit einer schonenden Fahrweise hat das nichts zu tun, wie sollen sich die Innenkanäle bitte mit einer härteren Gangart "entrosten" , bei Rost am Tragbild schaut das wohl anders aus. Bei all Euren Betrachtungen habt Ihr die Chloridkorrosion durch die Tausalzbelastung der Bremsen vergessen, der fuchsrote Belag hat nichts mit Bremsenüberhitzung zu tun, sondern mit einem Metallfraß durch NaCl oder CaCl2 (die häufigsten Auftaumittel), beide auch noch sehr hygroskopisch (Ca CL2 wird u-a- gerne in Billigluftentfeuchtern verwendet ...). Der fuchsrote "Chloridrost" ist eine Mischung aus Eisen(hydro-)chlorid und Eisenoxid; Chloridkorrosion führt zu Metallfraß an den Korngrenzen des Stahls, sog. "Pitting", insMetall hinein, die dadurch entstehenden Kerben führen letztendlich zum Bruch der Stege - im Inneren der Bremsen wird es zwar warm, aber das Tausalz bleibt natürlich drinnen, wirkt hygrosopisch und kann hier kräftig wüten. Wasser spielt dabei eine entscheidende Rolle, aber braucht es garnicht in Form von direkter Besprühung, Luftfeuchte und Reaktionswasser reichen ... Simpel: Metall und Kochsalz zusammen mit Luftsauerstoff reagieren zu Metalhydrochlorid, Metallchlorid, Metalloxiden unter Freisetzung von Wasserstoff der weiter mit Luftsauerstoff zu Wasser reagiert .... In weiterem Schritt werden die Chloride weiter oxidiert und das Chlor wieder freigesetzt - und schnappt sich ds nächste Metallion .... solange Wasser im Spiel ist ist das ein nicht stoppbarer Prozeß ... Da die Reaktionsprodukte auch noch mehr Platz einnehmen, kommt es zu sprengwirkungen, das kenn mann vor allem bei Betonbewährungen, die Tausalzen ausgesetzt sind .... ähnliches spielt sich auch an Bremsscheiben ab (und an vielen Teilen unserer Karrossen, die immer von innen nach außen rosten , Stichwort: Hohlraumversiegelung... und Lochfraßkorrion... -------------------- Meine Webseite
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27.07.2015, 16:41
Beitrag
#22
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 7098 Beigetreten: 13.04.2007 Mitglieds-Nr.: 30602 |
... solange Wasser im Spiel ist ist das ein nicht stoppbarer Prozeß ... Ich hab nix anderes Behauptet ... Wasser, das eine längere Zeit auf die Bremsscheiben einwirken kann, hat nun mal diesen Effekt. Die Aussenseite der Scheiben wird von den Bremsbelägen immer blank poliert - in den Lüftungskanälen kann der Rost sich ungehindert ausbreiten. |
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27.07.2015, 17:13
Beitrag
#23
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 7098 Beigetreten: 13.04.2007 Mitglieds-Nr.: 30602 |
Dieser "Schaden" kommt öfter vor, als man denkt. (Wie weiter oben schon bemerkt wurde, in das "Innere" der Scheiben kann nur schlecht reingeschaut werden.) Selbst bei PKW Bremsen kommt das vor. Das Bild, welches @blackdodge gerne einstellen wollte, hätte etwa so ausgesehen ... (Ein identisches Bild hab ich "eigenhändig" bei einem unserer Auflieger gesehen ...) |
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27.07.2015, 22:24
Beitrag
#24
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 4714 Beigetreten: 15.04.2006 Mitglieds-Nr.: 18463 |
... würde mich interessieren, ob solche Schäden auch an innenbelüfteten Scheibenbremsen auftreten, wo es keine Streusalzlast gibt ...
... solange Wasser im Spiel ist ist das ein nicht stoppbarer Prozeß ... Ich hab nix anderes Behauptet ... Wasser, das eine längere Zeit auf die Bremsscheiben einwirken kann, hat nun mal diesen Effekt. Die Aussenseite der Scheiben wird von den Bremsbelägen immer blank poliert - in den Lüftungskanälen kann der Rost sich ungehindert ausbreiten. Da braucht s keine Waschatraße, es reicht die Feuchte, die von Salzresten angezogen wird, BTW: Je wärmer die geheizteGarage, umso schneller der Fraß .. -------------------- Meine Webseite
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28.07.2015, 23:38
Beitrag
#25
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 3269 Beigetreten: 28.05.2013 Mitglieds-Nr.: 68698 |
In einem Jahr rosten die Scheiben nicht so schnell, dass sie, wie beschrieben, wegbrechen. Aus eigener Erfahrung. Woher will man wissen wann was wie bricht? Mir ist mal eine Bremstrommel nach 2 Wochen gerissen. Da war noch nicht mal Rost dran. Und die Ausrede mit eines der wenigen Fahrzeuge mit der "verstärkten" Bremse habe ich nicht geglaubt. Denn so stark war sie nicht, dass sie eine Bremstrommel sprengt. Die alte Bremstrommel hat ja auch bis zur Verschleißgrenze gehalten. Und die wurde im Kurzstreckenverkehr wirklich nicht geschont. Was ist, wenn der Kunde von SAF nicht über die Sachverhalte informiert wurde? Was, wenn er die Bremsscheibe von einem anderen Hersteller hat? Was wenn er das Fahrzeug gebraucht gekauft hat und die Unterlagen beim Vorgänger verloren gingen? Usw. Woher soll er das dann wissen? Ausser er liest hier mit oder hört es von hören sagen. |
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29.07.2015, 05:46
Beitrag
#26
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 4769 Beigetreten: 20.01.2005 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 7902 |
@Tanker, dass auch neuwertige Bremstrommeln oder Bremsscheiben reißen bzw. brechen, ist nicht auszuschließen, denn bereits bei deren Transport kann schon einiges schief gehen. Hier geht es aber ausschließlich um den Bruch der Stege infolge von Materialschwächung durch Korrosion. Ich habe in meiner Lehre, was zugegebener Maßen nun schon einige Jahre her ist, sechs Monate, tagein und tagaus, Bremsen von schweren Nutzfahrzeugen repariert. Bremstrommeln und Bremsbacken runter, Bremswellenlager neu ausbuchsen, Bremstrommeln ausdrehen und Übermaßbremsbeläge einbauen. Ich habe in den 11 Jahren Kontrolltätigkeit bei der Polizei tausende von Bremsscheiben und Bremstrommeln kontrolliert und ich meine daher, mich ein wenig in der Materie auszukennen. Derartige Bremsscheiben habe ich ausschließlich an schlecht gewarteten Fahrzeugen festgestellt. Es war auch nie der einzige Mangel.
Die technischen Informationen sind für jedermann zugänglich eingestellt. Der Unternehmer muss auch nicht selbst die Kontrolle durchführen. Er muss aber durch eine entsprechende Organisation und Kontrolle dafür Sorge tragen, dass die Fahrzeuge ordnungsgemäß gewartet und gepflegt und nur betriebs- und verkehrssicher in Betrieb genommen werden. Er hat dafür zu sorgen, dass die Fahrzeuge entsprechend den Herstellervorgaben geprüft und instandgesetzt werden. Ohne den Bogen und die Verantwortung für den Unternehmer zu überspannen; wenn der Unternehmer seine Fahrzeuge aus wirtschaftlichen Aspekten lieber durch seine eigene "Werkstatt" betrauen lässt und nicht in einer Fachwerkstatt, deren Personal kostenintensiv entsprechend beschult wurde, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass solche Mängel "übersehen" werden, sehr hoch. Und dann der Aufschrei, wenn eine Werkstatt oder ein Prüfer sagt, die Bremsscheiben müssen raus, weil sie korrodiert sind... "Aber die sind doch noch gar nicht verschlissen, die bremsen doch noch!" Für mich gibt es nur ein Fazit. Wenn sich die Unternehmer, Prüfer und die Werkstätten an die Herstellervorgaben halten, dann kann es nicht zu solchen Schadensbildern kommen. Allerdings sollten auch die Hersteller weiter an der Qualität arbeiten. Eine Verschlankung der Stege zur Gewichtsoptimierung, ist absolut kontraproduktiv, wenn nicht auch an einem korrosionsbeständigen Material gearbeitet wird. -------------------- |
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01.08.2015, 00:07
Beitrag
#27
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 3269 Beigetreten: 28.05.2013 Mitglieds-Nr.: 68698 |
Ich habe zwar keine Lehre in einem verwandten Beruf, aber ich war immer dabei wenn mein Vater Autos repariert hat. War gelernter Kfz-Mechaniker. Und ich habe mal für einen LKW eine Bremsleitung selbst gemacht. Also gebogen und die Anschlüsse gebördelt. War eine hydrauliche Leitung. Keine Angst, die Leitung hat den LKW ausgehalten. Mein Vater war da bei mir sehr pingelig.
Oder mal mit dem damaligen 7,5 Tonner beim TÜV. Ich musste mit runter in die Grube. Da wurde mir die Bremsleitung an der Hinterachse gezeigt. Die sei wegen Korrosion sofort aus zu wechseln. Dann wurde mir die Leitung an der Vorderachse gezeigt. So müsste die aussehen. An der Hinterachse wurde nichts gemacht. Ein paar Wochen später. Irgendwas stimmt da nicht. Irgendwas ist mit der Bremse. Und eine Leitung war nicht mehr dicht. Aber nicht an der Hinterachse, sonder so wie sie aussehen sollte, nämlich an der Vorderachse. Also nächste Leitung gemacht. Ja, mein Vater hatte die Ausrüstung dazu. Ist jetzt nicht zur Nachahmung empfohlen, aber was ich sagen wollte, man sitzt in den Dingen nicht drin. So frei zugänglich sind Angaben nicht. Such doch einfach mal im Internet ohne den speziellen Hersteller zu benennen. Und selbst bei diesen kommt man erst schnell drauf, wenn man die entsprechenden Suchbegriffe nutzt. Wenn man falsche/nicht passende Suchbegriffe nutzt kommt man unter u.U. nie drauf. Ist daran der Halter wirklich selbst schuld, wenn er nicht um das Problem weiß? Ich habe schon vom ersten Auto an Scheibenbremsen. Und ausser Verschleiss noch nie Probleme damit gehabt. Aber so langsam verstehe ich den Händler, der mir sagte, beim nächsten Anhänger den ich kaufe überlege ich mir, ob ich den nicht wieder mit Trommelbremsen kaufe. Oder woher kommen die schwarzen Streifen auf der Straße die ich ab- und zu mal sehe? Irgendwie scheint die Scheibenbremse beim LKW noch nicht ganz ausgereift. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 24.11.2024 - 06:52 |