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> MPU-Vorbereitung - TF Fahrrad 1.88 Promille
Fietser
Beitrag 01.07.2023, 12:38
Beitrag #1


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Beigetreten: 01.07.2023
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Hallo liebe Forenteilnehmer,


Ich lese seit rund 3.5 Wochen hier eifrig verschiedene Beiträge, da auch ich einen verhängnisvollen Fehler gemacht habe, und habe bereits viele wertvolle Infos mitgenommen, auch wenn mir klar ist, das ich noch einen weiten Weg vor mir habe.

Ganz kurz die gröbsten Infos zu mir:

Alter: 41
Name hier: Fietser
Geschlecht: männlich
Größe: 1.94 m
Gewicht: 77 kg
Vorfall: Trunkenheitsfahrt mit Sturz mit dem Fahrrad, BAK 1.88 Promille, kein Fremdschaden, Polizei und Krankenwagen vor Ort
Wohnort: NRW
Führerschein: seit 2000, keine Vorkommnisse, weder in Bezug auf Alkohol, noch auf Verkehrssünden


Ich habe für mich selbst im Sinne der Aufarbeitung, und zur Dokumentation bereits einiges festgehalten, auch den ein oder anderen spontanen Gedanken, hab mich aber im Sinne der Übersichtlichkeit, und auch - so denke ich - im Sinne des Forum, um denen, die jemandem hier Hilfe anbieten, möglichst wenig Arbeit zu bescheren, mich des Kurzfragebogens bedient, und diesen zur Beschreibung der Geschehnisse verwendet, an manchen Stellen habe ich auch Texte aus meiner eigenen, weniger strukturierten Doku übernommen, sollte ich daher irgendwo logische Brüche produziert haben, bitte ich um Entschuldigung. Bitte ausserdem nicht wundern, wenn der Text teilweise sehr nüchtern klingt, ich bin tatsächlich ein sehr sachlicher bzw. nüchterner Mensch. (kommt mir das nur so vor, oder ist das Wort nüchtern hier suboptimal..?)

Wie dem auch sei... hier erst mal meine ersten Gedankengänge zu den Geschehnissen, und der Aufarbeitung, die in den letzten 4 Wochen entstanden sind. Mir ist klar, dass diese sicherlich an mancher Stelle noch an der Oberfläche kratzen, Aufarbeitung und Nachdenken braucht nun einmal Zeit....



1. Was ist passiert?
Was wurde konsumiert und welche Mengen? Wann wurde konsumiert und wann kam es zur Auffälligkeit (ungefähres Datum, möglichst genauer Zeitraum zwischen Konsum und Auffälligkeit)? Beschreiben Sie den Hergang der Auffälligkeit. Welche Aussagen wurden gemacht? Gibt es Messwerte (Schnelltests, Atemalkohol, Blutwerte, etc.)


In der Nacht von 02.06.2023 zum 03.06.2023 habe ich, nachdem ich offenbar größere Mengen (Bier und Kräuterlikör) getrunken habe, die Kontrolle über mich selbst verloren, und mich entschieden, in stark alkoholisiertem Zustand auf mein E-Bike zu setzen, und nach Hause zu fahren. Hierbei bin ich mit dem Rad gestürzt, wobei ich mir glücklicherweise nur einige Schürfwunden, eine Gehirnerschütterung sowie ein offen ausgekugeltes Damengelenk zugezogen habe, und ansonsten niemand anders geschädigt wurde. Ein zufällig vorbeikommender Autofahrer hat mich gefunden, und einen Krankenwagen gerufen. Eine seitens der Polizei genommene Blutprobe ergab einen Alkoholwert von 1.88 Promille, wie ich anderthalb Wochen später erfuhr. Ich selbst kann mich an den Zeitraum zwischen grob 22.00 Uhr abends und 6.30 Uhr morgens nicht erinnern, lediglich zwei kleine Bruchstücke um 2.31 Uhr im Krankenhaus (wobei ich mich nur an die Uhr, und daran, dass irgendetwas mit mir gemacht wurde, erinnere) sowie gegen 3.25 Uhr erinnern (hier wurde mir gesagt, dass man mich gerne über nach im KH zur Beobachtung halten würde). Ich bin dann gegen 6.30 Uhr im KH aufgewacht, mit Schmerzen und den o.g Verletzungen, ohne Erinnerung, dabei ging es mir davon abgesehen relativ gut (Keine Kopfschmerzen, kein "Kater", oder sonstiges). Angesichts meiner fehlenden Erinnerungen konnte ich mir den Unfall nicht recht erklären, und ging zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass ich gegen 22.30 Uhr gefahren sei. Gemäß Krankenhausbericht war der Unfallzeitpunkt und die Liegedauer unklar.

Folgender Ablauf des Tages uns seiner Geschehnisse ist mir in Erinnerung bzw. ließ sich durch Gespräche mit Kollegen und dem jungen Mann, der mich gefunden hat, rekonstruieren:
Ich bin am 02.06.2023 morgens gegen 6.45 Uhr ganz normal mit dem Rad zur Arbeit gefahren (rund 20 km), hatte einen üblichen, eher sogar recht ruhigen Arbeitstag, ohne besondere Stressmomente. Gegen 16.30 habe ich mich dann auf den Weg zu einer Betriebsfeier eines befreundetem Betriebs aufgemacht, ebenfalls mit dem Rad (rund 17 km entfernt). Die Betriebsfeier bestand aus einem geselligen Beisammensein, es wurde gegrillt, es waren zur Essenzeit insg. rund 60 - 80 Mann anwesend. Für mich selbst hatte ich mir vorgenommen - da am Folgetag mein Geburtstag war, und nachmittags Kaffee& Kuchen mit meiner Familie vorgesehen war, und ich, da alleinstehend, dies auch vorbereiten musste, dort zu essen, ein wenig sich zu unterhalten, dabei 2 oder 3 Bier zu trinken und im Anschluss daran mit dem Rad nach Hause zu fahren. Dies ist ein Vorhaben, das im Freundeskreis in den vergangenen 10, 15 Jahren bereits öfter (1 - 2 mal / Jahr) gut funktioniert hatte. Ich bin gegen 17.30 Uhr am der Feier angekommen, habe dort zunächst eine Cola, danach ein Bier getrunken, und etwas Grillfleisch und Salat gegessen. Im Anschluss haben wir mit verschiedenen Kollegen aus anderen Unternehmensbereichen zusammengesessen, und uns unterhalten, dabei habe ich zunächst ein Radler getrunken, danach Bier. Ich weiß noch, dass gegen 21 Uhr 2 Runden Kümmerling gereicht wurden, die ich dummerweise mitgetrunken habe. Kurz darauf habe ich meine Jacke geholt, da es langsam kühl wurde, und mich wieder zu den anderen gesetzt. Ab diesem Zeitpunkt habe ich keine eigenen Erinnerungen mehr.
Aus Gesprächen mit mehreren Kollegen habe ich erfahren, dass die Runde weitergeführt wurde, um 0.00 Uhr einige Kollegen mit kurz zum Geburtstag gratuliert hätten (ansonsten war mein Geburtstag an diesem Abend kein Thema) und ich dort noch bis rund 0.30 - 0.45 Uhr anwesend war, und dabei mehrere Biere, und auch noch mehrere Kümmerling getrunken habe. Ausgehend von meiner Promillezahl aus dem Krankenhaus muss ich offenbar grob überschläglich 9 Bier (0.33) und 9 Kümmerling, alternativ in anderer Gewichtung, getrunken haben. Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen traf ich dann , wider jeder Vernunft die verhängnisvolle Entscheidung, dass es Zeit wäre, mit dem Rad heimzufahren, wobei mir auch schleierhaft ist, wie ich nach dieser Menge Alkohol überhaupt noch auf diese Idee kommen konnte, ich muss, wenn ich für mich selbst meine Trinkmenge nachvollziehe, schon ziemlich betrunken gewesen sein. Die Kollegen sagten mir, dass Sie nur wahrgenommen hätten, dass ich irgendwann einfach weg gewesen sei.
Ich bin vom Firmengelände aus rund 6 von insg. 15 km gefahren (teils Kleinstadt, Rest Radweg außerorts bzw. Neben-Landstraße), bis ich gestürzt bin. Gemäß Polizeibericht sei ich gegen 01.00 Uhr von der Straße abgekommen, und mit einem Baum kollidiert, und in Folge gestürzt. Aus Gesprächen mit dem jungen Mann, welcher mich glücklicherweise gefunden hab, weiß ich, dass ich offenbar von der Straße abgekommen bin, und mit dem Pedal an einer Baumwurzel ziemlich direkt am Fahrbahnrand hängengeblieben, und in Folge gestürzt. Gefunden wurde ich mit dem Fahrrad auf mir, die genaue Liegedauer ist unklar, kann jedoch nicht allzu lang sein. Zu diesem Zeitpunkt war kaum ansprechbar, und konnte nichts wirklich verständliches von mir geben. Des weiteren habe ich mir beim Sturz einige kleine Schürfwunden an Schulter, Ellenbogen und Knie, sowie mehrere etwas größere im Gesicht zugezogen, darüber hinaus hatte ich eine offene Verletzung des rechten Daumens, welcher in Krankenhaus aus offenes, ausgekugeltes Daumengelenk diagnostiziert wurde. Darüber hinaus wurde eine Gehirnerschütterung sowie eine Unterkühlung festgestellt. Aufgrund der Verletzungen, und meines geistigen Zustandes hat der junge Mann einen Krankenwagen gerufen.
Wie bereits oben beschrieben, ist dieser Teil des Vorfalls komplett aus meiner Erinnerung verschwunden. Ich bin am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr im KH aufgewacht, hatte Schmerzen in Schulter, Rücken und Hand. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht recht wusste, was genau passiert ist, wartete ich auf die morgendliche Visite, wo mich der Stationsarzt über die Geschehnisse aufklärte, und mir freundlicherweise auch den Unfallort aus seinen Unterlagen heraussuchte.
Nach einer 2. Visite zur Sicherung, dass es mir im Rahmen der Möglichkeiten gut geht, wurde ich aus dem KH entlassen, ich habe meinen Vater angerufen, welcher mich abgeholt hat, wir haben im Anschluss auf der Polizeiwache in Erfahrung gebracht, wo sich mein Rad befindet, dieses abgeholt, und uns gemeinsam den Unfallort angesehen, dort jedoch keine nennenswerten Erkenntnisse gewinnen oder Spuren finden können. Im Anschluss haben wir noch ein wenig über das Geschehene gesprochen
Am kommenden Abend habe ich mit einem Kollegen gesprochen, der mir sagte, dass ich erst nach 0.30 Uhr gefahren sei, ich war zu diesem Zeitpunkt noch der Ansicht, dass ich gegen 22.30 Uhr gefahren sein müsse, und dort einige Zeit gelegen haben müsse, was mir im Anschluss doch Sorgen bereitete. Die kommende 2 Wochen war ich bedingt durch die Verletzungen krankgeschrieben, die ersten Tage noch sehr müde, und wenig beweglich, später habe ich dann - erst recht, nachdem der Brief der Polizei, welcher dem Promille-Wert von 1.88 Promille angab - sehr viel recherchiert, in Foren gelesen, um herauszufinden, was mich erwartet, was ich tun kann, sollte oder muss, was mich emotional doch sehr belastete, auch aufgrund der Ungewissheit, und der Folgen meines Kontrollverlustes. Diesen Zustand aus Sorge, Zukunftsangst und Ungewissheit möchte ich nie wieder in dieser Form erleben.
Nach 2 Wochen konnte ich wieder dann wieder arbeiten, und der Alltag, das gewisse Maß an Aufgaben, und nicht nur dauernde Recherchieren und sich Sorgen, taten mir gut.

Aussagen gegenüber der Polizei kann ich mangels Erinnerung leider nicht festhalten, ich kann nur die Angaben aus dem Unfallbericht nehmen, wonach ich offenbar den Rückweg mit dem Rad von der Firmenfeier genannt habe. Sonstige Angaben, welche ich gemacht haben könnte, sind unklar.
Im Unfallbericht wird als Anklagepunkt § 315 c - Absatz 1, Nr. 1 - Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Genuss alkoholischer Getränke aufgeführt.
Weiterhin ist im Fragebogen seitens der Polizei der BAK von 1.88 Promille vermerkt. Aktuell wurde vor wenigen Tagen der Zeugenanhörungsbogen zurückgesandt (ohne Aussage), es gibt noch keinen Strafbefehl, keine MPU-Anordnung oder weiteres.


2. Warum kam es zur Auffälligkeit?
Diese Frage beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Warum überhaupt wurde das Rauschmittel in einer Menge konsumiert, die in Konflikt mit der Fahreignung steht? Und warum kam es darüber hinaus ganz konkret zur Auffälligkeit, bzw. warum wurde sie nicht vermieden? Von besonderem Interesse sind die "inneren Motive".

Für diesen konkreten Abend kann ich dies leider nicht genau festmachen, ich wünschte, ich könnte mich erinnern, was mir an diesem Abend durch den Kopf ging, was genau mich zu solch unvernünftigem und dummen Handeln gebracht hat.
Ich habe nahezu ausschließlich in Gesellschaft getrunken, Alkoholkonsum zur Stress-, Trauer oder sonstiger Bewältigung oder zum Vergessen habe ich nie genutzt.
Ich denke jedoch, dass gerade in Gruppen mit einem gewissen Zusammengehörigkeitsgefühl ich mich relativ leicht zu einem sehr sorglosem Trinkverhalten verleiten lasse.
Ich kann mir als Ursache hierzu folgendes vorstellen:
Als Schüler am Gymnasium war ich immer ein Außenseiter, zwar nicht unbedingt gehänselt oder derartiges, aber nicht "cool", unsportlich, eher kleiner Freundeskreis, eher ein Nerd. Da ich unmittelbar vor dem Abi in eine andere Gemeinde umgezogen bin, hat sich dieser kleine Freundeskreis dann auch nahezu vollständig aufgelöst, und ich war allein. In meiner neuen Heimat bin ich dann wenige Monate später in Kontakt zur Dorfjugend gekommen. Ich habe diese damals auf einer Freifläche am Dorfrand getroffen, und bin eher zufällig mit den anderen Jugendlichen ins Gespräch gekommen. Diese, und später auch ich, saßen meist am Wochenende dort zusammen, unterhielten uns und tranken Bier dazu. Ich wurde eingeladen, mich dazuzusetzen, und mir wurde Bier angeboten, welches ich annahm. In den folgenden Wochen wurde ich in zunehmend in die Gemeinschaft aufgenommen und integriert, fühlte mich dort willkommen, es entstand ein starkes Gemeinschaftsgefühl, nach knapp 3 Monaten outete ich mich dort auch als schwul (was ich zuvor nirgends getan hatte). Auch das wurde positiv oder als völlig normal aufgenommen (zu dieser zeit weit weniger selbstverständlich wie heute), und ich fühlte mich in dieser Gesellschaft sehr wohl und integriert. Im dem Kreise war es auch völlig normal, dass Alkohol in größeren mengen getrunken wurde, so dass ich das damals nicht weiter hinterfragt habe. Auch war (und ist) es im Dorfumfeld nicht ungewöhnlich, dass in größerer Runde, oder zu entsprechenden Anlässen (Kirmes, Schützenfeste, Osterfeuer u.ä.) oft erhebliche Mengen Alkohol getrunken werden.
Ich denke, in der damaligen Zeit ist in mir ein gewisser Zusammenhang zwischen diesem Zusammengehörigkeitsgefühl, und dem Genuss von Alkohol entstanden, zumal ich selbst unter dem Einfluss von Alkohol mich auch eher öffne, offener reden kann, und auch kontaktfreudiger werde. Ich denke, diese eher unbewusste Koppelung ließ mich bis jetzt, gerade, wenn ich nicht aufmerksam war, bisweilen in vergleichbaren Kreisen (an diesem Abend der Kreis der Kollegen, größtenteils Handwerker) im Sinne eines Zugehörigkeitsgefühls und auch zum Abbau von Schüchternheit, Hemmungen, insb zu größeren Mengen Alkohol greifen, einfach, um dazu zu gehören, und einer von Ihnen zu sein.

Am Tag der Trunkenheitsfahrt und des Unfalls hatte ich geplant, auf der Feierlichkeit einige Gespräche mit Kollegen zu führen, etwas vom Grill zu essen, dabei vllt 3 Bier zu trinken, und gegen 10 Uhr, halb 11 mit dem Rad heimzufahren. Dies ist etwas, was ich in ähnlicher Form im privaten Bekanntenkreis bereits häufig gemacht habe, und in der Vergangenheit auch gut funktioniert hat. Unter Berücksichtigung der normalerweise dabei getrunkenen, und auch für diesen Abend angedachten Alkoholmenge sah ich hier auch nie ein größeres Problem.


3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?
Wann wurde das erste Mal konsumiert, wie hat sich der Konsum dann entwickelt und warum?


- Sommer 2001:
erstes mal Alkohol, 2 Gläser Baileys mit meiner Mutter auf einer Gartenparty im Freundeskreis, wurde lecker, und leicht wärmend empfunden
- Ende Oktober 2001-Sommer 2004:
Erster Kontakt zur Dorfjugend wie oben beschrieben, diese Zeit ging bis ca. Sommer 2003, eingeschränkt bis Sommer 2004.
Zu dieser Zeit war es normal, sich am Freitags und Samstagsabends zu treffen, zu quatschen, und dabei Bier zu trinken. Schnaps o.ä. gabs es hierbei nur sehr selten. Eine normale Alkoholmenge zu jener Zeit war, wenn der Abend länger ging (ca. Hälfte aller Abende) zwischen 1.7 und 3 Liter Bier, selten auch noch etwas mehr, an kurzen Abend blieb es bei weniger wie einem Liter. (ca. 20 TE an einem Abend max, selten, ganze Woche zwischen 5 und 30 TE). Alkoholfreie Wochen gab es damals nicht wirklich.
Zu dieser Zeit gab es auf in diesem Kreisen auch regelmäßig "Saufspiele" wie trinken auf Zeit ("Stürzen"), woran ich mich jedoch nie beteiligt habe, da mir diese Art des Trinkens doch eher sinnfrei erschien.

- Sommer 2004 - Sommer 2005
Mit einigen Freunden, die aus den Kontakten der Dorfjugend hervorgegangen waren, habe ich mich regelmäßig am Wochenende, gelegentlich auch unter der Woche zum Quatschen, basteln, schrauben o.ä. getroffen, auch hierbei wurde regelmäßig Alkohol getrunken, dies gehörte dazu. Unter der Woche wurde, da wir auch alle Arbeiten mussten, nur eine oder 2 Flaschen getrunken, dies im Schnitt alle 2 Wochen einmal. An den Wochenenden saßen wir meist einen Abend zusammen, im Sommer auch mal Sonntagsnachmittags zum Grillen, der Alkoholkonsum reichte hier von 1-2 Flaschen Bier bis zum 10 -12 Flaschen, letzteres kam über das Jahr gesehen vllt 8 mal vor. Der Gesamtkonsum bleib vergleichbar.

- Herbst 2005 - Anfang 2006
Studienbeginn, neuer Wohnort unter der Woche, neuer Bekanntenkreis. Zu dieser Zeit habe ich unter Woche meist 1 Glas Weizenbier in einer Wohnheimkneipe nach dem Sport mit neuen Freunden aus dem Sportumfeld getrunken, dazu 3 oder 4 Studentenparties an Donnerstagen mitgefeiert, und auf diesen teils größere Mengen getrunken (ca. 6 - 8 kleine Flaschen Bier), aber dann auch recht bald festgestellt, dass ich mich auf diesem Parties, welche sich dann doch primär um Alkohol drehen, nicht wirklich wohl fühle, und diese auch nicht mehr besucht. Des weiteren wollte ich an den Freitagen, welche Vorlesungstage waren, auch geistig fit sein, und nicht mit den Folgen des vorhergehenden Abends kämpfen...
An den Wochenenden war ich meist daheim, hatte einige Aufgaben im Haushalt und im Garten zu erfüllen, traf mich Abends mit meinen Freunden, hierbei wurde weiterhin regelmäßig Bier getrunken, gelegentlich auch Schnaps, dies jedoch in geringen Mengen (1-3 Schnapsgläser). Im Schnitt würde ich sagen, dass wir im Mittel etwas mehr wie einmal am Wochenende zusammengesessen haben, der Bierkonsum lag dabei weiterhin variierend von 1-2 Flaschen Bier bis zum 10 -12 Flaschen, Gesamtmenge ähnlich wie vor.
- 2006 - Ende 2011
Studium - Der Alkoholkonsum am Studienort bleib auf den geringen Level, jedoch ohne Studentenparties, ich trank unter der Woche im Schnitt 1 mal/Woche nach dem Training ein Bier, selten ein zweites, zumal wir alle auch wieder früh aufstehen mussten. Bis 2008 habe ich jedoch noch unsere Fakultätsparty zum Kontakteknüpfen besucht, dabei dann auch mal 4 - 6 Bier getrunken, dabei jedoch nur angetrunkener, kein betrunkener Zustand. Im Herbst 2011 gab es in unserem Wohnheim eine große Eröffnungsparty für eine neue Wohnheimkneipe, mit sehr vielen Bekannten, mit Freibier, die sich vom Nachmittag bis tief in die Nacht zog. Dies war das letzte Mal, dass ich einen groben alkoholbedingten "Filmriss" (abgesehen von meinem Unfall/Trunkenheitsfahrt) hatte, mir also ein Zeitraum von vllt 1.5- 2 Stunden Fehlt, und es mir wirklich übel war.
Der Alkoholkonsum an den Wochenenden daheim war in dieser Zeit wie zuvor beschrieben, jedoch über die Jahre in der Häufigkeit leicht abnehmend. Am Wochenende saßen wir dann meist nur noch an einem Tag zusammen, und haben getrunken. Die Alkoholmenge variierten zu dieser Zeit stark, von in manchen Wochen insg. 5 TE bis hin zu 30, 35 TE, wobei die Extreme aus der Erinnerung vllt alle 5, 6 Wochen einmal vorkamen.

2012 - 2014
Zurückzug in meine Heimat, Arbeitsstelle, geregelte Tagesabläufe, lebte im Elternhaus. Alkoholkonsum zu der Zeit: Selten (alle 3, 4 Wochen) 1- 2 Bier mit einem Freund unter der Woche, am Wochenende weiterhin regelmäßiges Treffen mit Freunden, Alkoholkonsum von 1-2 Flaschen Bier bis zum 10 -12 Flaschen, letzteres kam über das Jahr gesehen aber inzwischen nur noch alle 8-10 Wochen vor.
Ab 2014:
Anfang 2014 kurzzeitige Erkrankung, bei welcher ich weder essen, noch wirklich gut irgendwas trinken (selbst Wasser war sehr schmerzhaft) konnte, im Nachgang Diät (zwecks Gewichtsverlust), Ernährungsumstellung, und ab 2015 auch wieder zunehmend mehr Fahrrad (zuvor vllt 1.500 km / Jahr, danach langsam steigend auf heute 5-6 tausend km / Jahr). In diesem Zusammenhang ein wenig mehr eigenes Gesundheits- und Fitnessbewusstsein, ohne konkreten Fokus, dazu weitergehendes Vermeiden von mangelnder körperlicher Fitness an Tagen nach Alkoholkonsum, um sich Tage auf dem Rad nicht zu verbauen, oder auch einfach so wertvolle freie Tage zu verlieren, indem man schlapp, müde, und mit flauem Magen daheim auf der Couch liegt. Seitdem entsprechend auch zunehmend weniger Alkoholkonsum, regelmäßig auch statt Bier, was im Freundeskreis weiterhin ähnlich wie zuvor getrunken wurde, einfach nur Cola oder Thee getrunken, sowohl unter der Woche, wie auch an den Wochenenden. Die Häufigkeit der Trinktage wurde langsam geringer. Ab 2018 gab es ja Jahr vllt noch 3-4 Anlässe, wo ich mich gut ange- oder betrunken gefühlt habe, und am nächsten Tag gespürt habe, dass ich zu viel getrunken habe. Seit einigen Jahren wird mir auch im Freundeskreis nicht mehr einfach ein erstes Bier mitgebracht, wenn man dazustößt, sondern erst gefragt, ob ich Bier trinken wolle, oder lieber Cola oder etwas andere.
In den letzten 3, 4 Jahren (Beginnend vor Corona) gab es (ohne konkreten Anlass) oftmals Phasen von 2 oder 3 Wochen, in denen ich gar keinen Alkohol getrunken habe, unterbrochen meist nur durch 1 oder 2 Flaschen Bier, meist gemeinsam getrunken mit einem, oder mehreren Freunden oder Bekannten. In diesem Zusammenhang habe ich mich auch von einigen Menschen, mit denen ich ich früher häufiger getrunken habe, zunehmend distanziert. Wir sehen uns nur noch selten, hier hat offenbar eher der gemeinsame Alkoholkonsum uns zusammengehalten.


4. Wie ist der Konsum heute?
Welche Mengen, wie häufig? Wenn sich das Konsumverhalten signifikant geändert hat, warum jetzt und nicht bereits früher? Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten?


Im Jahr 2023 habe bis zum Unfall über Silvester größere Mengen Alkohol getrunken, ca. 6 Bier, 2 Gläser Sekt, und 2 Whiskey mit Ginger-Ale (ca. 18-20 TE), gegen Ende März 5 kleine Bier mit einer Freundin an einem gemütlichen Abend, dazwischen und danach alle 2 - 3 Wochen 1 oder 2 Flaschen Bier, insg. rund 10 Flaschen abseits der genannten Ereignisse. Außerdem nach dem Jahreswechsel Weihnachten bis Mitte Februar ca. 0.7 Liter selbstgemachter Eierlikör, konsumiert alleine im Sinne eines Genusstrinkens (oder angesichts der Konsistenz eher -Essens), meist in Portionen von 50 - 80 gramm.
Ansonsten Habe ich nur die oben beschriebenen, geschätzten Mengen am Unfalltag getrunken.
Seit dem Unfall habe ich keinen Alkohol mehr getrunken, mir ist auch die Lust hierzu vergangen... einen derartigen Kontrollverlust darf es nicht nochmal geben.


5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?

Durch die Auffälligkeit ist bereits ein problematisches Konsumverhalten dokumentiert. Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist? Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet? Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?


Hier bin ich nach einem Beratungsgespräch noch in Überlegung mit einer Verkehrspsychologin, welche mir auch die Möglichkeit kontrollierten Trinkens dargelegt hat, jedoch aktuell noch ohne Einordnung in eine Kategorie A2 oder A3, oder weitere Angaben (Dies kam gestern nachmittag nur als kurze frage per E-Mail, da ich telefonisch nicht erreichbar war).

Vorab sah ich für mich - auch abseits des Straßenverkehrs - eher einen völligen Verzicht auf Alkohol in gesellschaftlichen bzw. Gruppenumfeld, wie zum Beispiel größere Parties, Betriebsfeste oder derartigem. Ich habe bereits mit einigen Kollegen, und meinem besten Freund hierüber gesprochen, und werde dort auch entsprechend unterstützt, es gab inzwischen auch die ersten Grillabende, an denen Freunde Bier getrunken habe, und ich bei Cola oder Schorle geblieben bin. Dies ist für mich auch nicht weiter ungewohnt, da in den letzten Jahren auch immer mal wieder ohne besonderen Anlass so gehandhabt, dies werde ich jedoch nun dauerhaft umsetzen. An Abenden, wo der Alkoholkonsum im Laufe des Abends zunehmend größer wird, und das Umfeld zunehmend alkoholisiert ist, werde ich auch zukünftig zeitig gehen, da dann die Abende - neben der Rückfallgefährdung - nüchtern auch nicht mehr angenehm sind, wenn das Umfeld bereits mehr oder minder stark alkoholisiert ist, diese Erfahrung gabs in den vergangenen Jahren aber auch bereits, der Mechanismus funktionierte bis dato gut. Weiterhin werde ich auch Anlässe, welche sich bereits im Vorfeld nahezu ausschließlich um Alkoholkonsum drehen (z.B. Vatertag, bestimmte Feiern) so weit wie möglich meiden.

Abseits gesellschaftlichen Trinkens im Sinne eine Zugehörigkeits- bzw. Konformitätsgefühls und im diesem Zusammenhang auch eines potenziell Öffnung meinerseits gegenüber anderen, sehe ich bei mir aktuell keinen Grund, dass ich zum Alkohol greife, das habe ich in der Vergangenheit bei Trauerfällen, Sorgen, oder Wut nicht getan, ebenso wenig zur Entspannung, oder zur Leistungssteigerung. Diese Motive ergeben für mich auch einfach keinen Sinn. Zur Entspannung, zum Abschalten, oder um den "Kopf frei zu bekommen", hat sich in der Vergangenheit eine Runde auf dem Rad, ein ausgiebiger Spaziergang (den ich auch fast jede Mittagspause mache) oder Wandertag, oder auch einfach mal eine Stunde am Fahrrad schrauben gut bewährt.
Ich denke, dass ich inzwischen - anders als in früheren Zeiten deutlich größeren Alkoholkonsums- inzwischen auch genug Selbstbewusstsein habe, um auch nüchtern offen reden zu können, und auch weniger introvertiert bin als damals.

Ich weiß bereits aus den vergangenen Jahren, dass es mir gut getan hat, den Alkoholkonsum deutlich zu reduzieren, und nur noch selten größere Mengen zu trinken, dass ich hierdurch sehr viel mehr Zeit für Hobbies habe, nicht mehr unter "Katererscheinungen" vom Vorabend leide, und auch, da die Zusammenkünfte meist nicht mehr so lange gehen, weniger müde oder "verlorene" freie Tage habe.
Dies wird sich in Zukunft weiter fortsetzen und weiterentwickeln, und sicher auch einen Teilbeitrag zur Vermeidung des Alkoholkonsums leisten.

Sollte ich, was wohl leider so definitiv niemals auszuschließen ist, wieder auf die Idee kommen, in entsprechender Gesellschaft Alkohol zu trinken, kann ich zunächst im ersten Augenblick einen Blick auf die Narbe an meinem Daumens werfen, um mich an die Gefühle, und die Folgen zu erinnern, und, sobald ich kann, sprich wieder daheim bin, einen langen Aufschrieb zu den Geschehnissen, zu meinen Gefühlen nach dem Unfall, zu meinen Gedanken in den Tagen danach, zum weiterem Umgang mit Alkohol danach, lesen, und wieder verinnerlichen. (Zugegebenermaßen ist dieser schrieb, da ich aktuell noch am Anfang meines Weges stehe, noch im Entstehen, jedoch schon ein gutes Stück umfangreicher wie das hier geschriebene ist (und nicht alles davon würde ich hier posten, da zu privat bzw. zuordbar), und im Zuge meiner weiteren Aufarbeitung und Vorbereitung noch wachsen wird). Diesen Schrieb habe ich aktuell noch nur digital, werde ihn aber zum Abschluss der Vorbereitung auch einmal im Papier daheim ablegen, um diesen jederzeit lesen zu können.
Im Nachgang würde ich dann vermutlich auch das Gespräch mit meinem besten Freund suchen, sofern er das nicht, weil er es im Rückfallmoment mitbekommen hat, auch schon selbst mit mir sucht, und mit ihm darüber sprechen. Wir sind beide keine besonders emotionalen Menschen, die gut über Gefühle reden können, aber in diesem Zusammenhang bekommen wir das, und sei es auf einer eher rationalen Ebene, sicherlich hin, zumal auch eine menge rationale Gründe für eine Verhinderung von Rückfällen sprechen.

6. Wie könnte ich mir in ferner Zukunft einen Umgang mit Alkohol vorstellen?


Im Nachgang der MPU würde ich mir für mich selbst wohl aktuell folgenden Umgang mit Alkohol vorstellen können (nicht unbedingt gegenüber den Gutachter, je nachdem, wie ich die MPU angehen werde):

Ein dem kontrollierten Trinkens sehr ähnliches Konzept, jedoch vllt. noch etwas reduzierter:
Abseits wirklich besonderer Anlässe, wie zum Beispiel ein Sekt zum Anstoßen bei einer Hochzeit, oder auf einem besonderem, runden Geburtstag in formellem Rahmen kein Alkoholkonsum in Gesellschaft oder gemütlicher Runde, Partys oder derartigem, hier erscheint mir Konsequenz sinnvoller. Ich würde jedoch den Verzicht auf Alkoholkonsum hier auf flüssige Medien beschränken wollen, und zu Weihnachten Herrencreme oder mal ein Tiramisu oder derartiges genießen, sowie die Sorgfalt in Bezug auf Lebensmittel (Soßen, Essig, o.ä.), wenn keine Nachweise völliger Abstinenz mehr erforderlich sind, beiseite legen...
Wie sich das genau in der Vorbereitung der MPU, um die ich wohl kaum herumkommen werde, niederschlägt, werde ich in den kommenden Wochen mit der Verkehrspsychologin vom TÜV abstimmen, welche sich gemäß Ihrer Aussage auch mit den Gutachtern abstimmt.

So... soweit meine ersten paar Gedanken hierzu....



Was habe ich ansonsten bisher im Vorfeld gemacht ?

- in den ersten 2 Wochen, als ich krank daheim war, sehr viel gelesen sowohl hier, wie auch auf zahlreichen anderen Infoseiten, alles möglich zu Aufbau und Umfang der MPU, Zielsetzung, Anforderung usw.

- 2 Online-Beratungsgespräche von 2 Online-Anbietern zur MPU-Vorbereitung, beide vergleichbar teuer, jedoch einmal ein sehr seriöser Eindruck (Unternehmen nur mit Verkehrspsychologen, Kleines Pauschalpaket, und Erweiterung / weitere Sitzungen mit Verkehrspsychologen nach Bedarf), und einmal... naja... Paar Infos gabs, aber auch viel Verkaufsgespräch, alles pauschal, das schaffen wir garantiert... wenig seriös wirkend.

- 1 individuelles Vorgespräch beim TÜV (bzw. Nordkurs), mit einer sehr netten Verkehrspsychologin. Diese bitet auch Individualgespräche an, aktuell tendiere ich nach Abstimmung, wie genau ich die MPU überhaupt angehe, zu diesen Einzelgesprächen. Der 5-Tages-Gruppenkurs kommt mir weniger sinnig vor.

- Kein Alkoholkonsum seit dem Unfall

- Anfrage für Kosten Haaranalyse und mögliche Standorte recherchiert. Abstinenznachweise über Urinproben sind aufgrund Abstand zu möglichen Laboren und völlig unzureichenden ÖPNVs kaum handhabbar.

- Zeugenfragebogen der Polizei mit persönlichen Daten ausgefüllt, keine freiwilligen Angaben, keine Aussage (was sollte ich auch sagen?), jedoch die Möglichkeit einer Einstellung nach §153a als Option angegeben, und zum Ende des Rücksendezeitraumes zurückgesendet.


Aktuell bin ich in Abstimmung mit der Verkehrspsychologin bzgl. des Vorgehens (Abstinenz, kontrolliertes Trinken, Zeitraum) und warte auf auf einen Strafbefehl und im Anschluss daran irgendwann die Anordnung zur MPU. Ich habe aktuell meinen Führerschein noch, und bemühe mich daher, den Zeitraum des Rechtsweges möglichst lang zu halten, so dass die führerscheinfreie Zeit möglichst klein gehalten werden kann. Wenn es etwas Neues gibt, werd ichs hier im Thread ergänzen, und im Zuge meiner Vorbereitung auch den langen Fragebogen irgendwann angehen, aktuell erscheint mir das abseits einiger weniger Punkte noch wenig sinnig...


Soweit meine ersten paar Gedanken zur Vorstellung, ich weiß, da muss an manchen Stellen noch einiges an Substanz bei, aber es ist auch noch einige Zeit, und ich bin ganz am Anfang meiner Vorbereitung....

Vielen Dank fürs Lesen... wer mag, darf gerne seine Gedanken hinzufügen!


Liebe Grüße

Der Fietser

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Herbie56
Beitrag 01.07.2023, 14:41
Beitrag #2


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Herzlich willkommen im Verkehrsportal,

um ehrlich zu sein, fällt mir -im Positiven- zu dir und deinem FB nix ein.
Du bist, dafür, dass deine TF noch keine 4 Wochen her ist, schon sehr reflektiert -und hast deinen Humor nicht verloren biggrin.gif
Auch hast du zielorientiert recherchiert !

Das Einzige, was mir -bei deiner Verkehrspsychologin- arg zu denken gibt, ist die Aussage, dass sie sich mit „den Gutachtern abstimmt“ think.gif
Das ist Kappes und daher hochgradig unseriös.

So weit erstmal, liebe Grüße wavey.gif


--------------------
faber est suae suisque fortunae
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Fietser
Beitrag 01.07.2023, 15:01
Beitrag #3


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Hallo Herbie,


Vielen Dank für das Feedback und dein Lob.

Und was den Humor angeht... der muss sein, ebenso wie gute Laune, die Thematik ist schon unerfreulich genug, also was bleibt dann.. rofl1.gif
Dessen ungeachtet sollte man natürlich dennoch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an die Sache herangehen.

Bezüglich deines Einwandes zur Abstimmung oder eher Einschätzung der Gutachter ging es, soweit ich Sie verstanden habe, um Einschätzung erforderlicher Abstinenzzeiten und meine Einordnung in die Beurteilungskriterien, und ob diese Ihre Ansicht diesbezüglich teilen, um hier zumindest bezüglich Abstinenzzeiten oder derartigem keine unnötigen Fehler zu machen. Dieses Vorgehen finde ich vernünftig und vertretbar.

Eine weitere Abstimmung des weiteren Vorgehens sollte da nicht erfolgen, erst Recht nicht meiner MPU-Vorbereitung (auch inhaltlich), das würde ich dann auch seltsam finden, und davon ab auch dem Sinn der MPU irgendwie widersprechen. Dies wäre davon ab aber auch nicht in meinem Sinne, und würde an Betrug grenzen...
Ich habe die Passage, die ich hierzu geschrieben habe, gerade nochmals selbst gelesen, das habe ich in der Tat sehr unglücklich und missverständlich formuliert, ich hoffe, so ist es etwas verständlicher...

Soweit ich gesehen habe, kann ich meinen langen Text nicht editieren, daher muss dies als Richtigstellung genügen... Bitte entschuldige die Irritation.
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uwe112
Beitrag 01.07.2023, 15:05
Beitrag #4


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Zitat (Fietser @ 01.07.2023, 16:01) *
Soweit ich gesehen habe, kann ich meinen langen Text nicht editieren,


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Gruss
Uwe
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Herbie56
Beitrag 01.07.2023, 18:19
Beitrag #5


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Ja, aus deiner Sicht verstehe ich es jetzt besser, aber, ach, 2 Seelen schlagen in meiner Brust biggrin.gif

Auf der einen Seite ist die Chemie wichtig.
Also, wenn du dich bei ihr gut aufgehoben fühlst, ist das eine gute Grundvoraussetzung.

Auf der anderen Seite ergibt dieses „Absprechen“ aus fachlicher Sicht nicht soooo viel Sinn.
Um einen Klienten den Kategorien zuzuordnen einschl. der erforderlichen Voraussetzungen für eine positive Prognose, gibt es ein Studium -und die BUK.
Letzten Endes ist es aber immer eine Einzelfallentscheidung, für die man Erfahrung und fachliche Kompetenz benötigt.
Das heißt, ohne genaue inhaltliche Details ist eine „Rückversicherung“ nicht möglich.

Für mich klingt das entweder nach Unsicherheit im Beruf und / oder in den neuen Beurteilungskriterien.

Entschuldige, ich möchte dich wirklich nicht verunsichern oder deine VP mies machen, aber ich wollte dir meine Gedanken hierzu mitteilen.
Gerade auf dem Gebiet der MPU-Vorbereitung gibt es viele Anbieter, die sehr wenig Kompetenz für sehr viel Geld bieten.

Was sollen diese Einzelgespräche denn kosten ?
Werden diese einzeln abgerechnet ?
Oder im Paket ?

Liebe Grüße wavey.gif


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Fietser
Beitrag 01.07.2023, 19:01
Beitrag #6


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Hallo Herbie,

Ich verstehe, was du meinst... und ja natürlich ist eine gute Chemie zwischen mir und der Psychologin wichtig, ansonsten wird es vermutlich schwierig, sich wirklich zu öffnen, und an der ein oder anderen Stelle über das offensichtliche hinaus Motive zu ergründen.

Die Motive zu Ihrer Rücksprache kann ich selbst aktuell schwer einschätzen, aber klar, letztlich ist es eine Einzelfallentscheidung des beurteilenden MPU-Prüfers anhand der Kriterien des BUK und dessen, was sich im Gespräch ergibt, und an sich sollte das auch für die Psychologin anhand eines ersten Gesprächs relativ gut möglich sein, auch wenn unser erstes Gespräch sicherlich nicht ganz so umfangreich war, wie mein obiger, erster Post.
In so fern kann ich deinen Einwand gut nachvollziehen.

Bezüglich der Beurteilungskriterien dürfte sich in meinem Fall, soweit ich das gelesen habe, nicht wirklich etwas großartig geändert haben, vielleicht war es hier tatsächlich eine gewisse Unsicherheit bezüglich meiner Einordnung in die Kriterien. Ich selbst habe das auch mal versucht, und war am Ende auch etwas unschlüssig, ob ich mich in A3 oder A2 (aufgrund relativ hohem Promillewert und früherer Trinkmengen) einordnen sollte, aber gut, da fehlt mir auch Erfahrung...

Ich werde aber, wenn ich Sie in der kommenden Woche nochmal spreche, bewusst hierauf achten, in wie weit sie sich sicher ist, und ggf. noch ein, zwei etwas spezifischere Fragen stellen. Bezüglich der Qualifikation auf dem Papier sollte Sie aber an sich wissen, worum es geht, deine Anmerkungen und Verwunderung ergeben für mich aber auch einen gewissen Sinn... schwierige Frage... dahingehend hatte ich die Sache noch gar nicht betrachtet...
Davon ab... ganz so leicht verunsicherst du mich nicht, jeder Input kann helfen... Der hilft ja auch, aufmerksam zu bleiben, und keine unnötigen Fehler zu machen...

Das unter den Anbietern teils enorme Unterschiede, und teils absurde Preise aufgerufen werden, habe ich auch bereits bemerkt, leider ist jedoch die Auswahl auf dem Lande doch etwas begrenzt, und wenn die Möglichkeit des persönlichen, nicht virtuellen Gesprächs besteht, ziehe ich dies gefühlt der reinen Videokonferenz vor.

Abgerechnet werden soll einzeln nach Bedarf, Kosten 129 € / Std... das ist zwar ohne Frage nicht wirklich günstig, aber im Vergleich zu einem seriös wirkendem Onlineanbieter in in etwa vergleichbaren Regionen, und mir ist auch klar, dass entsprechend qualifizierte Leute auch entsprechend entlohnt werden wollen... auch wenn es mir in der Geldbörse schmerzt.... sad.gif


Liebe Grüße und danke für deine Gedanken...!
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Herbie56
Beitrag 01.07.2023, 21:33
Beitrag #7


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Das finde ich eine sehr gute Lösung, aufmerksam und durchaus kritisch zu sein !

Ich zumindest bin schon mal beruhigt, dass sie pro Stunde abrechnet.
Das ist seriös und hört sich gut an.

Prima, dann haben wir alle Klarheiten beseitigt laugh.gif

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wavey.gif


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Fietser
Beitrag 02.07.2023, 07:25
Beitrag #8


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Guten Morgen,

Danke dir, ich hoffe, es hilft....
Wo du mir so noch einen schönen Abend wünschtest, fiel mir noch auf oder ein... seitdem ich vor der TF den Alkohol reduziert hatte, bin ich auch eher zum Frühaufsteher geworden (und früh-zu-Bett-Geher), man hat einfach mehr vom Tag...


Und bevor ichs vergesse...

Zitat (uwe112 @ 01.07.2023, 16:05) *
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Danke dir für den Hinweis zu Tante Edit... rolleyes.gif !
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Fietser
Beitrag 15.07.2023, 07:32
Beitrag #9


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So, 2 Wochen sind ins Land gegangen, es gibt wenig neues zu berichten, außer dass ich - und das wäre ich verm auch selbst ohne Herbies Hinweis - inzwischen doch eher skeptisch bzgl. der ursprünglich angedachten Verkehrspsychologin bin, einerseits bzgl. ihrer Kenntnisse und Einschätzungen, aber auch andererseits bzgl. Ihrer Kommunikation, die extrem schleppend ist (keine telefonische Erreichbarkeit, via mail nur mit Erinnerungen...), das lässt mich, auch wenn wir menschlich gut mit einander auskamen, doch daran zweifeln, dass dies der richtige Weg ist bzw. sie die richtige für diese Aufgabe ist.

Aktuell stehen folgende Optionen noch im Raum:

- Gruppenkurs von Nordkurs aka TÜV (teuer, und ich weiß noch nicht, wie viel mir das letzten Endes bringt)
- Online-Einzelvorbereitung vom Internetanbieter (z.B. MPU-Akademie.eu)
- Neuen VP suchen und mit ihm das ggf. auch nur online angehen
und natürlich sich hier weiter austauschen und einlesen, das hilft auch ungemein, ein Bild der Anforderungen zu formen, und Denkanstöße zu finden.

Ausserdem werde ich in den kommenden Tagen bei der hiesigen Caritas anfragen, die auch ein entsprechendes Programm zur MPU-Vorbereitung anbieten, das mir bisher noch gar nicht aufgefallen war.


Ansonsten... warte ich aktuell, das irgendwann ein Strafbefehl eintrudelt, und das sich die Fsst. (hoffentlich erst mal nicht rolleyes.gif ) sich rührt... Lebe abstinent, und werd Anfang Oktober mal zur ersten Haaranalyse... Lese hier eifrig mit, und mach mir meine Gedanken...
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Herbie56
Beitrag 15.07.2023, 13:11
Beitrag #10


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Moin, schön von dir zu hören wavey.gif

Von Gruppenkursen halte ich nichts.
Diese kosten viel und bringen dir persönlich nichts.
Auch von solchen Firmen halte ich nicht so viel, da diese meistens sog. „Pakete“ anbieten, bei denen dann aber die persönliche Aufarbeitung nicht im Vordergrund steht.

Es ist die Frage, inwieweit du überhaupt noch eine weitere Vorbereitung brauchst…?
Hier bist du auf jeden Fall gut aufgehoben, und du bist jetzt schon sehr reflektiert.

Erkundige dich doch mal bei der Caritas nach den Einzelheiten.

Teile uns ruhig deine Gedanken mit, es kommt sicherlich das Eine oder Andere hoch…

Liebe Grüße


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Fietser
Beitrag 15.07.2023, 14:25
Beitrag #11


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Hallo Herbie,

Ebenso schön, von dir zu hören. wavey.gif

Meine Anfrage an die Caritas ist schon raus, mal schaun, was die so anbieten hier aufm platten Land... das Angebot seitens der Caritas variiert offenbar stark von Stadt zu Stadt, daher bin ich gespannt, was die hier genau anbieten...
Denke aber mal, grad im Umgang mit Alkohol und den damit verbundenen Problemen und Ursachen sollten die sich sicherlich auch ganz gut auskennen...

Und für mich denke ich mir, dass der ein oder andere Stupser im Zuge der Aufarbeitung sicher nicht schaden kann, egal, woher...
Ansonsten... hinsichtlich Gruppenkursen bin ich einer ähnlichen Meinung oder Ahnung wie du...
Vllt hat ja noch jemand eine Meinung zu der Thematik...

Vielen Dank für dein Lob... aber denke doch, dass ich sicher noch ein gutes Stück an Vorbereitung brauche...
wenn ich etwas mache, dann bitte auch gescheit...

Ich werd meine weiteren Gedanken und Neuigkeiten in jedem Fall hier weiterhin niederschreiben, und irgendwann auch mal ein großes Update schreiben...
dazu ists aber aktuell noch was früh, ausserdem will ich das Forum ja auch nicht zuspammen mit jedem meiner unreflektierten Gedanken.. wink.gif
und ja, im Zuge des Lesen diverser Threads hier, und auch des ein oder anderen Gutachtens kamen noch ein paar Gedanken, aber das muss ich auch erst mal langsam sortieren....

Ein gutes Gefühl hier habe ich, gerade auch beim Lesen des ein oder anderen längeren Threads aus der Vergangenheit.... ihr habt vielen sehr geholfen...
Werde auch versuchen, das ein oder andere zurückzugeben, so gut ich kann....

Liebe Grüße
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Fietser
Beitrag 25.07.2023, 12:03
Beitrag #12


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Ein kleines Update zwischendurch meinerseits....

Meine Anfrage bei unserer lokalen Caritas wurde zeitnah und freundlich beantwortet, die zuständige Dame, welche auch die Vorbereitung mit mir durchführen wird, war binnen Tagesfrist per Mail erreichbar, und ist in der Geschäftsstelle auch die Leiterin der Suchtberatung, insofern denke ich, kann man von einer entsprechenden Kompetenz ausgehen. Unsere Vorabstimmung per Mail war angenehm, sachlich und unproblematisch, das gab mir ein gutes Gefühl (gerade nach dem Erreichbarkeitsdesaster der ursprünglich angedachten Verkehrspsychologin). Aufgrund meines und Ihres Urlaubs haben wir einen ersten persönlichen Termin für Anfang September festgelegt, und werden dann schaun, wie Sie mich einschätzt, was ich erwarte, und wie die Vorbereitung ablaufen wird. Die Vorbereitung wird in individuellen Gesprächen je rund 90 Minuten, nach Abstimmung, erfolgen, Anzahl der Gespräche nach Erfordernis, das würde anhand der Tiefe der Problematik individuell festgelegt werden, aber mindestens 6 Termine. Kostenpunkt des Ganzen knapp 370 €, was ich - gerade im Vergleich zu anderen Angeboten - nur als sehr fair bezeichnen kann.
Ich denke, wenn beim ersten Abstimmungstermin nicht etwas völlig unerwartet schief läuft oder es menschlich überhaupt nicht passt, werde ich diese Angebot auch annehmen, es wird mir sicher nicht schaden, gerade, da dort entsprechende Erfahrung vorhanden ist.


Derweil hab ich mir auch noch mal den ein oder anderen Gedanken bezüglich meines Wunsches nach Gruppenzugehörigkeit damals, und der daraus entstehenden Verbindung zum teils übermäßigen Konsum Alkohol gemacht. So richtig konkret fix bin ich da noch nicht, das ist alles ein gewisses vielleicht, könnte usw., ich denke, da werden die Vorbereitungsgespräche noch etwas mehr bringen, ich bin da wohl zu nüchtern, und zu wenig Psychologe... unsure.gif .
Aktuell könnte ich mir vorstellen, dass diese Problematik auch viel mit meiner Außenseiterstellung zu Schulzeiten, einem relativ großen Wegbrechens meines damaligen Freundeskreis zum Übergang zur Oberstufe, sowie einem Hausbau in der Familie in meinen letzten anderthalb Schuljahren zu tun. Zu dieser Zeit war ich 3-4 Tage / Woche nach der Schule auf dem Bau, habe mich eigentlich nur noch mit einem Freund regelmäßig getroffen, und bin dann kurz vorm Abi auch in eine andere Stadt gezogen, so dass dann so ziemlich alle Verbindungen gekappt waren. Dazu gab es in meiner Familie das klassische Familienleben nach der Scheidung meiner Eltern auch weniger, meine Mutter hat - auch um mir eine gute Kindheit zu ermöglichen - viel gearbeitet, ich war immer mal allein, und wurde so zu einer gewissen Selbstständigkeit erzogen. Gemeinsam mit Vollendung des Hausbaus ist meine Mutter auch mit ihrem späteren Mann zusammengezogen, mit ihm hab ich mich zwar verstanden, aber eine wirkliche Bindung, oder so etwas wie ein Familienleben ist dort nie entstanden. Andererseits kann ich meiner Mutter, ihrem späteren Mann (mit dem ich - auch wenn wir menschlich weniger auf einer Ebene waren - nach dem Tod meiner Mutter noch etliche Jahre zusammengewohnt habe, wenngleich das eher in der Art eines Nebeneinander- statt eines Zusammenlebens war), ebenso wie meinem leiblichen Vater, zu dem ich auch immer einen guten Kontakt hatte und bis heute habe, dahingehend keinerlei Vorwurf machen, sie haben im Rahmen der Möglichkeiten eine gute Kindheit ermöglicht.
Aber egal, in welchem Bereich ich das so betrachte, so ein wirkliches Zugehörigkeits- oder Gemeinschaftsgefühl, geschweige Familiengefühl war irgendwie gefühlt nie so richtig gegeben, wobei ich letzteres auch damals wie auch heute auch nicht wirklich vermisst habe.

Als sich dann damals zufällig der Kontakt zur Dorfjugend ergab, ich dort sofort als voll und gleichwertig akzeptiert wurde, und ich auch völlig offen ich selbst sein konnte (als schwul geoutet, darüber ganz offen reden, etwas, was ich zu Schulzeiten nie getan habe (um die Jahrtausendwende sah die die Akzeptanz - gerade in Schulumgebung - dann doch noch anders aus wie heute), habe ich mich dort einfach wohl, akzeptiert und "zuhause" gefühlt, und wohl unbewusst auch so einige weniger positive Eigenschaften blind übernommen, die sich in der Folgejahren als Automatismus oder als eine Art unbewusste Verbindung in meinem Unterbewusstsein festgesetzt haben, in diesem Fall der Zusammenhang von Gruppen- oder Zugehörigkeitsgefühl und Alkoholkonsum.
Bezüglich des Alkoholkonsums ist es hier auf dem Dorf auch völlig normal, dass - gerade zu Festen und anderen, größeren Zusammenkünften viel oder sehr viel getrunken wird, und auch im kompletten Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich dies auch kaum anders, gerade als Mann wird man eher verwundert angeschaut - sofern nicht grad Autofahrer ist, oder sonstige wichtige Gründe dagegen sprechen - wenn man nichts trinkt. In so fern habe ich damals auch nicht wirklich hinterfragt, sondern als ganz normal akzeptiert, und adaptiert.


Ansonsten.... habe ich bzgl. Strafbefehl und Fsst. bis dato noch keinerlei Infos, ich hoffe mal, das bleibt noch einige Zeit so. Außerdem bin ich mal sehr gespannt, was sich irgendwann aus dem in folgendem Thread >Klick mich< - des BayVGH zum Thema Fahrradfahrverbot, und der damit verbundenen Urteile ergibt, aber ich vermute doch sehr, bis da etwas greifbares bei herauskommt, ist es für mich eh zu spät...
somit läuft die Vorbereitung, Abstinenz usw. wie geplant weiter... bisher hinsichtlich Abstinenz auch völlig unproblematisch, das einzig Nervige sind manche Gespräche, und die Rückfragen von Freunden und Kollegen, ob es etwas Neues gäbe... aber gut, das gehört wohl auch dazu... muss ich durch.... dry.gif
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Fietser
Beitrag 28.07.2023, 10:34
Beitrag #13


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Angeregt durch den Thread von @sockie habe ich mich mit meiner bislang auf der vereinfachten Rechnung mit Trinkeinheiten basierenden, möglichen Alkoholmenge, die ich im Eingangsthread genannt habe, beschäftigt, und diese mit der Widmarkformel nachgerechnet, hierbei kamen doch nicht unerhebliche Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen zustande.

Da mich dies doch ziemlich verwunderte, habe ich mich mal ein wenig mit den Formeln und Ansätzen beschäftigt, diese verglichen und ein paar Zahlenspielereien angestellt, sowie versucht, einen möglichst einfachen Ansatz zu finden, der einem die auf die schnelle und ohne Rechner eher unhandliche Widmark-Formel etwas vereinfacht.
Warnung... das wird viel Text & Formeln....


Bei der BAK-Berechnung mittels Trinkeinheiten (TE) wird vereinfacht folgendes angenommen:

Grundsätzliche Annahmen zu verschiedenen Getränken:

- 200 ml Bier mit 5% Alkohol, enthält 10 ml Alkohol = 1 TE
- 100 ml Wein oder Sekt mit 12 % Alkohol, enthält 12 ml Alkohol = 1 TE
- 20 ml Schnaps mit 40 % Alkohol, enthält 8 ml Alkohol = 1 TE

Eine TE entspricht hierbei ca. 0,1 ‰ (bei Wein oder Sekt eher 0,12 ‰, bei großem Konsum desselben ggf beachten). Ausgegangen wird von einer männlichen Person von ca. 80 kg Gewicht. Den Alkoholabbau setzt man, wie sonst auch, mit 0,1 ‰ pro Stunde an

Um den BAK zu Berechnungen, verschiebt man zunächst das Komma der TE um eine Stelle nach links, und erhält einen BAK für die Annahme, man hätte die gesamte Alkoholmenge binnen weniger Minuten getrunken. Hiervon wird dann natürlich - ja nach realem Trinkzeitraum - der Alkoholabbau abgezogen. Des weiteren soll, um einige Einflussfaktoren auszugleichen, für andersgewichtige Menschen je 10 kg mehr wie 80 kg 0.1 ‰ abzogen und für 10 kg leichtere 0.1 ‰ hinzugerechnet werden. Ausserdem soll für Frauen pauschal 0.1 ‰ hinzugerechnet werden. Hiernach wäre eine schlanke Frau zwar quasi leicht daueralkoholisiert, aber das lassen wir nun einfach mal so stehen....

Eine Beispielrechung folgt später unten.


Wie aus obigen Ausführungen ersichtlich ist, ist das Ganze eine ziemlich überschlägige Berechnung ist, die zwar im Alltag ohne Taschenrechner oder größere Rechenarbeit recht gut handhabbar ist, leider unter bestimmten Bedingungen auch ziemlich daneben liegt.
Die Angaben sind also maximal nur als ganz grobe und überschlägige Faustregel zu interpretieren, die genaueren Werte nach Widmark erfordern jedoch mehr Rechenarbeit, die @ Wanderer hier >> Klick mich << sehr ausführlich und anschaulich erklärt hat, und ich hier nicht noch einmal komplett wiederholen möchte.


Ein Beispiel zur Berechnung:
Nehmen wir an, ein Mann von 100 kg trinkt binnen 3 Stunden 2 Liter Bier (= 6 x 0.33l) und 6 Schnaps, somit 6 klassische "Kneipen-Herrengedecke".

Wenn wir den BAK in Trinkeinheiten ermitteln, erhalten wir Folgendes:

- 2 Liter Bier = 10 x 0.2 L = 10 TE
- 6 Schnaps = 6 TE
- Alkoholabbau 3 Stunden = -3 TE
- Abminderung aufgrund Gewicht: 2 x 10 kg = - 2 TE
macht in Summe 16-3-2 = 11 TE, das entspricht 1.1 ‰.

Das ging nun sehr sehr fix, und dürfte jeder im Kopf hinbekommen.
Rechnen wir das Ganze alternativ mit der Widmark-Formel, so erhalten wir folgendes:

- 2 Liter Bier enthalten: 2.0 x 5 x 8 = 80 g Alkohol
- 6 Schnaps enthalten: 6 x 0.02 x 40 x 0.8 = 38.4 g Alkohol
Das macht in Summe 118.4 g Alkohol

Damit errechnen wir nun den BAK: 118.4 x 0.9 / (100 x 0.7) = 1,52 ‰
Davon ziehen wir nun noch 3 Stunden = 0.3 ‰ als Alkoholabbau ab, und erhalten 1.22 ‰, somit eine Abweichung von 0.12 ‰, oder alternativ rund 11 %.
Somit zeigt sich, dass die Faustformel in diesem fall gar nicht mal so völlig verkehrt liegt.


Ein anderes Beispiel zeigt jedoch, dass dies jedoch nicht immer so sein muss. Der Einfachheit halber nehmen wir die selben Getränke an, dieses mal trinkt sie jedoch ein kleiner und schlanker Mann mit 60 kg:

Wenn wir den BAK in Trinkeinheiten ermitteln, erhalten wir Folgendes:

- 2 Liter Bier = 10 x 0.2 L = 10 TE
- 6 Schnaps = 6 TE
- Alkoholabbau 3 Stunden = -3 TE
- Erhöhung aufgrund Gewicht: 2 x 10 kg = + 2 TE
macht in Summe 16-3+2 = 15 TE, das entspricht 1.5 ‰.

Rechnen wir das Ganze alternativ mit der Widmark-Formel, so erhalten wir folgendes:

- 2 Liter Bier enthalten: 2.0 x 5 x 8 = 80 g Alkohol
- 6 Schnaps enthalten: 6 x 0.02 x 40 x 0.8 = 38.4 g Alkohol
Das macht in Summe 118.4 g Alkohol

Damit errechnen wir nun den BAK: 118.4 x 0.9 / (60 x 0.7) = 2.54 ‰
Davon ziehen wir nun noch 3 Stunden = 0.3 ‰ als Alkoholabbau ab, und erhalten 2.24 ‰. Das ist nun mit 0.74 ‰ oder alternativ rund 46 % dann doch schon eine deutlich kräftigere und ziemlich indiskutable Abweichung.


Ein weiteres, noch extremeres Beispiel:

Wir nehmen erneut die selben Getränke an, dieses mal trinkt sie jedoch eine Frau mit 60 kg:

Wenn wir den BAK in Trinkeinheiten ermitteln, erhalten wir Folgendes:

- 2 Liter Bier = 10 x 0.2 L = 10 TE
- 6 Schnaps = 6 TE
- Alkoholabbau 3 Stunden = -3 TE
- Erhöhung aufgrund Gewicht: 2 x 10 kg = + 2 TE
- Erhöhung aufgrund Weiblichkeit: + 1 TE
macht in Summe 16-3+2+1 = 16 TE, das entspricht 1.6 ‰.

Rechnen wir das Ganze alternativ mit der Widmark-Formel, so erhalten wir folgendes:

- 2 Liter Bier enthalten: 2.0 x 5 x 8 = 80 g Alkohol
- 6 Schnaps enthalten: 6 x 0.02 x 40 x 0.8 = 38.4 g Alkohol
Das macht in Summe 118.4 g Alkohol

Damit errechnen wir nun den BAK:
118.4 x 0.9 / (60 x 0.6) = 2.96 ‰
Davon ziehen wir nun noch 3 stunden = 0.3 ‰ als Alkoholabbau ab, und erhalten 2.66 ‰.

Das ist nun mit 1.06 ‰ oder alternativ rund 66 % endgültig eine indiskutable Abweichung und legt nahe, dass die BAK-Ermittlung mit Trinkeinheiten mit großer Vorsicht zu genießen ist.

Wenn man ein wenig mit den Variablen der Widmark-Formel spielt, und die Ergebnisse in Relation zu den Ergebnissen der Widmark-Formel setzt, dann zeigt sich, dass die Ergebnisse je besser übereinstimmen, je schwerer diejenige Person ist (Irgendwo um 103 kg männlich oder 120 kg weiblich sollte es passen), und je männlicher die Person ist. Umgekehrt kann man sagen, dass diese Formel je kleiner, leichter, oder weiblicher eine Person ist, immer schlechter passt.

Was kann man aber nun machen, wenn man unterwegs ist, und keine Lust hat, sich mit der Widmark-Formel, die zum Kopfrechnen eher ungeeignet ist, herumzuschlagen ?

Prinzipiell ist der Gedenke hinter der Vereinfachung der Trinkeinheiten, um die Alkoholmenge zu ermitteln, ja nicht völlig verkehrt, daher könnte man diesen als überschlägige Vereinfachung, wenn man nicht gewillt ist, die Alkoholmenge für seine Getränke auszurechnen, als Grundlage nehmen.

Somit nehmen wir nochmal an:

- 200 ml Bier mit 5% Alkohol, enthält 10 ml Alkohol = 1 TE
- 100 ml Wein oder Sekt mit 12 % Alkohol, enthält 12 ml Alkohol = 1 TE
- 20 ml Schnaps mit 40 % Alkohol, enthält 8 ml Alkohol = 1 TE

Hiermit ermitteln wir uns erneut die Gesamtmenge an Alkohol, hier jedoch noch in Milliliter.

Damit wir den systematischen Fehler bezüglicher leichtgewichtiger und weiblicher Menschen in der Ermittlung des BAK nach Trinkeinheiten nicht wiederholen, kann man sich vorab für sich selbst einmal seinen individuellen Faktor, den man auf die Trinkeinheiten anwendet, ausrechnen:

Hier sind folgende Variablen eingesetzt:
- a: Alkoholmenge in Milliliter
- A: Alkoholmenge in Gramm
- w: Dichte des Alkohols: 0.8 g/ml
- d: Resorptionsdefizit: 0.9
- r: Resortionsfaktor: 0.7 für Männer / 0.6 für Frauen
- m: Masse / Gewicht des Menschen in kg

Aus dem Beitrag von @Wanderer aus den FAQ wissen wir, dass diemaximal mögliche Blutalkoholkonzentration wie folgt errechnet wird:

c = (A x d) / (m x r) Wobei A hier die Alkoholmenge in Gramm ist.

Da wir für schnelle Vor-Ort-Rechnungen das Ganze möglichst einfach halten wollen, nehmen wir die Umrechnung von Milliliter in Gramm Alkohol mit in die Formel, damit ergibt sich:

c = (a x w x d) / (m x r)

das sieht jetzt nicht unbedingt einfacher aus, ermöglicht uns aber auf Basis obiger Annahmen nach Trinkeinheiten einen kleinen Kniff, wenn wir die Klammern etwas auflösen:

c = a x (w x d) / (m x r)

Und hier kann man nun ansetzen, indem man für dich den Teil (w x d) / (m x r) vorab ausrechnet. Um anschließend die Größenordnung des Ergebnisses passend zu erhalten, benötigen wir, bedingt durch die Einheiten, noch einen Faktor 100.

Dies machen wir einmal beispielhaft für die oben genannten Beispielpersonen:

- Der Mann mit 100 kg: (w x d) / (m x r) = (0.8 x 0.9) / (100 x 0.7) = 1,028
- Der Mann mit 60 kg: (w x d) / (m x r) = (0.8 x 0.9) / (60 x 0.7) = 1,71
- Die Frau mit 60 kg: (w x d) / (m x r) = (0.8 x 0.9) / (60 x 0.6) = 2.00

Wenden wir das Ganze auf unser Beispiel mit den 16 TE = ca. 160 ml Alkohol = Alkoholmenge a an, so erhalten wir:

- Der Mann mit 100 kg: 1.6 x 1,028 = 1.64 ‰
- Der Mann mit 60 kg: 1.6 x 1,71 = 2,74 ‰
- Die Frau mit 60 kg: 1.6 x 2.00 = 3.2 ‰

Hier liegt die Abweichung nun durchgängig bei ca. 8 %, bedingt durch die Tatsache, dass der Schnaps in der Vereinfachung nach Trinkeinheiten mit 8 ml als 1 TE angenommen wird, während er in der Rechnung mit 10 ml angesetzt wurde, somit wird hier die BAK überschätzt. Entsprechend würde beim Konsum von Wein oder Sekt mit 12 ml je TE die BAK unterschätzt.

Macht man sich bei einem die Mühe, und ermittelt man die Alkoholmenge in Milliliter dahingegen bei Trinkanlass exakter nach allen einzelnen Getränken mit Vol-%-Angaben, dann sind die Ergebnisse der Rechnung mit dem vorab gerechneten Faktor identisch zu dem der Widmarkformel, was auch nicht verwundert, da es die selbe Formel und damit Rechnung ist, nur haben wir mit dem Faktor große Teile derselben vorab errechnet.

In der praktischen Handhabung empfiehlt es sich vllt, den jeweiligen, individuellen Faktor auf eine etwas rundere, und besser handhabbare Zahl zu runden, idealerweise aufzurunden, da dann auf der sicheren Seite eine Überschätzung des maximalen BAKs vorgenommen wird.

Die Ergebnisse der Faktoren der Beispiele zeigen weiter jedoch anschaulich, warum und bei welchen Personen die BAK-Bestimmung nach Trinkeinheiten sehr stark daneben liegen können, wie bereits oben angeführt, je leichter die Person ist, je mehr liegt die Schätzung nach TE daneben. Des Weiteren haben Frauen bedingt durch ihren geringeren Resorptionsfaktor hier systematisch eine noch größere Abweichung.

Kurzum: Die Ermittlung des BAK nach TE ohne Korrekturfaktor wie oben ausgeführt ist für die meisten zwar nett, aber aufgrund der sehr erheblichen Abweichungen kaum sinnvoll zu gebrauchen.

Eine Korrektur und Nachrechnung meiner damaligen Trinkmengen aus dem Eingangspost folgt zu einem späteren Zeitpunkt, für heute war das genug Text.... rolleyes.gif

Wer Fehler in obigen Ausführungen findet, bitte gerne melden...
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Beitrag 19.09.2023, 17:52
Beitrag #14


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Ein kleines Update nach gut anderthalb Monaten zu meinem Thread, und meiner Aufarbeitung usw...

Aktuell gibt es noch stets keinen Strafbefehl, vor 3 Wochen gab es bei der Staatsanwaltschaft auch noch keinerlei Aktenzeichen mit meinem Namen, und bis dato auch keinerlei Meldung seitens der Führerscheinstelle... von mir aus können die sich auch gerne noch etwas Zeit lassen.... rolleyes.gif

Ansonsten geht mein normaler Alltag seinen Gang wie zuvor, bin seit 3.5 Monaten abstinent, plane eine erste Haaranalyse für die 2 Oktoberwoche (somit 4 Monate + 1 Woche nach der TF, denke, das sollte genug Wartezeit sein....), ich lese hier eifrig mit, versuche, wenn ich Zeit habe, und denke, das ich sinnvoll etwas beitragen kann, dies zu tun...
Einem Forum wie diesem, das Hilfe anbietet, möchte man natürlich auch etwas entsprechendes zurückgeben...

Des Weiteren habe ich inzwischen den ersten Termin bei der Caritas zur MPU-Beratung gehabt, ein gut 1-Stündiges, sehr angenehmes Einführungsgespräch, mit Schilderung meiner Historie, ein paar Fragen zur dem, wie ich mir meine Zukunft vorstelle, und ein erster kurzer Blick in die BUK auf dieser Basis, das soll in der kommenden Woche in einem 2-stündigen Termin weiter vertieft werden, um meinen weiteren "Fahrplan" festzulegen.
Als ersten Eindruck der dortigen Beratung kann ich in jedem Fall festhalten, dass ich mich dort ernst genommen fühle, dass man auf mich und meine persönliche Geschichte eingeht, und sich auch insb. mit Suchtverhalten auskennt... das Einzige, wo ich bis dato Überlegen bzw. kurzes Nachsehen verursachen konnte, war eine Frage zur Thematik Führerscheinentzug in Zusammenhang mit Alkohol auf dem Fahrrad, die im Gespräch aufkam, sich aber im Nachgang fix klären lies (und natürlich die immer wiederkehrende Thematik der genauen gesetzlichen Bezeichnung motorisierter Fahrräder, die vom Sprachgebrauch bekanntlich abweicht (E-Bike vs. Pedelec)).
mal schaun, wie sich dieser Eindruck weiter entwickelt... aktuell bin ich mit der Wahl der Beratungsstelle jedenfalls zufrieden, und habe keine Zweifel....

Eine erste spontane Einordnung mit den BUKs in der Hand seitens der Dame, die meine MPU-Beratung / -Vorbereitung durchführt, sortierte mich in A3 ein, ich selbst war mir vorher - gerade aufgrund meines früheren Konsums - etwas weniger sicher, das soll im kommenden Termin aber noch mal weitergehend hinterfragt werden.
Eine Einordnung in A3 hätte jedoch hinsichtlich Abstinenz sicherlich Vorteile, alleine dahingehend, dass ich dann vllt. wirklich nach 6 Monaten zu einem sehr sparsamen kontrolliertem Trinken wechsle, wobei mir die Abstinenz aktuell so gar keine Probleme bereitet. Ich denke aber, dass eine lebenslange Abstinenz doch übertrieben ist, und ich eher wirklich bei meinem im Eingangspost mal erwähnten Gedanken bleibe, das entspräche auch eher der Realität, als 12 Monate vor der MPU völlige Abstinenz und danach ändern.

Seht ihr die Einschätzung ähnlich, oder seid ihr anderer Meinung..?
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Kai R.
Beitrag 19.09.2023, 17:59
Beitrag #15


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Deine Strategie passt.


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Kai

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Fietser
Beitrag 19.09.2023, 18:14
Beitrag #16


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Hallo Kai,

Danke für die kurze, präzise, aber eindeutige Antwort...!
das gibt mir dann doch schon mal etwas mehr Vertrauen, und nimmt einigen Zweifeln, die ich da doch irgendwie immer noch habe, etwas Wind aus den Segeln....

dann heißts nun mal schaun, das ich in den kommenden Terminen es gemeinsam mit meiner Beraterin schaffe, die Ursachen dafür, dass ich nur in der Gruppe so viel getrunken habe, zu finden, und woher dieses Mitzieh- oder Zugehörigkeitsverlangen kommt... ein wenig kann ich mir zwar zusammenreimen, aber mal in die ganzen Gedanken mal so etwas wie eine Ordnung reinbekommen.... und vllt. auch noch den ein oder anderen neuen Gedanken dazu auftun...
alles, was ich aktuell so im Kopf habe, ist mir noch etwas zu dürftig & durcheinander... werd aber auch weiterhin regelmäßig Neues hier schreiben, vllt. hat der ein oder andere noch Gedanken dazu, oder hilft es gar jemandem, seine eigenen Historie aufzuarbeiten...

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Fietser
Beitrag 31.10.2023, 18:12
Beitrag #17


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Ich habe heute den Bescheid der Staatsanwaltschaft bekommen, dass ich mit Ergebnis der Ermittlungen eines Vergehens nach $315c Abs.1 Br. 1 StGB - Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Genusses von Alkohol hinreichend verdächtig bin. Von einer Verfolgung des Vergehens wird jedoch mit Zustimmung des Amtsgerichtes beabsichtigt abzusehen, und mir stattdessen aufgegeben, als Auflage einen genannten, mittleren 3-stelligen Betrag in 2 Raten an eine namentlich genannte gemeinnützige Institution (welche ich nicht gewählt, aber mit deren Wahl ich sehr einverstanden bin) zu zahlen. Dies soll im Januar und im Februar erfolgen.
Des Weiteren heißt es im Schreiben, dass bei Einstellung des Verfahrens keine (dieses Wort ist fett gedruckt) Eintragung im Fahreignungs- und Bundeszentralregister erfolgt.

Es wird innerhalb der nächsten 2 Wochen um eine schriftliche Zustimmung in Briefform zu diesem Vorgehen gebeten.

Unterzeichnet ist das Schreiben hochachtungsvoll von einem Oberstaatsanwalt. Falls erforderlich, kann ich gerne versuchen, dieses hier anonymisiert einzustellen.

Da dieses Schreiben nun nicht ganz unerheblich von denen, die die meisten hier bekommen haben, und welches ich erwartet hatte, abweicht, bitte ich diejenigen, die hier schon länger unterwegs sind, und sich etwas besser auskennen, um kurze Mithilfe....

Ich hatte einen Strafbefehl oder etwas derartiges erwartet, und hätte Einspruch zwecks Verzögerung eingelegt. Das oben beschriebene Schreiben verstehe ich jedoch so, dass unter genannter Auflage das Verfahren komplett eingestellt wird, und, da keine Eintragung ins Fahreignungsregister erfolgt, demzufolge auch keine MPU angeordnet werden dürfte..?
Letzteres wäre (neben der unerwartet niedrigen Strafzahlung, ich hatte in meiner Haushaltsplanung deutlich mehr reserviert) definitiv ein Grund zur Freude...!

Ungeachtet dieses Schreibens, und der daraus folgenden (oder nicht folgenden) Dinge werde ich meine MPU-Vorbereitung bei der Caritas vollenden, meine 6 Monate Komplettabstinenz weiter fortsetzen, und dann zum angedachten sehr sparsamen Alkoholkonsum im Rahmen einer Art kontrollierten Trinkens wechseln.
Meine dazugehörige Planung folgt... bin grad etwas... aufgeregt, verunsichert, nervös... wie auch immer... smile.gif
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Kai R.
Beitrag 31.10.2023, 18:25
Beitrag #18


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Glückwunsch zur überraschenden Wende. Du bist nicht allein in so einer Situation. Das ist natürlich gut für Dich, weil keine Eintragungen erfolgen. Du wärest schlecht beraten, wenn Du das nicht annehmen würdest.

Aber: eine MPU ist trotzdem möglich. Sie kann sogar früher kommen, denn jetzt ist das Verfahren abgeschlossen und die FSSt kann agieren. Nach unseren Erfahrungen kann es sein, dass man vergessen wird, aber darauf verlassen kannst Du Dich leider nicht. Wenn in den nächsten 3 Monaten nichts kommt, dann bist Du safe, denn es gibt ja keine Eintragungen, die bei der FSSt irgendwann auffallen könnten.


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Fietser
Beitrag 31.10.2023, 18:36
Beitrag #19


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Hallo Kai,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort, und deine lieben Worte..!
In der Tat, diese Wendung kam sehr überraschend und unerwartet, hatte mit etwas ganz anderem gerechnet, und etwas zitternde Knie, als ich den Brief vorhin im Kasten fand. Und klar wäre ich schlecht beraten, das nicht anzunehmen, und es erscheint auch rein logisch schon absurd, dagegen Einspruch einzulegen. Viel besser kanns ja kaum werden...

Das Verfahren ist dann in der Tat abgeschlossen (Wobei, eigentlich erst mit Abschluss der Zahlungen, sprich im Februar, oder..?), aber das die MPU dann auch ohne Eintragung ins Fahreignungsregister kommen kann, hatte ich so nicht rausgelesen, aber klar, wer weiß, wer das wie schon an die FSSt. weitergegeben hat, oder eben auch nicht....
aber dessen ungeachtet.... das ist auch so schon eine sehr erfreuliche Nachricht, Anlass genug, gleich mal eine Flasche Cola zu köpfen... mit Zucker... Bisschen Sünde muss sein.. laugh2.gif

Dann werde ich mal die kommenden Monat abwarten, ob sich die FSSt. sich meldet, oder ob ich womöglich noch mal Glück habe... spätestens dann sollt ich mit Lotto beginnen.... tongue.gif
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BiBob123
Beitrag 31.10.2023, 19:24
Beitrag #20


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Hallo Fietser,

schön zu lesen, dass du strafrechtlich gut weg gekommen bist. So ganz sicher fühlen würde ich mich allerdings noch nicht und sogar eher die 12 Monate AB weitermachen.
Die Meldung an die Fsst kann durch unterschiedliche Stellen erfolgen. Manche Polizeiinspektionen machen bereits Meldung, aber auch durch den Staatsanwalt kann dies erfolgen. Die Fsst wartet oft den Verfahrensabschluss ab, bevor sie tätig wird.
Ich möchte deine Stimmung nicht trüben, aber besser das schlimmste befürchten und dann positiv überrascht werden, wie anders rum.
Durch die Verfahrenseinstellung steigt zumindest die Chance, dass die Meldungen vergessen wurden.
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Kai R.
Beitrag 31.10.2023, 19:43
Beitrag #21


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Zitat (Fietser @ 31.10.2023, 18:36) *
Wobei, eigentlich erst mit Abschluss der Zahlungen, sprich im Februar, oder..?

Das stimmt


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Kai

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Fietser
Beitrag 31.10.2023, 20:03
Beitrag #22


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Hallo Bibob123,

Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ich war mir bzgl. das Schreibens dahingehend auch unsicher, aber wie Kai schon schrieb, da kann durchaus noch etwas von der FSSt. kommen... aber alleine die Tatsache, dass es strafrechtlich so milde ausgegangen ist, ist schon mal etwas erfreuliches... geht doch um ggf. nicht ganz geringe Beträge, die man sicher sinnvoll anders gebrauchen kann...

Ich habe für mich auch die MPU noch bei weitem nicht abgehakt, einzig im Hinterkopf, dass diese mir mit viel Glück erspart bleiben könnte... aber gehe da - auch nach Kais Einwand - aktuell nicht von aus, dachte nur im ersten Moment, dass dies das wmgl. bedeuten könnte.
Aus diesem Grund, und auch, wenn keine Anordnung käme, nur für mich selbst zur Aufarbeitung und zukünftigen Prävention (oder wie man das auch immer nennen möchte) werd ich die Vorbereitung usw. auf jeden Fall weiter machen, hier und da kommen doch ein paar interessante Erkenntnisse über Dinge, über die man sicher zuvor nie wirklich Gedanken gemacht hat, zustande...

Wie bereits vor einigen Wochen beschrieben, werd ich auch den kommenden Nachweis für 6 Monate Abstinenz ganz sicher machen, und dann vermutlich zu einem sehr sparsamen und seltenen Alkoholkonsum wechseln, da ich denke, dass im Sinne der BUK das zukünftige Verhalten erlernt werden soll... und völlige Abstinenz vllt. etwas übertrieben ist, eher recht weitgehende passen würde... eine völlige Abstinenz werd ich jedoch in größerem (Gruppen-)Umfeld beibehalten, da gerade dieses für mich verleitend ist...
Es gibt einige wenige Situationen, in denen ich nicht völlig verzichten wollen würde (es würde sicher ohne Probleme gehen, wenn ich müsste), und die auch in allen Jahren nie mit einem größeren Konsum in Verbindung standen...
Muss das aber demnächst mal - auch in Zusammenarbeit mit meiner Beraterin bei der Caritas - genauer ausarbeiten, als gescheite Regeln niederschreiben, und für mich festlegen...

Denke, hier passt etwas am besten, was ich vor einiger Zeit mal gelesen habe... man muss sich mit seiner Abstinenz, oder seinem zukünftigem Trinkverhalten wohl fühlen, damit es dauerhaft bleibt...
Hab deine Thread vor einer Weile auch gelesen, und bei dir scheint es ja ebenso zu sein, dass du dich mit deinem Fahrplan sehr wohl fühlst, und die MPU auch sehr erfolgreich bestanden hast...
Hoffe, mir geht es irgendwann ebenso..

Davon ab... keine Sorge, meine Stimmung trübst du damit nicht... bin ja froh um jeden guten und hilfreichen Ratschlag...!
und ja... besser mit dem Schlimmsten rechnen, und abwarten, was auf mich zukommt, und positiv überrascht werden, wie andersherum... das auf jeden Fall..!
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BiBob123
Beitrag 31.10.2023, 21:58
Beitrag #23


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Klingt sehr nach einem Plan und vor allem auch ehrlich.😀 Wünsche dir weiterhin alles gute und drücke die Daumen.

Ja, ich dachte Anfangs auch ich könnte nicht abstinent leben, aber ich fühl mich damit einfach gut. Ob ich jetzt ein oder zwei Bier trinke macht für mich keinen Unterschied, da verzichte ich lieber komplett.
Da hast du recht, den passenden Weg muss aber jeder selbst finden.

Ein Detail hast du in meinem Thread überlesen... ich hatte keine MPU.

Grüße
Bibob
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Fietser
Beitrag 31.10.2023, 22:51
Beitrag #24


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Zitat (BiBob123 @ 31.10.2023, 21:58) *
Ein Detail hast du in meinem Thread überlesen... ich hatte keine MPU.

Peinlich... blushing.gif
Bitte entschuldige, ich hab in den vergangenen Monaten so viele Threads gelesen, dabei waren mir deine Aufarbeitungen / langen Fragebögen als ein wirklich sehr gut gelungenes und erfolgreiches Beispiel zusammen mit deinem Nick im Kopf geblieben... und irgendwie bin ich dabei durcheinandergekommen und hab verdrängt, dass du gar keine Aufforderung zu einer MPU erhalten hast... hatte deinen Thread grad nicht nochmal nachgelesen... das passiert mir kein zweites mal...

Dessen ungeachtet... Vielen Dank für deine Wünsche, dein Lob und die gedrückten Daumen... ich hoffe, es hilft..!

Ach, aktuell fühl ich mich auch abstinent pudelwohl (okay, sind grad mal 5 Monate...aber dennoch), vllt abgesehen davon, das ich bei einigen Lebensmitteln immer noch übervorsichtig bin... aber besser das, als nicht erfolgreiche Abstinenznachweise...
Letzten Endes sehe ich für mich nicht mal den Genuss von 1, 2 Bier mit einem Freund als wichtig oder Grund für nicht-vollständige Abstinenz an, auf das Bier kann ich auch gut verzichten (und habs in den letzten Jahren eh schon recht regelmäßig), aber so zu Weihnachten etwas selbstgemachter Eierlikör... das ist dann doch etwas, das ich sehr vermissen würde... wenn man den ohne Alkohol und ähnlich gut schmeckend (und haltbar...) hinbekäme, würd ich den alternativ aber auch sofort nehmen... smile.gif
Auf einer Feier ein oder zwei Bier trinken, dann aufhören, während der Rest weitertrinkt, das brauch ich auch nicht, bei solchen Gelegenheiten würde ich auch direkt ganz verzichten, alles andere wäre mir, platt gesagt, zu doof... zumal das ab einem gewissen Punkt einfach nur anstrengend wird, nüchtern unter lauter Betrunkenen... aber das kennst du sicher selbst... wink.gif
Mal schaun, wie sich das letzten Endes genau einspielen wird.... allzu viele Anlässe werden da eher nicht bei übrig bleiben... aber das ja auch nicht schlimm...

Aber eben, wie du schon sagtest sich damit einfach gut fühlen, wohl fühlen, zufrieden sein, das ist das wichtigste...
Wie genau das für jeden individuell aussieht, muss jeder für sich selbst herausfinden...

Grüße
Fietser
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Andi18
Beitrag 01.11.2023, 04:20
Beitrag #25


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Beim schnellen überfliegen des Threads gehe ich davon aus, daß die Einstellung des Verfahrens nach §153a vorgenommen wird, das kommt dann tatsächlich einem "Schuldeingeständnis" gleich. Die Mitteilung der Polizei an die Fsst findet im Übrigen schon bei der Unfallaufnahme und Eröffnung des Strafverfahrens statt.
ich würde Dir jedenfalls empfehlen, die "Spende" in Raten zu begleichen, somit also Februar um die Zeit für Deine Abstinenznachweise zu sammeln.

Ich persönlich bin nicht ganz so optimistisch, was die Aufforderung zur MPU angeht. Ich halte das, und sorry dafür, für recht wahrscheinlich, daß die Aufforderung kommen wird.
Sehe das aber auch wie Kai. Wenn dann idF 3 Monate nach Abschluss nichts kommt, hast Glück gehabt.. Nach Abschluss kann es eine separate Mittelung nämlich geben.
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Fietser
Beitrag 01.11.2023, 08:24
Beitrag #26


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Guten Morgen Andi18,

In der Tat gehe ich auch nach einer Einstellung gemäß $153a aus, auch wenn es dieser im Schreiben nicht explizit erwähnt wird. Das dies einem Schuldeingeständnis in gewisser Weise gleich kommt, ist mir bewusst, allerdings gibt es an den Fakten und Tatsachen auch sehr wenig zu rütteln, ein Abtreiten wäre sinnfrei, die Werte, mein Sturz, mein KH-Aufenthalt sind fixe Tatsachen, an denen kaum zu rütteln ist...
Die sog. "Spende" soll explizit in Raten beglichen werden, letzte Rate Mitte Februar (eine Bitte, die Raten noch weiter zu splitten, erscheint mir auch übertrieben, werden dann doch ziemlich arg kleinteilig, auch wenns das Ganze noch weiter strecken würde), aber werd definitiv bis auf Weiteres das Vorbereitungs- ebenso wie das Abstinenzprogramm weiter durchziehen, das jetzt einfach aufgeben wäre Unfug... alleine schon, da man nie so ganz genau weiß, was da wann wmgl. noch kommen kann, aber auch schon für mich selbst... der Unfall, das Verfahren und alles drumherum ist ein guter Anlass für einen Cut, den ich so konsequent sonst nicht gemacht hätte, die Gelegenheit will ich ja auch nutzen....
Erst mal ist für Anfang Januar die nächste Haaranalyse bereits gebucht (meine arme Frisur.. crybaby.gif ), und dann werd ich langsam übergehen auf den zukünftig geplanten sehr sparsamen Umgang mit Alkohol, inkl. Protokoll... muss dann nochmal abstimmen, ob ich dann im April nochmal ne Haaranalyse machen lasse, die da aber an sich -soweit ich das verstehe - nicht müsste bzw. eher proaktiv wäre...
Und dann wird sich irgendwann zeigen, ob die Aufforderung zur MPU kommt, oder vllt. auch nicht... Aber ihr habt natürlich Recht, eine erste Weitergabe an die FSSt. einer Info erfolgt meist durch die Polizei, und die ist - anders als nun durch sie Staatsanwaltschaft - ja vermutlich erfolgt, somit.... Ist eine Optimismusbremse sicherlich angebracht...

Also... erst mal abwarten, was da wann wie noch kommt... bin erst mal froh, das meine Haushaltskasse deutlich wenig geplündert werden muss wie befürchtet... smile.gif

Danke euch allen für euren sehr hilfreichen Input, ihr seid eine große Hilfe...!
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Fietser
Beitrag 03.02.2024, 12:58
Beitrag #27


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So, wieder sind 2 Monate ins Land gegangen, mein Vorfall ist inzwischen tagesgenau 8 Monate her... mal wieder Zeit für ein Update...

Aktuell lebe ich mein Leben ganz normal, nur ganz ohne Alkohol, und fühl mich absolut wohl dabei, es fehlt mir nichts. Da ich auch noch stets meinen Führerschein habe, habe ich auch sonst keinerlei Einschränkungen, wodurch auch sonst keinerlei Einschränkungen vorhanden sind. Ansonsten waren die vergangenen 2 Monate auch bzgl. einer möglichen MPU sehr ereignislos, so dass ich mich hier auf das Drumherum beschränke...

In der Zwischenzeit waren Weihnachten, Silvester, und 2 große Geburtstage, die ich ohne jeden Tropfen Alkohol verbracht habe, und es hat mich absolut nicht gestört, oder musste bewusst darauf achten, eher im Gegenteil... es waren lustige Abende, und es war ein Genuss, danach, auch wenns bis morgens 5 ging, um 10 fit und munter aufzustehen... naja, vllt noch etwas müde, aber sonst... rolleyes.gif
Ab und an ist noch immer jemand irritiert, das man nichts trinkt, aber diejenigen, die ich mehr als 2, 3 mal im Jahr sehe, wissen Bescheid, und unterstützen mich, der Rest... ist mir da ehrlich gesagt relativ bis völlig egal...
Zu sehr fortgeschrittener Stunde bekommt man da dann auch schon mal dennoch etwas Alkoholisches angeboten, das nervt dann manchmal, aber es macht mir auch inzwischen nichts mehr aus, da einfach stur nein zu sagen... davon ab... wird sowas sicherlich im Laufe der zeit auch sicherlich seltener werden...

Im Job läuft es prima, mein Chef hat mir sein vollstes Vertrauen ausgesprochen, inkl. Gehaltserhöhung in Form eines Dienstwagens, was mir auch gezeigt hat, dass von seiner Seite der Glaube an mich und auch immer ein offenes Ohr vorhanden ist (er ist über alles im Bilde). Dennoch habe ich den angebotenen Dienstwagen zunächst in Hinblick auf das noch schwebene Verfahren zunächst bis zum Spätsommer ausgestellt, ich möchte den auch verdienen...
Letzten Endes sagte mein Chef jedoch auch, dass wir wohl fast alle, er eingeschlossen, in der Vergangenheit schon mal mehr oder minder alkoholisiert auf dem Rad gesessen haben, und wohl auch sehr viele schon einmal dabei gestürzt sind... aber hier aufm dörflichen, platten Land maximal mal die Nachbarn oder Freude mitbekommen, aber kaum je mal die Polizei... dessen ungeachtet hat mein Unfall ihn (und noch einige weitere Kollegen) dazu gebracht, das Fahrrad bei nennenswerten Alkoholkonsum nun auch stehen- oder direkt daheim zu lassen...
Da hatte mein Unfall wenigstens etwas Positives....

Im Rahmen der Vorbereitung hatte ich vor rund 3 Wochen meine 2. Haaranalyse, wie erwartet negativ, somit sind nun zunächst 6 Monate Abstinenz belegt, mit diesem Maß an Belegen werde ich es nun auch belassen. Ab jetzt gibts wieder hemmungslos Salate mit Essig im Dressing... das ist erstaunlicherweise das, was ich in den letzten Monaten hauptsächlich vermisst habe... die meisten Alternativen waren einfach... naja... auch geschmacklich Notlösungen.. blink.gif
Egal, wir sind hier nicht im Kochforum....

Dann hatte ich vor einigen Tagen den vorerst letzten Termin bei der Caritas im Rahmen der MPU-Vorbereitung, wir haben an den vergangenen 4 Terminen jeweils rund 90 Minuten über meine Konsumhistorie, die Geschehnisse, was dazu geführt haben kann, und wie ich mir einen zukünftigen Umgang mit Alkohol vorstelle gesprochen, wobei, gerade zu Hintergründen auch nicht mehr viel mehr herausarbeiten können, wie ich selbst bereits für mich selbst herausgefunden hatte, meine Beraterin hat mich hier nur in einigen Dingen nur noch bestärkt.
Eine finale Vorbereitung auf die MPU selbst im Sinne einer Vorbereitung auf konkrete Fragen und eine (Teil-)Simulation haben wir nun erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben, da wir beide der Meinung sind, dass dies zum aktuellen Zeitpunkt verfrüht, und infolge nicht unbedingt sinnvoll wäre...

Weiterhin habe ich die erste Rate meine Spende als Auflage zur Verfahrenseinstellung inzwischen überwiesen, in 2 Wochen folgt die 2. und letzte, dann werd ich mal ganz in Ruhe die Bestätigung der Zahlungen an die Staatsanwaltschaft schicken, dann kann ich nur noch weiter abwarten. Ich gehe einmal davon aus, dass dann im Anschluss die Bestätigung der Einstellung kommt, und vermutlich noch so etwas wie eine Verfahrenskostenrechnung, für Papierkram und Blutprobe damals im Krankenhaus. Bis dahin und dem damit endgültigen Verfahrensabschluss wird aber wohl noch etwas Wasser den Rhein runter geflossen sein... und schaun, wann oder ob dann irgendwann ein Brief von der Fsst. eintrudelt...


Was steht für mich die kommende Zeit an bezüglich meines weiteren Weges an...
Wie bereits geschrieben, werde ich in den Bereich des risikoarmen Konsums wechseln, und nicht bei völliger Abstinenz bleiben, denn, auch wenn ich mich derzeit damit prima fühle, möchte ich mir dennoch die Möglichkeit offen halten, gelegentlich etwas zu genießen, was Alkohol enthält.

Für mich habe ich als nun festgelegt, dass ich es bei maximal 24 Trinkanlässen im Jahr bewenden lassen will, sowie maximal 3 im Monat (wobei ich angesichts der letzten Jahre nicht davon ausgehe, insbesondere die insg. 24 auch tatsächlich auszuschöpfen), jeweils mit einer Menge von ca. 35 ml Alkohol, sprich 2 x 0.33 Bier, 0.25 l Sekt, rund 150 ml selbstgemachter Eierlikör zu Weihnachten... Keine Ahnung, welches Getränk da noch in Frage kommen würde... die Zeit wirds zeigen...
Ebenso festgelegt habe ich, dass ich nur in sehr kleiner Runde überhaupt Alkohol trinken werde, als Trinkpartner sind meine Familie (mein Vater und meine Tante, mehr Familie gibts nicht...), und meine 2 besten Freunde (ggf. inkl. Partner) festgeschrieben, ich habe jedoch Platz gelassen, um dies, sofern nötig, noch um einen, oder maximal 2 Menschen zu erweitern, beispielsweise um meinen Partner, wenn ich irgendwann einen finden sollte...
Das sollte dann auch reichen für die kommenden Jahre... spontan wüsst ich dazu grad niemanden... aber wer weiß, was oder wen die Zeit so bringt...

Ansonsten werde ich bei größeren Parties oder Zusammenkünften ganz allgemein die Finger vom Alkohol lassen, da ich hier für mich auch das größte Risiko für mich sehe... das sehe ich jetzt nicht unbedingt in Bezug auf den Straßenverkehr, sondern auf mein Leben, den Alkoholkonsum, und einen Kontrollverlust... das gab es nun einmalig, nachdem ich in gerade in jüngeren Jahren zwar durchaus häufiger stärker alkoholisiert war, aber dabei immer vernünftig geblieben bin, und nie etwas getan habe, was ich bereut habe... ich hab dann eigentlich immer ganz normal "funktioniert", vllt weniger koordiniert oder so, aber sonst... Letzten Juni war das ganz anders, und hat zum Vorfall geführt, das darf nicht nochmal geschehen... egal, ob in Bezug auf den Straßenverkehr, oder auch einfach nur auf den Umgang mit Menschen, irgendwelche Handlungen, was auch immer... daher... möchte ich da jedes unnötige Risiko direkt minimieren....
In Bezug auf den Straßenverkehr war Alkoholkonsum und Autofahren schon immer strikt getrennt, da gabs an dem tag, an dem ich fahren musste, gar keinen Alkohol (oder wenn, so viel früher, dass der inkl. Zeitreserve wieder abgebaut war), das werd ich aber zukünftig 1 : 1 aufs Radfahren übertragen... dabei hilft, dass zumindest 2 der Menschen, mit denen ich etwas trinken würde, innerhalb von 3 Minuten zu fuß von meiner Wohnung entfernt wohnen, und ansonsten... gibts keinen Alkohol, oder ich habe schon eine Mitfahrgelegenheit... Taxi ist nur eine absolute Notlösung, Geld dazu hab ich zwar immer bei, aber hier aufm Land eines bekommen, ist bisweilen eine echte Herausforderung.... dry.gif

Egal... Zu diesem Zweck, und um das für mich, und auch für eine mögliche MPU zu dokumentieren, liegt nun in meinem Couchtisch ein blaues Büchlein, auf dessen ersten 2 Seiten (anders passte es nicht.... blink.gif) all die Regeln, die ich oben schrieb, auch stehen, und in das ich jeden nennenswerten Kontakt mit Alkohol inkl. Menge einfach eintragen werde, egal, ob ich selbst etwas getrunken habe, oder nicht... Nennenswert meint, das ich nicht jedes mal, wenn jemand irgendwas alkoholisches trinkt, da eintrage, sondern nur die Ereignisse, wo ich länger mit jemandem zusammensitze, der etwas trinkt... beispielsweise wenn ich Abends zum Quatschen bei einem Bekannten sitze, und der Abends ein Bier trinkt... sonst artet das aus, und macht wohl auch wenig Sinn... tongue.gif
Aber denke, dass dies auch für eine MPU als Beleg ganz brauchbar sein sollte dann....

So... das ist irgendwie etwas mehr Text wie geplant geworden... blushing.gif

wenn jemand Kritik, Anregungen oder Lob hat... gerne schreiben, bin für jeden Input dankbar..!


Ansonsten muss ich auch einfach mal ein großes Danke ans Forum loswerden, ihr seid eine tolle, konstruktive Hilfe, und die Geschichten und Aufarbeitungen viele User, die hier archiviert sind, haben mir auch sehr geholfen, meinen eigenen Weg zu finden...! thumbup.gif

Ich werd auch weiterhin eifrig mitlesen, und dort, wo ich das sinnvoll kann, und meine Zeit es erlaubt, euch unterstützen, so, wie ihr es auch bei mir macht...!
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Fietser
Beitrag 14.03.2024, 18:27
Beitrag #28


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So, nun ist etwas Wasser den Rhein hinabgeflossen, und das Unvermeidliche ist gekommen....

Aber der Reihe nach....

Nachdem ich Mitte Februar die letzte Rate meine letzte Rate als Auflage zur Verfahrenseinstellung bezahlt habe, und dies dann auch entsprechend der zuständigen Staatanwaltschaft bestätigt habe, kam binnen weniger Tage die Bestätigung zur Verfahrenseinstellung gegen mich, was mich schon einmal sehr erfreute. Dies war vor knapp 2 Wochen.

Heute flatterte dann das wohl unvermeidliche Schreiben zur Aufforderung der Beibringung eines MPU-Gutachtens mit Frist bis zum 27.05.2024 (was mit 2.5 Monaten relativ fix ist, finde ich....) mit folgender Fragestellung in den Briefkasten:

Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig ein (Kraft)-Fahrzeug unter einem die Fahrsicherheit beeinträchtigendem Alkoholeinfluss führen wird und / oder liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellen ?

So weit, so bekannt, so wenig erfreulich, aber gut, war irgendwann zu erwarten, und hilft ja nichts...

Was ich dem Schreiben entnehme, dass es sich um eine "Standard-Fragestellung" zum Thema Alkohol handelt, und sich auf Fahrrad wie PKW bezieht....
Gutachtenstelle ist mir bereits bekannt, werde ich fristgerecht der FSSt. zusenden, und mal schaun, das ich da noch vorher eben Akteneinsicht bekomme, auch wenn da ausser über das mir Bekannte zur TF hinaus nichts Neues drinstehen dürfte... aber sicher ist sicher, und kann ja nicht schaden.

Das Problem, was sich ergibt, ist, dass ich ja aktuell meinen Führerschein noch habe, Abstinenznachweise für 6 Monate bis zum 16.01.2024 gesammelt habe, und nun auf risikoarmen Konsum umgestiegen bin, die hierfür anzusetzende Erprobungsphase von 6 Monaten aber im Anforderungszeitraum nicht erreichen kann, da mir da dann rund 7 Wochen fehlen.
Seht ihr eine realistische Chance, eine MPU zu bestehen, auch mit nur... sagen wir 4 Monaten (16.01 - 16.05) Erprobungsphase des risikoarmen Konsums..?
Das würde eine große Menge Lauferei und Aufwand ersparen...


Ich hab, auch ohne MPU-Anordnung, in den letzten Wochen den langen Fragebogen mir schon einmal vorgenommen, der leider sehr lang geworden ist, aber lieber gründlich wie halbe Sachen...
Ach ja... ich bin ein eher nüchterner Zeitgenosse, das mag man meinem Wortlaut hier und da anmerken, bitte nicht wundern, oder als distanziert wahrnehmen....

Ich selbst bin noch nicht ganz 100-%-ig zufrieden, was die Umstellungsphase angeht, aber viel mehr kann ich dort leider nicht berichten.... ich habe viele Umstellungen bereits vor der TF erlebt, und konnte danach gar nicht mehr so sehr viel anpassen, so dass hier kein allzu extremer Wandel wie bei manch anderen hier im Forum darstellbar ist... selbiges gilt für meine Lebensumstände.
Falls hier jemand noch eine gute Idee hat, wo ich in mir graben könnte, würd ich mich freuen....

Wie ist euer Eindruck sonst vom Fragebogen...?


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

In der Nacht von 02.06.2023 zum 03.06.2023 habe ich, nachdem ich offenbar größere Mengen (Bier und Kräuterlikör) getrunken, jegliche Vernunft hinter mir gelassen und die Kontrolle über mich selbst verloren habe, mich entschieden, in stark alkoholisiertem Zustand auf mein E-Bike zu setzen, um nach Hause zu fahren. Hierbei bin ich mit dem Rad gestürzt, wobei ich mir glücklicherweise nur einige Schürfwunden, eine Gehirnerschütterung sowie ein offen ausgekugeltes Daumengelenk zugezogen habe, und ansonsten niemand anders zu Schaden kam.
Die hätte auch ganz anders ausgehen können, sowohl für mich, als auch für andere Verkehrsteilnehmer. Ein zufällig vorbeikommender Autofahrer, dem ich dafür sehr dankbar bin, hat mich gefunden, und einen Krankenwagen gerufen.
Ich selbst kann mich an den Zeitraum zwischen grob 22.00 Uhr abends (davor fehlen mir über 2, 3 Stunden auch noch Bruchstücke, auch wenn da dann erst der Trinkbeginn war) und 6.30 Uhr morgens nicht erinnern, lediglich zwei kleine Bruchstücke um 2.31 Uhr im Krankenhaus (wobei ich mich nur an die Uhr, und daran, dass irgendetwas mit mir gemacht wurde, erinnere) sowie gegen 3.25 Uhr erinnern (hier wurde mir gesagt, dass man mich gerne über nach im KH zur Beobachtung halten würde). Ich bin dann gegen 6.30 Uhr im KH aufgewacht, mit Schmerzen und den o.g Verletzungen, ohne Erinnerung, dabei ging es mir davon abgesehen relativ gut (Keine Kopfschmerzen, kein "Kater", oder sonstiges). Angesichts meiner fehlenden Erinnerungen konnte ich mir den Unfall nicht recht erklären, und ging zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass ich gegen 22.30 Uhr gefahren sei. Gemäß Krankenhausbericht war der Unfallzeitpunkt und die Liegedauer unklar.

Eine seitens der Polizei genommene Blutprobe ergab einen Alkoholwert von 1.88 Promille, wie ich anderthalb Wochen später erfuhr.

Folgender Ablauf des Tages uns seiner Geschehnisse ist mir in Erinnerung bzw. ließ sich durch Gespräche mit Kollegen und dem jungen Mann, der mich gefunden hat, rekonstruieren:

Ich bin am 02.06.2023 morgens gegen 6.45 Uhr ganz normal mit dem Rad zur Arbeit gefahren (rund 20 km), hatte einen üblichen, eher sogar recht ruhigen Arbeitstag, ohne besondere Stressmomente. Gegen 16.30 habe ich mich dann auf den Weg zu einer Betriebsfeier eines befreundetem Betriebs aufgemacht, zu dem unser kompletter Betrieb ebenfalls eingeladen war, ebenfalls mit dem Rad (rund 17 km entfernt). Die Betriebsfeier bestand aus einem geselligen Beisammensein, es wurde gegrillt, es waren zur Essenszeit insg. rund 60 Mann anwesend. Für mich selbst hatte ich mir vorgenommen - da am Folgetag mein Geburtstag war, und nachmittags Kaffee & Kuchen mit meiner Familie vorgesehen war, und ich, da alleinstehend, dies auch vorbereiten musste - dort zu essen, sich ein wenig sich zu unterhalten, dabei 2 oder 3 Bier zu trinken und im Anschluss daran mit dem Rad nach Hause zu fahren. Dies ist ein Vorhaben, das im Freundeskreis in den vergangenen 10, 15 Jahren bereits öfter (1 - 3, 4 mal / Jahr) gut funktioniert hatte. Ich bin gegen 17.30 Uhr am der Feier angekommen, habe dort zunächst eine Cola, danach ein Bier getrunken, und etwas Grillfleisch (Bratwürste) und Salat gegessen. Im Anschluss haben wir mit verschiedenen Kollegen aus anderen Unternehmensbereichen zusammengesessen, und uns unterhalten, dabei habe ich zunächst ein Radler getrunken, danach Bier. Dies war gegen 19.00 Uhr. Ich weiß noch, dass gegen 21 Uhr 2 Runden Kümmerling gereicht wurden, die ich dummerweise mit getrunken habe. Kurz darauf habe ich meine Jacke geholt, da es langsam kühl wurde, und mich wieder zu den anderen gesetzt. Das ist so ziemlich das letzte, das mir von diesem Abend in Erinnerung geblieben ist, alles danach ist aus meinem Gedächtnis verschwunden.
Aus Gesprächen mit mehreren Kollegen habe ich erfahren, dass die Runde weitergeführt wurde, um 0.00 Uhr einige Kollegen mir kurz zum Geburtstag gratuliert hätten (ansonsten war mein Geburtstag an diesem Abend kein Thema) und ich dort noch bis rund 0.30, vllt. auch 0.45 Uhr anwesend war, und im Laufe des Abends mehrere Biere, und auch noch mehrere Kümmerling getrunken habe. Ausgehend von meiner Promillezahl aus dem Krankenhaus muss ich offenbar grob überschläglich 9 Bier (0.33) und 5 Kümmerling, alternativ in anderer Gewichtung, getrunken haben, dies kann ich jedoch nur aufgrund der Beobachtung meiner Kollegen und der vorhandenen Auswahl an Getränken, sowie rückrechnend mittels Widmark-Formel bestimmen, eine genaue Angabe kann ich leider nicht treffen.
Aus für mich nicht mehr nachvollziehbaren Gründen traf ich dann verhängnisvolle und dumme Entscheidung, dass es Zeit wäre, mit dem Rad heimzufahren, wobei mir nicht klar ist, wie ich nach dieser Menge Alkohol überhaupt noch auf die dumme Idee kommen konnte, zu fahren, ich muss, wenn ich für mich selbst meine Trinkmenge nachvollziehe, schon ziemlich betrunken gewesen sein. Die Kollegen sagten mir, dass Sie nur wahrgenommen hätten, dass ich irgendwann einfach weg gewesen sei.
Ich bin vom Veranstaltungsort aus ca. 6 von insg. 15 km gefahren (teils durch eine ländliche Kleinstadt, Rest Radweg außerorts bzw. Neben-Landstraße), bis ich gestürzt bin. Gemäß Polizeibericht sei ich gegen 01.00 Uhr von der Straße abgekommen, und mit einem Baum kollidiert, und in Folge gestürzt. Aus Gesprächen mit dem jungen Mann, welcher mich glücklicherweise gefunden hab, weiß ich, dass ich offenbar von der Straße abgekommen bin, und mit dem Pedal an einer Baumwurzel ziemlich direkt am Fahrbahnrand hängengeblieben sein soll, und in Folge gestürzt bin. Gefunden wurde ich mit dem Fahrrad auf mir, die genaue Liegedauer ist unklar, kann jedoch nicht allzu lang sein. Zu diesem Zeitpunkt war kaum ansprechbar, und konnte nichts wirklich verständliches von mir geben. Ich habe mir beim Sturz einige kleine Schürfwunden an Schulter, Ellenbogen und Knie, sowie mehrere etwas größere und eine kleine Platzwunde im Gesicht zugezogen, darüber hinaus hatte ich eine offene Verletzung des rechten Daumens, welcher in Krankenhaus aus offenes, ausgekugeltes Daumengelenk diagnostiziert wurde. Außerdem wurde eine Gehirnerschütterung sowie eine Unterkühlung festgestellt. Aufgrund der Verletzungen, und meines geistigen Zustandes hat der junge Mann einen Krankenwagen gerufen.
Wie bereits oben beschrieben, ist dieser Teil des Vorfalls komplett aus meiner Erinnerung verschwunden. Ich bin am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr im KH aufgewacht, hatte Schmerzen in Schulter, Rücken und Hand. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht recht wusste, was genau passiert ist, wartete ich auf die morgendliche Visite, wo mich der Stationsarzt über die Geschehnisse aufklärte, und mir freundlicherweise auch den Unfallort aus seinen Unterlagen heraussuchte.
Nach einer 2. Visite zur Sicherung, dass es mir im Rahmen der Möglichkeiten gut geht, wurde ich aus dem KH entlassen, ich habe meinen Vater angerufen, welcher mich abgeholt hat, wir haben im Anschluss auf der Polizeiwache in Erfahrung gebracht, wo sich mein Rad befindet, dieses abgeholt, und uns gemeinsam den Unfallort angesehen, dort jedoch keine nennenswerten Erkenntnisse gewinnen oder Spuren finden können. Im Anschluss haben wir noch ein wenig über das Geschehene gesprochen
Am kommenden Abend habe ich mit einem Kollegen gesprochen, der mir sagte, dass ich erst nach 0.30 Uhr gefahren sei, ich war bis zu diesem Zeitpunkt noch der Ansicht, dass ich gegen 22.30 Uhr gefahren sein müsse, und dort einige Zeit gelegen haben müsse, was mir im Anschluss doch Sorgen bereitete.

Ich habe an diesem Abend / in dieser Nacht zum ersten Mal die Kontrolle über meine Handlungen verloren, und das ist mir direkt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne – schmerzhaft vor Augen geführt worden. Die Folgen meiner Verletzungen, die Ungewissheit, die Recherche, was mich erwartet, was ich tun kann, sollte oder muss, hat mich emotional bzw. psychisch sehr belastet, auch aufgrund der Ungewissheit, und der Folgen meines Kontrollverlustes. Diesen Zustand aus Sorge, Zukunftsangst und Ungewissheit möchte ich nie wieder in dieser Form erleben, ebenso wenig einen Kontrollverlust über meine Handlungen, denn wer weiß, was dann sonst noch geschehen könnte. Kurzum… etwas Derartiges darf nie wieder geschehen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Aufgrund dessen, dass mir die Erinnerung an diesem Abend fehlt, kann ich nur spekulieren, was die exakten Mengen angeht. Aufgrund der Beobachtungen meiner Kollegen, und des Getränkeangebotes an diesem Abend, gehe ich davon aus, das ich ausschließlich Bier und Kümmerling getrunken habe. Wenn ich die Mengen und den Abbau versuchen nachzuvollziehen, komme ich mithilfe der Widmark-Formel auf folgendes:

Die Polizei hat bei der Blutprobe einen BAK von 1.88 Promille festgestellt, ich gehe davon aus, dass dies gegen 2.00 Uhr erfolgt ist. Bei einem Trinkbeginn von ca. 19.00 Uhr kann ich als von einer Abbauzeit von ca. 7 Stunden = 0.7 Promille ausgehen, also ein Ausgangswert von 2.6 Promille
Wenn ich das nun rückwärts abschätze, käme ich zum Beispiel auf:

- 7 Bier je 0.33 l je 5 Vol.-% = 150 ml Alkohol

- 5 Kümmerling 0.02 l je 40 Vol.-% = 40 ml Alkohol

In Summe also 190 ml Alkohol, das entspricht 152 g Alkohol

Da ich männlich bin, und zu diesem Zeitpunkt etwa 73 Kilo wog, ergibt sich:

2,6 x (0,7 x 73) / 0,9 = ca. 148 g Alkohol, wodurch zu obiger Annahme gekommen bin.
Natürlich kann auch jede andere Gewichtung der Getränke korrekt sein, aber das kann ich leider nicht besser festlegen


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Wie bereits oben geschrieben, bin ich bis zu meinem Unfall rund 6 km von 15 Kilometer gefahren.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

In Ermangelung einer Erinnerung kann ich nur vermuten, aber ich kann es mir, wenn ich die getrunkene Menge betrachte, nicht wirklich vorstellen.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Die Trunkenheitsfahrt sollte nicht vermieden werden, aber sie sollte sich deutlich im gesetzlich erlaubtem Rahmen abspielen, so hatte ich es zumindest geplant. Ich zitiere mal aus Punkt 1:
Ich hatte mir vorgenommen - da am Folgetag mein Geburtstag war, und nachmittags Kaffee & Kuchen mit meiner Familie vorgesehen war, und ich, da alleinstehend, dies auch vorbereiten musste (Aufräumen, Kaffee & Kuchen vorbereiten, das Übliche...), auf der Feierlichkeit etwas zu essen, sich ein wenig mit Kollegen und Mitarbeitern der befreundeten Unternehmen zu unterhalten, dabei 2 oder 3 Bier zu trinken und im Anschluss daran gegen 22.00 Uhr ca. mit dem Rad nach Hause zu fahren. Dies ist ein Vorhaben, das im Freundeskreis öfter und auch bereits zweimal nach einer Firmenfeier in der Vergangenheit bereits öfter gut funktioniert hatte.
Ein derartiger Aus- und Unfall ist dabei nie vorkommen, lediglich einmal habe ich – da ich mich mit einem guten Freund, der eh abgeholt wurde, abgestimmt hatte, dass er mich heim nehmen würde, mehr getrunken, und das Rad am folgenden Nachmittag abgeholt.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Aufgefallen bin ich bis zur Trunkenheitsfahrt, und meinem Unfall nie.
Hinsichtlich der Teilnahme am Straßenverkehr muss ich jedoch differenzieren zwischen Auto und Fahrrad.

Mit dem Auto habe ich bewusst nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, in meinem frühen Jahren kann ich jedoch einen (sehr) geringen Restalkohol nicht völlig ausschließen. Da ich damals nur relativ selten Auto gefahren bin, am Wochenende vor dem Studium nahezu nie, und während des Studiums dann Sonntag abends gegen 19 oder 20 Uhr zur Uni, gehe ich jedoch davon aus, dass, falls überhaupt, aufgrund des Abbaus des Alkohol kein im rechtlichen Sinne relevanter Restalkohol (> 0.5 Promille) mehr vorhanden war. Ansonsten habe ich das Fahren und Alkohol sehr strikt getrennt, wenn ich mit dem Auto irgendwo war, habe ich kein Bier oder sonstiges Alkoholisches getrunken, lediglich auf einer bestimmten, einmal jährlich stattfindenden Party alkoholfreies Bier (und das auch nur, weil dass das einzige Getränk war, dass es in Flaschen gab, Gläser auf der Tanzfläche sind unpraktisch…). Die einzigen Momente, wo Alkohol und Autofahren zusammen kamen, war in allen Jahren vllt 5, 6 mal ein Getränk (0.02) nach dem Essen beim Jugoslawen, dabei habe ich mir aber auch angesichts der Menge keine großen Gedanken gemacht, sowie im Laufe der Jahre im Büro mehrfach ein Sektfrühstück im Büro (zu einem runden Geburtstag manchmal, oder einem besonders guten Jahresabschluss beispielsweise), da habe ich dann gemeinsam mit Kollegen und unserem Chef 1 Glas Sekt getrunken, meiste gegen 10, halb 11, und bin um 17.00 Uhr heimgefahren. Aufgrund der zeitlichen Distanz zwischen Sekt und fahren war mir – auch ohne damalige Kenntnis von Widmark – recht klar, dass dieser Alkohol in diesem Zeitraum abgebaut sein müsste.

Mit dem Fahrrad sieht die Sache jedoch schon ganz anders aus. Ich lebe auf dem Land, schon in jungen Jahren hieß es hier stets: „Willst du etwas trinken, nimm das Rad“, und ich habe mir – wie auch viele im Bekannten- und Kollegenkreis – keine Gedanken an Rechtliches, oder meinen Führerschein verschwendet. Ich bin daher bis 2016 – wenn auch meist nur vllt 600, 700 m im Dorf, am Wochenende zu sicherlich der Hälfte aller Trinkanlässe mit dem Rad gefahren, und bin daher sicherlich in einer mittleren 3-stelligem Anzahl alkoholisiert nach Hause gefahren, wobei nur ein ziemlich geringer Anteil der Fahrten oberhalb der erlaubten Grenze gelegen haben wird. Wenn ich das Gefühl hatte, nicht mehr sicher fahren zu können (auch wenn ich das aus heutige Sicht bestenfalls als relativ sicher bezeichnen würde), habe ich das Rad auch schon mal stehen lassen, das kam jedoch eher selten vor.
Seit 2016 bin ich nur noch selten alkoholisiert mit dem Rad gefahren, im Dorf aufgrund verringerter Abstände gar nicht mehr, lediglich noch 2016 und 2017 zu Vatertag (danach hab ich Vatertag nicht mehr gefeiert), und vllt 2, maximal 3 mal nach einem Grillabend mit Freunden, oder einer Firmenfeier. Ich war auswärts entweder selbst der Fahrer, und hab daher schon nichts getrunken, oder bin gelegentlich mit meinem besten Freund (Mitfahrgelegenheit oder Taxi), der 150 m entfernt wohnt, heimgefahren.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Die Häufigkeit der Teilnahme am Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss jedwediger Menge mit dem Rad habe ich zuvor schon einmal geschätzt, und dürfte irgendwo im mittleren 3-stelligen Bereich liegen, das lässt sich über rund 20 Jahre schwer genauer fassen. Im Nachhinein ist mir allerdings klar geworden, dass hierbei ganz sicher die ein oder andere Fahrt dabei war, die ganz sicher oberhalb es gesetzlich erlaubten lag, und ich hierbei einerseits mich selbst einem nicht unerheblichem Sturzrisiko und andererseits andere Verkehrsteilnehmer einem noch größeren Risiko durch mein potenziell gefährliches Verhalten ausgesetzt habe. Dies war mir damals nie so wirklich klar, und ist mir durch den Unfall in einer arg deutlichen Art und Weise vor Augen geführt und bewusst geworden.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Meine allererste Erinnerung an Alkohol… schwierig… ich denke, dass war irgendwann im Alter von 7, oder 8 Jahren, als mein Vater mit dem Vater eines guten Freundes beim Grillen ein Bier trank. Größere Mengen Alkohol wurden in meiner Kindheit im Umfeld jedoch nicht getrunken.
Ebenso kann ich mich daran erinnern, dass mein Großvater immer eine Flaschen Kräuterschnaps im Kühlschrank hatte, und meist mittags ein Pinneken davon trank, er nannte das immer scherzhaft Medizin.

Das erste mal Alkohol habe ich im Alter von 19 Jahren getrunken, damals mit meiner Mutter 2 Baileys auf einem Geburtstag in der Nachbarschaft, ich fand den damals lecker, und spürte ein leichtes Wärmegefühl.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe über die Jahre zeitweilig sehr regelmäßig Alkohol getrunken, das Trinkverhalten hat sich zu Beginn sehr stark gesteigert, ist über einige Jahre relativ konstant ziemlich hoch geblieben, und ist dann nach und nach weniger geworden, ab 2014 dann habe ich die Mengen deutlich vermindert, und dann um 2018 nochmals reduziert. Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich fast 8 Monate gar nichts getrunken, und trinke seitdem nur noch sehr sparsam und zu bestimmten Anlässen, dazu später mehr.

Da diese Frage, und die folgenden sich überschneiden, fasse ich dies mit dem nachfolgenden Punkt zusammen (und kopiere der Einfachheit halber teils aus einem früheren Post). Ich habe Alkoholmengen hier der Übersicht halber teils in Trinkeinheiten / TE benannt, um die Gesamtmenge deutlicher zu machen.

- Sommer 2001:

erstes mal Alkohol, 2 Gläser Baileys mit meiner Mutter auf einer Gartenparty im Freundeskreis, wurde lecker, und leicht wärmend empfunden

- Ende Oktober 2001-Sommer 2004:

Erster Kontakt zur Dorfjugend im neuen Heimatort auf einer Freifläche, dort saß man zusammen, unterhielt sich und trank Bier dazu. Ich wurde eingeladen, mich dazuzusetzen, und mir wurde Bier angeboten, welches ich annahm. In den folgenden Wochen wurde ich in die Gemeinschaft aufgenommen, fühlte mich dort willkommen, es entstand ein starkes Gemeinschaftsgefühl, noch knapp 3 Monaten outete ich mich dort auch als schwul (was ich zuvor nirgends getan hatte). Auch das wurde positiv oder als völlig normal aufgenommen (zu dieser Zeit weit weniger selbstverständlich wie heute), und ich fühlte mich in dieser Gesellschaft sehr wohl und integriert.
Diese Zeit mit der Dorfjugend ging bis ca. bis Sommer 2004, danach löste sich die Gruppe zunehmend auf, nachdem zuvor schon der ein oder andere weggezogen war, oder aus anderen Gründen nicht mehr zugegen war.
Zu dieser Zeit war es normal, sich am Freitags- oder/und Samstagsabends zu treffen, zu quatschen, und dabei Bier zu trinken. Schnaps o.ä. gabs es hierbei nur sehr selten. Eine normale Alkoholmenge zu jener Zeit war, wenn der Abend länger ging (ca. Hälfte aller Abends) zwischen 1 und 3 Liter Bier, selten auch noch etwas mehr, an kurzen Abend blieb es bei weniger wie einem Liter. (ca. 20 TE an einem Abend max, selten, ganze Woche zwischen 5 und 30 TE). Alkoholfreie Wochen gab es auch, diese waren aber eher selten.
Zu dieser Zeit gab es auf in diesem Kreisen regelmäßig "Saufspiele" wie Trinken auf Zeit ("Stürzen"), woran ich mich jedoch nie beteiligt habe, es auch nie probiert habe, da mir diese Art des Trinkens doch eher sinnfrei erschien.

- Sommer 2004 - Sommer 2005

Mit einigen Freunden, die aus den Kontakten der Dorfjugend hervorgegangen waren, habe ich mich regelmäßig am Wochenende, gelegentlich auch unter der Woche zum Quatschen, Basteln, Schrauben o.ä. getroffen, auch hierbei wurde regelmäßig, aber nicht immer Alkohol getrunken, dies gehörte einfach dazu. Unter der Woche wurden, da wir auch alle Arbeiten mussten, wenn, nur eine oder 2 Flaschen (0.33) Bier getrunken, dies im Schnitt vllt. alle 2 Wochen einmal. An den Wochenenden saßen wir meist einen Abend zusammen, im Sommer auch mal Sonntagsnachmittags zum Grillen, der Alkoholkonsum reichte hier von 1-2 Flaschen Bier bis zum 10 -12 Flaschen, letzteres kam über das Jahr gesehen vllt 8 mal vor, ein oder 2 mal wurde es auch noch mehr. Der Gesamtkonsum bleib vergleichbar.

- Herbst 2005-Anfang 2006

Studienbeginn, neuer Wohnort unter der Woche, neuer Bekanntenkreis. Zu dieser Zeit habe ich unter Woche meist 1 Glas Weizenbier in einer Wohnheimkneipe nach dem Sport mit neuen Freunden aus dem Sportumfeld getrunken, dazu 3 oder 4 Studentenparties an Donnerstagen mitgefeiert, und auf diesen teils größere Mengen getrunken (ca. 6 - 8 kleine Flaschen Bier), aber dann auch recht bald festgestellt, dass ich mich auf diesen Parties, welche sich dann doch primär um Alkohol drehen, nicht wirklich wohl fühle, und diese auch nicht mehr besucht. Des Weiteren wollte ich an den Freitagen nach den diesen Partys, welche Vorlesungstage waren, auch geistig fit sein, und möglichst viel Inhalt mitnehmen, und nicht mit den Folgen des vorhergehenden Abends kämpfen, auch wenn das damals kein Problem war, mir aber störte…
An den Wochenenden war ich meist daheim, hatte, noch mehr, nachdem meine Mutter verstorben war, einige Aufgaben im Haushalt und im Garten zu erfüllen, traf mich Abends mit meinen Freunden, hierbei wurde weiterhin regelmäßig Bier getrunken, gelegentlich auch Schnaps, dies jedoch zunächst in geringen Mengen (1-3 Schnapsgläser). Im Schnitt würde ich sagen, dass wir im Mittel etwas mehr wie einmal am Wochenende zusammengesessen haben, der Bierkonsum lag dabei weiterhin variierend von 1-2 Flaschen Bier bis zum 10 -12 Flaschen, Gesamtmenge ähnlich wie vor.

- 2006 - Ende 2011


Studium - Der Alkoholkonsum am Studienort bleib auf den geringen Level, jedoch ohne Studentenparties, ich trank unter der Woche im Schnitt 1 mal/Woche nach dem Training ein Bier, selten ein zweites, zumal wir alle auch wieder früh aufstehen mussten. Bis 2008 habe ich jedoch noch unsere Fakultätsparty zum Kontakteknüpfen besucht, dabei dann auch mal 4 - 6 Bier getrunken, dabei habe ich mich jedoch nur angetrunken gefühlt, schließlich wollte ich auch Kontakte knüpfen, und weniger feiern. Im Herbst 2011 gab es in unserem Wohnheim eine große Eröffnungsparty für eine neue Wohnheimkneipe, mit sehr vielen Bekannten, mit Freibier, die sich vom Nachmittag bis tief in die Nacht zog. Dies war das letzte Mal, dass ich einen alkoholbedingten "Filmriss" (abgesehen von meinem Unfall/Trunkenheitsfahrt) hatte, mir also ein Zeitraum von vllt. 1.5- 2 Stunden fehlt, und es mir am kommenden Tag auch ziemlich bescheiden ging.
Der Alkoholkonsum an den Wochenenden daheim (ich war ca. 85-90 % der Wochenenden daheim, da, nachdem meine Mutter gestorben war, ich noch mehr daheim helfen musste) war in dieser Zeit wie zuvor beschrieben, jedoch über die Jahre in der Häufigkeit leicht abnehmend. Am Wochenende saßen wir dann meist nur noch an einem Tag zusammen, und haben getrunken. irgendwo um 2006 / 2007 gab es einen Zeitraum, in der vergleichsweise viel Schnaps getrunken wurde, dafür entsprechend weniger Bier.
Die Alkoholmenge variierte zu dieser Zeit stark, von in manchen Wochen 2, 3 TE bis hin zu 30, 35 TE, wobei die Extreme aus der Erinnerung vllt alle 5, 6 Wochen einmal vorkamen, mit Ausnahme des genannten Zeitraumes, in dem es für vllt ein 3/4 Jahr deutlich mehr Schnaps, und dadurch auch eine größere Häufigkeit eines großen Alkoholkonsums gab .


2012 – 2014

Zurückzug in meine Heimat, neue Arbeitsstelle nach dem Studium, geregelte Tagesabläufe & Einkommen, lebte im Elternhaus mit meinem Stiefvater und seiner neuen Lebensgefährtin.
Alkoholkonsum zu der Zeit: Selten (alle 3, 4 Wochen) 1- 2 Bier mit einem Freund unter der Woche, am Wochenende weiterhin regelmäßiges Treffen mit Freunden, jedoch nur noch im schnitt alle 1.5 - 2 Wochen, an den anderen Wochenenden (ca. jedes 2. bis 3. WE) war ich bei meinem damaligen Freund zu Besuch, wo ich im Schnitt alle 6-8 Wochen gemeinsam mit meinem Freund 1-3 Flaschen Bier am Samstagabend trank. Mit Ihm gab es während der gesamten dauer unserer Partnerschaft keine größeren Trinkmengen. Der Alkoholkonsum an den Wochenenden daheim mit meinen hiesigen Freunden reichte weiterhin von 1-2 Flaschen Bier bis zum 10 -12 Flaschen, Schnaps kam nur noch selten vor, wenn, dann im Bereich von 1-3 Schnapsgläsern. Die Extreme der Trinkmenge letzteres kam über das Jahr gesehen aber inzwischen nur noch alle 8-10 Wochen vor.

Ab 2014:

Anfang 2014 kurzzeitige Erkrankung, bei welcher ich weder essen, noch wirklich gut trinken konnte, im Nachgang (beabsichtigte + freiwillige) Diät (zwecks Gewichtsverlust), Ernährungsumstellung, und ab 2015 auch wieder zunehmend mehr Fahrrad (zuvor vllt 1.500 km / Jahr, danach langsam steigend auf heute 5-6 tausend km / Jahr). In diesem Zusammenhang entstand zumindest ein wenig mehr eigenes Gesundheits- und Fitnessbewusstsein, ohne konkreten Fokus, dazu kam ein weitergehendes Vermeiden von mangelnder körperlicher Fitness an Tagen nach Alkoholkonsum, um sich die Tage auf dem Rad an den Wochenenden nicht zu verbauen, oder auch einfach so wertvolle freie Tage zu verlieren, indem man schlapp, müde, und mit flauem Magen daheim auf der Couch liegt. Seitdem sank entsprechend auch zunehmend mein regelmäßiger Alkoholkonsum, regelmäßig habe ich dann auch statt Bier, was im Freundeskreis weiterhin ähnlich wie zuvor getrunken wurde, einfach nur Cola oder Thee getrunken, sowohl bei Zusammenkünften unter der Woche, wie auch an den Wochenenden. Die Häufigkeit der Trinktage wurde nach und nach geringer. Die Aufteilung der Wochenende zwischen meinem Freund, und den Freunden daheim blieb bis Anfang 2018 wie vor beschrieben, danach haben wir uns einvernehmlich getrennt.

Ab 2018 gab es je Jahr nur noch 3-4 Anlässe, wo ich erhebliche Mengen Alkohol getrunken habe, in Mengen ähnlich wie in früheren Jahren, und von denen mich gut ange- oder betrunken gefühlt habe, und am nächsten Tag gespürt habe, dass ich zu viel getrunken habe. Seit einigen Jahren wird mir auch im Freundeskreis (jedenfalls von denen, die mich regelmäßig sehen) nicht mehr einfach ein erstes Bier mitgebracht, wenn man dazustößt, sondern erst gefragt, ob ich Bier trinken wolle, oder lieber Cola oder etwas andere.
In den letzten 4 oder 5 Jahren (beginnend bereits vor Corona) gab es (ohne konkreten Anlass) oftmals (ohne konkreten Anlass oder Beabsichtigung) Phasen von mehreren Wochen, in denen ich gar keinen Alkohol getrunken habe, unterbrochen meist nur durch 1 oder 2 Flaschen Bier, meist gemeinsam getrunken mit einem, oder mehreren Freunden oder Bekannten. In diesem Zusammenhang habe ich mich auch von einigen Menschen, mit denen ich ich früher häufiger getrunken habe, zunehmend distanziert, oder eher, diese einfach nicht mehr gesehen, da ohne entsprechende Trink-Zusammenkünfte der Wunsch und die Gelegenheit, sich zu sehen, nicht mehr gegeben war. Wir sehen uns auch heute nur noch sehr selten, meist eher ungeplant bei Bekannten, hier hat uns offenbar eher der gemeinsame Alkoholkonsum denn das Interesse am andere Menschen zusammengeführt.
Als Folge dessen ist mein Freundeskreis heute auch vergleichsweise klein geworden, dafür kann ich diese Menschen dann auch wirklich Freunde nennen, und nicht nur Trinkkumpane.

- Jahr 2023

Im Jahr 2023 habe bis zum Unfallzeitpunkt nur zum Jahreswechsel mit Freunden und Bekannten größere Mengen Alkohol getrunken, ca. 6 Bier, 2 Gläser Sekt, und 2 Whiskey mit Ginger-Ale (ca. 18-20 TE), gegen Ende März 5 kleine Bier (0.33) mit einer Freundin an einem gemütlichen Abend, dazwischen und danach alle 2 - 3 Wochen 1 oder 2 Flaschen Bier, insg. rund 10 Flaschen abseits der genannten Ereignisse. Außerdem nach dem Jahreswechsel bzw. Weihnachten bis Mitte Februar ca. 0.5 Liter selbstgemachter Eierlikör, konsumiert alleine im Sinne eines Genusstrinkens (oder angesichts der Konsistenz eher -Essens), meist in Portionen von rund 50 - 80 Gramm (grob geschätzt, 1 - 2 Löffel meist).
Ansonsten habe ich in diesem Jahr nur die oben beschriebenen, geschätzten Mengen am Unfalltag getrunken.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Aufgrund des Zeitraumes und der Häufigkeit verweise ich auf den Vorpunkt, die weitaus meisten Mengen waren Bier, gelegentlich gemischt mit Kräuterlikör oder ab und an Sahnelikör (Baileys o.ä.)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Auch hier steht vieles bereits unter Punkt 9, ich fasse das jedoch nochmal zusammen:

Die weitaus meisten Mengen habe ich in der damalige Jugendclique, und im Anschluss im Freundeskreis hier im Dorf getrunken, an verschiedenen gemeinsamen Treffpunkten, jedoch nahezu nie in Kneipen, sondern fast immer in einem privatem Rahmen.

Während des Studiums nach dem Sport einmal wöchentlich in der Wohnheimkneipe, meist 1, manchmal 2 Bier.

Sehr selten und vor allem im Sommer, z.B. nach einer langen Radtour, habe ich zur Erfrischung und des Genusses halber alleine ein Bier im Garten genossen.

Weiterhin habe ich die letzten Jahre ebenso primär alleine nach Weihnachten über 4-6 Wochen verteilt 0.5 l Eierlikör, den meine Vermieterin mir jedes Jahr zu Weihnachten schenkt, der Leckrigkeit halber genossen.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich denke, in meinem Fall gehören innere und äußere Motive zusammen, bzw. ergänzen sich, daher betrachte ich den Themenkomplex als eins.

Ich habe mir sowohl bereits vor meiner Trunkenheitsfahrt in geringerem Maße, wie auch nach meinem Unfall im Zuge der Aufarbeitung und Ursachenforschung recht intensiv mit möglichen Ursachen für meinem in der Vergangenheit stark erhöhten Alkoholkonsum Gedanken gemacht.
Bis zum Zeitpunkt der Trunkenheitsfahrt waren diese relativ am Rande, und abstrakt, da ich die letzten Jahre nur noch vergleichsweise wenig getrunken habe, ich dachte, ein auf Dauer vertretbares Konsumniveau erreicht zu haben, und selbst in stark alkoholisiertem Zustand noch vernünftig war, und „funktioniert“ habe, habe nie irgendwelchen Unsinn gemacht, oder Dinge gesagt oder getan, welche ich danach bereut habe.
Dennoch hat mir der Unfall sehr deutlich und anschaulich vor Augen geführt, was damals alles hätte passieren können, und welche potenzielle Gefahr von mir und meinem Verhalten ausging.
Auch hat mir die Recherche im Zuge der Aufarbeitung die Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum auf Geist und Gesundheit nochmal sehr deutlich gemacht, vieles hat man vllt im Laufe der Jahre irgendwann mal am Rande gehört, aber nie wirklich angenommen, oder verinnerlicht.
Inzwischen bin ich ganz froh, dass es mit dem Unfall zu einem Cut, und einer weiteren, deutlicheren Verhaltensänderung bei mir gekommen ist, auch wenn ich das gerne mit einem weniger drastischen Auslöser erreicht hätte, dessen ungeachtet ich fühle mich mit dem aktuellen, sparsamen und kontrolliertem Konsum wohl, und vermisse es absolut nicht, auf manchen Parties große Mengen zu trinken, ich finde es manchmal eher erschreckend, wie manche Bekannten, gerade zu später Stunde, es doch manchmal arg übertreiben, Ihre Kommunikations- und Koordinationsfähigkeiten verlieren, und einfach nur noch anstrengend werden.
Aber zum eigentlichen Thema…

Ich denke, der initiale Anlass zu meinem stark überhöhten Konsum in früheren Jahren ist ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppen, das damit verbundene Wohlfühlgefühl, und die Verbundenheit, etwas, das ich so davor nicht hatte. Da in dieser Gruppe auch immer viel Alkohol konsumiert wurde, und ich dies auch für mich angenommen habe, ist im Laufe der Jahre eine gewisse positive Konotation zwischen diesem Gefühl und dem Genuss von Alkohol entstanden, so dass ich beides lange Zeit miteinander verbunden habe, und dies möglicherweise auch am Abend meiner TF dazu geführt hat, dass ich in der Gruppe, in diesem Fall der Kollegen, größere Mengen Alkohol getrunken habe…

Wie konnte es dazu kommen… Hier muss ich etwas weiter ausholen…
Ich war als Grundschüler in einem festen, engen Freundeskreis auf einem kleinen Dorf, unsere altern waren befreundet, wir waren glücklich. Kurz vor dem wechsel aufs Gymnasium haben sich meine Eltern auf eine sehr unschöne Weise getrennt, es gab damals über mehr als 1 Jahr lang jeden Abend teils sehr lautstarken Streit, der mich wachhielt, bisweilen hab ich die beiden auch angeschrieen, und angehalten, sich zu beherrschen, so gut das ein 9-jähriger eben kann…
Ich bin mit meiner Mutter 4 km weiter gezogen, und 2 meiner Freunde sind zeitgleich weiter weggezogen. Zeitgleich kam der Schulwechsel, und ich habe nur noch einen meiner damaligen Freude regelmäßig gesehen. Hierdurch wurden viele soziale Kontakte abgeschnitten, ich war viel alleine, und nicht mehr fast jeden Tag unter Freunden. Ich habe dann alleine mit meiner Mutter gelebt, diese hat relativ viel gearbeitet, um mir eine vernünftige Kindheit zu ermöglichen, hierdurch war ich aber auch immer mal wieder alleine, musste mich zumindest ein wenig um Essen, Haushalt usw. kümmern, wurde hierdurch aber auch zu einer großen Selbstständigkeit erzogen. Gleichzeitig war meine Mutter damals depressiv, kämpfte mit den Folgen der Trennung und Ihrer Zukunft, und hatte zeitweilig Selbstmordgedanken, die sie auch 2 oder 3 mal mir gegenüber als 11 oder 12-jährigen äußerte, und wir haben damals, so gut das eben ging, darüber gesprochen, und konnte sie auf andere Gedanken bringen. Im Laufe der Jahre hat sich ihre psychische Gesundheit nach und nach gebessert, eine neue Beziehung und ein neuer Partner haben da viel geholfen. Dessen ungeachtet hat meine Mutter damals – soweit ich weiß – niemals professionelle Hilfe gesucht, sondern fast alles mit sicher selbst ausgemacht, Foren zur Selbsthilfe gab es Anfang der 90-er noch nicht, und Selbsthilfegruppen waren aufm Lande auch sehr weit gestreut. Letzten Endes habe ich aber trotz allem eine glückliche Kindheit verlebt, bin zu großer Selbstverantwortlichkeit erzogen worden, und habe sehr viel Positives von meiner Mutter gelernt, bisweilen sagte man mir auch nach, ich sei eindeutig ihr Sohn (bezogen aufs Verhalten). Ebenso wie Sie habe ich dann auch vieles mit mir selbst ausgemacht, was auch bis dato auch immer gut geklappt hat.
Zurück zu mir und meinem Leben… nach dem Wechsel aufs Gymnasium fand ich in einer Außenseiterrolle, heute würde man vllt. Nerd sagen, hatte relativ wenige neue Freunde, welche ich auch nur vllt. 1 mal / Woche sah. Mein ursprünglicher Freundeskreis aus Grundschulzeiten hatte sich durch Schulwechsel und Umzüge von Freunden komplett aufgelöst, und ich war viel alleine, habe viel gelesen, später viel aufm Rad gesessen, und jedes 2. Wochenende mit meinem Vater verbracht.
In der 12./13. Klasse, mit 17, 18 Jahren hat meine Mutter mit ihrem damaligen Freund und späterem Mann ein Haus gebaut, hierdurch war ich jede Woche 3-4 Tage in der Woche nach der Schule und / oder am Wochenende auf dem Bau helfen, effektiv hatte ich ein Tag der Woche für einen Freund reserviert, ansonsten hatte abseits der Schule wenig soziale Kontakte. Weitere Bekanntschaften über den Sport (DLRG) beschränkten sich aufs Training, und gelegentliche Wachdienste u.ä., aber wenig privates.
Kurz vor dem Abi bin ich dann, nachdem unser Haus fertiggestellt war in eine andere Gemeinde (ca. 15 km weiter) umgezogen, dadurch und durch studienbedingte Wegzüge von anderen Klassenkameraden sind dann fast alle bestehender sozialer Kontakte weggebrochen, so dass ich die meiste Zeit mit mir selbst verbrachte.
Rund 4 - 5 Monate nach dem Abi, und ein knappes Jahr nach meinem Umzug kam ich dann durch Zufall in Kontakt zur hiesigen Dorfjugend, zu den "coolen Kids", eine große, inhomogene Gruppe von rund 30 Jugendlichen zwischen 16 und 20. Hier wurde ich damals sehr schnell herzlich aufgenommen, fühlte mich sofort akzeptiert, war kein Sonderling mehr, sondern nahezu sofort voll integriert, habe mich nach 6 Wochen bereits geoutet, was ich mich zuvor nie getraut hätte, auch das wurde sofort positiv aufgenommen, und war (abseits von einigen neugierigen Fragen) gar kein Thema. Hierdurch konnte ich einfach ich selbst sein, sich fallen lassen, offen zu sein, über alles zu reden, etwas, was ich so nie kannte, da auch zu Schulzeiten manche Aspekte meines Lebens immer für mich behielt, aber etwas, das ich sehr genoss.
Zu dieser Zugehörigkeit gehörte aber auch der Konsum von teilweise erheblichen Mengen Alkohol, und denke, hierdurch ist so etwas wie eine innerliche positive Verbindung zwischen diesen sehr positiven Gefühlen von Zugehörigkeit und Verbundenheit, und dem „Genuss“ (auch wenns mal weniger lecker war…) von größeren Mengen Alkohol entstanden.

Nun bin ich ein sehr sachlicher Mensch, kann viel mit Naturwissenschaften, Mathematik, greifbaren Dingen anfangen, Emotionalität, weiche Wissenschaften, nicht greifbaren Dinge sind für mich ein weit weniger gut greifbares Thema, dessen ungeachtet erscheint mir der beschriebene Hintergrund als durchaus wahrscheinliche Ursache.

Was ich für mich als Motive zum Konsum von Alkohol ausschließen kann, sind Faktoren wie Stress, Trauer, oder derartiges emotionale Dinge.
Ich habe in den vergangener 20 Jahre einige Verluste erlebt, darunter meine Großeltern, die mir zum Teil sehr viel bedeutet haben, meine Mutter vor rund 15 Jahren, aber auch 2 meiner besten Freunde sind vor 10 bzw. 3 Jahren gestorben. Ich kann nicht sagen, dass mich das nicht getroffen hat, aber das Gefühl der Trauer, der Überwältigung, das viele beschreiben, kenne ich so in dieser Form nicht, und selbst wenn, wäre Alkohol sicher kein Mittel zur Bewältigung, da gibt es besser, dazu später mehr.
Nach dem (damals krankheitsbedingt absehbaren) Tod meiner Mutter brauchte ich zum akuten Todeszeitpunkt einen Moment (Halbe stunde ruhe für mich allein im KH, Nachdenken, Ruhe), um das alles zu realisieren, aber damit lag so etwas wie Überwältigung, Ohnmacht, starke Trauer auch bereits hinter mir. Es haben sich im Familienkreis zwar einige gewundert, wie wenig Trauer ich zeige, und dass ich so schnell wieder zur Normalität übergangen bin (1 Tag nach Tod wieder zur Uni, nach der Beerdigung dito, auch sonst wenig trauernd wirkend), aber ich hatte Ihren Tod damals akzeptiert, natürlich vermisste ich meine Mutter, aber das Leben ging weiter.
Dies hat sich in den Monaten und Jahren danach auch nicht geändert.
Ähnlich ging es mir mit meinen beiden verstorbenen Freunden (die beide leider weit entfernt wohnten), einer ist damals sehr unerwartet verstorben, was, als ich das während der Arbeit erfuhr, erst einmal veranlasst hat, eine Runde auf dem Betriebshof in einer stillen Ecke Luft zu schnappen, um mein Gedanken zu ordnen. Ich habe damals in den Monaten seinem Partner und seiner Schwester mit Rat und tat zur Seite gestanden, das war zwar stressig, aber auch ein guter Weg, mit der Situation umzugehen, und gleichzeitig meinem Freund, der nicht mehr da war, in seinem zu helfen. Hierdurch wurden dann sein Partner und ich zu sehr engen Freunden, bis dieser vor 3 Jahren nach langer Krankheit verstorben ist. Auch das hat mich damals – obschon sein Tod zu erwarten war, ich habe mit ihm davor lange darüber gesprochen, und weiß auch, dass er sich, als es wirklich gar nicht mehr ging, und nur noch um Tage ging, das leben genommen hat – auch erst mal eine Weile zu Gedanken Ordnen gekostet, aber danach habe ich das – von einigen schönen Und daher auch etwas traurigen Erinnerungen abgesehen – auch hinter mir gelassen.
Somit sehe ich solche Ereignisse kaum als Auslöser, und würde sie, wenn überhaupt, auch anders – ähnlich wie nachfolgend in Zusammenhang mit Stress beschrieben - bewältigen.

Stress, sei es zu früheren Zeiten durchs Studium, oder in heutiger Zeit im Job, was immer mal wieder vorkommt, kann ich relativ gut hinter mir lassen. Meist genügt mir heute die entspannte und ruhige Heimfahrt mit dem Auto nach Hause über Landstraßen und Feldwege (wenn ich nicht eh mit dem Rad zur Arbeit gefahren bin, was bei 2 x 20 km aber nur vllt 50 mal im Jahr vorkommt) bereits, um genügend Abstand zu bekommen, ansonsten gehts danach eine Runde aufs Fahrrad, durch die Felder, einfach nur frische Luft den Vögeln zuhören, und den Wind spüren, spätestens dann ist der Ärger vergessen, und ich hab den Kopf wieder frei… hier kann man wirklich von „durchpusten“ sprechen, das klappt prima. Alternativ geht auch prima ein Spaziergang, auch, wenn das Wetter nicht so ideal ist, ich wohne in einer Gegend mit viel Natur, da geht das wunderbar, wie gut das hilft, merke ich jeden Mittag in meiner Mittagspause, wenn ich für 20 – 30 Minuten vom Büro (das auch sehr ländlich liegt) aus in die Natur gehe, und danach wieder neue Energie habe, und der Frust vergessen ist.

Ungeachtet obiger Ausführungen kann ich für mich aber auch keinen Sinn darin erkennen, Gefühle mit Alkohol zu betäuben, die Gefühle sind während des Konsums und danach noch genau so da, also wozu..?

Ich habe weiter oben bereits einmal geschrieben, dass ich auch in angetrunkenem oder betrunkenem Zustand vernünftig war, und funktioniert habe… mit Ausnahme der Trunkenheitsfahrt und des Unfalls, und des damit einhergehenden Kontrollverlustes, den ich nie wieder erleben möchte, habe ich auch - selbst stark - alkoholisiert immer normale und klare Gedanken fassen können, der Alkohol hat die Gedanken nicht wirklich verändert, blockiert oder gedämpft, höchstens die Geschwindigkeit und - mir fällt gerade kein besseres Wort ein - Präzision, in der ich diese fassen konnte, vermindert. In so fern kann ich Alkohol als Bewältigungsmittel in solchen Situationen mit ziemlich großer Sicherheit ausschließen, womit im wesentlichen die zuvor genannte, soziale Komponente bleibt.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

In geringen Mengen (1-3 Bier/1-5 TE): Ich würde es mit Worten wie Lockerung oder Öffnung beschreiben, ich werde etwas geselliger, und redseliger oder offener. Gespräche fallen mir leichter, ich bin weniger zurückhaltend, was einen Gesprächsbeginn angeht, und lege hier und da auch mal meine sehr nüchterne und sachlich Art ab. Dies war früher noch deutlich stärker ausgeprägt wie heute.

In größeren Mengen (ab vllt. 10 TE, variierend): bis zu einem gewissen Maß nimmt zunächst noch meine Gesprächsbereitschaft weiter zu, aber es führt auch bisweilen zu eher weniger inhaltsvollen Gesprächen, gerade, wenn die Alkoholmengen größer wurden. Irgendwann litt ich dann auch leicht verwaschene oder undeutlicher Sprache, Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Lustlosigkeit kamen hinzu, bei deutlich größeren Mengen kam teils auch eine Unsicherheit im Gang hinzu, das konnte ich aber nur selten beobachten. Der Übergang zwischen den positiven und negativen Eigenschaften ist fließend, und nicht bei allem gleichzeitig. Ab einem gewissen Punkt wurde ich dann auch zunehmend weniger gesprächsbereit, eher introvertiert, immer ruhiger und bekam einen Drang nach Hause, ins Bett, wobei ich meist, wenn wir im Freundeskreis beisammensaßen, vorher aufgeräumt und teilweise noch saubergemacht habe, und daheim dann auch, als wir diesen noch hatten, noch mit dem Hund raus war, bevor ich mir die Zähne putzte und zu Bett ging. Ich kann mich an kein mal erinnern, wo ich das vernachlässigt habe, geschweige denn mich nicht umgezogen hätte o.ä..

Am folgenden Tag nach dem Konsum größerer Mengen alkoholischer Getränke plagten mich typische und vielfach beschriebene Katererscheinungen wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, mangelndes Wohlbefinden, Müdigkeit, welche dann im Laufe des Tages nachließen oder verschwanden.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, die gab es nicht, wobei ich auch nicht weiß, ob ich diese mit Anfang 20 sofort für mich angenommen hätte, ich denke, dies hätte seine Zeit, und ggf. mehrere Hinweise gebraucht. Ich habe größere Mengen nur am Wochenende getrunken, und wenn ich wusste, dass am kommenden Tag etwas Wichtiges anstand, auch entsprechend weniger getrunken, so dass ich fit war. Weder seitens meiner Mutter, noch meines damaligen Partner, oder von sonst wem gab es kritische Hinweise.
Was es damals gab, waren Aussagen im Freundeskreis wie „das hat sich gestern aber ordentlich gelohnt“ oder vergleichbares, diese waren damals aber alles andere als kritisch, sondern eher positiv oder respektierend besetzt, etwas, was ich heute mit etwas Abstand und unter anderem durch die Geschehnisse und Aufarbeitung, durchaus etwas kritischer sehe.

Im Nachhinein habe ich jedoch vor 4 oder 5 Jahren von meiner Tante erfahren, dass meine Mutter sich einige Jahre vor ihrem Tod, also grob zur meiner Anfangszeit in der Dorfjugend, eine Zeitlang Sorgen über meinen Alkoholkonsum gemacht hat (zumal ihr Ehemann damals auch zu einem zu häufigen und / oder intensivem Alkoholkonsum neigte), dies hat Sie mir aber nie selbst gesagt. Ich weiß auch nicht, wie weit ich diese Sorge damals angenommen hätte, aber hätte vermutlich irgendwann die Extreme daraufhin etwas reduziert. Meiner Tante sagte ich damals, als sie mir das erzählte, dass die Sorge vielleicht nicht unbegründet gewesen sei, diese Zeit jedoch glücklicherweise lange vergangen sei, was zu dem Zeitpunkt, ich meine, es war 2019, angesichts des deutlich vermindertem Konsums auch sicherlich stimmte.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Abseits der zuvor beschrieben positiven Effekten im Zuge eines Zusammengehörigkeitsgefühl im neuen Freundeskreis im Dorf, wobei das natürlich nicht nur dem Alkohol zuzuschreiben ist, gab es nahezu keine Auswirkungen.

Ich habe in der Zeit der Jugendclique von 2002 – 2004 meine Ausbildung mit einem Schnitt von 1.0 als Jahrgangsbester abgeschlossen, habe danach mein Studium begonnen, und relativ zügig durchgezogen, und dieses mit einem Schnitt von 2.0 sowie einer ausgezeichneten Abschlussarbeit abgeschlossen, und danach einen guten Job gefunden, in dem ich sehr geschätzt werde.

Ich war, wenn ich arbeiten musste, immer fit, in der Uni zu jeder Vorlesung anwesend, und dort, von einigen Abenden nach den erwähnten Uniparties im 1. Semester abgesehen, auch immer fit.

Familiäre oder sonstige Pflichten habe ich ich immer ohne Einschränkungen wahrnehmen können, da ich, wenn eine solche anstand, ich ich vorher mit dem Freundeskreis zusammensaß, meinen Alkoholkonsum entsprechend eingeschränkt habe.

Die einzigen Auswirkungen, die ich im Nachhinein sehe, sind einige ausgefallene oder verkürzte Radtouren, weil ich angesichts von Katererscheinungen einfach keine Lust hatte, oder nicht fit war. Selbiges gilt natürlich auch für sonstige weniger angenehme Zeiten nachdem ich zuviel getrunken hatte, die man aktiver hätte nutzen können.

Somit kann ich sagen, dass – obschon ich gerade in früheren Jahren teils viel, oder auch zu viel getrunken habe – die Auswirkungen in sehr sehr geringen Grenzen hielten bzw. nahezu gar nicht da waren, und damit für mich auch keinen Ausschlag zum Nachdenken über meinen Konsum gaben


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Die gab es ohne jedes Frage, und ich habe dort zeitweilig weit mehr als zuletzt oder heute getrunken, hierzu verweise ich jetzt aber einfach auf Punkt 9, wo ich vieles bereits geschrieben habe. Durch Job und damit verbundene größere Wertschätzung von Freizeit und größere Verantwortung hatte sich mein Konsum ab 2012 bereits ab 2012 etwas reduziert, ab 2014 habe ich diesen dann bewusst weiter reduziert, um ab rund 2018 auf einem für mich damals sehr akzeptablen maß auszukommen. Für Weiteres bitte oben nachlesen…


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Die Kontrolle über meine Trinkmenge… ich war sicherlich oftmals betrunken, aber habe eigentlich immer, wenn ich das Gefühl hatte, es reicht, ich habe einen Punkt erreicht, wo es nur noch schlechter wird, aufgehört, weiter zu trinken, und habe dann Cola oder Wasser getrunken, und bin meist auch bald nach Hause gegangen, oftmals war dann auch der Anlass dann auch eh beendet.
Ich kann mich konkret an 3 Filmrisse erinnern, davon 2 rein alkoholbedingt, einer ca. 2003 bei einer Partie am Baggersee, wo mir am kommenden Tag meine Freunde sagten, ich sei zwar betrunken, aber sonst völlig normal gewesen, mir aber anderthalb bis 2 Stunden des Abends fehlen, und einmal Ende 2011 zur unter 10 genannten Studentenparty im Wohnheim. Ein Dritter, der sich 2015 ereignete, entstand in Zusammenhang mit Alkohol, aber ich hatte insgesamt an diesem Abend 2 Bier, ein Radler, und 2 Gläser Sekt (vllt insg. 0.3 Liter) getrunken (die Menge sind nachvollziehbar, und haben auch andere Anwesenden nachvollzogen und bestätigt), als mir übel wurde, und ich mich übergeben musste. Ich war danach kreidebleich, extrem wackelig auf den Beinen, und ein Freund hat mich nach Hause und ins Bett gebracht. Ich selbst weiß nur noch, dass mir übel wurde, alles danach fehlt. Angesichts der (relativ) geringen Alkoholmenge vermute ich hier eine andere Ursache, am nachfolgenden Tag ging es mir dann wieder gut.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, das habe ich nicht, ich sah auch keinen Anlass dazu. Der erste wirklich längere Verzichtszeitraum folgte auf meine Trunkenheitfahrt und den Unfall, dies waren 8 Monate.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Aus heutiger Sicht würde ich mich als Gesellschaftstrinker einstufen, das galt früher und bis zuletzt. Wenn ich viel getrunken habe, dann ausschließlich in (meist größerer) Gesellschaft, alleine habe ich nur sehr selten, und wenn, sehr wenig und rein aus Genuss getrunken. Andererseits habe ich mich insb. In den frühen Jahren eher gar nicht eingestuft, da ich mir keine Gedanken um meinen Alkoholkonsum gemacht habe, und dieser im Freundeskreis, und im dörflichen Umfeld normal war. Aus heutiger Sicht weiß ich jedoch, dass dieser alles andere als normal, oder gesund war. Erst im Zuge meiner Komsumreduzierung ab 2014 habe ich mir da erste Gedanken zu gemacht, ohne Kategorien, oder sonstiges zu recherchieren, einfach für mich selbst, und dort bereits festgestellt, dass ich offenbar nur ein Gesellschaft zu größerem Alkoholkonsum neige, und dann auch dort begonnen zu reduzieren. Danach sind noch 2, 3 Ereignisse im Jahr verblieben, zu welchen ich größere Mengen (> 10 TE) konsumiert habe, was ich für ein akzeptables Maß hielt, und mich nicht störte.

In Bezug auf die Alkoholhypothesen der BUK würde ich mich in die Kategorie A3 – alkoholgefährdet einordnen, eine Einschätzung, die meiner Beraterin von der Caritas im Rahmen der MPU-Vorbereitung aus folgenden, zuvor schon einmal genannten Gründen bestätigte:

Ich habe nie meine sozialen Verpflichtungen aufgrund von Alkohol vernachlässigt, zwischenmenschliche Probleme verursacht, oder berufliche oder ausbildungstechnische Pflichten vernachlässigt, so dass mich Personen aus meinem familiären hätten warnen können, bin nie betrunken Auto gefahren oder habe Dinge unter Alkoholeinfluss getan, die ich später bereut habe. Ich habe größere Mengen Alkohol ausschließlich nur in Gruppen konsumiert. Es gab auch sonst keine negativen Auswirkungen auf mein Leben, ich habe jedoch nach der ersten ernsthaften Auswirkung (die in meinem Fall leider direkt der Kontrollverlust mit TF und Unfall war) über meinen Konsum nachgedacht, weitere Änderungen angestoßen, mir Hilfe gesucht, und damit mein Konsumverhalten nachhaltig verändert.

Dessen ungeachtet ist mir noch stets bewusst, dass ich ein Problem mit Alkohol hatte und auch immer noch habe, deshalb bedarf es ständiger Disziplin, Aunfmerksamkeit, und einiger strikter Regeln, um den inzwischen erreichten Zustand, mit dem ich mich wohl fühle, dauerhaft beibehalten zu können.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nachdem ich nach der Trunkenheitsfahrt 8 Monate gar keinen Alkohol konsumiert habe, habe ich in den Bereich des risikoarmen Konsums / kontrolliertem Trinken gewechselt.
Zwar ging es mir während der 8 Monate bei völliger Abstinenz auch prima, aber für die Zukunft möchte ich auf einige wenige Genüsse, die Alkohol enthalten, und welche sich auch früher schon in sparsamen Konsumbereich bewegten, nicht verzichten.

Für mich habe ich nun festgelegt, dass ich es bei maximal 24 Trinkanlässen über das gesamte Jahr verteilt bewenden lassen will, sowie maximal 3 Anlässe im Monat (wobei ich angesichts der Anzahl der Ereignisse der letzten Jahre (siehe z.B. meine Beschreibung des Jahres 2023 bis zur TF) nicht davon ausgehe, insbesondere die insg. 24 auch tatsächlich auszuschöpfen), jeweils mit einer Menge von ca. 35 ml Alkohol, sprich 2 x 0.33 Bier, 0.25 l Sekt, rund 150 ml selbstgemachter Eierlikör zu Weihnachten… das kann auch noch irgendetwas anderes sein, welches Getränk da noch in Frage kommen würde... die Zeit wirds zeigen…
Die eigentliche genannte Alkoholmenge will jedoch als Obergrenze setzen und beibehalten.
Ebenso festgelegt habe ich, dass ich nur in sehr kleiner Runde überhaupt Alkohol trinken werde, als Trinkpartner sind meine Familie (mein Vater und meine Tante, mehr Familie gibts nicht...), und meine 2 besten Freunde (ggf. inkl. Partner) festgeschrieben, ich habe jedoch den Freiraum gelassen, um dies, sofern ich das möchte, noch um einen, oder maximal 2 Menschen zu erweitern, beispielsweise um meinen Partner, wenn ich irgendwann einen finden sollte...

Weiterhin werde ich bei größeren Parties oder Zusammenkünften über den oben genannten kleinen Kreis hinaus ganz allgemein die Finger vom Alkohol lassen, da ich hier für mich auch das größte Risiko für einen erhöhten Konsum sehe, gerade auch aufgrund meiner vorhin ausgeführten positiv besetzten Verbindung von Gruppengefühl, Zusammenhalt und Alkohol...
Darüber hinaus finde ich es auch einfach anstrengend, in großer Runde 1 oder 2 Bier zu trinken, und dann aufzuhören, während der Rest munter weiter trinkt… das ist mir – platt gesagt - zu doof, dann lieber gar nicht, was meine Entscheidung, in größerer Gesellschaft lieber gar nicht mehr zu trinken, nur noch bestärkt hat.
Dort dann einfach gar nichts zu trinken, wenn ich mir das vornahm, hat in der Vergangenheit – vor der TF -, wenn nötig, gut geklappt, das hat in der Zeit nach dem TF gut funktioniert, und ist inzwischen für mich normal geworden, und auch im Freundeskreis akzeptiert. Diejenigen, die ich wirklich regelmäßig sehe, wissen, warum ich nichts trinke, die übrigen… sind mir dann dahingehend auch egal… entweder, sie respektieren das, oder verbringen den Abend ohne meine Gesellschaft….

Um das Alles für mich zu dokumentieren, einen Überblick zu behalten, und auch dafür zu sorgen, dass ich meine selbst auferlegten Auflagen einhalte, liegt nun in meinem Couchtisch ein kleines blaues Büchlein, auf dessen ersten 2 Seiten meine oben genannten Regeln, ausführlich stehen, und in das ich jeden nennenswerten Kontakt mit Alkohol inkl. Menge einfach eintragen werde, egal, ob ich selbst etwas getrunken habe, oder nicht...
Nennenswert meint, das ich nicht jedes mal, wenn jemand irgendwas alkoholisches trinkt, da eintrage, sondern nur die Ereignisse, wo ich länger mit jemandem zusammensitze, und derjenige etwas trinkt... beispielsweise wenn ich Abends zum Quatschen bei einem Bekannten sitze, und der Abends ein Bier trinkt, und ich eben nicht, aber eine Feier, wo Alkohol konsumiert wird, und ich nicht, oder… Natürlich werden auch die Gelegenheiten dort eingetragen, an denen ich selbst etwas getrunken habe, ansonsten ergäbe das wenig Sinn….

Ich sehe diese Beschränkungen meine Konsums darüber hinaus auch nicht unbedingt in Bezug auf den Straßenverkehr, sondern auf mein Leben und vor allem einen Kontrollverlust meinerseits… Diesen gab es nun einmalig, nachdem ich in gerade in jüngeren Jahren zwar durchaus häufiger stärker alkoholisiert war, aber dabei immer vernünftig geblieben bin, und nie etwas getan habe, was ich im Nachhineinbereut habe... ich hab dann eigentlich immer ganz normal "funktioniert", vllt weniger koordiniert oder schnell, aber sonst... Letzten Juni war das zu ersten Mal ganz anders, und hat zum beschriebenem Vorfall geführt, das darf nicht nochmal geschehen... und dabei ist mir egal, ob in Bezug auf den Straßenverkehr, oder auch einfach nur auf den Umgang mit Menschen, irgendwelche Handlungen, was auch immer... daher... möchte ich da jedes unnötige Risiko direkt minimieren.…


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Vor der Veränderung meines Konsumverhaltens: am 03.06.2023, kurz vor der TF und meinem Unfall, danach folgte eine 8-monatige Trinkpause.

Der Aktuell letzte Zeitpunkt ar am 11.02.2023, ca. 150 ml Bier, die mir nicht schmeckten, den Rest hat ein Freund getrunken, sowie 2 x 2 cl selbstgemachten Eierlikör... weitere liegen noch in der Zukunft, daher… folgt, genaueres steht im blauen Büchlein aka Trinktagebuch.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Wie in der Vergangenheit auch, maximal einmal im Jahr auf einer Party nach einem bestimmten Sportturnier, wo dies das einzige (unalkoholische) Getränk in Flaschen ist, und Gläser auf der Tanzfläche zu unpraktisch sind, und ich dort immer mit dem Auto anreise.

Des weiteren trinke ich – in je nach Erfolg variierender Häufigkeit von vllt 2-3 mal im Jahr – nach Volleyballturniere, wenn wir erfolgreich waren, mit meinen Teamkameraden einen Becher alkoholfreien Sekt, auch das wird seit vielen Jahren bereits so gemacht, und da die meisten von uns mit dem Auto anreisen, haben wir damals direkt die alkoholfreie Version gewählt.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Im Zuge der Aufarbeitung las ich irgendwo einmal, ich weiß nicht mehr wo bzw. bei wem, „der beste und erfolgreichste Weg zum zukünftigem Umgang mit Alkohol sei der, bei dem und mit dem man sich wohl fühlt“, und ich denke, dieses Satz beschreibt es ganz gut, auf diese Weise hab ich den passenden Weg für gefunden.

Unmittelbar nach der TF, in dieser unheimlich belastenden und kräftezehrenden Zeit, hatte ich auch einmal eine Zeitlang an völlige Abstinenz gedacht, aber ich denke, das dies zu radikal, und nur bisweilen gegen meinen Willen durchzuhalten ist, in so fern nicht der sinnvollste und dauerhaft stabilste Weg ist. Mit einem Alkoholverzicht in Gesellschaft fühl ich mich wohl, das passt, aber an und an, zu bestimmten Bedingungen auch einmal etwas Alkoholisches trinken zu können, das wird vermutlich eher selten ein Bier sein, sondern eher ein Sekt zum Anstoßen, oder mal ein selbstgemachter Likör, darauf möchte ich nicht für den Rest meines Lebens – ich bin ja nun noch recht jung - verzichten, das erscheint mir als übertriebene und damit unnötig Maßnahme.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Wie bereits zuvor ausgeführt, habe ich das Trinken bereits in den vergangen Jahren in Schritten erheblich reduziert (Begründungen usw. siehe Punkt 9 und nachfolgende), und ich hatte bis zur TF den Eindruck, dass ich damit ein vernünftiges, und recht unbedenkliches Maß an Alkoholkonsum erreicht hätte. Somit sah ich dort keinen Anlass zu weiterem Reduktion mehr.
Leider hat mich die TF und der damit verbundene Unfall gelehrt, dass dem nicht so war, und mir das schmerzhaft vor Augen geführt.
Ich habe an diesem Abend zum ersten mal die Kontrolle über mich und meine Handlungen verloren, und etwas getan, was ich bereue. Das Alleine ist schon mehr als genug Anlass, meinen Alkoholkonsum, insbesondere in Gesellschaft zu überdenken, und insbesondere in Gesellschaft radikal zu reduzieren, gerade, was die Ereignisse mit größeren Konsum betrifft.
Zusätzlich kommen unterstützend natürlich noch die Anforderung der MPU, die für mich Anlass für weitere Recherche und Inanspruchnahme (semi-)professioneller Hilfe (Foren und Beratung bei der Suchthilfe der Caritas) war, und mich auf meinem Weg bestärkt hat

Ich möchte nie wieder die Kontrolle über meinen Handlungen verlieren, und denke, dass damit auch zuverlässig zu erreichen.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Hier kann ich gar nicht so viel berichten, da ich sehr vieles aus der Umstellungsphase bereits vor Jahren erlebt habe, und sich eigentlich nach meiner TF gar nicht so sehr viel geändert hat. Dennoch versuche ich das einmal zusammenzufassen.

Die Zeit der Abstinenz ist mir leicht gefallen, ich habe ich zuvor schon öfter auf Parties und an gemütliche Abenden auf Alkohol verzichtet, und das nun einfach dauerhaft getan, was mir – von den ersten Anlässen abgesehen, wo ich mich ab und an an die Abstinenz erinnern musste, da ungewohnt – leicht fiel. Den Menschen, die mir wichtig sind, und die ich häufiger sehe, habe ich von meiner Situation, den hintergründen, und meinen Motiven des Nicht-Konsums berichtet, das wurde von allen auch gut akzeptiert. Ich habe seitdem mehrere Parties, die früher für mich recht sicher Anlass für einen erheblichen Alkoholkonsum gewesen wären, mitgemacht, teilweise bis 3 oder selbst 5 Uhr morgens, und habe die Zeit dabei ebenso wie früher genossen. Sicherlich gab und gibt es immer noch, gerade zu späterer Stunden, immer mal wieder jemanden, der einen zum Trinken verleiten will, aber es werden zunehmend weniger, und irgendwann hat man sich auch daran gewöhnt, und es ist einem egal, nein zu sagen, diese Angebote sind dann bestenfalls noch lästig, und man widmet sich anderer Dinge.
Im Freundeskreis waren viele auch eh schon gewohnt, dass ich gelegentlich gar nichts trinke, so das mir sowieso schon seit längerem gar nicht erst ein Bier angeboten wurde, sondern gefragt wurde, ob ich ein Bier oder Cola trinke, das ich nun immer Cola (oder Wasser) trinke, war da keine große Umstellung, zumal den allermeisten die hintergründe bewusst sind, und mich dabei unterstützen.
Das Einzige, was mich während meiner Abstinenzphase störte oder ärgerte, war der Verzicht auf einige Lebensmittel in Zusammenhang mit den Abstinenznachweisen, hier insbesondere auf Essig, da ich sehr viel Salat esse, und kein wirklich gut schmeckendes Dressing ohne Essig hinbekommen habe… Aber gut, das ist vorüber, und für den Alkoholkonsum aufgrund der wirklich vernachlässigbaren Alkoholmengen dabei irrelevant.

Wenn ich heute auf die Anfangszeit vor rund 10 Jahren, als ich bisweilen zu verschiedenen Anlässen gesagt habe, ich möchte keinen Alkohol (bzw. kein Bier), zurückblicke, erzeugte das damals anfangs Verwunderung oder Irritation, das war man von mir einfach nicht gewohnt, ich habe einfach nahezu immer mitgetrunken, so, wie alle anderen auch…
aber binnen relativ kurzer Zeit hatten sich fast alle daran gewöhnt, und sahen es als normal an… ebenso wie ich auch, und dabei ist es dann bis heute auch geblieben.
So gesehen hatte ich eine über etliche Jahre währende Umstellungsphase, was selbige sicherlich auch erleichtert hat, und welche ebenfalls dazu beigetragen hat, dass mir die Umstellung auf den Verzicht von Alkohol in (größerer) Gesellschaft leicht viel, und ich diesen auch beibehalten will und werde.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auch hier kann ich konkret zum Zeitraum des letzten Jahres sehr wenig sagen, da ich vieles bereits zuvor erlebt habe, und sich gar nicht viel mehr geändert hat.
Ich genieße es im Vergleich zu früher jedoch, auch an den Tagen nach den wenigen Feiern, an denen man sonst mehr getrunken hätte, morgens fit, und maximal etwas müde aus dem Bett zu kriechen, und den Tag danach genießen zu können, sei es auf dem Rad, mit einem Besuch bei der Familie, einem sonstigen Ausflug, oder einfach nur gut gelaunt daheim, während andere den Tag danach leidend daheim im Bett oder auf der Couch verbringen.

Im Zuge der Konsumreduktion der Jahre zuvor habe ich mein Freizeitprogramm zunehmend verstärkt, verbringe, wie bereits geschrieben, sehr viel mehr Zeit auf dem Rad, habe in den letzten Jahren auch mit gelegentlichen Wanderungen in der Natur begonnen (meist dann, wenns Wetter fürs Rad nicht gut war…), und fühl mich alleine dadurch deutlich fitter, sowohl körperlich, als auch in gewisser Weise psychisch, als zuvor, auch sehe ich viel mehr von meiner Umgebung, und genieße diese neuen Erfahrungen einfach.

Auf mein sonstiges Leben hatte die Umstellung nahezu keine Auswirkungen, da der Alkohol zuvor auch keine nennenswerten Auswirkungen darauf hatte, zumal sich damals auch relativ zeitgleich mit der Reduktion meines Alkoholkonsums auch meine Lebensumstände (Studienende, Job) geändert haben. Einzig der Kontakt zu einigen Bekannten ist abgebrochen, diese waren wohl letzten Endes mehr Trinkkumpane, als Bekannte, aber auch das ist bereits mehrere Jahre her, und ich vermisse sie nicht. Gelegentlich sieht man sich noch zu verschiedenen Anlässen, wechselt etwas Smalltalk, aber das wars dann auch…. Aber das ist auch nicht tragisch, dafür kann ich die, die verblieben oder neu dazugekommen sind, nun auch wirklich Freunde bzw. Bekannte nennen…

Gleichzeitig war und bin ich Beruf erfolgreich, habe dort viel Selbstvertrauen gewonnen, werde ob meiner Art und meines Wissens sehr geschätzt, und bin unlängst nochmals in den Genuss einer Gehaltserhöhung gekommen, ich denke, mit früheren Konsummustern aus meinen ersten Jahren hätte das so sicherlich nicht geklappt.

Wo ich im Zuge meiner Aufarbeitung von vielen gehört habe, dass – bildlich gesprochen – nach der TF ein Schalter umgelegt wurde, und diese ihr Leben teils radikal verändert haben, war dieser Wandel bei mir ziemlich schleichend über gut 10 Jahre, in sehr großen teilen bereits vor der TF, und ich habe diesen wohl auch aufgrund des Zeitraumes deutlich weniger radikal wahrgenommen. Dessen ungeachtet kann ich sagen, dass ich mich aktuell pudelwohl fühle, und ich keinesfalls zu früheren Konsummustern zurückkehren will, sondern lieber meine Umgebung und die Welt ungetrübt wahrnehmen will.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich fühle mich mit meinem (für mich eigentlich in weiten Teilen gar nicht mal so neuem) Verhalten sehr wohl, genieße mein Leben, und würde es nicht ändern wollen. Außerdem bin ich mehr als froh, dass infolge meiner TF und meines Kontrollverlust nichts schlimmeres geschehen ist, und ich nur mich selbst und sonst niemanden geschädigt habe. Es hätte auch sehr viel schlimmer enden können….

Der Verzicht auf große Menge Alkohol hat mir vor Langen bereits wieder zu mehr Fitness und mehr Freizeit verholfen, etwas, das ich nicht missen möchte. Außerdem dürfte das ganze meiner sonstigen Gesundheit auch ganz sicher nicht schaden...

Ich fahre inzwischen jedes Jahr 5- 6 Tausend Kilometer Rad, spiele weiterhin regelmäßig Volleyball, habe das gelegentliche Wandern in der Natur für mich entdeckt, alles etwas, wofür ich früher gar nicht die Zeit, oder Lust / Fitness nach diversen Trinkanlässen gehabt hätte. Darüber hinaus habe ich (wenngleich nicht durch die Alkoholreduktion vor rund 10 Jahren bedingt, sondern nur erleichtert) rund 40 Kilo abgenommen, was natürlich meinem neu gewonnen Bewegungsdrang, meinem Aussehen und infolge dessen auch ein wenig meinem Selbstbewusstsein sehr entgegenkommt. All das möchte ich nicht mehr missen, und schon gar nicht gegen Abende oder Nächte voller teils sinnfreier und inhaltsloser Gespräche mit viel Alkoholkonsum tauschen, ich bin manchmal selbst soweit, dass ich bei manchen Feiern auch einfach keine Lust auf solche Gespräche und einen solchen Zeitvertreib habe, und selbst fern bleibe, aber manchmal lässt sich sowas schon aus gesellschaftlicher Verpflichtung nicht umgehen.
Viel lieber würde ich oftmals die Zeit, oder den Morgen danach, wenn die Jahreszeit es zulässt, draußen verbringen, aufs Rad, oder einfach nur – statt in großer Runde mit lauter Musik Smalltalk zu führen - einfach mit einem Freund ein wirkliches Gespräch mit Inhalt führen.

Wenn ich sehe, wie viel Zeit ich damals mit solchen Anlässen, und deren Folgen am nächsten Tag verschwendet habe… dahin zurück möchte ich nie wieder.

Sollte ich dessen ungeachtet jemals in Versuchung kommen, dass ich mehr trinken will, wie ich mir selbst vorgenommen habe, würde ich wohl zunächst im ersten Augenblick einen Blick auf die Narbe an meinem rechten Daumens werfen, und darauf, dass ich das Endgelenk des Daumens bis heute nur zu rund 45 (statt normal etwas mehr wie 90) Grad knicken kann, um mich an die Gefühle, und die Folgen und all die Gründe, warum ich ich mir die stark reduzierten Alkoholmengen bzw. den -verzicht in Gesellschaft auferlegt habe, zu erinnern.
Im Anschluss würde ich, sobald ich kann, sprich wieder daheim bin, einen langen Aufschrieb zu den Geschehnissen, zu meinen Gefühlen nach dem Unfall, zu meinen Gedanken in den Tagen danach, zum weiterem Umgang mit Alkohol danach, lesen, und wieder verinnerlichen. Vieles davon hat auch in diesem Fragebogen Niederschlag gefunden, aber es finden sich darin noch weitere, sehr private Gefühle und Eindrücke, die vllt. nicht unbedingt zur Aufarbeitung gehören, aber dennoch für mich eine Bedeutung haben. Aktuell ist dieser Schrieb noch nur digital vorhanden, ich werde ihn aber demnächst auch einmal im Papier daheim ablegen, um diesen gemeinsam mit meinem kleinen blauen Büchlein jederzeit lesen zu können.

Im Nachgang würde ich dann vermutlich auch das Gespräch mit meinem besten Freund suchen, sofern er das nicht, weil er es im Rückfallmoment mitbekommen hat, auch schon selbst mit mir sucht, weil es im aufgefallen ist, das ich in einer Situation, in der ich das nicht mehr wollte, Alkohol trinke, und mit ihm darüber sprechen. Wir sind beide keine besonders emotionalen Menschen, die gut über Gefühle reden können, und er verzichtet weit weniger auf Alkohol wie ich, aber hat seinen Konsum gegenüber früher auch (etwas) reduziert, und versteht auch sehr viele meiner Beweggründe, aber auch auf einer sehr rationalen Ebene bekommen wir es sicherlich hin, zumal auch eine Menge rationale Gründe für eine Verhinderung von Rückfällen sprechen.
Sollte das alles noch nicht ausreichen, steht auch immer noch die Türe zur Caritas, zu meiner Beraterin, mit welcher ich viele der hier niedergeschriebene Dinge besprochen habe, offen, Ihre Kontaktdaten sind auf jedem meiner Rechner, wie auch im Handy hinterlegt, so dass da jederzeit die Möglichkeit da ist, kurzfristig das Gespräch zu suchen.
Außerdem besteht auch immer die Möglichkeit, in dem Onlineforum, in dem ich mich, und mit dessen Hilfe ich mich vorbereitet habe (also euch allen hier!), Hilfe zu suchen, und Gedanken auszutauschen. Ich in dort auch außerhalb meiner eigenen Hilfesuche aktiv, lese und verfolge regelmäßig den Werdegang, und die Schritte anderer Menschen, die mit denselben Problemen kämpfen, und versuche, soweit es meine Zeit es zulässt, auch anderen zu helfen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Aktuell fühle ich mich mit meine Leben, und meinem geringem und kontrolliertem Konsum so wohl, dass ich es mir nur schwer vorstellen kann, wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Jedoch weiß ich nicht, was die Zukunft mit bringen wird, welcher Anlass, welche Gesellschaft mich dazu bringen könnte, meine neuen Gewohnheiten wieder über den Haufen zu werfen, und einmal deutlich mehr zu trinken, schließlich ist das Leben und damit die möglichen Einflussfaktoren – hoffe ich doch - noch lang.
Dennoch…. Ausschließen kann ich einen Rückfall in alte Gewohnheiten, oder zumindest einen deutlich höheren Konsum, wie ich mir vorgenommen habe, für alle Zeiten nicht, selbst wenn es mir aktuell unwahrscheinlich erscheint…
Andererseits habe ich meine Hobbys, das Rad, die Natur, meine Freunde, das Wissen um den fitten Morgen danach, das Wohlfühlgefühl, das ich inzwischen erreicht habe, das alles ist mir inzwischen wichtiger wie jeder kurzzeitige Trinkanlass.

Was ich aber nun schon weiß, dass, wenn mir es tatsächlich einmal passieren sollte, das ich schwach werde, wie oben bereits geschrieben, mich erinnern werde, warum ich das alles mache, und warum ich meinen Konsum so eingeschränkt habe, wie ich es geschafft habe, um danach wieder eine Stabilität herzustellen. Des weiteren wird selbst ein einmaliger Rückfall keinen Einfluss auf den Straßenverkehr habe (siehe nachfolgender Punkt), auch wenn das für mich nicht der hauptsächliche Anlass war und ist, dass ich meinen Konsum so eingeschränkt habe, wie ich es tat.

Sollte es wider Erwarten dennoch dazu kommen, dass ich meine Grenzen überschreite, und sei es nur in geringen Maße, habe ich zuvor bereits ausgeführt, welche Schritte ich dann angehen werde, um für mich wieder ein gesundes Gleichgewicht zu finden


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Durch das Wissen um die Verantwortung der Teilnahme am Straßenverkehr, die mir zwar mit dem Auto immer bewusst, aber die ich in der Vergangenheit mit dem Fahrrad leider arg vernachlässigt habe, sowie mit den Regeln, die ich mir bezüglich des Konsums und der nachfolgenden, die ich mir auf den Straßenverkehr dazu auferlegt habe, wird sich eine Trennung vom Alkoholkonsum und Teilnahme am Straßenverkehr gewährleistet.

Ich habe nun einmal persönlich erlebt, was bei mangelnder Trennung geschehen kann, und möchte die damit verbundenen Gefühle, Schmerzen, Beklemmungen usw. nicht nochmal erleben müssen.

Wie bereits unter 6. ausgeführt, habe ich Alkoholkonsum und Autofahren schon immer strikt getrennt, da gab es an dem Tag, an dem ich fahren musste, gar keinen Alkohol (oder wenn, so viel früher, dass der inkl. ausreichender Zeitreserve wieder abgebaut war), das werd ich zukünftig 1 : 1 auch aufs Radfahren übertragen... nach allem, was passiert ist, bin ich mir sicher, dass mir das keine Mühe bereiten wird.

Dazu kommend hilft es, dass zumindest 2 der Menschen, mit denen ich überhaupt etwas trinken würde, innerhalb von 3 Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt wohnen, und ansonsten... gibt es entweder keinen Alkohol, oder ich habe mir zuvor schon eine sichere Mitfahrgelegenheit organisiert...
Ein Taxi ist sicher auch denkbar, aber nur eine absolute Notlösung, Geld dazu hab ich zwar immer bei, aber hier aufm Land eines bekommen, ist leider bisweilen eine echte Herausforderung.…


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.


31. Wie haben Sie sich auf die MPU vorbereitet?

Meine Vorbereitung auf die MPU stützte sich auf 3 voneinander unabhängige Säulen, einen klassischen Vorbereitungskurs habe ich jedoch nicht besucht. Stattdessen habe ich mich auf folgenden Wegen vorbereitet:

- einerseits durch sehr viel Eigenrecherche , das Internet bietet hierzu, wenn man sich die Mühe macht, und diverse, zunächst naheliegende, aber wenig zielführende Seiten und Anbieter ignoriert, sehr viel Lesestoff, und viele Anregungen, sei es aus Büchern, Leitfäden, der Lektüre von zahlreichen MPU-Gutachten anderer, oder auch aus Foren, wo Menschen mit ähnlichen Problemen Hilfe suchen, und ihren Weg beschrieben haben, um so anderen – wie zum Beispiel mir – zu helfen.

- Andererseits habe ich mich auch durch Teilnahme an einem solchen Forum vorbereitet, wo mir auch die ein oder andere Anregung und mancher guter Rat gegeben werden konnte, da doch manche etwas wissen, was ich selbst noch nicht wusste, und andersherum. Ich finde, man kann sich dort sehr gut ergänzen, und ich habe viele Ideen gefunden, die mir geholfen haben, Schwachpunkte an meiner Aufarbeitung aufdecken, und verbessern. Auch habe ich dort meinen Weg der Vorbereitung, meine Gedanken, und meine Aufarbeitung veröffentlicht, so dass vllt zu einem späteren Zeitpunkt jemand hiervon profitieren kann.

- und zu guter Letzt, und das ohne Wertung bezüglich der Reihenfolge, habe ich auch das persönliche Gespräch im Rahmen einer MPU-Beratung bei der lokalen Caritas-Suchtberatung gesucht, ich hatte hierbei mehrere lange Termine mit intensiven Gesprächen, welche viele der zuvor schon selbst erreichten Erkenntnisse bestätigte, und hier und da im persönlichen Gespräch auch noch Anregungen geben konnte. Das persönliche Gespräch mit meiner Betreuerin (Abteilungsleiterin der hiesigen Suchtberatung) mit großer Erfahrung gerade auch im Bereich der Suchtberatung (auch wenn ich zwar nicht süchtig war, aber wohl sicherlich, insbesondere in früheren Zeiten gefährdet) und in Zusammenhang mit den gefahren durch Alkoholkonsum gab mir dann ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit, und eine Bestätigung in dessen, was ich hier eigentlich mache, und das ich auf einem guten und richtigem Weg bin.

Alle 3 Säulen gemeinsam haben für mich eine solide Basis geformt, auf derer ich meine Aufarbeitung, meinen weiteren Umgang mit Alkohol und natürlich auch meine Zukunft aufbauen kann.

So, und nun der versprochene lange Fragebogen.... der leider sehr lang geworden ist, aber lieber gründlich wie halbe Sachen...
Ach ja... ich bin ein eher nüchterner Zeitgenosse, das mag man meinem Wortlaut hier und da anmerken, bitte nicht wundern, oder als distanziert wahrnehmen....

Ich selbst bin noch nicht ganz 100-%-ig zufrieden, was die Umstellungsphase angeht, aber viel mehr kann ich dort leider nicht berichten.... ich habe viele Umstellungen bereits vor der TF erlebt, und konnte danach gar nicht mehr so sehr viel anpassen, so dass hier kein allzu extremer Wandel wie bei manch anderen hier im Forum darstellbar ist... selbiges gilt für meine Lebensumstände.
Falls hier jemand noch eine gute Idee hat, wo ich in mir graben könnte, würd ich mich freuen....

Wie ist euer Eindruck sonst vom Fragebogen...? Ausser, das er arg lang geworden ist... sorry... unsure.gif
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Fietser
Beitrag 16.03.2024, 09:14
Beitrag #29


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Da bislang das Feedback recht begrenzt ist, erlaube ich mir mal, meinen ausführlichen Fragenbogen im Vorpost nochmal nach oben zu holen... vielleicht hat jemand ja doch eine Meinung dazu... Ich weiß, viel Text, und braucht etwas Zeit zum Lesen, aber ich würde mich über eine kurze Rückmeldung freuen....

Zwei Punkte hab ich dazu, wie bereits geschrieben, auch noch:
  • Ich selbst bin noch nicht ganz 100-%-ig zufrieden, was die Umstellungsphase angeht, aber viel mehr kann ich dort leider nicht berichten.... ich habe viele Umstellungen bereits vor der TF erlebt, und konnte danach gar nicht mehr so sehr viel anpassen, so dass hier kein allzu extremer Wandel wie bei manch anderen hier im Forum darstellbar ist... selbiges gilt für meine Lebensumstände. Falls hier jemand noch eine gute Idee hat, wo ich in mir graben könnte, würd ich mich freuen....
  • Seht ihr eine realistische Chance, eine MPU zu bestehen, auch mit nur... sagen wir 4 Monaten (16.01 - 16.05) Erprobungsphase des risikoarmen Konsums..? Das würde eine große Menge Lauferei und Aufwand für einen vergleichsweise kleinen Zeitraum ersparen...
Schon einmal vielen Lieben Dank für eure Mühe..!

ps.: die letzten Zeilen von Vorpost stehen bereits vorm langen Fragebogen, und sind daher doppelt, also nicht wundern, war keine Absicht...
habs leider zu spät bemerkt, und konnte es nicht mehr bearbeiten, der Text-Editor des Forums war beim Einfügen des Textes etwas mürrisch...
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randy1
Beitrag 16.03.2024, 09:50
Beitrag #30


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Hallo Fietser,
habe Deinen Beitrag, besonders den Unfallhergang, danach Einstellung de Strafverfahrens ohne Klärung des Unfall nochmals grob überflogen.
MPU ist nicht mein Thema und dazu kann ich wenig sachkompetent schreiben.

Es gibt für den Unfall keine direkten Zeugen. Ob Du richtig geradelt bist zum Zeitpunkt des Unfalls wurde gerichtlich nie geklärt, es gab nie ein Urteil.
Aus meiner Sicht soll die Führerscheinbehörde erstmal beweisen, dass dieser Unfall beim Fahrradfahren passiert ist. Bei 1,88 Promille ist man so besoffen, dass man ein Fahrrad schieben muss.
Beim schieben des Fahrrades bist Du durch die starke Alkoholisierung hingefallen. Alternativ hast Du auf einer Pedale gestanden und wolltest rollern, oder beim Versuch auf Fahrrad zu steigen bist Du gleich gegen den Baum gefallen.

In solchen Fällen haben andere bereits erfolgreich gegen eine MPU Auflage geklagt. Die FEB muss das Beweisen und ohne Urteil oder Strafbefehl ist das alles Spekulation.
Du selbst hast ja auch keine Erinnerung an das genau Unfallgeschehen. Normalerweise, wenn man mit dem Pedelec volle Kanne (max 27km/h) gegen einen Baum fährt, hat man wesentlich schlimmere Verletzungen.
Das entlastet Dich erheblich.
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Fietser
Beitrag 16.03.2024, 10:12
Beitrag #31


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Hallo Randy,

Die entsprechenden Angaben stehen so im Unfallbericht, wurden meinerseits auch nicht angefochten. Ein Schieben des Fahrrades ist angesichts des Unfallortes mehr wie unwahrscheinlich, da ich gut 15 km Wegstrecke vor mir hatte, und der Unfall nach einigen Kilometer "auf dem freien Feld" geschah. Ich gehe auch davon aus, dass ich gegenüber der Polizei in meinem benebelten Zustand nach dem Unfall geäußert habe, das ich gefahren bin, da auch die Angabe, das ich von einer Betriebsfeier mit Ortsangabe gekommen wäre, sich dort fand.
Wäre dies bei einer kurzen Strecke innerorts geschehen, und die weiteren Angaben zur Fahrt nicht im Unfallbericht enthalten, hätte ich deinen Gedanken auch schon weiterverfolgt, aber in meinem Fall ist ein "Schiebe-Unfall" leider so unwahrscheinlich, dass dies wenig Sinn ergibt.
Im Bekanntenkreis kam die von dir angeregte Vorgehensweise auch schon auf...
Wobei... auch ein Schiebeunfall im Straßenverkehr zu Fuß und auf öffentlicher Straße kann meines Wissen eine MPU rechtfertigen.

Dessen ungeachtet... ich bin nicht offenbar frontal mit dem Baum kollidiert, sondern bin, soweit mir der junge Mann, der mich gefunden hat, erklären konnte, wohl mit dem Pedal an einer Wurzel hängen geblieben, nachdem ich auf den unbefestigten Seitenstreifen gekommen war, und so gestürzt. Ich kann dabei auch nicht allzu schnell gewesen sein (auch wenn Gang und Unterstützungsstufe am Rad am folgenden Tag etwas anderes vermuten ließen), an meinem Rad fanden sich nahezu keine Unfallspuren (kleiner Kratzer am Gepäckträger, als habe das Rad gegen eine Mauerwerkswand gestanden, sowie Kratzer im Pedal), und auch der Baum hatte nahezu keine Spuren (habe den Unfallort 12 Stunden nach dem Unfall mit meinem Vater gemeinsam besichtigt und abgesucht). Die meisten Schäden habe tatsächlich ich selbst davon getragen.

Letzten Endes ist der genaue Unfallhergang im Detail zwar unklar, aber die Tatsache, das ich gefahren bin, leider ziemlich unstrittig.... und auch wenn ich mich nicht erinnere, sagen die zusammengetragenen Indizien, die die Polizei nicht kennt, mir, das ich gefahren sein muss...

Dennoch... vielen Dank für dein Feedback und die gute Idee...!

Edith sagt noch: Das Verfahren ist nach § 153a eingestellt worden, also nicht einfach so, was, soweit ich den Paragraphen verstanden habe, quasi einem Schuldeingeständnis gleichkommt.
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randy1
Beitrag 16.03.2024, 10:48
Beitrag #32


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Das Gericht hat das Verfahren gegen Geldauflage eingestellt. Explizit wurde vom Gericht vermerkt, es erfolgt keine Mitteilung an die FEB.
Damit dürfte eine MPU Auflage nicht erfolgen. Offiziell hat die FEB daher nie erfahren, dass es ein derartigen ALK-Unfall gab. Wo sind die gerichtsverwertbaren Beweise???
Woher hat die FEB das überhaupt erfahren und wie wurde dort der Sachverhalt geprüft. Ein Unfallbericht der Polizei kann den Sachverhalt nicht aufklären um eine MPU zu rechtfertigen.

Was Du direkt nach dem Unfall mit 1,88 Promille und dem Unfallschock gesagt hast, sind keine verwertbaren Beweise für eine rechtswiedrige Unfallfahrt.
Das hätte vor Gericht geklärt werden müssen.
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Fietser
Beitrag 16.03.2024, 11:18
Beitrag #33


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Hallo Randy,

Der Wortlaut des Schreibens zur Einstellung des Verfahrens lautete, dass keine Eintragung ins Fahreignungs- und / oder Bundeszentralregister erfolgt. Somit gehe ich davon aus, dass diese Mitteilung bereits nach dem Unfall seitens der Polizei erfolgte, und die FSSt. lediglich den Ausgang des Verfahrens abgewartet hat.
Werde aber in den kommenden 2 Wochen eh einen Termin bei der FSSt. zur Einsicht haben, dann kann ich die Sachbearbeiter dort einmal fragen.

Dessen ungeachtet ergibt eine kurze Recherche, dass die Einstellung nach §153a nicht zur Folge hat, dass keine MPU angeordnet werden darf (Siehe z.B. VGH München, Beschl. v. 7.1.2020, Az. 11 CS 19.2237 oder auch Bayerischer VGH, Beschluss vom 24.03.2014, Az. 11 CE 14.11 oder auch >hier, Punkt 3< (hab grad nix aus NRW auf Hieb gefunden..)).

Letzten Endes ist zwar eine Einstellung nach $153a, soweit ich sie verstehe, keine Schuldfeststellung, aber doch ein Schuldeingeständnis. Letzten Endes ist sowohl mein BAK, wie auch die Tatsache, dass ich "mitten im Nirgendwo" mit dem Rad auf mir liegend gefunden wurde, unstrittig, somit auch eine Fahrt mehr als naheliegend, auch mein Akzeptieren der Einstellung des Verfahrens gegen Auflage lässt hier nichts anderes vermuten.
Und da MPU und Strafverfolgung 2 unabhängige Verfahren sind, lässt sich leider aus der Einstellung der Strafverfolgung nicht gleichzeitig auf Einstellung bei der FSSt. schließen.

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randy1
Beitrag 16.03.2024, 11:25
Beitrag #34


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Wenn ich einer Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage zustimme, dann würde ich vom Gericht Angaben verlangen, ob eine MPU zu erwarten ist.
Erst wenn klipp und klar vom Gericht bestätigt wird, es ist keine MPU zu erwarten, würde ich der Einstellung gegen Geldauflage zustimmen.
Das Gericht muss feststellen, dass meine Eignung zum führen von Kraftfahrzeugen wieder hergestellt worden ist und durch diesen Vorfall nicht beeinträchtigt ist.

Bitte mal ein Kommentar dazu von Fachleuten. Das dürfte viele im Forum interessieren. Der User grüner Teich war schon in dem Beitrag unterwegs.
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Jens
Beitrag 16.03.2024, 11:33
Beitrag #35


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Zitat (randy1 @ 16.03.2024, 09:50) *
MPU ist nicht mein Thema und dazu kann ich wenig sachkompetent schreiben.
Ja das merkt man deinen Beiträgen deutlich an.

Zitat (randy1 @ 16.03.2024, 11:25) *
Wenn ich einer Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage zustimme, dann würde ich vom Gericht Angaben verlangen, ob eine MPU zu erwarten ist.
Strafgerichte entscheiden nicht über die Anordnung einer MPU. Also kann auch keine Angabe gemacht werden, ob eine MPU zu erwarten ist.

Zitat (randy1 @ 16.03.2024, 11:25) *
Das Gericht muss feststellen, dass meine Eignung zum führen von Kraftfahrzeugen wieder hergestellt worden ist und durch diesen Vorfall nicht beeinträchtigt ist.
Warum sollte eine Strafrichter sich bei einer Trunkenheitsfahrt mit einem Fahrrad über die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen Gedanken machen? Die Entziehung der Fahreraubnis kommt doch im Strafverfahren überhaupt nicht in Betracht.


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Fietser
Beitrag 16.03.2024, 11:43
Beitrag #36


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Zitat
Das Gericht muss feststellen, dass meine Eignung zum führen von Kraftfahrzeugen wieder hergestellt worden ist und durch diesen Vorfall nicht beeinträchtigt ist.

Das wäre natürlich der Königsweg, allerdings ist mir schleierhaft, wie das Gericht das machen soll, jedenfalls in den gängigen Fällen, da eben dafür die MPU ja gedacht ist. Ich denke, das geht nur, wenn der Tatverdacht ausgeräumt werden konnte, oder zumindest sehr zweifelhaft ist, wobei eine Einstellung nach $153a dann eigentlich nicht sinnvoll ist, und dies im Verfahren geklärt werden müsste, und das Verfahren eingestellt werden müsste. In meinem Falle ist beides nicht gegeben.
Auf die Möglichkeit bzw. Wahrscheinlichkeit einer MPU hatten mich @Kai R. und @BiBob 123 bereits hingewiesen....

Ansonsten wüsste ich nicht, wie das Gericht feststellen soll, ob eine MPU angeordnet wird, da es hierfür nicht zuständig ist, sondern eben die FSSt., da 2 voneinander unabhängige Verfahren.

Dennoch ist dies sicherlich eine interessante Thematik für zukünftige Betroffene.


Zu meiner ursprünglichen Frage... hat jemand eine Meinung zu meinem Fragebogen, und der dort aufgebrachten Frage zum MPU-Zeitpunkt..?
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Kai R.
Beitrag 19.03.2024, 08:28
Beitrag #37


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Hallo Fietser,

wer bitte sollte eine MPU bestehen, wenn nicht Du? Du bist hier einer der reflektiertesten und längst selbst zu einem wertvollen Helfer im MPU-Board geworden. Dein Fragebogen spiegelt das wieder. Ich würde mir mal so gar keine Sorgen machen (außer dass Deine MPU etwas länger dauert). Die Erprobungsphase ist lang genug, zumal Du ja noch gar keine Anordnung hast, geschweige denn einen Termin, oder? Du wirst das locker schaffen.


--------------------
Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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Fietser
Beitrag 19.03.2024, 09:41
Beitrag #38


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Guten Morgen Kai,

Vielen lieben Dank für das sogar gleich doppelte große Lob aus berufenen Munde.... das beruhigt mich doch ungemein, und freut mich auch sehr..!

Ich hatte bereits in einem meiner ersten Beträge geschrieben, das ich versuchen werde, etwas von dem was ich hier von euch lerne und erfahre, auch ans Forum zurückzugeben, und deine Worte bedeuten mir da sehr viel, und zeigen mir auch, dass dies von langjährigen und sehr erfahrenen Forenteilnehmern wie dir geschätzt wird und die Mühe wert ist.
Ich werd euch auch - egal, was die kommenden Monate bringen werden - sicher auch noch ein wenig länger erhalten bleiben...

Wir haben hier in den letzten 2 Jahren einige User gehabt, die wirklich beeindruckende Fragebögen, auf die ich bisweilen in Threads neuer User hingewiesen habe, erstellt haben, darin einen sehr überzeugenden Lebenswandel darstellen konnten und eine große Vorbildfunktion hatten bzw. haben. Einen solch großen Wandel kann ich für mich selbst zwar nicht darstellen, auch wenn ich es vllt. gerne würde, aber angesichts der vielen Änderungen bereits vor der TF bleibt da nicht mehr so viel... nach deinem Lob allerdings... ist das etwas, worum ich mir nun auch keine größeren Gedanken mehr mache.

Eine MPU-Anordnung habe ich allerdings, wie im Vorgeplänkel zum meinem langen <Fragebogen-Roman> gechrieben, leider inzwischen schon, diese ist am vergangenen Donnerstag angetroffen, und ordnet eine Vorlage einer MPU bis zum 27.05.2024 an. Den dazugehörigen Schrieb an die FSSt. werde ich am Wochenende zurücksenden, natürlich allerdings das Gutachten an mich senden lassen, und den Gutachters nicht von der Schweigepflicht gegenüber der FSSt. entbinden.

Darf ich dich (oder gerne auch andere User) denn noch fragen, was du von meinem Gedanken hältst, die MPU mit 6 Monaten Abstinenz und 4 Monaten Erprobungsphase des risikoarmen Konsums anzugehen..?
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MsTaxi
Beitrag 19.03.2024, 12:17
Beitrag #39


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Es geht mir wie @Kai: wer, wenn nicht du, sollte eine MPU bestehen. Gerade deine nüchterne (soll kein doofes Wortspiel sein) und überlegt-logische Art kann sich bei einer MPU mit etwas verkürzter Realitätserprobung als Vorteil erweisen. Du kannst dann vielleicht schneller als andere auf Fragen wie Rückfallgefährdung eingehen als jemand, der aus emotionalen Gründen am Daumennagel rumbeißt. Das wird.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Fietser
Beitrag 19.03.2024, 13:33
Beitrag #40


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Hallo MsTaxi,

Na, wenn nun schon von 2 erfahrenen Forenusern mit entsprechendem Hintergrundwissen wie Dir und Kai R. dies so sehen, so gibt mir das ohne Frage einigen Mut und Vertrauen in meine Aufarbeitung, und dann werde ich die MPU auch wie zuvor beschrieben mit etwas verkürzter Erprobungszeit angehen.
Werde dies die Tage auch noch mit der MPU-Beratung bei der Caritas abstimmen, aber ich gehe sehr stark davon aus, dass diese mir auch nichts anderes nahelegen wird.
Theoretisch könnte ich auch - abweichend von der Realität - 3 Monate Abstinenz und dann 7 Monate risikoarmen Konsum angeben, aber ich ziehe die Realität vor, und würde das sicherlich auf Nachfrage auch so kommunizieren, ich sehe die Ehrlichkeit an dieser Stelle auch als vertrauensbildende Maßnahme an.

Vielen lieben Dank für deine Einschätzung und dein Lob...!


@ Kai R.: Grad noch übersehen: Wenn die MPU dann zeitlich was länger dauert... das mir irgendwie ziemlich egal... vermute mal, den ganzen Roman erzählen (und vermutlich noch mehr, alles hab ich hier gar nicht geschrieben), schaff ich rein zeitlich eh nicht.... und will ggf. irgendwann auch niemand mehr hören... wink.gif


Wenn es derweil wieder etwas Neues zu berichten gibt, werd ich das hier - wie gehabt - zusammenschreiben, in der Hoffnung, dass die ganze Schreiberei irgendwann vllt auch noch jemand andere hilft wie nur mir...!
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Fietser
Beitrag 07.04.2024, 09:59
Beitrag #41


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Zeit für ein kurzes zwischenzeitliches Update meinerseits….

Nach Erhalt der MPU-Anordnung habe ich bei der Fsst. bei einem sehr freundlichen Sachbearbeiter meine Akte eingesehen und kopiert, darin stand aber für mich nichts weiter Neues, eigentlich außer dem Polizeibericht und dem Schriftverkehr vom Gericht herzlich wenig, und auch aus diesem gingen für mich keine Informationen hervor, die ich nicht bereits letztes Jahr selbst recherchiert hatte.
Aber gut, besser einmal zu viel etwas geprüft, wie zu wenig, und später unangenehm überrascht zu werden...

Bereits 5 Werktage später war die Akte versandt, beim TÜV bearbeitet, und ich bekam ich per Post eine Zahlungsaufforderung vom TÜV Mobility Service für die MPU, und nach Zahlung bereits 3 Tage später einen MPU-Termin, dass dies so schnell gehen würde, und dass der dort so schnell reagiert werden würde, hatte ich nicht erwartet…
aber ohne Frage sehr erfreulich, auch angesichts dessen, dass eine gewisse Eile geboten war, außerdem muss ich dort so nicht weiter hinterhaken.
Ich habe nun einen MPU-Termin bereits in gut 2 Wochen erhalten, den ich allerdings aufgrund eines unverschieblichen beruflichen Termines nicht wahrnehmen kann und daher verschieben muss, ich denke, dass ich diesem in die ersten 10 Tage des Mai verschieben werde, so dass bis zum Vorlagedatum des Gutachtens noch rund 2.5 – 3 Wochen zur Bearbeitung verbleiben, auch wenn mir der freundlicher Herr der Fsst. signalisiert hat, dass es bei positiver Prognose sicherlich auch machbar sei, die Frist um eine oder ggf. auch 2 Wochen zu verlängern, aber was nicht muss… wink.gif
Bis zum angedachten Termin sind zwar die 4 Monate risikoarmer Konsum noch nicht ganz um, aber da ich wie vor beschrieben eh mit einer verkürzten Eingewöhnungszeit antrete, ist es dann auch relativ egal, ob es nun 3 Monate und 25 tage, oder 4 Monate sind…

Ansonsten geht es mir weiterhin gut, der risikoarme Konsum und das Trinktagebuch läuft problemlos, die Monatsfazite sind bisher sehr sparsam, und bewegen sich im Bereich von 20 – 25 ml reinem Alkohol… und etwas alkoholfreiem Sekt, den ich dort der Vollständigkeit halber auch eintrage... insgesamt etwas weniger wie vorab erwartet und angedacht, aber gut, das ist wohl kaum tragisch, und passt auch so…

Ich werde in den kommenden Wochen nochmal ein wenig meine Aufarbeitung verinnerlichen, die Basics wie Widmark und Promillegrenzen ein wenig auffrischen… viel mehr fällt mir dann auch nicht mehr ein… und dann hoffen wir mal das Beste..!

in diesem Sinne… genießt den Frühling..!
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Fietser
Beitrag 07.05.2024, 16:53
Beitrag #42


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So, Zeit für ein neuerliches Update…

Ich hatte heute meine MPU bei TÜV Nord, und der Psychologe war – ebenso wie alle übrigen - ausgesprochen positiv bezüglich des Ergebnisses gestimmt…. yahoo.gif thumbup.gif

Somit… besteht Grund zu erster Freude, dass das alles recht problemlos abgelaufen ist, und ich weiterhin mobil bleibe. Zwar hab ich das Gutachten zwar noch nicht in der Hand, hoffe aber doch mal sehr, dass aus der Blutuntersuchung nichts Seltsames bei herauskommt… ich wüsste jedenfalls nicht woher…
also… was kann man mehr wollen...

Für diejenigen, die etwas mehr wissen wollen von allgemeinen Ablauf…. Ich schreib das aber teils nur stichpunktartig ohne meine eigenen Angaben, denke, das ist sinniger, und sonst artet das wieder in eine Textarie aus…

Im Vorfeld wurden zwei Fragebögen mit allerlei Angaben zu persönlichen Daten & Vorgeschichte, Erkrankungen, medizinischer Vorgeschichte, Konsumverhalten in der Vergangenheit, eventuelle Suchtdiagnosen, Entziehungen, Therapie usw., zur Vorbereitung, und einige allgemeine Fragen gereicht, die mit in die Akte fließen dürften.

Dann zunächst der medizinische Teil:
Zunächst Feststellung von persönlichen Basisdaten (Größe, Alter, Gewicht usw…), dann folgte eine Befragung über die medizinische Vorgeschichte, frühere Verletzungen, OPs usw. in Zusammenhang mit möglichen Einschränkungen im Straßenverkehr, dann eine kurze Befragung zum Konsumverhalten in der Vergangenheit. Feststellung der Abstinenznachweise sowie Fragen zum zukünftigen Umgang mit Alkohol (das Ganze sollte sich natürlich mit den Angaben aus dem vorherigen Fragebogen, und den Aussagen beim Psychologen decken!). Danach folgten einige Koordinationstests (blind vor der Brust Fingerspitzen gegeneinander stoßen lassen, blind Nasenspitze treffen, Balance auf einem Bein, Gehen mit Fußstellung in einer Linie usw.), Ermittlung von Puls & Blutdruck, eine Sichtung der Handinnenflächen (irgendwelche Anzeichen von Alkoholmissbrauch soll man dort auch erkennen können, die Namen habe ich leider vergessen…), dann eine Blutabnahme sowie ein Abtasten des unteren Brustraumes zwecks Erfühlens einer möglicherweise geschwollen Leber.
In meinem Falle wurde keine erneute Haaranalyse gefordert oder gemacht.

Dann kam der Teil Reaktions- und Leistungstest, oder wie man die auch immer nennen mag….
Ich musste 3 Übungen machen:
1. Vergleich von 4 vorgegebenen geometrischen Figuren (in meinem Fall 3 Striche, die ein „C“ formten, jeweils um 90 Grad gedreht, also je einmal unten, rechts, oben und links offen) mit diversen Strichfiguren, das Ganze auf Zeit, insgesamt 7 Minuten lang. Größte Herausforderung: im Kopf es umzusetzen, während man das Ganze sehr schnell macht, jeweils den richtigen Knopf für ja oder nein treffen.
2. Linien verfolgen: Sich ein Bild auf Tastendruck anzeigen lassen, solange wie gewünscht, und darauf eine von 9 Linien verfolgen, und deren Ende, welches mit Ziffern von 1-9 markiert war, angeben. Auch hier lief das Ganze auf Zeit, die -möglichst geringe- Anzeigezeit des Bildes der Linien war - neben dem richtigen Ergebnis natürlich – relevant.
3. sehr kurzes (ca. 1 – 1.5 Sek.) Zeigen einer alltäglichen Verkehrssituation, und nach sehen des Bildes angeben, welches der 5 nachfolgenden Dinge enthalten war: 1: Auto/LKW/Bus, 2. Fahrrad, Moped, Motorrad, 3. Fußgänger, 4. Lichtzeichenanlage, 5 Verkehrsschilder.
Auch hier dürfte es um möglichst vollständiges erkennen der Situation und der wesentlichen Dinge innerhalb des sehr kurzen Zeitraumes gehen, eine vollständig richtige und komplette Antwort dürfte – meiner Meinung nach - freilich nahezu unmöglich sein.
Das wars dann auch schon, nach aussage der Betreuerin der Übung sah es sehr gut aus…

Dann kam der psychologische Teil… hier kann ich es relativ kurz machen… der Psychologe hat sich mit seinen Fragen – auch in der Reihenfolge – ziemlich genau an der Reihenfolge des langen Fragebogens hier aus dem Forum orientiert (oder wohl eher ist der Fragebogen an der Fragetaktik der Gutachter orientiert…), und so sind wir einige der Punkte nach und nach durchgegangen, ich habe erzählt, oft genug hat er mich eingebremst, oder es hieß, dazu kommen wir später, da doch viele Punkte ineinander greifen. So habe ich zu sehr großen Teile fast alleine gesprochen, während er sich Notizen gemacht hat, ab und an eine Frage gestellt, gefühlt keinmal kritisch nachgehakt, und irgendwann unterbrach er mich, und sagte einfach: „So, das genügt mir“… als ich dann auf die Uhr geschaut habe, war gut eine Stunde vergangen, ich hatte gefühlt vllt. 30 % dessen, was ich oben im langen Fragebogen geschrieben habe, überhaupt erzählt, hätte gefühlt noch doppelt so lange reden können….
Zum Abschluss kam dann nur noch… „ich hatte bei Ihnen vorher schon ein gutes Gefühl, auch angesichts ihrer Vorbereiterin, da sind die Leute fit, und das Gefühl haben sie mir definitiv bestätigt. Mehr möchte ich gar nicht mehr hören, das passt…“
Ich habe mich noch freundlich bedankt, er sagte mir, dass er mir das gutachten möglichst zeitnah zusenden lässt, und wir haben uns lachend „Am Liebsten auf Nimmerwiedersehen“ gewünscht... laugh2.gif

und damit war ich glücklich und zufrieden… was will man mehr…

Ansonsten habe ich mich vor Ort noch eine ganze Weile (Auch nachdem wir beide bereits fertig waren) mit einer Dame Ende 40 unterhalten die auch zur MPU nach 10 Jahren, Langzeittherapie usw. dort war, und nach längerer düsterer Zeit in den letzten 3 Jahren Ihr Leben umgekrempelt hatte, und eine enorme Energie ausstrahlte, und am Ende auch bestanden hatte… thumbup.gif
Wie auch – soweit ich es mitbekommen habe - fast alle anderen an diesem Tag, wenngleich nicht jeden so sicher und / oder gut vorbereitet wirkte...

Wie dem auch sei…. Eine MPU ist eine Erfahrung, aber eine, die auch definitiv nur einmal brauche, und auch sehr hoffentlich einmalig bleiben wird…

Ansonsten…
Anonymisiertes Gutachten für die Sammlung folgt, sobald das vorliegt, und ansonsten….
Seid ihr mich nun – trotz positives MPU – sicher nicht los… einzig die Romane hier in diesem Thread werden weniger….
Ich werde aber, wie bereits angedroht, soweit ich das kann und zeitlich schaffe, mich auch weiter immer mal wieder hier und da versuchen einzubringen und mit dem Wissen, dass ich im letzten Jahr im Zuge der MPU-Vorbereitung hier und anderswo erworben habe, den ein oder andere, in der Hoffnung, das es hilft, zutexten…!

So, und zu guter Letzt, aber mir persönlich auch sehr wichtig:

Meinen herzlichen Dank an alle, die hier im Forum ihre Geschichten veröffentlicht haben, viele Threads helfen enorm, Ansätze und Anregungen für seinen eigenen Weg, seine eigene Aufarbeitung, und seine eigene Zukunft zu finden…!
Und speziellen Dank an @Kai R., @MsTaxi, @BiBob123 und auch an @Herbie56 (vllt liest sie anonym noch mit..), euer Input hat mir sehr geholfen, mich bestärkt, und zusätzliche Sicherheit gegeben...! clapping.gif
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Krystel887
Beitrag 07.05.2024, 18:37
Beitrag #43


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Glückwunsch! 🍾🎉🎊🎈

Ich hoffe ich kann bald genauso positiv schreiben wie du!

Freut mich wirklich für dich!
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Kai R.
Beitrag 08.05.2024, 05:49
Beitrag #44


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Herzlichen Glückwunsch. Du hast es Dir in besonderem Maße verdient. Und bleib uns bitte auf jeden Fall weiterhin erhalten.


--------------------
Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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MsTaxi
Beitrag 08.05.2024, 06:54
Beitrag #45


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Ich freue mich sehr für dich. Auch ich fände es klasse, wenn du weiterhin hier mitarbeitest. Deine Beiträge helfen sehr.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Energieberater_85
Beitrag 08.05.2024, 07:07
Beitrag #46


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Wenn man deinen Thread so verfolgt hat überrascht dieses durchweg positive Ergebnis keineswegs.

Auch von mir herzlichen Glückwunsch smile.gif
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Fietser
Beitrag 08.05.2024, 09:09
Beitrag #47


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Vielen lieben Dank an euch alle..!
Ich freu mich auch sehr... eine Sorge weniger im Leben... biggrin.gif

@ Kai R. und MsTaxi: Ich hab hier im Forum viel gelernt, und ihr wie auch die Beiträge viele User vor mir habt mir viel geholfen, da ist es nur fair, entsprechend etwas zurückzugeben... ich finde, das muss auch.... und gibt ja auch ein gutes Gefühl, dazu hilft es auch, am Ball zu bleiben, und ein dauerhaft stabiles Verhalten aufzubauen....

Und an alle, die ihre MPU noch vor sich haben: Mit etwas Einsatz und sorgsamer und ehrlicher Aufarbeitung ist eine MPU kein Hexenwerk..!


Ansonsten noch eine kleine Erfahrung / Kuriosität aus meinem Kontrollierten Konsum, den ich bis dato noch für mich behalten und nicht weiter thematisiert habe:
Ich hatte mir als Maximalmaß 35 ml Alkohol, also ca. 3 kleine 0.33-er Bier auferlegt, wie in meinem langen Roman-Fragebogen weiter ausgeführt... interessanterweise, nach 8 Monaten gar keinem Alkohol, schmeckt mir Bier nun irgendwie gar nicht mehr... 3 mal probiert, 3 mal nicht geschmeckt... und es jetzt noch öfter probieren, und ein anderes Ergebnis zu erwarten, ist Unfug... oder um ein Einstein oft fälschlich zugeschriebens Zitat zu nehmen: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten"... und ich bin - hoffe ich doch - noch nicht wahnsinnig whistling.gif
Dafür schmeckt mir selbstgemachter Eierlikör noch stets, ebenso wie ein von einer Freundin gemachter Nuss-Nougar-Sahne-Likör (der aber vermütlich eher satt (oder irgendwann übel) wie betrunken machen würde...
Aber... von so etwas trink ich, wenn, eh nur 1-3 Pinnekes, das ist dann allemale genug, da eben nur für die Leckrigkeit / den Geschmack, und wenns Bier nun wegfällt... auch gut, weniger Trinkanlässe, geringe Alkoholmenge... gibt schlimmeres... tongue.gif
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BiBob123
Beitrag 08.05.2024, 16:31
Beitrag #48


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Hallo Fietser, von mir natürlich auch herzlichen Glückwunsch 😀
Ich freue mich sehr, dass du das so gut gemeistert hast und wünsche dir alles Gute für deine Zukunft. Vielen Dank auch, dass du uns an deiner Geschichte teilhaben lässt.
Ich hoffe du bleibst diesem Forum erhalten und man liest mal wieder von sich

Viele Grüße und schönen Feiertag morgen
Bibob
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Skeletor
Beitrag 22.05.2024, 13:58
Beitrag #49


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Beeindruckende Aufarbeitung!
Respekt und danke für die Aufarbeitung und die vielen Informationen!
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Fietser
Beitrag 24.05.2024, 19:56
Beitrag #50


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Und noch ein Update:

Gestern Abend ist - 16 Tage nach der MPU - "endlich" mein positives Gutachten in meinen Briefkasten geflattert, das zu meiner großen Freude auch keine weiteren Überraschungen enthielt.
Daher habe ich dieses heute morgen direkt persönlich beim Sachbearbeiter der Fsst. abgegeben (geht schneller, und davon ab... so etwas mache ich auch lieber persönlich, mag altmodisch sein, aber nu...), diese wird das Gutachten in der kommenden Woche prüfen, und mir danach Bescheid geben und die Auflage und Anordnung als erfüllt und das Gutachten als akzeptiert bestätigen. Somit ist meine Abgabefrist, welche in meinem Fall von Anordnung bis zum letzten Abgabedatum bei gut 10 Wochen lag, dank der schnellen Bearbeitungszeiten der Fsst. und des MPIs sogar knapp unterschritten, so das keine Fristverlängerung nötig wurde, und ich auch meinen Führerschein behalte.

Nun sollte aber das Interessante, nämlich wie versprochen das anonymisierte Gutachten folgen, leider bekomme ich dieses nicht komplett hochgeladen, stattdessen nur eine Fehlermeldung. Vielleicht schafft einer der alterfahrenen User das, dann stelle ich das Gutachten gerne in Bildern, oder als pdf zur Verfügung.

PS:
Sollte irgendwem auffallen, dass ich trotz mehrfachem Durchsehen irgendwo eine Stelle in nachfolgendem Gutachten vergessen habe zu anonymisieren, bitte den Post melden, so dass dieser entsprechend angepasst werden kann.
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