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> MPU Vorbereitung - TF E-Scooter 1,71 Promille
Syroxx
Beitrag 01.08.2023, 19:21
Beitrag #1


Neuling


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Beiträge: 7
Beigetreten: 01.08.2023
Mitglieds-Nr.: 90895



    
 
Hallo liebe Mitglieder,

Ich habe dieses Forum leider erst vor Kurzem entdeckt und hoffe jetzt noch auf kurzfristige Hilfe.

Meine Frau und ich haben vor fast genau 10 Monaten einen Fehler begangen und sind betrunken mit dem E-Scooter nach Hause gefahren. Wir haben uns seitdem intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, haben aber nie einen Verkehrspsychologen herangezogen, da wir uns beide als reflektiert bezeichnen würden und beide auch schon mal in Therapie waren und noch wissen, wie man mit seinen Problemen umgehen soll.

Außerdem haben wir sehr viel gemeinsam über dieses Thema gesprochen und dazu recherchiert und hoffen darauf, dass unsere Vorbereitungen für die MPU ausreichend waren.

Wahrscheinlich haben wir nicht alles bis ins kleinste Detail betrachtet und würden uns deswegen sehr über konstruktive Kritik und/oder Hilfestellung zu unserem Fall freuen.

Da meine MPU schon diesen Donnerstag stattfindet, schildere ich meinen Vorfall und meine Beweggründe als Erstes.
Bitte nicht erschrecken, das ist im Endeffekt schon die ganze Vorbereitung von mir und dadurch sehr umfangreich. Für jeden, der sich die Zeit nimmt, jetzt schonmal vielen lieben Dank! smile.gif

Hier vorab ein paar Infos zu mir:

Alter: 31
Geschlecht: männlich
Größe: 174 cm
Gewicht: 73 kg
Wohnort: Bayern
Bisherige Vergehen: Keine, sowie keine Auffälligkeiten mit Alkohol

Vorfall: Trunkenheitsfahrt mit dem E-Roller mit 1,71 Promille. Auf dem Weg nach Hause. Sind schon 400m unterwegs gewesen, als wir wegen einer Routinekontrolle von der Polizei angehalten wurden. Wir sind ohne Fahrauffälligkeiten gefahren. Bei der Kontrolle wurde die starke Alkoholisierung jedoch sofort bemerkt.

Hier der ausgefüllte Fragebogen:

Fragen an die Community:

- Habe ich mich richtig in die A3 Alkohol-Hypothese (+A4) geordnet? Oder könnte ich durch die getrunkenen Mengen in A2 fallen?
- Wir haben gelesen, dass sich die Beurteilungskriterien verändert haben? Reicht kontrolliertes Trinken für mich weiterhin aus? Anfang des Jahres hatten wir eine Erstberatung, bei der uns kontrolliertes Trinken bestätigt wurde. Wir praktizieren das jetzt erfolgreich seit über 7 Monaten. Gestartet hatten wir mit kompletter Abstinenz und unsere Haaranalyse der letzten drei Monate ist sogar im Abstinenz Bereich (<5).
- Ist es ok beim kontrollierten Trinken 3 Monate nichts getrunken zu haben, wenn man keine Lust auf Alkohol hatte an Abenden, an welchen man sich das eigentlich vorgenommen hatte? Oder wird erwartet, dass man permanent in den mind. 6 Monaten kT angewendet hat, damit der Zeitraum so lange genug ist?
- Wie definiert man Volltrunkenheit, da wir nur die Definition aus dem StGB gefunden haben?
- Wie soll man über die Alkoholmenge sprechen? Soll man von ml, g Alkohol, % Alkohol, TE oder Standardglas sprechen? Wir haben alles schon einmal berechnet, wissen nur nicht, auf welche Einheit wir uns festlegen sollten. Dies vor allem, da es Berechnungen gibt, bei denen eine TE z.B. 200ml Bier ist, während es nach dem offiziellen Standardglas (10-12g Alkohol) 300ml sind. Ich finde, das ist teilweise sehr verwirrend, deshalb bitte ich um Aufklärung. smile.gif
- Mit der Widmark Formel komme ich mit den nachvollzogenen Trinkeinheiten bei der TF auf den passenden Promillewert, aber die Formel berücksichtigt doch gar nicht den zeitlichen Verlauf mit dem Abbau, oder? Habe ich mich dann vielleicht vertan und doch mehr TE gehabt als gedacht? Manche Rekonstruktionen waren hier recht schwer und ich habe mich immer ungefähr an den TE orientiert. Zusätzlich habe ich die App "AlcoTrack" verwendet, mit welcher ich die TF berechnet habe. Ich dieser konnte ich sogar die Zeitpunkte und die Dauer der Getränke eintragen, jedoch haben sich die Mengen in der App mit der aus der Formel unterschieden, was mich nur viel mehr verwirrt hat.


1. Was ist passiert?
Was wurde konsumiert und welche Mengen? Wann wurde konsumiert und wann kam es zur Auffälligkeit (ungefähres Datum, möglichst genauer Zeitraum zwischen Konsum und Auffälligkeit)? Beschreiben Sie den Hergang der Auffälligkeit. Welche Aussagen wurden gemacht? Gibt es Messwerte (Schnelltests, Atemalkohol, Blutwerte, etc.)

Am Samstag, den 08.10.2022 waren meine Frau und ich in der Nürnberger Stadt unterwegs. Hierbei waren wir zuerst bei einer Freundin auf einem Konzert. In die Stadt sind wir mit dem E-Scooter gefahren. Beim Konzert habe ich bereits um 17 Uhr mein erstes Bier (500ml) konsumiert. Im Anschluss hieran, sind meine Frau und ich um 20:15 Uhr spanisch Essen gegangen, wo wir uns einen Sangria (1 Liter) geteilt haben. Dieser hatte viele Eiswürfel, weshalb ich hierbei realistischerweise von einer Menge von ca. 400ml Sangria á 10% ausgegangen bin. Nach dem Restaurant haben wir uns um 21:50 Uhr mit Freunden in der Weinbar getroffen (einer war hierbei über das Wochenende aus Hamburg zu Besuch). Eigentlich trinke ich hauptsächlich Bier, jedoch gab es in der Weinbar tatsächlich nur Wein in 0,1l Gläsern. Da ich keine andere Option hatte, habe ich in den 3,5h dort 7 Gläser Weißwein getrunken. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon fortgeschritten alkoholisiert. Im Anschluss sind meine Frau, der Freund aus Hamburg und ich gemeinsam in einen Irish Pub gegangen. Hier habe ich in 1,5h noch 2x 400ml Guinness-Bier (4,2%) sowie 3x Carbomb (In diesem Irish Pub 2cl Baileys + ca. 150ml Guinness, kein Whiskey wie sonst üblich im Baileys enthalten) konsumiert. Nach dem Irish Pub ist der Freund aus Hamburg gegangen und meine Frau und ich wollten noch gemeinsam Tanzen, weshalb wir in die Diskothek „Die Bombe“ in Nürnberg gegangen sind. Dort haben wir uns gemeinsam 3x 0,33l Bayreuther Biere gekauft, da man erst ab einem Betrag von 10€ mit Karte zahlen konnte und wir kein Bargeld mehr dabeihatten. In der Diskothek haben wir uns 1h aufgehalten, bis wir uns zu Fuß auf dem Weg nach Hause machten. Wir waren zu diesem Zeitpunkt gut gelaunt und betrunken. Der Heimweg von dort aus ist 4,7km wovon wir die ersten 2,6km zu Fuß gelaufen sind, da schönes Wetter war. Oft sind wir schon aus der Stadt nach Hause gelaufen, da man so Geld sparen konnte und der Kopf klarer wurde auf dem Heimweg. Nach dem ca. 35–40-minütigen Fußweg, haben wir an der Berufsschule in Schoppershof E-Scooter der Marke Tier gesehen. Wir starteten unsere Fahrt mit dem E-Scooter kurz darauf etwas wackelig und ich ermahnte meine Frau noch, fokussiert zu fahren, damit ihr nichts passiert. Ich selbst habe mich draufgestellt und bin fokussiert (im Nachhinein wohl eher mit einem Tunnelblick) losgefahren. Ein paar hundert Meter nach dem Start kommt eine Ampel, welche eine Große Kreuzung am Nürnberger Ring (Welser Str. und Elbinger Str.) kreuzt. Diese war zu dem Zeitpunkt komplett still und wir hatten grün, weshalb wir zügig über die Kreuzung gefahren sind. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt außer der Polizei und uns kein anderer Verkehrsteilnehmer auf der Straße. Aus dem Augenwinkel konnte ich rechts bereits ein Polizeiauto wahrnehmen, habe mich aber weiterhin auf die Straße und das Fahren konzentrieren müssen. Einige Meter nach der Kreuzung, fuhr das Polizeiauto neben mir und bat uns anzuhalten, was wir daraufhin taten (bis dahin sind wir ca. 2 Minuten eine Strecke von 400 Metern gefahren). Wir kamen in die allgemeine Verkehrskontrolle (Nach Aussage der Polizei ohne Fahrauffälligkeiten, jedoch wurde merklich Alkoholkonsum identifiziert), welche ca. von 04:40 Uhr – 04:50 Uhr ging und machten einen Atemalkoholtest. Nach einer Atemalkoholkontrolle, welche 1,46 Promille (0,73mg/l) ergab (meine Frau hatte hierbei 1,64 Promille), wurden wir von den Polizisten mit auf die Polizeiwache in Fürth genommen. Hier wurde uns von der Ärztin Blut abgenommen (05:16 Uhr) und weitere Daten zur Tat durch die Polizisten aufgenommen. Ich war sichtlich angestrengt nicht alkoholisiert zu wirken und war sehr aufgeregt und aufgewühlt zu diesem Zeitpunkt. Meine Frau war dort aufgewühlt und weinte, weshalb ich versuchte sie zu beruhigen und für sie stark zu wirken. Im Anschluss um 05:50 wurden wir von den Polizisten nach Hause gefahren und waren dann um 06:10 Uhr zuhause, worauf wir sofort mit einem Schock ins Bett gingen.

2. Warum kam es zur Auffälligkeit?
Diese Frage beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Warum überhaupt wurde das Rauschmittel in einer Menge konsumiert, die in Konflikt mit der Fahreignung steht? Und warum kam es darüber hinaus ganz konkret zur Auffälligkeit, bzw. warum wurde sie nicht vermieden? Von besonderem Interesse sind die "inneren Motive".


An dem Abend habe ich zum einen verschiedene Alkoholarten durcheinandergetrunken. Normalerweise trinke ich z.B. keinen Wein und auch Schnäpse werden sonst nur zu seltenen Anlässen wie Weihnachten oder Geburtstagen von guten Freunden getrunken. Ich denke, dass ich besonders an diesem Abend mit Wein und Schnäpsen nicht bei meinen gewohnten Alkoholarten war und mir deshalb ein angemessener Umgang mit diesen schwer gefallen ist. Zudem habe ich mich an diesem Abend mit verschiedenen Freunden (darunter ein Freund aus Hamburg) getroffen. Bei den Freunden war eine Freundin dabei, welche mit einem guten Freund zusammen ist, mit welcher meine Frau und ich aber einen noch nicht so guten Draht hatten. Auch hier wollte ich wie gewöhnlich mein Zugehörigkeitsgefühl mit meinen Freunden stärken und mein eigenes Selbstwertgefühl pushen. Das mit dem Selbstwertgefühl habe ich zu dieser Zeit besonders deswegen gemacht, da ich Einerseits eine neue Arbeit hatte, mit welcher ich zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden war, da ich dort keine gute Einarbeitung hatte und auch sonst wenige Aufgaben für mich gegeben waren. Außerdem habe ich zu diesem Zeitpunkt noch meine Bachelorarbeit geschrieben und war hier in der letzten Phase. Ich war mit der Leistung in meiner Bachelorarbeit zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden. Ich war zudem verärgert, dass die Bachelorarbeit viel zu umfangreich war und ich dadurch viel Stress hatte, da ich eigentlich schon im August fertig sein wollte. Aus diesen Gründen war zu dieser Zeit mein Selbstwertgefühl weit unten, weil ich dachte, dass ich meinen Bachelor nur schlecht bestehe und deshalb einen schlechten Schnitt bekomme und dass die Arbeit doch die falsche Entscheidung war.

Insgesamt wurde der Abend gegen Mitte der Weinbar und ab dem Irish Pub immer verwaschener. Als ich die E-Scooter Trunkenheitsfahrt angetreten bin, war schon alles recht verwaschen und die Fahrt, die Polizeikontrolle und der Aufenthalt auf der Wache mit der Blutentnahme und der Datenaufnahme haben sich insbesondere am nächsten Tag wie ein schlechter Traum angefühlt. Am Folgetag ist mir erst aufgefallen in welchem Ausmaß ich betrunken war und wie sehr ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht unter Kontrolle hatte. Zum Tatzeitpunkt selbst und auch in der Kontrolle mit der Polizei hatte ich mich meiner Erinnerung nach unter Kontrolle, lallte nicht und konnte mit viel Konzentration auf dem E-Scooter stehen und fahren. Ich denke, dass ich die Fahrt unter diesen Umständen für legitim gehalten habe, da ich ja zusätzlich der Meinung war, dass E-Scooter wie Fahrräder die 1,6 Promillegrenze haben und ich damit ja in einer gesetzlichen Safe-Zone bin (wenn ich denn unter 1,6 gewesen wäre). Ganz sicher kann ich mir über meinen Gedanken zu dem Zeitpunkt aber nicht sein, da ich wie beschrieben schon stark alkoholisiert war und die Rekonstruktion der Gedanken, Gefühle und Vorgänge viel Zeit und Aufwand in Anspruch genommen hat.
Wir waren zu diesem Zeitpunkt langsam müde vom Laufen und empfanden E-Scooter fahren als spaßige Angelegenheit, da wir an diesem Tag auch schon so in die Stadt gefahren sind und dabei Spaß hatten. Ich habe in diesem Moment gar nicht infrage gestellt, dass ich kein Verkehrsmittel mehr führen darf und viel zu betrunken bin. Meine Frau und ich waren zu diesem Zeitpunkt euphorisch und gut gelaunt, weshalb wir diesen Spaß für die letzte Strecke des Heimwegs nicht verpassen wollten.
Ich habe trotz der Bedenken, die ich in meinem Hinterkopf hatte, mich durch meine Frau dazu verleiten lassen, doch auf den E-Scooter zu steigen, ohne weiter darüber nachzudenken. Ich denke, dass ich in diesem Moment, wie auch in vergangenen Situationen nicht „Nein“ sagen konnte, weil ich den Abend genoss und ihr gefallen wollte. Mit einem „Nein“ hätte ich womöglich die Stimmung gedämpft, was ich zu diesem Zeitpunkt nach dem schönen Abend absolut nicht als Abschluss wollte.

3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?
Wann wurde das erste Mal konsumiert, wie hat sich der Konsum dann entwickelt und warum?


Erster Alkoholkonsum, die Anfangsphase mit Alkohol und meine Trinkmotive

Mein erster Konsum war im Alter von 15 Jahren, als ich in der 9. Klasse auf einer klasseninternen Abschiedsfeier in einem Park in Nürnberg feierte. Hier trank ich einige Mischbiere Becks Green Lemon und war daraufhin betrunken. An diesem Tag hatte ich sehr viel Spaß und habe mich mit vielen Klassenkameraden gut verstanden und wurde als einer von Ihnen akzeptiert. Auch habe ich mich in dieser Situation mehr getraut, da meine Hemmungen weniger waren und ich offener und selbstbewusster reden konnte (z.B. auch mit Mädchen). Ich war ein Junge, der in einer ärmeren Familie aufgewachsen ist und keine stylischen Klamotten oder Dinge hatte, der klein ist und vom Wesen eher zurückhaltend war. Mein Style war eher nerdig und ich war unscheinbar in der Klasse. Ab diesem Zeitpunkt hatte sich das für mich jedoch geändert. Es war zu der Zeit gern gesehen, wenn man getrunken hat. Also habe ich das gemacht und mich an den Leuten aus der Klasse orientiert, die als beliebt bezeichnet wurden. Ich freundete mich mit diesen an und fing an diese zu imitieren (Style, Musikgeschmack). Oft wurde ich deswegen als Mitläufer gesehen, jedoch wurde ich trotzdem akzeptiert. Weitere Freunde suchte ich mir damals in der Emo-Szene, da ich dort neue Leute kennengelernt habe, die mich noch nicht kannten. Ich konnte jemand komplett anderes sein und wurde dadurch zu einer beliebten Person. Dabei war ich vom Charakter immer fröhlich und passte zumindest charakterlich nicht in den Stereotypen eines Emos. Jedoch war der Style damals beliebt, weshalb ich dadurch herausstach und mich Leute akzeptierten. Hinzu kam, dass man sich oft draußen irgendwo getroffen hat und meist Mischbiere oder Alcopops getrunken hat, welche zu der damaligen Zeit sehr populär waren. So entwickelte es sich, dass ich einerseits in der Klasse mehr respektiert wurde, da ich zu diversen Anlässen mitgetrunken habe und ich auch in der Szene als Mitglied voll akzeptiert wurde. Dieses Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl ist mein Hauptmotiv, weshalb ich Alkohol trinke und welches sich auch durch die anderen Phasen meines Lebens zieht. Als zweites Motiv habe ich mir durch Alkohol ein stärkeres Selbstwertgefühl angetrunken, da ich dadurch anklang gefunden habe und mich männlicher gefühlt habe. Dieses Gefühl habe ich in den Alltag mit übernommen und z.B. dafür genutzt, Frauen anzusprechen oder andere Dinge zu tun, welche ich mich vorher womöglich nicht getraut hätte. Das Selbstwertgefühl hat sich zudem durch meine grundsätzlich hohe Toleranz für Alkohol verstärkt. Für meine Körpergröße konnte ich oft mit anderen Mithalten, welche teilweiße größer und massereicher als ich waren. Damit habe ich mich ebenso stärker und männlicher gefühlt. Mit meiner Männlichkeit hatte ich schon häufig aufgrund meiner Körpergröße und meiner manchmal nicht so markanten Ausstrahlung Probleme.

Grundsätzlich kann ich also sagen, dass ich Alkohol und Gruppenzugehörigkeit vermischt habe und den Konsum von Alkohol als Selbstverständlichkeit für gute Gesellschaft gesehen habe. Durch diese Zugehörigkeit habe ich mich stärker und männlicher gefühlt, was mein Selbstwertgefühl für andere Bereiche des Lebens verstärkt hat. Generell habe ich den Konsum von Alkohol im weiteren Verlauf des Lebens nie als Problem für mich wahrgenommen, sondern es als selbstverständlich hingenommen, weshalb ich den Konsum auch nicht hinterfragt habe. Diese Motivationen erstrecken sich durch die Phasen meines Lebens, worauf ich im Folgenden genauer eingehe.

Phasen:
• In dem Alter von 15 - 19 Jahren (Juli 2007 - Mai 2011) habe ich 3–4-mal im Monat am Wochenende, sowie in den Ferien auch ab und zu mal unter der Woche mit meinen Klassenkameraden oder meinem neuen Freundeskreis in der Emo-Szene getrunken.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 4-6 x 0,33l Mischbier (2,5%) oder 2-3 x 0,3l Alcopop (5-6%) oder 1-2 x 0,5l Bier (5%). Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 5-7 x 0,33l Alcopop (5-6%) oder 3-5 x 0,5l Bier (5%) und wurde im Durschnitt einmal im Monat erreicht.
Getrunken habe ich zu der Zeit in der Disco, bei Partys oder beim Grillen mit Freunden. Dabei waren meine Motive die Gruppenzugehörigkeit und mein fehlendes Selbstbewusstsein. Durch den Alkoholzufuhr habe ich mich gemocht & beliebt gefühlt. Außerdem hatte ich durch die gefallenen Hemmungen mehr Selbstbewusstsein, um auch Frauen anzusprechen. Dadurch habe ich mich zusätzlich sorglos und begehrt gefühlt.

• In dem Alter von 19 - 20 Jahren (Juni 2011 - August 2012) habe ich 1–2-mal im Monat am Wochenende mit Freunden aus dem FSJ getrunken. Auch hierbei gab es eine neue Gruppe an Personen bei der ich mich zugehörig fühlen wollte. Da die Events vom FSJ nur ab und zu stattfanden, habe ich auch nur zu diesen Anlässen getrunken, was sich auf die 1–2-mal im Monat beschränkt hat.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 1-3 x 0,5l Bier (5%).
Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 4-6 x 0,5l Bier (5%) und 2 x 2cl Schnaps und wurde alle zwei Monate erreicht.

• In dem Alter von 20 - 22 Jahren (September 2012 - Februar 2014) habe ich 2–3-mal in der Woche (Donnerstag, Freitag, Samstag) bei Treffen mit Freunden, WG-Partys bei uns in der WG, an Geburtstagen oder in der Disco getrunken. Wenn ich damals in die Disco bin, war ich aber meistens der Fahrer und habe an diesen Tagen auch gar nichts getrunken, da es mir hauptsächlich um das Tanzen ging. Damals habe ich mein erstes Studium begonnen und bin aus meinem Elternhaus in eine WG gezogen. Ich habe einige neue Leute kennengelernt, auch viele Frauen, und wollte zu diesem Zeitpunkt mein Selbstwertgefühlt steigern, indem ich gut bei Frauen ankomme. Ich habe das Trinken mit einem gesteigerten Selbstwertgefühl verknüpft, da ich mich männlich (ich habe viel Alkohol vertragen, wie ein 1,90m großer Kerl, obwohl ich nur 1,74m groß bin) und begehrt gefühlt habe. Die Leute fanden mich lustig und entspannt, wenn ich Alkohol getrunken habe, was eine weitere Bestätigung für mich war.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 2-4 x 0,5l Bier (5%).
Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 5-7 x 0,5l Bier (5%) und 2 x 2cl Schnaps und wurde ein Mal im Monat erreicht.

• In dem Alter von 22 - 25 Jahren (März 2014 - Mai 2017) habe ich alle 2 Monate einmal an einem Wochenendtag 1-2 x 0,5l Bier getrunken. Die Höchstmenge war hierbei 4-5 x 0,5l Bier, die ich alle 4 Monate getrunken habe.
Zu dieser Zeit habe ich mein Studium wieder abgebrochen, habe meine damalige Ehefrau kennengelernt und eine Ausbildung gestartet. Wir haben uns auch gemeinsam eine Eigentumswohnung gekauft und ich habe mich sehr gefestigt im Leben gefühlt. Der Freundeskreis meiner Exfrau hat selten Alkohol getrunken und wenn, dann nur zum Genuss und auch nur wenig davon. Da mein inneres Motiv schon immer die Gruppenzugehörigkeit und das fehlende Selbstwertgefühl war, wollte ich auch diesmal dazugehören und habe deswegen auch selten und wenig getrunken zu dieser Zeit. Außerdem war mein Selbstwertgefühl sehr gut, da ich mit einer erfolgreichen Frau verheiratet war, eine Ausbildung gemacht habe und eine Eigentumswohnung gekauft habe.

• Im Jahr 2017 von Juni bis Oktober (da war ich noch 25 Jahre alt) war meine zweit schlimmste Alkoholtrinkepisode. Im Mai 2017 habe ich mich von meiner damaligen Ehefrau getrennt, da sie mich mehrfach betrogen hat. Die Baufirma von der gekauften Eigentumswohnung ist insolvent gegangen und wir steckten in Schulden fest. Ich habe Unterschlupf bei Freunden, in deren WG, gefunden und habe aus dem Auto heraus gelebt. Wenn ich mich überfordert und leicht depressiv fühle hat es mir schon immer geholfen mich mit Freunden zu treffen und über meine Probleme zu reden. Ich wollte den Anschluss bei meinen Freunden wieder finden, da die Eigentumswohnung außerhalb der Stadt war und ich dort niemanden kannte und selten in der Stadt war, um jemanden zu treffen. Ich habe mich sehr isoliert gefühlt und unmännlich, da meine Frau mich, wie schon erwähnt, mehrfach betrogen hat.
Ich bin in eine Situation gelandet, bei der ich die Zugehörigkeit zu meinen Freunden wieder aufbauen wollte und mein Selbstwertgefühlt war tief im Keller begraben. Wie auch schon die Male zuvor war die Verknüpfung von diesen inneren Motiven mit dem Alkohol vorhanden. Ich habe in dieser Zeit meine jetzige Ehefrau kennengelernt, die auch aus einer langjährigen und schwierigen Beziehung kam und sich auch durch den Alkohol zugehörig fühlen wollte. Das hat mir noch mehr Bestätigung gegeben mitzutrinken, damit ich ihr gefalle.
Zu dieser Zeit habe ich jedes Wochenende 1–2-mal getrunken, sowie des Öfteren auch unter der Woche am Abend im Park oder bei einem netten Gespräch mit einem Freund. Die Events waren immer ein Treffen mit Freunden, Grillen im Park, Partys, Events in der Stadt, Geburtstage oder Familienfeiern an Feiertagen.
Die übliche Menge waren 2-4 x 0,5l Bier, da es oft entspannte Abende mit einem Kumpel gab, bei denen ich mich über meine Probleme ausgekotzt habe. Jedoch lag die Höchstmenge bei 4-6 x 0,5l Bier + 1-2 x Gin Tonic (6cl Gin), die von mir 2-mal im Monat erreicht wurde.

• Ab November 2017 bis August 2019 (25-27 Jahre alt) hat das alles abgeklungen. Ich bin mit meiner jetzigen Frau in eine feste Beziehung gekommen und habe mein Studium gestartet. Im Freundeskreis haben sich die Leute auch ein wenig zurückgezogen und sind ihren Jobs und Beziehungen nachgegangen. Ich hatte jetzt einen gefestigten Freundeskreis, bei dem ich akzeptiert wurde und beliebt war. Außerdem hatte ich jetzt eine Freundin, die mich liebte und mit ihr habe ich eine tolle neue Familie dazugewonnen.
Zu dieser Zeit habe ich noch alle 1-2 Wochen einmal getrunken am Wochenende. Wir haben im Winter fast jedes Wochenende einen Brettspieleabend veranstaltet bei dem ich üblicher Weise 1-3 x 0,5l Bier getrunken habe. Zu etwas größeren Events wie Semesterpartys oder Geburtstagen habe ich auch mal die Höchstmenge von 4-7 x 0,5l Bier getrunken, was alle 2 Monate vorkam.

• Im Alter von 27 - 30 Jahren (September 2019 - Juli 2022) habe ich mit meiner jetzigen Frau in Hamburg gelebt. Wir wollten aus beruflichen Gründen dorthin ziehen und um zusätzlich die Erfahrung vom Leben in einer Großstadt zu machen. Wie man am Datum erkennen kann, sind wir ein halbes Jahr vor Corona Beginn umgezogen, was dazu geführt hat, dass wir noch keinen Anschluss gefunden haben und fast niemanden kannten in Hamburg.
In diesen Jahren habe ich alle 2 Monate an einem Wochenendtag 3-4 x 0,33l Bier getrunken. Die Höchstmenge betrug 3-4 x 0,5l Bier und 1-2 x Gin Tonic (6cl Gin) und diese wurde alle 4 Monate erreicht. Im Norden sind 0,33l Biere viel gewöhnlicher und überall gängig. Die 0,5l Biere hatte ich getrunken, wenn ich in einem Getränkemarkt einen Kasten bayrisches Bier gekauft habe, welcher dann auch über mehrere Monate hinweg getrunken wurde.
Es gab selten Events zu dieser Zeit, diese beschränkten sich auf Freunde- und Familienzusammenkünfte in Nürnberg und Geburtstage von den paar Freunden und Bekannten in Hamburg.

• Im Alter von 30 Jahren (August 2022 - Oktober 2022) war meine schlimmste Alkoholtrinkepisode, die zu der TF geführt hat. Wir sind im August wieder zurück nach Nürnberg gezogen. Ich habe mir innerhalb von knapp über zwei Monaten eine hohe Alkoholtoleranz angetrunken.
In der Zeit von Corona in der ich in Hamburg gelebt habe, hat mich mein fehlendes soziales Umfeld sehr stark belastet. Ich hatte das Gefühl von meinen Freunden in Nürnberg vergessen zu werden und nicht mehr akzeptiert zu werden. Mein Bruder und mein bester Freund haben sich immer besser verstanden und haben die gesamte Zeit zusammen verbracht. Sie sind gemeinsam in den Urlaub gefahren und haben mich nicht gefragt, ob ich mit möchte und haben das sogar vor mir verheimlicht, was mir das Gefühlt gegeben hat, dass sie mich gar nicht dabei haben wollten. Ich habe immer seltener irgendwelche Ereignisse von der Familie mitbekommen und alles in allem habe ich mich isoliert und alleine gefühlt. Meiner Frau ging es zu diesem Zeitpunkt genauso wie mir.
Mein Studium lief zu der Zeit sehr gut, aber ich habe ein paar Monate vorher mit meiner Bachelorthesis angefangen und bin nicht so gut und schnell vorangekommen wie ich das wollte. Außerdem fand ich das Thema immer schwieriger desto länger ich mich damit beschäftigt habe. Zusätzlich war ich zwischenzeitlich als Werkstudent in Firmen angestellt, bei denen ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt habe.
Alles in allem hat das dazu geführt, dass mein Selbstwertgefühl, welches ich in den letzten Jahren durch meine Ehefrau und meinen erfolgreichen beruflichen Werdegang wieder aufgebaut habe, zu sinken begonnen hat.
Vor dem Umzug in die Heimatstadt hatte ich Angst, dass ich nicht mehr willkommen sein werde und niemand mehr Zeit für mich haben wird oder etwas mit mir zu tun haben möchte.
Beim Umzug haben uns ein Haufen Freunde geholfen und die Atmosphäre war super. Um wieder Anklang, Akzeptanz und Zugehörigkeit zu finden habe ich angefangen mich sehr oft mit verschiedenen Freunden und Familie zu treffen und mit diesen Alkohol zu trinken. Alle sollten mich genauso lustig finden und mögen wie vorher und dazu hat nun mal das Trinken dazugehört.
Insgesamt gab es 24 Events innerhalb von 2 Monaten und einer Woche. Bei all diesen Events habe ich Alkohol getrunken.
Zu dieser Phase habe ich 2–3-mal pro Woche (Freitag, Samstag, Sonntag oder ein anderer Tag unter der Woche) getrunken. Die übliche Menge war 2-4 x 0,5l Bier. Die Höchstmenge war 4-6 x 0,5l Bier und 2-3 x Gin Tonic (6cl Gin) und 2 x 2cl Schnaps. Diese Höchstmenge habe ich 5-mal innerhalb von den 24 Events erreicht.


Alkohol und Fahren – vor der Trunkenheitsfahrt
Mein Alkoholkonsum hat sich auf mein Leben in Bezug auf wichtige Lebensentscheidungen sowie auf mein soziales Umfeld bis zur Tat nicht negativ ausgewirkt. Ich konnte damals bis zur Tat Alkohol und Fahren (bedingt) trennen. Bedingt deshalb, da ich trotz Autofahrten nach meiner Probezeit immer wieder mal 2 Biere getrunken habe und gefahren bin, da ich so nicht über die gesetzlich erlaubten 0,5 Promille gekommen bin. Auch nach einer langen Nacht, in welcher ich exzessiv getrunken habe, bin ich selten am Folgetag gegen Mittag bis Nachmittag Auto gefahren. Hier habe ich auf meinen Körper gehört, ob ich mich fahrtüchtig fühle, kann bis heute aber nicht sicher sagen, ob ich es tatsächlich auch war.
Hierbei habe ich nicht berücksichtig, dass man schon ab 0,3 Promille Beeinträchtigungen beim Fahren hat.


4. Wie ist der Konsum heute?
Welche Mengen, wie häufig? Wenn sich das Konsumverhalten signifikant geändert hat, warum jetzt und nicht bereits früher? Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten?


Vorab gehe ich auf den Vorbereitungsprozess ein, welcher zum geänderten Konsumverhalten hinführt.

Vorbereitungsphase vor kT mit Konsumverhalten und kT-Strategie und Regeln

Nach der Tat am 09. Oktober haben meine Frau und ich uns erst einmal quer gestellt und wollten prüfen, ob wir mit Anwalt oder Anderweitigem aus der Situation rauskommen können, da wir zu dieser Zeit ja der Ansicht waren „nur“ mit einem E-Scooter gefahren zu sein und dass es nicht gerechtfertigt war, was uns passiert ist. Ab der Tat bis zum 17. Dezember habe ich meinen Alkoholkonsum bereits eingeschränkt, was sich auf 2-mal im Monat auf ca. 2-4 0,5l Biere (4-10 Trinkeinheiten) beschränkte (Halloween, Christkindlesmarkt mit Freunden, zwei Spieleabende), da ich einen Schock von der Tat an sich hatte und bis dahin noch nicht genau wusste, was auf mich zukommt. Im Dezember kam dann die Polizei an einem Samstag früh und hat meiner Frau ihren Führerschein mit einem Durchsuchungsbeschluss eingezogen, da sie diesen zur Tatzeit nicht dabeihatte. Das war ein sehr großer Schock und hat uns wachgerüttelt, dass wir uns intensiv mit der Problematik auseinandersetzen müssen und wir daraus einen Plan für die Zukunft machen müssen. In dieser Zeit haben wir uns auch viel in Foren erkundigt und allgemeine Recherchen zu Alkohol betrieben. Wir haben uns mit Alkoholmengen und der Berechnung des Promillewerts auseinandergesetzt. Zusätzlich haben wir uns intensiv mit unserer Alkoholvorgeschichte auseinandergesetzt, indem wir unser Leben in aussagekräftige Lebensphasen unterteilt haben, in welchen man zu unterschiedlichen Anlässen unterschiedliche Mengen getrunken hat. Auf Grundlage dieser Anlässe in den Phasen konnte ich meine Trinkmotive identifizieren. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich persönlich bei mir pauschal von einem Entlastungstrinken ausgegangen, konnte dies aber weitestgehend widerlegen, da ich ausschließlich in Gesellschaft getrunken habe und ich mein Selbstwertgefühl damit erhöht habe. Zudem war ich oft in Phasen mit Trauer, finanziellen Nöten, Stress und viel Belastung. In diesem Phasen ist jedoch mein Alkoholkonsum nicht primär vom Level der Belastung abhängig gewesen. Somit hatte ich die Erkenntnis, dass Entlastungstrinken nicht eines meiner Hauptmotive für den Alkoholkonsum ist.

Nach dieser ausführlichen Aufarbeitung meiner Trinkgewohnheiten und deren Motive habe ich mich selbst in A3 bei den Alkoholhypothesen eingestuft, also als alkoholgefährdet. Da ich auch Phasen hatte, in denen ich auf Alkohol verzichten konnte und der Alkohol bisher keine negativen Auswirkungen auf mein Sozialleben sowie meine Gesundheit hatte, habe ich mich auch in Zukunft für das kontrollierte Trinken entschieden. Ich wollte Alkohol als Genussmittel zu gesellschaftlichen Anlässen sehen, wobei der Konsum einerseits von meinen persönlichen Trinkmotiven abgekoppelt werden musste und andererseits eine klare Trennung von Alkohol und Fahren umgesetzt werden musste. Dafür habe ich mir zusammen mit meiner Frau im Dezember (speziell im Urlaub zwischen Weihnachten und Silvester) einen Plan mit festen Regeln für das kT gemacht (Regeln und Strategien weiter unten).
Zu Weihnachten habe ich nur noch an einem der Feiertage, nämlich bei der großen Feier mit der Familie getrunken. Hier waren es 4 Biere. Genau das gleiche habe ich auch zu Silvester gemacht, was der letzte Konsum vor dem offiziellen Start des kT war. Hier habe ich ebenso 4 Biere und zusätzlich ein Glas Sekt 0,1l zum Anstoßen beim Jahreswechsel mit Freunden konsumiert.

Trinkstrategie
• Erstes Getränk alkoholfrei für Durst löschen
• Dann das erste alkoholisches Getränk idR. 0,5l Bier
• Wasser dazwischen (Auffüllen von Bierflasche mit Wasser, damit gleiche Menge Wasser getrunken wird)
• Langsamerer Konsum von alkoholischen Getränken, damit Wirkung abschätzbarer wird
• Weiterführen bis maximal 3 Biere
• nur Bier und Gin Tonic --> keine Schnäpse, kein Wein (da es für mich kein Genuss ist)
• Alkohol nur am Wochenende oder vor freien Tagen
• Alkohol nur max. 1-mal die Woche
• Alkohol nur an bedeutsamen Events

Hinzugekommene Regeln/Ansichten während des kT
• Lieber eine alkoholfreie Variante, z.B. alkoholfreies Bier trinken, wenn möglich --> ist nicht so süß wie Softdrinks, man kann gut damit anstoßen und es schmeckt mir, weil etwas herber
• Nein zu gemischten Cocktails von anderen (Alkoholmenge nicht messbar) oder anderen Gruppenzwängen wie Schnapsrunden die verteilt werden
• Bei gemischten Getränken Dosierer für 2cl und 4cl verwenden, statt Augenmaß (noch nicht angewendet, da seitdem nur Bier konsumiert)
• Weniger Kontakt mit Freunden, welche viel Alkohol konsumieren  Eher an Leute halten, die auch weniger trinken
• Nicht auf Firmenevents trinken, da es sogar unseriös wirken kann und Alkohol und Arbeit erst recht nicht zusammengehört

• Protokollieren mit Trinktagebuch
• Einstellung und Reden zu Alkohol verändert --> nicht "nur ein Bierchen", welches man immer mal trinken kann, sondern ein "Bier", welches eine signifikante Menge Alkohol enthält
• Definition von angetrunken und betrunken viel weiter nach unten geschraubt --> vorher erst bei Lallen und Schwanken von "angetrunken" gesprochen
• Gegenseitige Rücksichtnahme von Frau und mir


Konsumverhalten während kT – Januar 2023 bis heute

Während dem kT habe ich in den ersten 3 Monaten nichts getrunken. Dies war einerseits, weil ich bei geplantem Konsum dann doch keine Lust hatte oder den Sinn nicht gesehen habe. Andererseits, weil ich mich von Alkohol entwöhnen wollte. Ab Ende März trank ich das erste Mal im Urlaub (im Folgekapitel dazu mehr).

Warum jetzt und nicht bereits früher?

Vorher habe ich das Gefahrenpotenzial und mein Trinkverhalten nicht hinterfragt. Aufgrund meiner beiden Trinkmotive hat sich Alkohol für mich zur Gewohnheit unter guter Gesellschaft etabliert. Da mein Leben seine Höhen und Tiefen hatte, welche nicht im Bezug zum Alkohol standen, habe ich diesen nicht als Problem gesehen und mich deshalb bis zur Tat durch meine Trinkmotive leiten lassen. Auch habe ich hauptsächlich Bier konsumiert und mich von der fränkischen Bierkultur leiten lassen. Wörter und Sätze wie „ein Bierchen geht immer“ oder „Bier ist in Bayern Grundnahrungsmittel“ habe ich zu diesem Zeitpunkt als selbstverständlich angesehen. Durch die Verniedlichung und Verharmlosung von Bier habe ich es als keine große Sache gesehen.
Die Tat war zwar zuerst ein Schock und hat mich finanziell erst einmal schlucken lassen. Jedoch bin ich froh darüber, dass ich jetzt mit meinem Konsum konfrontiert wurde, weshalb ich mich leider auch erst ab der Tat mit dem Thema beschäftigt habe. Jedoch bin ich froh, dass es jetzt noch im jungen Alter passiert ist und ich wachgerüttelt wurde.

Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten?

Durch mein kontrolliertes Trinken bin ich sehr viel ausgeglichener. Ich finde es toll, dass ich am Wochenende so viel Zeit übrighabe. Vor allem jetzt, da meine Frau und ich mit Freunden eigene IT-Projekte umsetzen, mit welchen wir uns Selbstständig machen wollen. Auch für Sport ist jetzt wieder, ähnlich wie zu meiner Zeit in Hamburg, mehr Zeit und Energie übrig, weshalb ich diesen wieder in meinen Alltag integrieren konnte. Auf Feiern und Events fühle ich mich jetzt sehr viel kontrollierter und stärker, da ich diese Schritte bisher erfolgreich durchgestanden habe und damit bereits jetzt schon als Vorbild für andere aufgetreten bin. Das gefällt mir viel besser, als betrunken zu sein und sich nicht mehr sicher zu sein, ob man sich komisch gegenüber jemand anderem verhalten hat. Auch in meinem Beruf habe ich mich etablieren können. Ich bin dort zwar nicht zufrieden, weshalb ich von mir aus gekündigt habe, konnte dies aber gegenüber meinen Vorgesetzten offen aussprechen und zu mir stehen, was mich in meinem Selbstbewusstsein gestärkt hat. Auch gegenüber Freunden traue ich mich jetzt langsam öfter meine offene Meinung zu sagen, auch wenn sie vielleicht nicht jedem direkt gefällt.
Ich bin in der aktuellen Zeit wieder mehr zum Frühaufsteher geworden (das war ich in der Schulzeit früher) und nehme mir morgens Zeit für mich allein, da ich das brauche, um mich zu organisieren und um mich wohlzufühlen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem verringerten und kontrollierten Alkoholkonsum und meiner aus der Tat hervorgegangenen Entwicklung. Ich freue mich mittlerweile sogar, dass mir das passiert ist (kein Scherz - Das Geld hätte nicht in der Höhe sein müssen, aber der Rest ist super so biggrin.gif).

5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?
Durch die Auffälligkeit ist bereits ein problematisches Konsumverhalten dokumentiert. Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist? Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet? Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?


Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist?

Durch meine Aufarbeitung der Alkoholvorgeschichte und der daraufhin entworfenen Strategie für das kT konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt schon viele Fortschritte in die richtige Richtung machen, damit ich in Zukunft meinen Alkoholkonsum vom Fahren trennen kann. Weiterhin sind in der Phase des kT seit Anfang des Jahres mehrere Herausforderungen aufgetreten und Erkenntnisse daraus gewonnen worden, durch welche sich mein Sinneswandel weiter verstärkt und gefestigt hat. Auf einige der Herausforderungen gehe ich jetzt ein.

Jahresanfang bis Ende Januar – ruhige Zeit ohne wirkliche Events: In diesem Zeitraum kam es zu keinem nennenswertem Event, zu welchem man üblicherweise Alkohol getrunken hätte. Zudem war der „Dry January“, was den Verzicht auf Alkohol zusätzlich angereizt hat. Diese Zeit habe ich persönlich für eine Entwöhnung vom Alkohol genutzt, da ich vorher noch nie bewusst auf Alkohol verzichtet habe. Ich habe mich in diesem Monat gut gefühlt und konnte z.B. viele liegen gebliebene Dinge aus dem Vorjahr abarbeiten.

Ende Januar - kleine Geburtstagsrunde mit Spielen bei einem meiner besten Freunde: Ich habe an diesem Tag nur alkoholfreies Bier getrunken. Mein Freund hat sehr viel konsumiert, so dass er nicht mehr mitspielen konnte und nur noch rumgelallt hatte. Das zu sehen hat mich sehr erschreckt, da ich vor nicht allzu langer Zeit in ähnlichen Situationen war. Ich fand es traurig und bemitleidenswert. Ich merkte, dass mich andere Menschen des Öfteren so wahrgenommen haben müssen und habe mich dafür im Nachhinein geschämt.

Anfang Februar – Größere richtige Geburtstagsfeier des gleichen Freundes mit seiner Frau zusammen: Viele Leute waren an diesem Abend da (viele Kinder, viele Frauen am Stillen). Es gab an diesem Abend zwei Lager. Ein Lager hat wenig bis gar nicht getrunken und sich gut amüsiert und unterhalten. Das andere Lager hat permanent getrunken, sich lautstark ins Gemenge gemischt und waren z.B. im Partykeller am Kickerspielen und Weitertrinken. Eigentlich war an diesem Abend Trinken geplant. Als man vor Ort war, hat sich die Situation nicht ergeben und da wir auch später angekommen sind, waren die anderen schon fortgeschritten berauscht. Ich wog ab, ob ich jetzt überhaupt trinken soll und habe es schlussendlich gelassen. An diesem Tag sind meine Frau und ich mit der U-Bahn und S-Bahn angereist, da der eigentliche Plan Alkoholkonsum war.

• Mitte Februar - Eigener Geburtstag 31ter:
Kleinen Freundeskreis nach Hause zu Spieleabend eingeladen. Vorher alkoholfreie Getränke und Snacks besorgt. Mein Plan an diesem Tag war, nicht zu trinken. Hierbei wollte ich herausfinden, wie ich mich in einer Situation verhalte, in welcher ich sonst immer getrunken habe. Ich muss gestehen zu diesem Zeitpunkt war es für mich etwas befremdlich, dass ich z.B. keinen üblichen Kurzen (2cl) zu feierlichem Anstoßen getrunken habe. Auch das Anstoßen mit alkoholfreien Bier auf meinen Geburtstag war für mich ungewohnt. Andererseits war es im Nachhinein ein sehr entspannter Abend und alle hatten Spaß. Auch bei den Spielen konnte ich einen klaren Kopf bewahren und ich war sogar am Folgetag früh wach. Das hat mir auch nach den vorherigen Events gut gefallen.

Anfang März – Skifahren mit Arbeitskollegen meiner Frau: Dieses Event war die größte Herausforderung für mich. Hier kamen mehrere Gründe zusammen, aus welchen ich vorher getrunken habe. Zum einen waren es Kollegen meiner Frau, welche man kannte und welchen ich sehr gefallen wollte. Vorher hatten wir uns gut mit einem Pärchen davon angefreundet und eine lustige Zeit gehabt. Zum anderen war ich in einem Umfeld, in welchem ich sonst getrunken habe und ansonsten die typische Aprés Ski Trinkkultur vorhanden war, sprich Alkohol auf der Hütte beim Skifahren Alkohol nach einem Skitag. Bei jedem Lokal oder Restaurant in Österreich wurde ich gefragt oder komisch angeschaut, wenn ich ein alkoholfreies Bier bestellt habe. Teilweise gab es das nicht einmal. Eigentlich hatten meine Frau und ich uns vorgenommen dort am Samstagabend zu trinken, wenn alle Kollegen mit dabei sind. Am Donnerstag und Freitag hatten wir so lustige Abende, dass uns die Backen vom Lachen weh getan haben, weswegen wir am Folgetag im Zweifel waren, ob wir jetzt wirklich den Alkohol trinken müssen, wenn wir doch auch so Spaß haben. Wir entschlossen uns dann für nicht Trinken, was wir den kompletten Skiurlaub so durchgezogen haben. Einige Momente mit Anstoßen waren dennoch schwierig und ich dachte mir, ob ich jetzt doch wieder ein oder zwei Biere im kT mittrinke. Ich konnte mich dann zusammenreisen, worauf ich im Nachhinein auch sehr stolz war. Grundsätzlich hat mir dieses Event die Augen geöffnet, wie sehr ich doch positiv bei allen Beteiligten angekommen bin und wie viel Spaß ich haben konnte und mich dabei trotzdem männlich und stark fühlen konnte. Dies hat mir sehr dabei geholfen, die Entkopplung von Alkohol zu meinen Trinkmotiven weiter voranzutreiben.

Ende März - Erster Alkoholkonsum bei kT im Urlaub: Im Urlaub, als wir in Toronto waren, haben meine Frau und ich das erste mal wieder Alkohol konsumiert. Dabei haben wir an diesem Abend in einer Brauerei 4 kleine Probier-Biere á 200 ml geteilt, ich also insgesamt 400ml Bier (ca. 2TE). Ich war gespannt, wie ich reagiere, wenn ich nach so langer Zeit das erste mal wieder trinke. Ich war tatsächlich leicht angeheitert und enthemmt. Meine Frau und ich haben gelacht. Wir hatten überlegt noch mehr zu bestellen, beließen es aber für den ersten Abend dabei. An diesem Abend wurde mir ein sehr wichtiger Aspekt für mich klar. Ich hatte vorher Angst, dass ich mit der Grenze von max. 3 Bier doch gar nichts vom Alkohol merken werde und es sich nicht lohnen würde, so in der Gesellschaft mitzutrinken. An diesem Tag habe ich gemerkt, dass das mit meiner Gewöhnung zu tun hatte und Alkohol sehr wohl in den jetzt kontrollierten Mengen wirkt. Dies war mir bis zu diesem Zeitpunkt ein Hindernis im Kopf, was mich im Hinterkopf manchmal zweifeln ließ. Seitdem kann ich sagen, dass sich diese Einstellung geändert hat.

Weitere Events mit Trinkverhalten und Trennung zu Fahren: Im weiteren Verlauf des kT bis heute gab es noch einige wichtige Events, bei welchen ich es geschafft habe, die Regeln umzusetzen, wie z.B. nicht bei jedem Event zu trinken (max. alle 2 Wochen). Ich habe nicht mehr als 3-mal 0,5l Bier (6TEs) getrunken und bin ausschließlich bei Bier geblieben. Bei Events, bei welchen ich vorhatte, nichts zu trinken, habe ich auch nichts getrunken und bin dabei mit dem Fahrrad angereist. Zu Events, an denen der Plan war zu trinken habe ich mich abholen lassen oder ich bin öffentlich hingefahren. Zurück bin ich entweder mit dem Taxi oder mit den öffentlichen gefahren. Von den Events gab es auch wichtige Events, an welchen ich trotzdem nichts getrunken habe, darunter die Folgenden:
  • Standesamtliche Hochzeit von Bruder – unter der Woche ohne freien Tag danach, deshalb auch nichts getrunken
  • London Urlaub mit Frau und Freund – 3 Tage Aufenthalt privat + 3 Tage beruflich, nur an einem Tag 2TE (Cider) getrunken zum Essen
  • Samstag bei Blaue Nacht in Nürnberg – sehr viele Freunde waren in der Stadt und ich habe noch mehr Freunde zufällig in einer Bar getroffen. Fast alle Freunde haben sehr viel getrunken und ich hatte trotzdem viel Spaß an dem Abend. Ich war bis 6 Uhr morgens mit den Freunden unterwegs, darunter im Irish Pub, wo die Trinkkultur sehr Alkoholverherrlichend eingestellt ist. Einige Freunde sind aber negativ aufgefallen und waren abschreckend, von welchen ich mich distanziert habe. Ich bin mit Freunden ins Gespräch gekommen, die weniger getrunken haben.
  • Company-Meeting mit Arbeitskollegen – Möglichkeit mit Kollegen bei Ausflug zu trinken und mich Zugehörig zu fühlen (wie bei vorherigen Trinkmotiven), was ich nicht gemacht und gebraucht habe. Ich habe mich eher mit vernünftigem Verhalten und Gesprächen mit Kollegen unterhalten und daraus viel mehr für meine persönliche Entwicklung ziehen können. Zudem war es interessant zu beobachten, dass ich gegenüber älteren Kollegen besser und offener mit Alkohol umgegangen bin, was mir für mein Selbstbewusstsein geholfen hat. Als die Kollegen zu betrunken waren, bin ich früher aufs Zimmer gegangen. Am Folgetag bin ich Frühs in das dortige Fitnessstudio und habe mich gefreut, bei dem schönen Wetter trainieren zu können und keinen Kater zu haben.


Auf Grundlage dieser Änderungen in meinem Trinkverhalten in Kombination mit meinen Vermeidungsstrategien zu Alkohol und Fahren, bin ich deshalb heute in der Lage Alkohol und Verkehr absolut und ohne Zweifel zu trennen. Ich habe viel aus meinen Fehler gelernt, bin sehr viel sensibilisierter mit dem Thema Alkohol und habe meine Trinkmotive erkannt und mit geeigneten Methoden ausgehebelt. Somit konnte ich mit meiner bisherigen Erfahrung (es liegt eine Haarprobe der letzten 3 Monate vor, welche sogar Abstinenz nachweist) und dem Umgang damit beweisen, dass ich wieder fahrgeeignet bin.
Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet?
Rückfallgefahren liegen vor allem darin, wenn ich mich wieder von der Meinung und der Gunst von neuen Gruppen und einem Zugehörigkeitsgefühl zu dieser abhängig mache. Dies birgt besondere Gefahren, wenn in der Gruppe bedenkenlos große Mengen Alkohol konsumiert wird.
Ein weiteres Risiko besteht, wenn ich mich aufgrund von Krisen im Job, in der Beziehung oder mit Freunden in meinem Selbstwert herunterziehen lasse oder ich mich distanziert zu geliebten Personen fühle, was in einem verringertem Selbstvertrauen einhergehen kann.
Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?
Das sind die generellen Strategien, die mir bei der Bewältigung der Trinkmotive helfen. Diese werden größtenteils so umgesetzt.

Generelle Strategie für das Leben

• Wieder mit dem Sport angefangen, um sich wieder körperlich besser zu fühlen  hebt Selbstwertgefühl an
• Weiterhin gute Ernährung  Das war am Anfang teilweiße schon gegeben, ich wollte diese aber beibehalten und nicht wieder viele Süßigkeiten oder ungesundes Essen zu mir nehmen, was bis dato gut funktioniert
• Im Job durchstarten und dort meine Anerkennung holen  Habe mich nach meinem Studium beweisen können und bin angesehen.
• Öfter auch mal „Nein“ zu Freunden, Familie und im Job sagen  Das zeigt meine Stärke und hilft mir dabei meine Interessen stärker zu vertreten und wird erfolgreich umgesetzt
• Stressfreie Zeiten und Ruhezeiten nehmen, damit mein generelles Grundbefinden und Selbstwertgefühl nicht darunter leiden, weil ich keine Zeit für meine Erholung habe  daran muss ich noch weiterarbeiten, da momentan privat und beruflich viel passiert, ist aber nicht aus den Augen verloren.

Die folgenden Regeln habe ich bis dato bei jedem Event während des kT umgesetzt.

Trennung Alkohol und Fahren

• Auto/Fahrrad bleibt zuhause, wenn man zu Veranstaltungen/Events geht, bei welchen man trinken möchte, E-Scooter werden an diesen Abenden ebenso gemieden
• Absolute 0,0 Promilleregel bei Fahrzeugen, nicht die < 0,5 wie vorher
• Planung vorab, ob man trinkt --> Alternativen wie öffentliche Verbindungen raussuchen, Taxi vorbestellen oder Fahrgemeinschaft mit Freunden
• Einstufung von E-Scootern und Fahrrädern als gefährlich --> Andere Denkweise darüber, welche immer im Hinterkopf ist (Erinnerung an schlimmen Rollerunfall in Thailand mit 10 km/h)
• Wegen Trinkstrategie --> Festgesetzte Trinkmengen nicht überschreiten oder flexibel erweitern, womit man unfähig wird klare Entscheidungen zu treffen
• Abschreckung durch Vorgang des Führerscheinverlusts im Hinterkopf --> lieber Taxi nehmen, da schneller, sicherer und günstiger
• Absprache mit Frau, ggf. einer Fahrer und einer kann im regelumfang trinken, wie auch vorher schon
• Taxigeld immer in Bar als Notreserve einstecken haben


6. Wie könnte ich mir in ferner Zukunft einen Umgang mit Alkohol vorstellen?

In meinem Lebensplan bin ich ein Vater von 2 Kindern, habe mit meiner Frau ein Haus oder eine Wohnung und reise viel. Ich bin erfolgreich in der IT-Branche und mache regelmäßig Sport, damit ich auch im Alter noch gut aussehe und fit bin. Ich möchte im Freundes- und Familienkreis angesehen sein und als Vorbild für andere vorangehen.
In dieser Zukunft hat häufiger und/oder exzessiver Alkoholkonsum keinen Platz. Deswegen werde ich in Zukunft das kT definitiv so weiterführen. Ich kann mir sogar vorstellen komplett auf Alkohol zu verzichten, was ich zum aktuellen Zeitpunkt (noch) nicht so umsetze, was aber zur Erfüllung meiner Ziele und Wünsche beitragen würde. Einen Rückfall befürchte ich jedoch nicht, da ich aus dieser Situation gestärkt mit einem komplett neuen Mindset herausgehe. Diese Einstellung wird sich auch nicht spontan ändern, da ich schon immer zielgerichtet meine Wünsche verfolgt habe, oder bei Schwierigkeiten reflektiert an die Probleme herangegangen bin.
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Buchholzer
Beitrag 01.08.2023, 20:55
Beitrag #2


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Deine Trinkstrategie hat nichts mit kontrolliertem trinken zu tun. Setze ich mal auseinander wie viel du da schon wieder an reinem Alkohol konsumierst.....wenn du da nicht noch mehr im Köcher hast, ist das Murks.
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Syroxx
Beitrag 01.08.2023, 21:41
Beitrag #3


Neuling


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Hey, danke für deine Antwort.

Leider kann ich mit deiner Aussage so nicht viel anfangen.
ich habe in den letzten 7 Monaten genau sieben Mal Alkohol konsumiert wobei die drei Biere nie überschritten wurden.
Ich wüsste nicht wo das zu viel Gramm Alkohol ist, wenn ein Bier 0,5l 20g Alkohol enthält.

Mit meiner Trinkstrategie ist gemeint, dass ich Alkohol maximal einmal die Woche konsumiere, auch wenn mehrere Events anstehen. Diesen Konsum plane ich vorab. Damit ist auch nicht gemeint, dass ich jede Woche trinke, falls du sowas damit meinst.

Kannst du mir genau erläutern, was an meiner Trinkstrategie nicht in Ordnung ist, damit ich daran arbeiten kann?
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Buchholzer
Beitrag 01.08.2023, 21:50
Beitrag #4


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viel zu viel....du haust dir mengen in die Birne wo du schon wieder voll im OWI-Bereich bist....
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Nochmalda
Beitrag 01.08.2023, 22:25
Beitrag #5


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Zitat (Buchholzer @ 01.08.2023, 22:50) *
viel zu viel....du haust dir mengen in die Birne wo du schon wieder voll im OWI-Bereich bist....

OWI außerhalb des Straßenverkehrs? rolleyes.gif


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gruenerTeich
Beitrag 01.08.2023, 22:35
Beitrag #6


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1,5l Bier ist wirklich zu viel.
Merkst du nach dem zweiten Bier keine Alkoholwirkung?
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Nochmalda
Beitrag 01.08.2023, 23:40
Beitrag #7


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Doch! Schon nach den ersten 0,5 l mit ca. 5 Volumenprozenten. Ist das außerhalb des Straßenverkehrs nicht erlaubt?

Der Beitrag wurde von ulm bearbeitet: 02.08.2023, 06:45
Bearbeitungsgrund: Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht


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Herbie56
Beitrag 02.08.2023, 05:20
Beitrag #8


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wavey.gif Herzlich willkommen im Verkehrsportal,

also erst einmal: Für einen Kurz-Fragebogen ist deine Aufarbeitung durchaus brauchbar.
Es ist zu spüren, dass du dich mit dir und deinem Konsum auseinandergesetzt hast.
Was mir noch fehlt, ist das innere Motiv und deine dementsprechend aufbauenden Vermeidungsstrategien.
Mag aber auch am Kurz-FB liegen…

Zum kT / KT:
Wenn du in A3 eingeordnet werden wirst, sind deine Mengen in Ordnung.
In A2 wäre kT-in Ausnahmefällen und unter therapeutischer Anleitung- gänzlich anders und mit geringeren Mengen zu verstehen.

So ist hoffentlich deine Frage -auch die oben gestellte- beantwortet.
Alleine die Trinkmengen / Promillezahl entscheiden nicht über die Hypotheseneinordnung.
Ich vermag erst eine seriöse Voraussage zu treffen, wenn du bitte den großen FB ausfüllst ( habe aber bis jetzt nichts gesehen, was klar und eindeutig gegen A3 spräche ).
Leider bin ich nicht so der „Promillerechner“.
Meines Wissens bist du bei der MPU mit der Widmark-Formel und den dort genannten TE gut bedient.

Also, zusammenfassend halte ich es durchaus für nicht unmöglich, in der Kürze der Zeit dir den letzten Schliff zu geben.
Bitte den großen FB ausfüllen.

http://www.verkehrsportal.de/board/index.php?showtopic=53015

Du hast schon viel geschafft, liebe Grüße wavey.gif


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thobad2001
Beitrag 02.08.2023, 06:50
Beitrag #9


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Hallo und Wilkommen,

wie schon gesagt wurde dein KT ist kein KT.
KT bedeutet zu Trinkanlässen max 1 kleines Bier das du nicht an die 0,3% rankommst.

Und wenn Protokolliert ist das du keine Ausfälligkeiten hattest, hast du eine sehr hohe Alkoholgewöhnung, ich würde da eher zu A2 tendieren.

Auch für KT brauchst du irgendwelche Belege am besten um zu bestehen besonders bei A2

1.) Trinktagebuch mir Regelmäßigen Leberwerten
2.) AN Belege für KT wo der Cut Off entsprechend höher ist (den du mit deiner Menge aber Sprenegen würdest)

Und auch das "as sich auf 2-mal im Monat auf ca. 2-4 0,5l Biere (4-10 Trinkeinheiten)" dürfte dich eher in A2 reinkatapultieren.

Als ich sagte ich habe 6 Monate nach der tat erst Abstinenz gelebt kam gleich die Frage "Warum ich nicht gleich aufgehöhrt habe"

Ich wünsche dir Morgen viel Glück, würde sagen deine Chancen stehen 50/50

Ich hoffe du hast dich nicht nur mit deinem Problem beschäftigt sondern auch mit dem Thema MPU an sich , um was es da geht, und was der zweck ist.
Gruß
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Herbie56
Beitrag 02.08.2023, 08:51
Beitrag #10


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Ihr Lieben, nun bringt mir doch den armen syroxx nicht ganz durcheinander wavey.gif

Hier die ab 1.07. vollumfänglich geltenden neuen BUK
http://www.verkehrsportal.de/board/index.p...howtopic=133549


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Monamon
Beitrag 02.08.2023, 10:01
Beitrag #11


Neuling


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Hallo alle miteinander,

ich bin die Frau von Syroxx smile.gif

Danke euch schon mal für einige Hilfreiche Tipps!

@Herbie56 Wir haben zuerst nur den Kurzfragebogen gefunden und versucht ihn so gut es geht mit allen Motiven und anderen aufbereiteten Themen zu füllen. Werden jetzt aber noch versuchen den langen Fragebogen ausgefüllt bereitzustellen smile.gif

Was die Alkoholmenge betrifft, waren wir ja eben auch sehr unsicher und können das für unsere Zukunft auch noch runterschrauben. Danke hierfür!
Die angegebene maximale Menge haben wir in den letzten 7 Monaten nicht überschritten. Das belegen auch unsere Haaranalysen die uns Abstinenz nachweisen (Wert <5). Auch ein Trinktagebuch haben wir seit der TF geführt und können das vorzeigen.

Wir sind natürlich mega aufgeregt und freuen uns sehr über eure Hilfe weiterhin!

Liebe Grüße
Monamon

Wir hatten uns in A3 eingeordnet, da wir von den Kriterien in A2 nur Punkt 6. Toleranzentwicklung erfüllen.

Wir haben uns auch durch diese Aussage in A3 wieder gefunden:
Eine Einordnung in diese Hypothese setzt voraus, dass der Klient noch in der Lage war, durch angemessene Verhaltensänderung zu reagieren, wenn erstmalig die Folgen seines Trinkverhaltens zur Bedrohung für wichtige Lebensziele wurde.

Wir hatten zum ersten mal ein negatives Ereignis durch Alkohol erlebt.

Und deswegen haben wir uns bei der maximal Menge an diese Menge hier gehalten:
Der Konsum muss nun im Bereich des risikoarmen Konsums liegen. Das bedeutet, dass Männer max. 5mal pro Woche 2 Standardgläser und Frauen 1 Standardglas trinken dürfen.

Maximal 5mal pro Woche 2 Standardgläser = 10 Standardgläser pro Woche und 1 Standardglas = 200ml Bier oder haben wir das falsch verstanden?

Wie gesagt, wir sind hierbei selber noch sehr verwirrt und freuen uns auf Hilfestellung! Danke nochmal an alle!
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thobad2001
Beitrag 02.08.2023, 10:19
Beitrag #12


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Zitat (Monamon @ 02.08.2023, 11:01) *
Der Konsum muss nun im Bereich des risikoarmen Konsums liegen. Das bedeutet, dass Männer max. 5mal pro Woche 2 Standardgläser und Frauen 1 Standardglas trinken dürfen.


Nein das ist Falsch, das währe viel zu viel .. das hat mit KT im sinne der MPU nichts mehr zu tun.

der Psychologe versteht unter KT das du zu geplanten Trinkanlässen 1 Maximal 2 0,33er Bier oder 1 Glas Wein trinkst und das nicht 5 mal die Woche
nur weil Mediziner das als "risikoarmen Konsums " anshehen.

Also meiner Meinung nach schwankt Ihr zwischen A3 und A2.

Aber währe Toll wenn Ihr noch den Großen Fragebogen fertig bekommt.
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Fahrrad-MPU
Beitrag 02.08.2023, 11:47
Beitrag #13


Neuling
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Hallo Monamon,

lest euch am besten den Artikel von Herbie56 und Hornblower durch (BuK, 4. Auflage: A-Hypothesen (Alkohol)) direkt bei den wichtigen Themen.

Sie diskutieren dort, dass es sehr viele Auslegungen des kontrollierten Trinkens gibt. In den Beurteilungskriteiren steht es genauso wie ihr schreibt: Personen nach A3 müssen auf maximal 5x2 Getränke pro Woche kommen.

Psycholgen verstehen es aber eher als ein Trinkanlass pro Monat, wobei auch hier de Mengen variieren, was man so hört und liest. In dem Forum hier habe ich immer nur was darüber gelesen, dass Täter sich gemäß der engeren Definition vorbereiten (ein Trinkanlass). Wäre spannend mal zu hören, ob man nicht auch mit der weiteren BUK-Definition durchkommt... In den BUK habe ich nirgendwo bei A3 etwas gelesen, was das engere kontrollierte TRinken verlangt.

Gruß
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Syroxx
Beitrag 02.08.2023, 13:32
Beitrag #14


Neuling


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Hey,

danke nochmal an alle für die Hilfe!

Hier habe ich den großen Fragebogen ausgefüllt und hoffe, dass dieser meine Motive und Strategien besser zur Geltung bringt:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am Samstag, den 08.10.2022 waren meine Frau und ich in der Nürnberger Stadt unterwegs. Hierbei waren wir zuerst bei einer Freundin auf einem Konzert. In die Stadt sind wir mit dem E-Scooter gefahren. Beim Konzert habe ich bereits um 17 Uhr mein erstes Bier (500ml) konsumiert. Im Anschluss hieran, sind meine Frau und ich um 20:15 Uhr spanisch Essen gegangen, wo wir uns einen Sangria (1 Liter) geteilt haben. Dieser hatte viele Eiswürfel, weshalb ich hierbei realistischerweise von einer Menge von ca. 400ml Sangria á 10% ausgegangen bin. Nach dem Restaurant haben wir uns um 21:50 Uhr mit Freunden in der Weinbar getroffen (einer war hierbei über das Wochenende aus Hamburg zu Besuch). Eigentlich trinke ich hauptsächlich Bier, jedoch gab es in der Weinbar tatsächlich nur Wein in 0,1l Gläsern. Da ich keine andere Option hatte, habe ich in den 3,5h dort 7 Gläser Weißwein getrunken. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon fortgeschritten alkoholisiert. Im Anschluss sind meine Frau, der Freund aus Hamburg und ich gemeinsam in einen Irish Pub gegangen. Hier habe ich in 1,5h noch 2x 400ml Guinness-Bier (4,2%) sowie 3x Carbomb (In diesem Irish Pub 2cl Baileys + ca. 150ml Guinness, kein Whiskey wie sonst üblich im Baileys enthalten) konsumiert. Nach dem Irish Pub ist der Freund aus Hamburg gegangen und meine Frau und ich wollten noch gemeinsam Tanzen, weshalb wir in die Diskothek „Die Bombe“ in Nürnberg gegangen sind. Dort haben wir uns gemeinsam 3x 0,33l Bayreuther Biere gekauft, da man erst ab einem Betrag von 10€ mit Karte zahlen konnte und wir kein Bargeld mehr dabeihatten. In der Diskothek haben wir uns 1h aufgehalten, bis wir uns zu Fuß auf dem Weg nach Hause machten. Wir waren zu diesem Zeitpunkt gut gelaunt und betrunken. Der Heimweg von dort aus ist 4,7km wovon wir die ersten 2,6km zu Fuß gelaufen sind, da schönes Wetter war. Oft sind wir schon aus der Stadt nach Hause gelaufen, da man so Geld sparen konnte und der Kopf klarer wurde auf dem Heimweg. Nach dem ca. 35–40-minütigen Fußweg, haben wir an der Berufsschule in Schoppershof E-Scooter der Marke Tier gesehen. Wir starteten unsere Fahrt mit dem E-Scooter kurz darauf etwas wackelig und ich ermahnte meine Frau noch, fokussiert zu fahren, damit ihr nichts passiert. Ich selbst habe mich draufgestellt und bin fokussiert (im Nachhinein wohl eher mit einem Tunnelblick) losgefahren. Ein paar hundert Meter nach dem Start kommt eine Ampel, welche eine Große Kreuzung am Nürnberger Ring (Welser Str. und Elbinger Str.) kreuzt. Diese war zu dem Zeitpunkt komplett still und wir hatten grün, weshalb wir zügig über die Kreuzung gefahren sind. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt außer der Polizei und uns kein anderer Verkehrsteilnehmer auf der Straße. Aus dem Augenwinkel konnte ich rechts bereits ein Polizeiauto wahrnehmen, habe mich aber weiterhin auf die Straße und das Fahren konzentrieren müssen. Einige Meter nach der Kreuzung, fuhr das Polizeiauto neben mir und bat uns anzuhalten, was wir daraufhin taten (bis dahin sind wir ca. 2 Minuten eine Strecke von 400 Metern gefahren). Wir kamen in die allgemeine Verkehrskontrolle (Nach Aussage der Polizei ohne Fahrauffälligkeiten, jedoch wurde merklich Alkoholkonsum identifiziert), welche ca. von 04:40 Uhr – 04:50 Uhr ging und machten einen Atemalkoholtest. Nach einer Atemalkoholkontrolle, welche 1,46 Promille (0,73mg/l) ergab (meine Frau hatte hierbei 1,64 Promille), wurden wir von den Polizisten mit auf die Polizeiwache in Fürth genommen. Hier wurde uns von der Ärztin Blut abgenommen (05:16 Uhr) und weitere Daten zur Tat durch die Polizisten aufgenommen. Ich war sichtlich angestrengt nicht alkoholisiert zu wirken und war sehr aufgeregt und aufgewühlt zu diesem Zeitpunkt. Meine Frau war dort aufgewühlt und weinte, weshalb ich versuchte sie zu beruhigen und für sie stark zu wirken. Im Anschluss um 05:50 wurden wir von den Polizisten nach Hause gefahren und waren dann um 06:10 Uhr zuhause, worauf wir sofort mit einem Schock ins Bett gingen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Insgesamt habe ich 24 TE getrunken.

Trinkzeit Menge Sorte
  • 18:30 – 18:45 Uhr 0,5l Bier (Bayreuther Hell)
  • 20:30 – 21:30 Uhr 0,4l Sangria
  • 21:45 – 21:50 Uhr 0,25l Bier (Bayreuther Hell)
  • 22:00 – 01:10 Uhr 0,7l Weißwein
  • 01:20 – 01:22 Uhr 0,15l Carbomb (Guinness Bier)
  • 01:20 – 01:22 Uhr 2cl Carbomb (+ Baileys)
  • 01:25 – 02:10 Uhr 0,4l Bier (Guinness)
  • 01:50 – 01:52 Uhr 0,15l Carbomb (Guinness Bier)
  • 01:50 – 01:52 Uhr 2cl Carbomb (+ Baileys)
  • 02:15 – 02:17 Uhr 0,15l Carbomb (Guinness Bier)
  • 02:15 – 02:17 Uhr 2cl Carbomb (+ Baileys)
  • 02:20 – 02:40 Uhr 0,4l Bier (Guinness)
  • 03:10 – 04:00 Uhr 0,5l Bier (Bayreuther Hell)



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr insgesamt 400m bis ich aufgehalten wurde und wollte noch bis nach Hause weiterfahren, was noch 1,7km betragen hätte.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich glaube ja. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, wenn ich mich stark konzentriere, dass ich noch fahren kann. Ich habe in dem Moment meine Fahrtüchtigkeit gar nicht zur Debatte gestellt, weil ich den E-Scooter auch nicht als Fahrzeug wahrgenommen habe.
Am nächsten Tag ist mir jedoch aufgefallen, dass ich viel betrunkener war als ich dachte und sicher nicht fahrtüchtig war.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Wir waren zu diesem Zeitpunkt langsam müde vom Laufen und empfanden E-Scooter fahren als spaßige Angelegenheit, da wir an diesem Tag auch schon so in die Stadt gefahren sind und dabei Spaß hatten. Ich habe in diesem Moment gar nicht infrage gestellt, dass ich kein Verkehrsmittel mehr führen darf und viel zu betrunken bin. Meine Frau und ich waren zu diesem Zeitpunkt euphorisch und gut gelaunt, weshalb wir diesen Spaß für die letzte Strecke des Heimwegs nicht verpassen wollten.
Ich habe trotz der Bedenken, die ich in meinem Hinterkopf hatte, mich durch meine Frau dazu verleiten lassen, doch auf den E-Scooter zu steigen, ohne weiter darüber nachzudenken. Ich denke, dass ich in diesem Moment, wie auch in vergangenen Situationen nicht „Nein“ sagen konnte, weil ich den Abend genoss und ihr gefallen wollte. Mit einem „Nein“ hätte ich womöglich die Stimmung gedämpft, was ich zu diesem Zeitpunkt nach dem schönen Abend absolut nicht als Abschluss wollte.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein noch nie.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich konnte damals bis zur Tat Alkohol und Fahren (bedingt) trennen. Bedingt deshalb, da ich trotz Autofahrten nach meiner Probezeit immer wieder einmal 2 Biere getrunken habe und gefahren bin, da ich so meiner Meinung nach nicht über die gesetzlich erlaubten 0,5 Promille gekommen bin. Auch nach einer langen Nacht, in welcher ich exzessiv getrunken habe, bin ich selten am Folgetag gegen Mittag bis Nachmittag Auto gefahren. Hier habe ich auf meinen Körper gehört, ob ich mich fahrtüchtig fühle, kann bis heute aber nicht sicher sagen, ob ich es tatsächlich auch war.
Hierbei habe ich nicht berücksichtig, dass man schon ab 0,3 Promille Beeinträchtigungen beim Fahren hat.

Ich bin auch schon alkoholisiert mit dem Fahrrad gefahren, würde aber behaupten, dass ich in diesen Situationen nicht stark alkoholisiert war und die Kontrolle hatte.

Daraus folgere ich, dass ich die Grenze von 0,5 Promille leichtfertig ausgenutzt habe, ohne dabei meine Fahrtüchtigkeit in Frage zu stellen. Das war sehr leichtsinnig und rücksichtslos von mir.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mein erster Konsum war im Alter von 15 Jahren, als ich in der 9. Klasse auf einer klasseninternen Abschiedsfeier in einem Park in Nürnberg feierte. Hier trank ich einige Mischbiere Becks Green Lemon und war daraufhin betrunken. An diesem Tag hatte ich sehr viel Spaß und habe mich mit vielen Klassenkameraden gut verstanden und wurde als einer von Ihnen akzeptiert. Auch habe ich mich in dieser Situation mehr getraut, da meine Hemmungen weniger waren und ich offener und selbstbewusster reden konnte (z.B. auch mit Mädchen).


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
+ 10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

+ 11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Diese Phasen, welche mein Trinkverhalten in den letzten Jahren beinhalten, sowie die Menge, Häufigkeit und mit wem ich getrunken habe, hatte ich schon sehr ausführlich im Kurzfragebogen ausgeführt und hier nochmal so angehängt:
Phasen:
• In dem Alter von 15 - 19 Jahren (Juli 2007 - Mai 2011) habe ich 3–4-mal im Monat am Wochenende, sowie in den Ferien auch ab und zu mal unter der Woche mit meinen Klassenkameraden oder meinem neuen Freundeskreis in der Emo-Szene getrunken.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 4-6 x 0,33l Mischbier (2,5%) oder 2-3 x 0,3l Alcopop (5-6%) oder 1-2 x 0,5l Bier (5%). Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 5-7 x 0,33l Alcopop (5-6%) oder 3-5 x 0,5l Bier (5%) und wurde im Durschnitt einmal im Monat erreicht.
Getrunken habe ich zu der Zeit in der Disco, bei Partys oder beim Grillen mit Freunden. Dabei waren meine Motive die Gruppenzugehörigkeit und mein fehlendes Selbstbewusstsein. Durch den Alkoholzufuhr habe ich mich gemocht & beliebt gefühlt. Außerdem hatte ich durch die gefallenen Hemmungen mehr Selbstbewusstsein, um auch Frauen anzusprechen. Dadurch habe ich mich zusätzlich sorglos und begehrt gefühlt.

• In dem Alter von 19 - 20 Jahren (Juni 2011 - August 2012) habe ich 1–2-mal im Monat am Wochenende mit Freunden aus dem FSJ getrunken. Auch hierbei gab es eine neue Gruppe an Personen bei der ich mich zugehörig fühlen wollte. Da die Events vom FSJ nur ab und zu stattfanden, habe ich auch nur zu diesen Anlässen getrunken, was sich auf die 1–2-mal im Monat beschränkt hat.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 1-3 x 0,5l Bier (5%).
Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 4-6 x 0,5l Bier (5%) und 2 x 2cl Schnaps und wurde alle zwei Monate erreicht.

• In dem Alter von 20 - 22 Jahren (September 2012 - Februar 2014) habe ich 2–3-mal in der Woche (Donnerstag, Freitag, Samstag) bei Treffen mit Freunden, WG-Partys bei uns in der WG, an Geburtstagen oder in der Disco getrunken. Wenn ich damals in die Disco bin, war ich aber meistens der Fahrer und habe an diesen Tagen auch gar nichts getrunken, da es mir hauptsächlich um das Tanzen ging. Damals habe ich mein erstes Studium begonnen und bin aus meinem Elternhaus in eine WG gezogen. Ich habe einige neue Leute kennengelernt, auch viele Frauen, und wollte zu diesem Zeitpunkt mein Selbstwertgefühlt steigern, indem ich gut bei Frauen ankomme. Ich habe das Trinken mit einem gesteigerten Selbstwertgefühl verknüpft, da ich mich männlich (ich habe viel Alkohol vertragen, wie ein 1,90m großer Kerl, obwohl ich nur 1,74m groß bin) und begehrt gefühlt habe. Die Leute fanden mich lustig und entspannt, wenn ich Alkohol getrunken habe, was eine weitere Bestätigung für mich war.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 2-4 x 0,5l Bier (5%).
Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 5-7 x 0,5l Bier (5%) und 2 x 2cl Schnaps und wurde ein Mal im Monat erreicht.

• In dem Alter von 22 - 25 Jahren (März 2014 - Mai 2017) habe ich alle 2 Monate einmal an einem Wochenendtag 1-2 x 0,5l Bier getrunken. Die Höchstmenge war hierbei 4-5 x 0,5l Bier, die ich alle 4 Monate getrunken habe.
Zu dieser Zeit habe ich mein Studium wieder abgebrochen, habe meine damalige Ehefrau kennengelernt und eine Ausbildung gestartet. Wir haben uns auch gemeinsam eine Eigentumswohnung gekauft und ich habe mich sehr gefestigt im Leben gefühlt. Der Freundeskreis meiner Exfrau hat selten Alkohol getrunken und wenn, dann nur zum Genuss und auch nur wenig davon. Da mein inneres Motiv schon immer die Gruppenzugehörigkeit und das fehlende Selbstwertgefühl war, wollte ich auch diesmal dazugehören und habe deswegen auch selten und wenig getrunken zu dieser Zeit. Außerdem war mein Selbstwertgefühl sehr gut, da ich mit einer erfolgreichen Frau verheiratet war, eine Ausbildung gemacht habe und eine Eigentumswohnung gekauft habe.

• Im Jahr 2017 von Juni bis Oktober (da war ich noch 25 Jahre alt) war meine zweit schlimmste Alkoholtrinkepisode. Im Mai 2017 habe ich mich von meiner damaligen Ehefrau getrennt, da sie mich mehrfach betrogen hat. Die Baufirma von der gekauften Eigentumswohnung ist insolvent gegangen und wir steckten in Schulden fest. Ich habe Unterschlupf bei Freunden, in deren WG, gefunden und habe aus dem Auto heraus gelebt. Wenn ich mich überfordert und leicht depressiv fühle hat es mir schon immer geholfen mich mit Freunden zu treffen und über meine Probleme zu reden. Ich wollte den Anschluss bei meinen Freunden wieder finden, da die Eigentumswohnung außerhalb der Stadt war und ich dort niemanden kannte und selten in der Stadt war, um jemanden zu treffen. Ich habe mich sehr isoliert gefühlt und unmännlich, da meine Frau mich, wie schon erwähnt, mehrfach betrogen hat.
Ich bin in eine Situation gelandet, bei der ich die Zugehörigkeit zu meinen Freunden wieder aufbauen wollte und mein Selbstwertgefühlt war tief im Keller begraben. Wie auch schon die Male zuvor war die Verknüpfung von diesen inneren Motiven mit dem Alkohol vorhanden. Ich habe in dieser Zeit viele Freunde und meine jetzige Ehefrau kennengelernt, die auch aus einer langjährigen und schwierigen Beziehung kam und sich auch durch den Alkohol zugehörig fühlen wollte. Das hat mir noch mehr Bestätigung gegeben mitzutrinken, damit ich ihr gefalle.
Zu dieser Zeit habe ich jedes Wochenende 1–2-mal getrunken, sowie des Öfteren auch unter der Woche am Abend im Park oder bei einem netten Gespräch mit einem Freund. Die Events waren immer ein Treffen mit Freunden, Grillen im Park, Partys, Events in der Stadt, Geburtstage oder Familienfeiern an Feiertagen.
Die übliche Menge waren 2-4 x 0,5l Bier, da es oft entspannte Abende mit einem Freund gab, bei denen ich mich über meine Probleme ausgekotzt habe. Jedoch lag die Höchstmenge bei 4-6 x 0,5l Bier + 1-2 x Gin Tonic (6cl Gin), die von mir 2-mal im Monat erreicht wurde.

• Ab November 2017 bis August 2019 (25-27 Jahre alt) hat das alles abgeklungen. Ich bin mit meiner jetzigen Frau in eine feste Beziehung gekommen und habe mein Studium gestartet. Im Freundeskreis haben sich die Leute auch ein wenig zurückgezogen und sind ihren Jobs und Beziehungen nachgegangen. Ich hatte jetzt einen gefestigten Freundeskreis, bei dem ich akzeptiert wurde und beliebt war. Außerdem hatte ich jetzt eine Freundin, die mich liebte und mit ihr habe ich eine tolle neue Familie dazugewonnen.
Zu dieser Zeit habe ich noch alle 1-2 Wochen einmal getrunken am Wochenende. Wir haben im Winter fast jedes Wochenende einen Brettspieleabend veranstaltet bei dem ich üblicher Weise 1-3 x 0,5l Bier getrunken habe. Zu etwas größeren Events wie Semesterpartys oder Geburtstagen habe ich auch mal die Höchstmenge von 4-7 x 0,5l Bier getrunken, was alle 2 Monate vorkam.

• Im Alter von 27 - 30 Jahren (September 2019 - Juli 2022) habe ich mit meiner jetzigen Frau in Hamburg gelebt. Wir wollten aus beruflichen Gründen dorthin ziehen und um zusätzlich die Erfahrung vom Leben in einer Großstadt zu machen. Wie man am Datum erkennen kann, sind wir ein halbes Jahr vor Corona Beginn umgezogen, was dazu geführt hat, dass wir noch keinen Anschluss gefunden haben und fast niemanden kannten in Hamburg.
In diesen Jahren habe ich alle 2 Monate an einem Wochenendtag 3-4 x 0,33l Bier getrunken. Die Höchstmenge betrug 3-4 x 0,5l Bier und 1-2 x Gin Tonic (6cl Gin) und diese wurde alle 4 Monate erreicht. Im Norden sind 0,33l Biere viel gewöhnlicher und überall gängig. Die 0,5l Biere hatte ich getrunken, wenn ich in einem Getränkemarkt einen Kasten bayrisches Bier gekauft habe, welcher dann auch über mehrere Monate hinweg getrunken wurde.
Es gab selten Events zu dieser Zeit, diese beschränkten sich auf Freunde- und Familienzusammenkünfte in Nürnberg und Geburtstage von den paar Freunden und Bekannten in Hamburg.

• Im Alter von 30 Jahren (August 2022 - Oktober 2022) war meine schlimmste Alkoholtrinkepisode, die zu der TF geführt hat. Wir sind im August wieder zurück nach Nürnberg gezogen. Ich habe mir innerhalb von knapp über zwei Monaten eine hohe Alkoholtoleranz angetrunken.


• In der Zeit von Corona in der ich in Hamburg gelebt habe, hat mich mein fehlendes soziales Umfeld sehr stark belastet. Ich hatte das Gefühl von meinen Freunden in Nürnberg vergessen zu werden und nicht mehr akzeptiert zu werden. Mein Bruder und mein bester Freund haben sich immer besser verstanden und haben die gesamte Zeit zusammen verbracht. Sie sind gemeinsam in den Urlaub gefahren und haben mich nicht gefragt, ob ich mit möchte und haben das sogar vor mir verheimlicht, was mir das Gefühlt gegeben hat, dass sie mich gar nicht dabei haben wollten. Ich habe immer seltener irgendwelche Ereignisse von der Familie mitbekommen und alles in allem habe ich mich isoliert und alleine gefühlt. Meiner Frau ging es zu diesem Zeitpunkt genauso wie mir.
Mein Studium lief zu der Zeit sehr gut, aber ich habe ein paar Monate vorher mit meiner Bachelorthesis angefangen und bin nicht so gut und schnell vorangekommen wie ich das wollte. Außerdem fand ich das Thema immer schwieriger desto länger ich mich damit beschäftigt habe. Zusätzlich war ich zwischenzeitlich als Werkstudent in Firmen angestellt, bei denen ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt habe.
Alles in allem hat das dazu geführt, dass mein Selbstwertgefühl, welches ich in den letzten Jahren durch meine Ehefrau und meinen erfolgreichen beruflichen Werdegang wieder aufgebaut habe, zu sinken begonnen hat.
Vor dem Umzug in die Heimatstadt hatte ich Angst, dass ich nicht mehr willkommen sein werde und niemand mehr Zeit für mich haben wird oder etwas mit mir zu tun haben möchte.
Beim Umzug haben uns ein Haufen Freunde geholfen und die Atmosphäre war super. Um wieder Anklang, Akzeptanz und Zugehörigkeit zu finden habe ich angefangen mich sehr oft mit verschiedenen Freunden und Familie zu treffen und mit diesen Alkohol zu trinken. Alle sollten mich genauso lustig finden und mögen wie vorher und dazu hat nun mal das Trinken dazugehört.
Insgesamt gab es 24 Events innerhalb von 2 Monaten und einer Woche. Bei all diesen Events habe ich Alkohol getrunken.
Zu dieser Phase habe ich 2–3-mal pro Woche (Freitag, Samstag, Sonntag oder ein anderer Tag unter der Woche) getrunken. Die übliche Menge war 2-4 x 0,5l Bier. Die Höchstmenge war 4-6 x 0,5l Bier und 2-3 x Gin Tonic (6cl Gin) und 2 x 2cl Schnaps. Diese Höchstmenge habe ich 5-mal innerhalb von den 24 Events erreicht.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich war ein Junge, der in einer ärmeren Familie aufgewachsen ist und keine stylischen Klamotten oder Dinge hatte, der klein ist und vom Wesen eher zurückhaltend war. Mein Style war eher nerdig und ich war unscheinbar in der Klasse. Ab meinem ersten Alkoholkonsums hatte sich das für mich jedoch geändert. Es war zu der Zeit gern gesehen, wenn man getrunken hat. Also habe ich das gemacht und mich an den Leuten aus der Klasse orientiert, die als beliebt bezeichnet wurden. Ich freundete mich mit diesen an und fing an diese zu imitieren (Style, Musikgeschmack). Oft wurde ich deswegen als Mitläufer gesehen, jedoch wurde ich trotzdem akzeptiert.
Weitere Freunde suchte ich mir damals in der Emo-Szene, da ich dort neue Leute kennengelernt habe, die mich noch nicht kannten. Ich konnte jemand komplett anderes sein und wurde dadurch zu einer beliebten Person. Dabei war ich vom Charakter immer fröhlich und passte zumindest charakterlich nicht in den Stereotypen eines Emos. Jedoch war der Style damals beliebt, weshalb ich dadurch herausstach und mich Leute akzeptierten. Hinzu kam, dass man sich oft draußen irgendwo getroffen hat und meist Mischbiere oder Alcopops getrunken hat, welche zu der damaligen Zeit sehr populär waren. So entwickelte es sich, dass ich einerseits in der Klasse mehr respektiert wurde, da ich zu diversen Anlässen mitgetrunken habe und ich auch in der Szene als Mitglied voll akzeptiert wurde.

Dieses Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl ist mein Hauptmotiv, weshalb ich Alkohol trinke und welches sich auch durch die anderen Phasen meines Lebens zieht. Das kommt leider auch davon, dass ich mit 19 Jahren meine Mutter verloren habe und dadurch die Familie auseinander gegangen ist. Ich habe daraufhin versucht meine Ersatzfamilie in meinem Freundeskreis zu finden und damit ich dort akzeptiert werde, dachte ich, dass ich mittrinken muss. Zusätzlich habe ich mich oft abhängig von der Meinung und Gunst Anderer abhängig gemacht. Ich habe z.B. je nach Freundeskreis meine Meinung so angepasst, dass es den Leuten gefallen hat, auch wenn sich diese manchmal widersprochen hat. Dieses Verhalten spiegelt sich auch in meinem Alkoholkonsum wieder, weil ich je nachdem, wie viel die Gruppe getrunken hat, mich an dieses Trinkverhalten angepasst habe.

Als zweites Motiv habe ich mir durch Alkohol ein stärkeres Selbstwertgefühl angetrunken, da ich dadurch Anklang gefunden habe und mich männlicher gefühlt habe. Dieses Gefühl habe ich in den Alltag mit übernommen und z.B. dafür genutzt, Frauen anzusprechen oder andere Dinge zu tun, welche ich mich vorher womöglich nicht getraut hätte. Das Selbstwertgefühl hat sich zudem durch meine grundsätzlich hohe Toleranz für Alkohol verstärkt. Für meine Körpergröße konnte ich oft mit anderen mithalten, welche teilweiße größer und massereicher als ich waren. Damit habe ich mich ebenso stärker und männlicher gefühlt. Mit meiner Männlichkeit hatte ich schon häufig aufgrund meiner Körpergröße und meiner manchmal nicht so markanten Ausstrahlung Probleme.

Grundsätzlich kann ich also sagen, dass ich Alkohol und Gruppenzugehörigkeit vermischt habe und den Konsum von Alkohol als Selbstverständlichkeit für gute Gesellschaft gesehen habe. Durch diese Zugehörigkeit habe ich mich stärker und männlicher gefühlt, was mein Selbstwertgefühl für andere Bereiche des Lebens verstärkt hat. Generell habe ich den Konsum von Alkohol im weiteren Verlauf des Lebens nie als Problem für mich wahrgenommen, sondern es als selbstverständlich hingenommen, weshalb ich den Konsum auch nicht hinterfragt habe. Diese Motivationen erstrecken sich durch die Phasen meines Lebens.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig: Wärmegefühl, Euphorie, Energiegeladen, kommunikativ, enthemmt, lustig
Bei viel: starke Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, verwaschene Aussprache, häufiger Harndrang, grobmotorisch, ruhig

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, ich wurde noch nie von jemanden auf meinen problematischen Alkoholkonsum angesprochen. Meine Frau und ich haben auch immer gemeinsam zu den gleichen Anlässen getrunken und ich bin auch zum Glück nie aggressiv geworden. Bei mir hat sich übermäßiger Alkoholkonsum in Müdigkeit bemerkbar gemacht und deswegen habe ich mich dann meistens einfach schlafen gelegt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Mein Alkoholkonsum hat sich auf mein Leben in Bezug auf wichtige Lebensentscheidungen sowie auf mein soziales Umfeld bis zur Tat nicht negativ ausgewirkt.
Es gab Auswirkungen am Folgetag des Alkoholkonsum. Ich war müde und energielos durch den schlechten Schlaf und dadurch entstand eine Lustlosigkeit, bei der ich lieber auf dem Sofa entspannt habe und Döner gegessen, statt rauszugehen und Freunde zu treffen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein, die Alkoholtrinkphase vor der TF war die schlimmste in meinem bisherigen Leben. Aber wie schon oben in den Phasen beschrieben, gab es eine fast gleichwertige Alkoholphase im Jahr 2017. Dort habe ich auch die möglichen Ursachen und Umstände dazu beschrieben.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab einige Male, an denen ich so betrunken war, dass ich nicht mehr richtig laufen konnte und nicht mehr richtig reden. Diese Abende sind auch sehr verschwommen in Erinnerung geblieben.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, ich habe noch nie bewusst auf Alkohol verzichtet, da ich bis zur TF keine negativen Auswirkungen durch den Alkohol bemerkt habe. Außerdem habe ich ein falsches Bild von Alkoholkonsum im Kopf gehabt und war deswegen nicht der Meinung das meine Alkoholmenge problematisch sein würde. Viele Leute um mich heran haben gleich viel oder mehr getrunken.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Damals würde ich mich als Gesellschaftstrinker einordnen, da ich keinen Alkohol allein konsumiert habe. Ich hatte nie das Verlangen nach Alkohol, sondern eher das Verlangen nach Bestätigung und Anerkennung in der Gruppe.
Außerdem auch als Genusstrinker, da ich Alkohol auch zum Abendessen in einem Restaurant getrunken habe oder um auf einen Erfolg anzustoßen.
Heute sehe ich mich weiterhin als Genuss- und Gesellschaftstrinker, wobei ich die Motive und Gründe für den Konsum von der Menge und Häufigkeit abgekapselt habe und jetzt kontrolliert und bewusst mit Alkohol umgehe.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe in den letzten 7 Monaten, seit ich mit dem kT angefangen habe, durchschnittlich ein mal pro Monat getrunken.
Dabei habe ich folgende Mengen getrunken:
- ein mal 3 x 0,5l Bier getrunken
- ein mal 1 x 0,5l Bier + 0,2l Gin Tonic (4cl Gin)
- zwei mal 2 x 0,5l Bier
- zwei mal 1 x 0,5l Bier
- ein mal 1 x 0,44l Cider (4,5%)

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Freitag, den 21.07.2023 bei einem Event in der Stadt

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja. Da ich teilweise ein Genusstrinker bin und mir Bier schmeckt, greife ich lieber zu einem herben alkoholfreien Bier, statt zu einem Süßgetränk. Deshalb trinke ich auch gerne Gin Tonic, bei welchem ich auch eine alkoholfreie Gin Variante zu Hause stehen habe.
Während des kT habe ich selbst bei geplantem Konsum teilweise stattdessen nur alkoholfreies Bier getrunken und komplett auf den Alkohol verzichtet. Außerdem nehme ich mir immer zu geplanten Events mein eigenes alkoholfreies Bier mit, da ich mir nie sicher sein kann, dass alkoholfreies Bier vor Ort vorhanden sein wird.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke heute weiterhin Alkohol, aber kontrolliert und bewusst.
Ich bin der Meinung, dass der kontrollierte Umgang mit Alkohol für mich sehr viel hilfreicher war, als ein kompletter Verzicht darauf. So war ich in der Lage den Alkoholkonsum von meinen inneren Motiven abzukapseln. Bei einem Verzicht hätte ich vielleicht nur einen Schieberegler davorgesetzt, der eine viel höhere Rückfallquote ergeben hätte.
Ich benötige keinen Alkohol mehr in meinem Leben, aber ich genieße die leichte Enthemmtheit und das leichte Wärmegefühl in einer Gesellschaft.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Zuerst wollte ich es mir nach der TF beweisen und nur auf Alkohol verzichten, wenn es im Rahmen der MPU notwendig ist, damit ich diese bestehe. Ich hatte die Einstellung „Ich habe doch kein Problem mit Alkohol, nur weil ich ab und zu mit meinen Freunden trinke“.
Nach der genannten intensiven Recherche bin ich über viele Fragebögen und Selbstreflektionen gestoßen, welche man ausfüllen und ehrlich beantworten muss. Dabei habe ich gemerkt, dass ich aufgrund meiner Vorgeschichte doch viel tiefliegendere Motive habe, als ich mir zu diesem Zeitpunkt zugestehen wollte. Selbst als ich die Motive erkannt habe, wollte ich das im Kopf nicht wahrhaben und habe mich im Kopf dagegen gewehrt, da ich der Meinung bin eine starke Persönlichkeit zu haben, die den Alkoholkonsum voll im Griff hat und die TF nur ein einmaliger Ausrutscher war.

Nach vielen Gesprächen mit meiner Frau bin ich schlussendlich doch einsichtig geworden und habe mein Problem eingesehen. Weshalb ich zu diesem Zeitpunkt dann auch, aus den richtigen Gründen, mein Alkoholkonsum reduzieren wollte. Die Beschäftigung und Bewältigung dieser Hürde war für mich eine Option mich selbst zu optimieren.

Ich strebe einen gesunden Lebensstil an, mit vielen Reisen, einer erfolgreichen Karriere und einer glücklichen Familie. Dabei war die Verknüpfung von meinen inneren psychischen Motiven mit Alkohol ein Problem, welches im Weg stand.
Durch die Reduzierung meines Alkoholkonsum habe ich die Zeit und Energie gewonnen, um ich mich komplett auf meine Lebensziele zu fokussieren und z.B. eigene IT-Projekte voranzutreiben.

Vorher habe ich das Gefahrenpotenzial und mein Trinkverhalten nicht hinterfragt. Aufgrund meiner beiden Trinkmotive hat sich Alkohol für mich zur Gewohnheit unter guter Gesellschaft etabliert. Da mein Leben seine Höhen und Tiefen hatte, welche nicht im Bezug zum Alkohol standen, habe ich diesen nicht als Problem gesehen und mich deshalb bis zur Tat durch meine Trinkmotive leiten lassen. Auch habe ich hauptsächlich Bier konsumiert und mich von der fränkischen Bierkultur leiten lassen. Wörter und Sätze wie „ein Bierchen geht immer“ oder „Bier ist in Bayern Grundnahrungsmittel“ habe ich zu diesem Zeitpunkt als selbstverständlich angesehen. Durch die Verniedlichung und Verharmlosung von Bier habe ich es als keine große Sache gesehen.
Die Tat war zwar zuerst ein Schock und hat mich finanziell erst einmal schlucken lassen. Jedoch bin ich froh darüber, dass ich jetzt mit meinem Konsum konfrontiert wurde, weshalb ich mich leider auch erst ab der Tat mit dem Thema beschäftigt habe. Jedoch bin ich froh, dass es jetzt noch im jungen Alter passiert ist und ich wachgerüttelt wurde.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der Tat am 09. Oktober haben meine Frau und ich uns erst einmal quer gestellt und wollten prüfen, ob wir mit Anwalt oder Anderweitigem aus der Situation rauskommen können, da wir zu dieser Zeit der Ansicht waren „nur“ mit einem E-Scooter gefahren zu sein und dass es nicht gerechtfertigt war, was uns passiert ist. Ab der Tat bis zum 17. Dezember habe ich meinen Alkoholkonsum bereits eingeschränkt, was sich auf 2-mal im Monat auf ca. 2-4 0,5l Biere (4-10 Trinkeinheiten) beschränkte (Halloween, Christkindlesmarkt mit Freunden, zwei Spieleabende), da ich einen Schock von der Tat an sich hatte und bis dahin noch nicht genau wusste, was auf mich zukommt. Im Dezember kam dann die Polizei an einem Samstag früh und hat meiner Frau ihren Führerschein mit einem Durchsuchungsbeschluss eingezogen, da sie diesen zur Tatzeit nicht dabeihatte. Das war ein sehr großer Schock und hat uns wachgerüttelt, dass wir uns intensiv mit der Problematik auseinandersetzen müssen und wir daraus einen Plan für die Zukunft machen müssen. In dieser Zeit haben wir uns auch viel in Foren erkundigt und allgemeine Recherchen zu Alkohol betrieben. Wir haben uns mit Alkoholmengen und der Berechnung des Promillewerts auseinandergesetzt. Zusätzlich haben wir uns intensiv mit unserer Alkoholvorgeschichte auseinandergesetzt, indem wir unser Leben in aussagekräftige Lebensphasen unterteilt haben, in welchen man zu unterschiedlichen Anlässen unterschiedliche Mengen getrunken hat. Auf Grundlage dieser Anlässe in den Phasen konnte ich meine Trinkmotive identifizieren. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich persönlich bei mir pauschal von einem Entlastungstrinken ausgegangen, konnte dies aber weitestgehend widerlegen, da ich ausschließlich in Gesellschaft getrunken habe und ich mein Selbstwertgefühl damit erhöht habe. Zudem war ich oft in Phasen mit Trauer, finanziellen Nöten, Stress und viel Belastung. In diesem Phasen ist jedoch mein Alkoholkonsum nicht primär vom Level der Belastung abhängig gewesen. Somit hatte ich die Erkenntnis, dass Entlastungstrinken nicht eines meiner Hauptmotive für den Alkoholkonsum ist.

Nach dieser ausführlichen Aufarbeitung meiner Trinkgewohnheiten und deren Motive habe ich mich selbst in A3 bei den Alkoholhypothesen eingestuft, also als alkoholgefährdet. Da ich auch Phasen hatte, in denen ich auf Alkohol verzichten konnte und der Alkohol bisher keine negativen Auswirkungen auf mein Sozialleben sowie meine Gesundheit hatte, habe ich mich auch in Zukunft für das kontrollierte Trinken entschieden. Ich wollte Alkohol als Genussmittel zu gesellschaftlichen Anlässen sehen, wobei der Konsum einerseits von meinen persönlichen Trinkmotiven abgekoppelt werden musste und andererseits eine klare Trennung von Alkohol und Fahren umgesetzt werden musste. Dafür habe ich mir zusammen mit meiner Frau im Dezember (speziell im Urlaub zwischen Weihnachten und Silvester) einen Plan mit festen Regeln für das kT gemacht (Regeln und Strategien weiter unten).

Trinkstrategie
• Erstes Getränk alkoholfrei für Durst löschen
• Dann das erste alkoholisches Getränk idR. 0,5l Bier
• Wasser dazwischen (Auffüllen von Bierflasche mit Wasser, damit gleiche Menge Wasser getrunken wird)
• Langsamerer Konsum von alkoholischen Getränken, damit Wirkung abschätzbarer wird
• Weiterführen bis maximal 3 Biere
• nur Bier und Gin Tonic --> keine Schnäpse, kein Wein (da es für mich kein Genuss ist)
• Alkohol nur am Wochenende oder vor freien Tagen
• Alkohol nur max. 1-mal die Woche
• Alkohol nur an bedeutsamen Events

Hinzugekommene Regeln/Ansichten während des kT
• Lieber eine alkoholfreie Variante, z.B. alkoholfreies Bier trinken, wenn möglich --> ist nicht so süß wie Softdrinks, man kann gut damit anstoßen und es schmeckt mir, weil etwas herber
• Nein zu gemischten Cocktails von anderen (Alkoholmenge nicht messbar) oder anderen Gruppenzwängen wie Schnapsrunden die verteilt werden
• Bei gemischten Getränken Dosierer für 2cl und 4cl verwenden, statt Augenmaß (noch nicht angewendet, da seitdem nur Bier konsumiert)
• Weniger Kontakt mit Freunden, welche viel Alkohol konsumieren  Eher an Leute halten, die auch weniger trinken
• Nicht auf Firmenevents trinken, da es sogar unseriös wirken kann und Alkohol und Arbeit erst recht nicht zusammengehört

• Protokollieren mit Trinktagebuch
• Einstellung und Reden zu Alkohol verändert --> nicht "nur ein Bierchen", welches man immer mal trinken kann, sondern ein "Bier", welches eine signifikante Menge Alkohol enthält
• Definition von angetrunken und betrunken viel weiter nach unten geschraubt --> vorher erst bei Lallen und Schwanken von "angetrunken" gesprochen
• Gegenseitige Rücksichtnahme von Frau und mir


Konsumverhalten während kT – Januar 2023 bis heute
Während dem kT habe ich in den ersten 3 Monaten nichts getrunken. Dies war einerseits, weil ich bei geplantem Konsum dann doch keine Lust hatte oder den Sinn nicht gesehen habe. Andererseits, weil ich mich von Alkohol entwöhnen wollte. Ab Ende März trank ich das erste Mal im Urlaub (im Folgekapitel dazu mehr).

Durch meine Aufarbeitung der Alkoholvorgeschichte und der daraufhin entworfenen Strategie für das kT konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt schon viele Fortschritte in die richtige Richtung machen, damit ich in Zukunft meinen Alkoholkonsum vom Fahren trennen kann. Weiterhin sind in der Phase des kT seit Anfang des Jahres mehrere Herausforderungen aufgetreten und Erkenntnisse daraus gewonnen worden, durch welche sich mein Sinneswandel weiter verstärkt und gefestigt hat. Auf einige der Herausforderungen gehe ich jetzt ein.

- Jahresanfang bis Ende Januar – ruhige Zeit ohne wirkliche Events: In diesem Zeitraum kam es zu keinem nennenswertem Event, zu welchem man üblicherweise Alkohol getrunken hätte. Zudem war der „Dry January“, was den Verzicht auf Alkohol zusätzlich angereizt hat. Diese Zeit habe ich persönlich für eine Entwöhnung vom Alkohol genutzt, da ich vorher noch nie bewusst auf Alkohol verzichtet habe. Ich habe mich in diesem Monat gut gefühlt und konnte z.B. viele liegen gebliebene Dinge aus dem Vorjahr abarbeiten.

- Ende Januar - kleine Geburtstagsrunde mit Spielen bei einem meiner besten Freunde: Ich habe an diesem Tag nur alkoholfreies Bier getrunken. Mein Freund hat sehr viel konsumiert, so dass er nicht mehr mitspielen konnte und nur noch rumgelallt hatte. Das zu sehen hat mich sehr erschreckt, da ich vor nicht allzu langer Zeit in ähnlichen Situationen war. Ich fand es traurig und bemitleidenswert. Ich merkte, dass mich andere Menschen des Öfteren so wahrgenommen haben müssen und habe mich dafür im Nachhinein geschämt.

- Anfang Februar – Größere richtige Geburtstagsfeier des gleichen Freundes mit seiner Frau zusammen: Viele Leute waren an diesem Abend da (viele Kinder, viele Frauen am Stillen). Es gab an diesem Abend zwei Lager. Ein Lager hat wenig bis gar nicht getrunken und sich gut amüsiert und unterhalten. Das andere Lager hat permanent getrunken, sich lautstark ins Gemenge gemischt und waren z.B. im Partykeller am Kickerspielen und Weitertrinken. Eigentlich war an diesem Abend Trinken geplant. Als man vor Ort war, hat sich die Situation nicht ergeben und da wir auch später angekommen sind, waren die anderen schon fortgeschritten berauscht. Ich wog ab, ob ich jetzt überhaupt trinken soll und habe es schlussendlich gelassen. An diesem Tag sind meine Frau und ich mit der U-Bahn und S-Bahn angereist, da der eigentliche Plan Alkoholkonsum war.

- Mitte Februar - Eigener Geburtstag 31ter: Kleinen Freundeskreis nach Hause zu Spieleabend eingeladen. Vorher alkoholfreie Getränke und Snacks besorgt. Mein Plan an diesem Tag war, nicht zu trinken. Hierbei wollte ich herausfinden, wie ich mich in einer Situation verhalte, in welcher ich sonst immer getrunken habe. Ich muss gestehen zu diesem Zeitpunkt war es für mich etwas befremdlich, dass ich z.B. keinen üblichen Kurzen (2cl) zu feierlichem Anstoßen getrunken habe. Auch das Anstoßen mit alkoholfreien Bier auf meinen Geburtstag war für mich ungewohnt. Andererseits war es im Nachhinein ein sehr entspannter Abend und alle hatten Spaß. Auch bei den Spielen konnte ich einen klaren Kopf bewahren und ich war sogar am Folgetag früh wach. Das hat mir auch nach den vorherigen Events gut gefallen.

- Anfang März – Skifahren mit Arbeitskollegen meiner Frau: Dieses Event war die größte Herausforderung für mich. Hier kamen mehrere Gründe zusammen, aus welchen ich vorher getrunken habe. Zum einen waren es Kollegen meiner Frau, welche man kannte und welchen ich sehr gefallen wollte. Vorher hatten wir uns gut mit einem Pärchen davon angefreundet und eine lustige Zeit gehabt. Zum anderen war ich in einem Umfeld, in welchem ich sonst getrunken habe und ansonsten die typische Aprés Ski Trinkkultur vorhanden war, sprich Alkohol auf der Hütte beim Skifahren Alkohol nach einem Skitag. Bei jedem Lokal oder Restaurant in Österreich wurde ich gefragt oder komisch angeschaut, wenn ich ein alkoholfreies Bier bestellt habe. Teilweise gab es das nicht einmal. Eigentlich hatten meine Frau und ich uns vorgenommen dort am Samstagabend zu trinken, wenn alle Kollegen mit dabei sind. Am Donnerstag und Freitag hatten wir so lustige Abende, dass uns die Backen vom Lachen weh getan haben, weswegen wir am Folgetag im Zweifel waren, ob wir jetzt wirklich den Alkohol trinken müssen, wenn wir doch auch so Spaß haben. Wir entschlossen uns dann für nicht Trinken, was wir den kompletten Skiurlaub so durchgezogen haben. Einige Momente mit Anstoßen waren dennoch schwierig und ich dachte mir, ob ich jetzt doch wieder ein oder zwei Biere im kT mittrinke. Ich konnte mich dann zusammenreisen, worauf ich im Nachhinein auch sehr stolz war. Grundsätzlich hat mir dieses Event die Augen geöffnet, wie sehr ich doch positiv bei allen Beteiligten angekommen bin und wie viel Spaß ich haben konnte und mich dabei trotzdem männlich und stark fühlen konnte. Dies hat mir sehr dabei geholfen, die Entkopplung von Alkohol zu meinen Trinkmotiven weiter voranzutreiben.

- Ende März - Erster Alkoholkonsum bei kT im Urlaub: Im Urlaub, als wir in Toronto waren, haben meine Frau und ich das erste mal wieder Alkohol konsumiert. Dabei haben wir an diesem Abend in einer Brauerei 4 kleine Probier-Biere á 200 ml geteilt, ich also insgesamt 400ml Bier (ca. 2TE). Ich war gespannt, wie ich reagiere, wenn ich nach so langer Zeit das erste mal wieder trinke. Ich war tatsächlich leicht angeheitert und enthemmt. Meine Frau und ich haben gelacht. Wir hatten überlegt noch mehr zu bestellen, beließen es aber für den ersten Abend dabei. An diesem Abend wurde mir ein sehr wichtiger Aspekt für mich klar. Ich hatte vorher Angst, dass ich mit der Grenze von max. 3 Bier doch gar nichts vom Alkohol merken werde und es sich nicht lohnen würde, so in der Gesellschaft mitzutrinken. An diesem Tag habe ich gemerkt, dass das mit meiner Gewöhnung zu tun hatte und Alkohol sehr wohl in den jetzt kontrollierten Mengen wirkt. Dies war mir bis zu diesem Zeitpunkt ein Hindernis im Kopf, was mich im Hinterkopf manchmal zweifeln ließ. Seitdem kann ich sagen, dass sich diese Einstellung geändert hat.

- Weitere Events mit Trinkverhalten und Trennung zu Fahren: Im weiteren Verlauf des kT bis heute gab es noch einige wichtige Events, bei welchen ich es geschafft habe, die Regeln umzusetzen, wie z.B. nicht bei jedem Event zu trinken (max. alle 2 Wochen). Ich habe nicht mehr als 3-mal 0,5l Bier (6TEs) getrunken und bin ausschließlich bei Bier geblieben. Bei Events, bei welchen ich vorhatte, nichts zu trinken, habe ich auch nichts getrunken und bin dabei mit dem Fahrrad angereist. Zu Events, an denen der Plan war zu trinken habe ich mich abholen lassen oder ich bin öffentlich hingefahren. Zurück bin ich entweder mit dem Taxi oder mit den öffentlichen gefahren. Von den Events gab es auch wichtige Events, an welchen ich trotzdem nichts getrunken habe, darunter die Folgenden:
  • Standesamtliche Hochzeit von Bruder – unter der Woche ohne freien Tag danach, deshalb auch nichts getrunken
  • London Urlaub mit Frau und Freund – 3 Tage Aufenthalt privat + 3 Tage beruflich, nur an einem Tag 2TE (Cider) getrunken zum Essen
  • Samstag bei Blaue Nacht in Nürnberg – sehr viele Freunde waren in der Stadt und ich habe noch mehr Freunde zufällig in einer Bar getroffen. Fast alle Freunde haben sehr viel getrunken und ich hatte trotzdem viel Spaß an dem Abend. Ich war bis 6 Uhr morgens mit den Freunden unterwegs, darunter im Irish Pub, wo die Trinkkultur sehr Alkoholverherrlichend eingestellt ist. Einige Freunde sind aber negativ aufgefallen und waren abschreckend, von welchen ich mich distanziert habe. Ich bin mit Freunden ins Gespräch gekommen, die weniger getrunken haben.
  • Company-Meeting mit Arbeitskollegen – Möglichkeit mit Kollegen bei Ausflug zu trinken und mich Zugehörig zu fühlen (wie bei vorherigen Trinkmotiven), was ich nicht gemacht und gebraucht habe. Ich habe mich eher mit vernünftigem Verhalten und Gesprächen mit Kollegen unterhalten und daraus viel mehr für meine persönliche Entwicklung ziehen können. Zudem war es interessant zu beobachten, dass ich gegenüber älteren Kollegen besser und offener mit Alkohol umgegangen bin, was mir für mein Selbstbewusstsein geholfen hat. Als die Kollegen zu betrunken waren, bin ich früher aufs Zimmer gegangen. Am Folgetag bin ich Frühs in das dortige Fitnessstudio und habe mich gefreut, bei dem schönen Wetter trainieren zu können und keinen Kater zu haben.




26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Durch mein kontrolliertes Trinken bin ich sehr viel ausgeglichener. Ich finde es toll, dass ich am Wochenende so viel Zeit übrighabe. Vor allem jetzt, da meine Frau und ich mit Freunden eigene IT-Projekte umsetzen, mit welchen wir uns Selbstständig machen wollen. Auch für Sport ist jetzt wieder, ähnlich wie zu meiner Zeit in Hamburg, mehr Zeit und Energie übrig, weshalb ich diesen wieder in meinen Alltag integrieren konnte. Auf Feiern und Events fühle ich mich jetzt sehr viel kontrollierter und stärker, da ich diese Schritte bisher erfolgreich durchgestanden habe und damit bereits jetzt schon als Vorbild für andere aufgetreten bin. Das gefällt mir viel besser, als betrunken zu sein und sich nicht mehr sicher zu sein, ob man sich komisch gegenüber jemand anderem verhalten hat. Auch in meinem Beruf habe ich mich etablieren können. Ich bin dort zwar nicht zufrieden, weshalb ich von mir aus gekündigt habe, konnte dies aber gegenüber meinen Vorgesetzten offen aussprechen und zu mir stehen, was mich in meinem Selbstbewusstsein gestärkt hat. Auch gegenüber Freunden traue ich mich jetzt langsam öfter meine offene Meinung zu sagen, auch wenn sie vielleicht nicht jedem direkt gefällt.
Ich bin in der aktuellen Zeit wieder mehr zum Frühaufsteher geworden (das war ich in der Schulzeit früher) und nehme mir morgens Zeit für mich allein, da ich das brauche, um mich zu organisieren und um mich wohlzufühlen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem verringerten und kontrollierten Alkoholkonsum und meiner aus der Tat hervorgegangenen Entwicklung. Ich freue mich mittlerweile sogar, dass mir das passiert ist (kein Scherz - Das Geld hätte nicht in der Höhe sein müssen, aber der Rest ist super so biggrin.gif).


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet?
Rückfallgefahren liegen vor allem darin, wenn ich mich wieder von der Meinung und der Gunst von neuen Gruppen und einem Zugehörigkeitsgefühl zu dieser abhängig mache. Dies birgt besondere Gefahren, wenn in der Gruppe bedenkenlos große Mengen Alkohol konsumiert wird.
Ein weiteres Risiko besteht, wenn ich mich aufgrund von Krisen im Job, in der Beziehung oder mit Freunden in meinem Selbstwert herunterziehen lasse oder ich mich distanziert zu geliebten Personen fühle, was in einem verringerten Selbstvertrauen einhergehen kann.
Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?
Das sind die generellen Strategien, die mir bei der Bewältigung der Trinkmotive helfen. Diese werden größtenteils so schon umgesetzt:

• Wieder mit dem Sport angefangen, um sich wieder körperlich besser zu fühlen  hebt Selbstwertgefühl an
• Weiterhin gute Ernährung  Das war am Anfang teilweiße schon gegeben, ich wollte diese aber beibehalten und nicht wieder viele Süßigkeiten oder ungesundes Essen zu mir nehmen, was bis dato gut funktioniert
• Im Job durchstarten und dort meine Anerkennung holen  Habe mich nach meinem Studium beweisen können und bin angesehen.
• Öfter auch mal „Nein“ zu Freunden, Familie und im Job sagen  Das zeigt meine Stärke und hilft mir dabei meine Interessen stärker zu vertreten und wird erfolgreich umgesetzt
• Stressfreie Zeiten und Ruhezeiten nehmen, damit mein generelles Grundbefinden und Selbstwertgefühl nicht darunter leiden, weil ich keine Zeit für meine Erholung hatte  daran muss ich noch weiterarbeiten, da momentan privat und beruflich viel passiert, ist aber nicht aus den Augen verloren.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein, da ich mir viele Gedanken über meine Rückfallgefahren gemacht habe und Vermeidungsstrategien erstellt habe, welche ich auch während meine kT so erfolgreich erprobt habe. Diese kann man in der vorherigen Frage nachlesen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Die folgenden Regeln habe ich bis dato bei jedem Event während des kT umgesetzt.
Trennung Alkohol und Fahren
• Auto/Fahrrad bleibt zuhause, wenn man zu Veranstaltungen/Events geht, bei welchen man trinken möchte, E-Scooter werden an diesen Abenden ebenso gemieden
• Absolute 0,0 Promilleregel bei Fahrzeugen, nicht die < 0,5 wie vorher
• Planung vorab, ob man trinkt --> Alternativen wie öffentliche Verbindungen raussuchen, Taxi vorbestellen oder Fahrgemeinschaft mit Freunden
• Einstufung von E-Scootern und Fahrrädern als gefährlich --> Andere Denkweise darüber, welche immer im Hinterkopf ist (Erinnerung an schlimmen Rollerunfall in Thailand mit 10 km/h)
• Wegen Trinkstrategie --> Festgesetzte Trinkmengen nicht überschreiten oder flexibel erweitern, womit man unfähig wird klare Entscheidungen zu treffen
• Abschreckung durch Vorgang des Führerscheinverlusts im Hinterkopf --> lieber Taxi nehmen, da schneller, sicherer und günstiger
• Absprache mit Frau, ggf. einer Fahrer und einer kann im regelumfang trinken, wie auch vorher schon
• Taxigeld immer in Bar als Notreserve einstecken haben

Auf Grundlage dieser Änderungen in meinem Trinkverhalten in Kombination mit meinen Vermeidungsstrategien zu Alkohol und Fahren, bin ich deshalb heute in der Lage Alkohol und Verkehr absolut und ohne Zweifel zu trennen. Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, bin sehr viel sensibilisierter mit dem Thema Alkohol und habe meine Trinkmotive erkannt und mit geeigneten Methoden ausgehebelt. Somit konnte ich mit meiner bisherigen Erfahrung (es liegt eine Haarprobe der letzten 3 Monate vor, welche sogar Abstinenz nachweist) und dem Umgang damit beweisen, dass ich wieder fahrgeeignet bin und die Trennung von Alkohol und Fahren erfolgt.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

In meinem Lebensplan bin ich ein Vater von 2 Kindern, habe mit meiner Frau ein Haus oder eine Wohnung und reise viel. Ich bin erfolgreich in der IT-Branche und mache regelmäßig Sport, damit ich auch im Alter noch gut aussehe und fit bin. Ich möchte im Freundes- und Familienkreis angesehen sein und als Vorbild für andere vorangehen.
In dieser Zukunft hat häufiger und/oder exzessiver Alkoholkonsum keinen Platz. Deswegen werde ich in Zukunft das kT definitiv so weiterführen. Ich kann mir sogar vorstellen komplett auf Alkohol zu verzichten, was ich zum aktuellen Zeitpunkt (noch) nicht so umsetze, was aber zur Erfüllung meiner Ziele und Wünsche beitragen würde. Einen Rückfall befürchte ich jedoch nicht, da ich aus dieser Situation gestärkt mit einem komplett neuen Mindset herausgehe. Diese Einstellung wird sich auch nicht spontan ändern, da ich schon immer zielgerichtet meine Wünsche verfolgt habe, oder bei Schwierigkeiten reflektiert an die Probleme herangegangen bin.

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thobad2001
Beitrag 02.08.2023, 14:05
Beitrag #15


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Huhu,

ließt sich soweit gut für mich bis auf 2-3 Punkte, aber besser können das die Profis wie Herbi und Q-Treiberin sagen.

Was ich für Bedebklich halte

Zitat
Da ich keine andere Option hatte, habe ich in den 3,5h dort 7 Gläser Weißwein getrunken


Sage einfach du hast da 7 Gläser Wein Getrunken, eine andere Wahl hattest du sicher, weil Sie sicher Wasser, Limo oder so gehabt hätten, es gab wohl nur keine Alkoholische Alternative !
So erwächst du den Eindruck das du auf Alkohol aus warst und gar nicht in erwägung gezogen hast , was anderes als Alkohol zu trinken.

Zitat
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab einige Male, an denen ich so betrunken war, dass ich nicht mehr richtig laufen konnte und nicht mehr richtig reden. Diese Abende sind auch sehr verschwommen in Erinnerung geblieben.


Das könnte dich meiner Meinung nach sehr schnell in A2 donnern, du hast mehrmals über die Strenge geschlagen und deine Grenzen überschritten, was also kein moderater Alkoholkonsum mehr war.

Zitat
. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, ich habe noch nie bewusst auf Alkohol verzichtet, da ich bis zur TF keine negativen Auswirkungen durch den Alkohol bemerkt habe.
Außerdem habe ich ein falsches Bild von Alkoholkonsum im Kopf gehabt und war deswegen nicht der Meinung das meine Alkoholmenge problematisch sein würde. Viele Leute um mich heran haben gleich viel oder mehr getrunken.


Lass den letzten Satz weg, hier geht es um dich, und nicht was die Leute um dich herum getan haben!

Zitat
- ein mal 3 x 0,5l Bier getrunken


Das ist kein KT mehr da über 0,3 Promille, auch wenn es über Stunden ist sieht der PSychologe hier kein KT.
Mann trinkt 1 -2 0,33er Bier an dem geplanten Tag und das war es, oder einen von deinen Gins aber nicht mischen !

lg
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Syroxx
Beitrag 02.08.2023, 15:35
Beitrag #16


Neuling


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Hallo nochmal,

danke für deine schnelle Antwort.

Ich habe mal meine Gedanken und Fragen zu deinem Feedback im Folgenden aufgeschrieben:

Zitat
Zitat
Da ich keine andere Option hatte, habe ich in den 3,5h dort 7 Gläser Weißwein getrunken


Sage einfach du hast da 7 Gläser Wein Getrunken, eine andere Wahl hattest du sicher, weil Sie sicher Wasser, Limo oder so gehabt hätten, es gab wohl nur keine Alkoholische Alternative !
So erwächst du den Eindruck das du auf Alkohol aus warst und gar nicht in erwägung gezogen hast , was anderes als Alkohol zu trinken.

Tatsächlich ist diese Weinbar ein Kunstverein, in welchem man sich selbst die Getränke einschenken muss, da so die Schanklizenz nicht greift. Dort gibt es wirklich nur Wein. Bestimmt hätte es aber auch Leitungswasser gegeben, was ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht verlangt habe. Guter Punkt und danke dafür. Ich lasse das einfach weg, ist eh eine unnötige Information. smile.gif

Zitat
Zitat
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab einige Male, an denen ich so betrunken war, dass ich nicht mehr richtig laufen konnte und nicht mehr richtig reden. Diese Abende sind auch sehr verschwommen in Erinnerung geblieben.


Das könnte dich meiner Meinung nach sehr schnell in A2 donnern, du hast mehrmals über die Strenge geschlagen und deine Grenzen überschritten, was also kein moderater Alkoholkonsum mehr war.

Ok, das ist ein guter Punkt. Zugegeben, habe ich mich in solchen Situationen, wenn ich Zuhause war direkt schlafen gelegt, oder bin nach Hause gegangen. Meine Freunde sagen mir da meinen "stillen Abgang" nach, da ich schon oft ohne Verabschiedung abgehauen bin und keiner wusste, wo ich abgeblieben bin. Sollte ich das dann so beschreiben oder lieber komplett weglassen und in der Hinsicht etwas flunkern? Zugegebenermaßen würde ich lieber bei der Wahrheit bleiben, bin aber bereit einige Punkte ins rechte Licht zu rücken.

Zitat
Zitat
. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, ich habe noch nie bewusst auf Alkohol verzichtet, da ich bis zur TF keine negativen Auswirkungen durch den Alkohol bemerkt habe.
Außerdem habe ich ein falsches Bild von Alkoholkonsum im Kopf gehabt und war deswegen nicht der Meinung das meine Alkoholmenge problematisch sein würde. Viele Leute um mich heran haben gleich viel oder mehr getrunken.


Lass den letzten Satz weg, hier geht es um dich, und nicht was die Leute um dich herum getan haben!

Hier wollte ich meine falsche Einschätzung des eigenen Konsums im Verhältnis zu anderen Freunden darstellen. Ich hab meinen Konsum als normal eingeschätzt und andere für ihren noch höheren Konsum eher schief angeschaut, anstatt selbst zu verstehen, dass ich da schon weit über normal war. Aber wenn das kontraproduktiv ist, lasse ich es lieber weg, bevor ich mich damit schlecht darstelle.

Zitat
Zitat
- ein mal 3 x 0,5l Bier getrunken


Das ist kein KT mehr da über 0,3 Promille, auch wenn es über Stunden ist sieht der PSychologe hier kein KT.
Mann trinkt 1 -2 0,33er Bier an dem geplanten Tag und das war es, oder einen von deinen Gins aber nicht mischen !

Hier muss ich sagen, dass ich doch sehr verwirrt bin.
Meine Frau und ich haben zwar keine Verkehrstherapie gemacht, jedoch haben wir uns eine Erstberatung von der MPV geben lassen.
Der Herr hat uns gesagt, dass 3-4 Biere 0,5l pro Woche völlig legitim wären. Ich selbst war skeptisch, weshalb ich ja nachweislich auch viel weniger getrunken habe.
Auch verstehe ich nicht, warum es denn nicht kT ist, wenn doch die Haarprobe einen Wert zwischen 5 und 30 haben kann und ich sogar unter den 5 gelandet bin. Spricht das nicht eindeutig FÜR kT?

Ich verstehe, dass ich anscheinend die Grenze zu hoch gesetzt habe, will das hier jedoch einfach zum Verständnis hinterfragen, damit es morgen nicht schief geht.


Ich habe auch noch eine wichtige Frage zu meinem kT:
Ist es problematisch, dass ich die ersten 3 Monate des kT nichts getrunken habe (Hierfür habe ich keine Nachweise, nur mein Trinktagebuch, was ja kein legitimer Nachweis ist), da man ja die Trinkregeln erproben soll und die bei gar keinem Konsum ja nicht richtig erprobt werden können?
Im Anschluss an die 3 Monate habe ich in 4 Monaten dann 7-mal getrunken, was ca. 2x im Monat bedeuten würde. Das wäre ja nach deiner vorherigen Antwort auch zu viel für kT, wenn man nur maximal 1-mal im Monat 1-2 TE trinken sollte, oder?


Ich danke dir auf jedenfall schon mal sehr für das Feedback. Ich finde die Community hier Klasse und finde es fast schade, diese erst letztens gefunden zu haben. wavey.gif

Viele Grüße
Syroxx


Nachtrag (ich kann meinen Beitrag anscheinend noch nicht bearbeiten)

Ich habe noch 2 Fragen zu den Nachweisen, welche mir gerade in den Kopf gekommen sind:
  1. Ich habe das Trinktagebuch nur digital in meiner App stehen. Reicht es dies im Gespräch ggf. kurz vorzuzeigen oder soll ich die Ereignisse dieses Jahr (mit und ohne Trinken) aus meiner Excel-Tabelle austrinken und mitnehmen?
  2. Meine Frau und ich haben so eine Online MPU-Vorbereitung von "Mister MPU" gemacht. Im Nachhinein betrachtet, hat uns die Vorbereitung nicht sooo viel gebracht wie erhofft und wirkt jetzt nicht gerade hochgradig professionell.
    Am Ende des Kurses gab es ein Zertifikat, einfach, nachdem man sich alle Videos angeschaut hatte. Soll ich dieses Zertifikat ausgedruckt mitnehmen oder bewirkt es beim Gutachter eher das Gegenteil?


Danke auch hier nochmal für die Hilfe! wavey.gif
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Herbie56
Beitrag 02.08.2023, 16:29
Beitrag #17


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Also, noch einmal ( und hoffentlich letztmalig ) zum KT / kT:

Es gibt in A3 kein kontrolliertes Trinken !
Es ist von kontrolliertem Konsum (!) die Rede.

Das ist aber nichts, was ihr erwähnen solltet.
Ihr habt von A3 / A2 noch nie etwas gehört (!!!), sondern habt euch mit eurem (!!) Konsum beschäftigt, reflektiert, wieviel haben wir die Jahre warum wann getrunken etc.
Ihr habt nie irgendwelche negativen Konsequenzen oder Einschränkungen ( vielleicht mal ˋnen dicken Kopp ) durch Alkohol gehabt.
Die TF war die erste, und da habt ihr wie o.g. reagiert und beschlossen, euren Konsum in Zukunft deutlich zu reduzieren (!!).

Das ist -bitte- ganz wichtig für morgen.

( Die Anmerkungen von thobad sind in eurem Falle leider nicht hilfreich )

Bei Fragen von euch beiden bitte nachfragen wavey.gif



P.S.: Falls das gerade nicht explizit ˋrübergekommen ist:
Auf keinen Fall dieses „Zertifikat“ mitnehmen !

Was ist das für eine App ?

Ich möchte gerne eine persönliche Bemerkung loswerden:
Momentan befinde ich mich im Urlaub an der Ostsee, schaue aufˋs Meer ( und den Regen biggrin.gif ) und die (Kurz) Arbeit mit euch macht viel Spaß.
Und das meine ich exakt so, also ich möchte auf gar keinen Fall hören, „das ist aber nett, dass du dich auch im Urlaub kümmerst.“ yes.gif


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Syroxx
Beitrag 02.08.2023, 16:31
Beitrag #18


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Hallo Herbie,

Danke dir für die schnelle und direkte Antwort.

Zitat
Es gibt in A3 kein kontrolliertes Trinken !
Es ist von kontrolliertem Konsum (!) die Rede.

Das ist aber nichts, was ihr erwähnen solltet.
Ihr habt von A3 / A2 noch nie etwas gehört (!!!), sondern habt euch mit eurem (!!) Konsum beschäftigt, reflektiert, wieviel haben wir die Jahre warum wann getrunken etc.

Ok also auf "dumm" stellen und einfach über die Aufarbeitung etc. reden. Den Haartest, welchen ich zur Unterstützung gemacht habe, kann ich natürlich schon vorlegen, oder? (Im Nachhinein ist die Frage doch recht doof biggrin.gif)
Den Konsum (mit meinen Fragen aus der vorherigen Antwort) kann ich dann so belassen oder soll ich auf die stark verringerten Mengen gehen, wie es mir von thobad empfohlen wurde?

Zitat
Ihr habt nie irgendwelche negativen Konsequenzen oder Einschränkungen ( vielleicht mal ˋnen dicken Kopp ) durch Alkohol gehabt.

Heißt das, wenn ich sage, dass ich gelallt habe und wackliger auf den Beinen war, obwohl ich immer den Cut mit ins Bett/nach Hause gehen hatte, das schon zu viel des guten ist?
Und am Folgetag habe ich manchmal etwas Kopfschmerzen gehabt und war manchmal energielos und müde. Passt das so?

Zitat
Die TF war die erste, und da habt ihr wie o.g. reagiert und beschlossen, euren Konsum in Zukunft deutlich zu reduzieren (!!).

Soll ich hier auch nicht erwähnen, dass ich vorher mit 2 Bieren ab und an Auto gefahren bin?

Zitat
P.S.: Falls das gerade nicht explizit ˋrübergekommen ist:
Auf keinen Fall dieses „Zertifikat“ mitnehmen !

Ok verstanden! Blödes, nichts sagendes Zertifikat zu Hause lassen! biggrin.gif

Zitat
Was ist das für eine App ?

Diese --> AlcoTrack: Promillerechner


Danke dir, dass du dir auch im Urlaub den Spaß mit uns hier gönnst. Urlaub ist für Spaß und Erholung da!
Dann noch weiterhin viel Spaß und weniger Regen dir smile.gif
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Herbie56
Beitrag 02.08.2023, 16:43
Beitrag #19


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Spare mir jetzt aus Zeitmangel ( Sauna angeheizt, da Regen jetzt sintflutartig und überhaupt schweinekalt biggrin.gif ) mal das Zitieren:

Genau, Haaranalyse unbedingt mitbringen
Trinkmengen so lassen, da sie realistisch sind
Nicht rumlügen, beschönigen, sondern immer schön bei der Wahrheit bleiben, frei von der Leber weg erzählen etc.
Also auch was wacklige Beine und Alkoholfahrten angeht.
Authentizität !!

Das ist alles in Ordnung, was im FB steht !

Ich kriege die App nicht geöffnet, steht da was von kontrolliertem Trinken ?


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Syroxx
Beitrag 02.08.2023, 17:04
Beitrag #20


Neuling


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Ja, das Wetter heute ist wohl nicht das Beste! rolleyes.gif

Ok also das nehme ich mit/habe ich als Rückfragen:
  • Trinkmengen auch bei der max. Grenze der Trinkregeln belassen und auch die max. 3x 0,5l Bier während "meiner kT Zeit" lassen? Oder sollte ich in diesem Zeitraum der 7 Monate zu der reduzierten Variante wechseln (zur Sicherheit) und nur die Vergangenheit vor der TF an Alkoholmengen so lassen?
  • Es freut mich sehr, dass der Rest im FB so passt.
  • Die App hat in der Beschreibung etwas zu kontrolliertem Trinken stehen. Man kann alle möglichen Grenzwerte, Körpermaße etc. einstellen. Ansonsten kann ich alle Getränke mit genauer Berechnung der Gramm Alkohol angeben und einen Zeitraum für das Trinken angeben. Es wird sogar nach dem körperlichen Befinden beim Getränk gefragt. Es wird einem ein Graph mit Promillewert im zeitlichen Verlauf angezeigt, welcher sich meiner Berechnung nach auch mit meiner TF deckt.


So, jetzt kann ich dich hoffentlich in Ruhe lassen. Genieß die Sauna! laugh2.gif
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Herbie56
Beitrag 02.08.2023, 19:35
Beitrag #21


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Die App ist okay.
Ich würde sie situationsorientiert einbringen, wenn sie in das Gespräch passt, also nicht zu exponiert…

Interessant ist ja bei dem kK ( kontrolliertem Konsum ), dass du nur das 1.Mal 3 Bier hattest.
Das hatte doch bestimmt einen Grund ?

Aufgrund des Zeitmangels ( also weil ja morgen schon MPU ist ) spekuliere ich jetzt einmal:
Bist du -für dein Empfinden- ( zu ) müde geworden ? Und / Oder zu „früh“ ? Hattest dir mehr von dem Abend versprochen o.Ä. ?
Wenn das so oder so ähnlich war, würde ich das genauso berichten:
Festgestellt, dass das zu viel war und nachjustiert, um eine Menge zu finden, mit der du dich den ganzen Abend und auch den nächsten Morgen ( als „Reflektionsmoment“ quasi ) wohlfühlst.

So, Daumen drücken ist überflüssig, das wird laufen !

Liebe Grüße wavey.gif

P.S.: Sauna war super, drinnen 55Grad, draußen 13 Grad mit Sturm und Regen cold.gif


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Syroxx
Beitrag 04.08.2023, 15:19
Beitrag #22


Neuling


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Hallo an alle Helfer hier, wavey.gif

entschuldigt meine späte Meldung.

Ich war vor der MPU unter Strom und super nervös und bin gestern nach Hause gekommen und zusammengefallen wie ein nasser Sack.
Der ganze Prozess war extrem kräftezehrend. ohmy.gif

ABER, ich denke, das lief doch ziemlich gut.
Zuerst einmal habe ich von der Helferin nach dem Reaktionstest die Aussage bekommen: "Das Ergebnis war sehr gut. Die Betonung liegt auf seeeehr gut."
Das war schonmal ein toller erster Push. biggrin.gif

Der Arzt für die medizinische Untersuchung war auch sehr nett und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.

Das Gespräch mit der Psychologin war anstrengend, die Fragen waren aber meist 1:1 identisch mit dem langen Fragebogen hier. Tiefer nachgebohrt hat sie eigentlich kaum.
Nach dem Gespräch mit der Psychologin, habe ich sie gefragt, ob sie mir eine Prognose geben kann.
Sie meinte, sie muss noch alles gegenprüfen und auf die Blutwerte warten.
Aber es gibt zum jetzigen Zeitpunkt nichts, was gegen einen positiven Ausgang spricht.

Soweit ich das im Forum lesen konnte, heißt das eigentlich schon, dass man bestanden hat, oder? (beim Arzt weiß ich ja, dass mein Blut passt)


Ein riesiges Danke auf jeden Fall schon mal für die tolle Hilfe bisher.

Ich bin für die Erfahrung aus meinem Fehler heraus echt froh und gehe als neuer Mensch raus.
Sowas hab ich nicht kommen sehen, find es aber Klasse. biggrin.gif

Meine Frau ist zwar noch nächste Woche dran, wir sind aber zuversichtlich. smile.gif


Herzliche Grüße
Syroxx
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Q-Treiberin
Beitrag 04.08.2023, 16:38
Beitrag #23


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Dann mal einen vorsichtigen Glückwunsch…


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Personalführung ist die Kunst einen Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet...
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MsTaxi
Beitrag 04.08.2023, 17:14
Beitrag #24


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Auch von mir vorsichtige Glückwünsche wavey.gif


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Uwe W
Beitrag 04.08.2023, 20:36
Beitrag #25


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Auch von mir vorsichtige Glückwünsche! wavey.gif

Bei Fahrten mit E-Scootern (fahrerlaubnisfreie Kraftfahrzeuge) gibt es einige rechtliche Besonderheiten.

Deshalb wäre es nett, wenn Du - auch zwecks Erfahrungsaustauschs im Forum - noch einige Fragen zu den Rechtsfolgen beantworten könntest, nachdem die MPU-Anspannung bei Dir jetzt etwas nachlässt (auch wenn Deine Frau noch "dran" ist) :

-wurde im Strafverfahren die Fahrerlaubnis entzogen; wenn ja, bis wann läuft die Sperrfrist?

- wurde noch (ggf. zusätzlich) ein Fahrverbot angeordnet? Wenn ja, wieviele Monate? (Ein Verbot zum E-Scooter-Fahren ist mit einem Entzug der Fahrerlaubnis nämlich nicht verbunden, dazu muss das Strafgericht ein Fahrverbot verhängen)

- welche Fragestellungen sollen mit der MPU geklärt werden in Bezug auf welche Fahrzeuge (Kraftfahrzeuge, fahrerlaubnisfreie KfZ, sonstige Fahrzeuge wie Fahrräder).
Was wurde Euch angedroht, wenn Ihr die MPU nicht besteht? (Verbot des Führens fahrerlaubnisfreier KfZ oder sonstiger Fahrzeuge)?

In Bayern gibt es dazu interessante aktuelle Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs, die sich sehr kritisch mit den Vorgaben der Fahrerlaubnisverordnung auseinandersetzt.


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"Alle Mitgliedstaaten hätten Grund sich zu beklagen. Skouris betont, dass gerade dies beweise, dass der EuGH seine Arbeit gut mache."
(Interview mit Vassilios Skouris am 20.04.06 im ORF)
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Monamon
Beitrag 05.08.2023, 16:35
Beitrag #26


Neuling


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Hi,

wir haben auch schon oft gehört, dass die TF mit dem E-Scooter in Bayern viel strenger bewertet wird, als in anderen Bundesländern.
Aber dazu würde ich einfach mal unseren Ablauf schildern, das ist bestimmt hilfreich smile.gif

Am 09.10.2022 war unsere TF bei der wir angehalten wurden und erstmal einen Atemalkohol Test unterzogen wurden. Bei mir waren es 1,64 Promille und bei meinem Mann 1,46 Promille.
Daraufhin wurden wir zur Polizeistation mitgenommen, um eine Blutprobe abzugeben und für weitere Befragungen.

Außerdem wurde der Führerschein von meinem Mann sichergestellt, da es sich um Gefahr im Verzug gehandelt hat.
Ich hatte meinen zu diesem Zeitpunkt nicht dabei. Theoretisch hätten die Polizeibeamten mit zu uns nach Hause kommen sollen und meinen Führerschein auch sicherstellen müssen, aber wir taten denen anscheinend leid und sie meinten, dass so wenigsten noch einer von uns fahren darf.

1,5 Monate später standen aber zwei andere Polizeibeamte am Samstag Morgen vor unserer Tür und hatten einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung, Person, Arbeitsstätte und das Fahrzeug, um meinen Führerschein sicherzustellen.

Kurz davor hatten wir den Strafbefehl erhalten, mit folgenden Strafen:

- 30 Tagessätze zu je 50€
- Fahrerlaubnis Entzug mit einer Sperrfrist von 9 Monaten (§§ 69, 69a StGB)
- Fahrverbot für 3 Monate, auch für führerscheinfreie Kraftfahrzeuge

Bei meinem Mann war die Sperrfrist jetzt zum 25.07.2023 vorbei und bei mir endet sie am 16.09.2023, da mir der Führerschein erst 1,5 Monate später entzogen wurde und da erst die Sperrfrist angefangen hat zu zählen.
Mein Mann hat seinen Führerschein leider immer noch nicht, da er 5 Monate und 3 Tage auf den Brief von der Führerscheinstelle gewartet hat, der die MPU anordnet. Uns wurde dann vom Sachbearbeiter mitgeteilt, dass gerade sehr viele E-Scooter Fälle im Gange sind und deswegen die Bearbeitungszeit so lange war. Wir hatten den neuen Führerschein schon 6 Monate vor Ablauf der Sperrfrist beantragt, da frühestens 6 Monate im Voraus beantragt werden durfte.
Haben hierfür auch einen neuen Sehtest und einen neuen Erste Hilfe Kurs gebraucht.

Wir bekommen den neuen Führerschein jedoch erst nach einer erfolgreich abgelegten MPU.
Die Frage, die bei der MPU geklärt werden soll, lautet:

"Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von Kraftfahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?"
(doppelte Verneinung, für ein besseres Verständnis kann man die "nicht" einfach weglassen. Weiß vielleicht jemand, ob die doppelte Verneinung einen tieferen Sinn an dieser Stelle hat?)

Ich hoffe ich konnte die Fragen beantworten und vielleicht manch einem weiterhelfen, da wir am Anfang auch überhaupt nicht wussten, was eigentlich auf uns zu kommt.

Welche interessanten Rechtsprechungen gibt es denn dazu?
Wir haben uns in letzter Zeit nicht damit befasst, haben aber Anfang des Jahres auch mitbekommen, dass die schon wieder darüber diskutieren, ob der E-Scooter mit einem PKW gleichsetzbar ist.

Achja und noch eine Frage von mir: Ich würde jetzt auch meinen FB ausfüllen. Kann ich diesen in diesem Thread posten oder dafür lieber einen neuen Thread eröffnen?

Danke euch erneut für eure tolle Hilfe! Das hat uns echt den Rücken gestärkt!

Liebe Grüße
Monamon
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Kai R.
Beitrag 05.08.2023, 17:09
Beitrag #27


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Zitat (Monamon @ 05.08.2023, 17:35) *
"Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von Kraftfahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?"
(doppelte Verneinung, für ein besseres Verständnis kann man die "nicht" einfach weglassen. Weiß vielleicht jemand, ob die doppelte Verneinung einen tieferen Sinn an dieser Stelle hat?)

Die Formulierung ist aber großer Murks. Es hätte auch nach fahrerlaubnisfreien Fahrzeugen gefragt werden müssen.


--------------------
Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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blackdodge
Beitrag 05.08.2023, 17:58
Beitrag #28


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Zitat (Monamon @ 05.08.2023, 17:35) *
Achja und noch eine Frage von mir: Ich würde jetzt auch meinen FB ausfüllen. Kann ich diesen in diesem Thread posten oder dafür lieber einen neuen Thread eröffnen?




Am besten, Du eröffnest einen neuen Thread dazu und kopierst Deinen obigen Text mit in den ersten Beitrag. Eigentlich schon fast (tschuldigung) Blödsinn, dass Du in nen fremden Themenstrang reingeschrieben hast und Eure Sache geschildert hast.


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Philipp68
Beitrag 05.08.2023, 18:09
Beitrag #29


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Zitat (blackdodge @ 05.08.2023, 17:58) *


Monamon ist die Frau von Syroxx und sie sind zusammen erwischt worden whistling.gif

@Monamon: poste bitte alles hier in diesen Thread wavey.gif
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blackdodge
Beitrag 05.08.2023, 21:31
Beitrag #30


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OK; na dann blink.gif blushing.gif


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Herbie56
Beitrag 07.08.2023, 06:15
Beitrag #31


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Dem vorsichtigen Glückwunsch schließe ich mich aus vollem Herzen an biggrin.gif

Monamon, wann ist es bei dir soweit ?

Liebe Grüße euch beiden wavey.gif


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Monamon
Beitrag 09.08.2023, 14:20
Beitrag #32


Neuling


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Hallo zusammen,

ich soll euch allen auch ein vorsichtiges Dankeschön von meinem Mann ausrichten smile.gif .
Und auch von mir nochmal ein Dankeschön für eure Hilfe!

Bei mir ist die MPU am Freitag. Ich poste hier jetzt mal meinen langen FB.

Nur eine kurze Frage vorab:
Bei der Alkoholmenge an dem TF Tag komme ich mit der Formel und auch anderen Berechnung immer auf zu hohe Promille.
Ich würde meine Alkoholmenge jetzt trotzdem nicht runterschrauben, da ich mich damit wohl fühle, weil ich das Gefühl habe, dass diese so der Wahrheit entspricht. Oder muss ich da noch nachjustieren?

Aber dadurch habe ich erkannt, dass auch meine geplanten Getränke während meines kontrollierten Konsums bei mir schnell eine hohe Promilleanzahl verursachen, z.B. 0,2l Hugo = 0,24 Promille. Wenn man mit TEs rechnet wäre ich sogar bei 0,35 Promille (1,5TE = 0,15 Promille + 0,1 (Frau) + 0,1 (70kg) ).
Ich habe jetzt für meinen kontrollierten Konsum beim Hugo geschrieben, maximal 2x 0,2l Hugo. Ist das denn überhaupt okay oder schon zu viel?



Hier mein FB:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am Samstag, den 08.10.2022 sind mein Mann und ich gegen 16:30 Uhr mit dem E-Scooter in die Stadt gefahren. Um 17 Uhr fing ein Konzert von einer Freundin an, welches bis 20 Uhr ging. Nach dem Konzert sind mein Mann und ich Tapas essen gegangen in einem spanischen Restaurant. Um 20:15 Uhr haben wir uns zum Essen eine Karaffe Sangria bestellt. Diese beinhaltet 1l Fassungsvermögen, war aber bis zum Rand mit Eiswürfeln und Obst gefüllt, deswegen gehe ich davon aus, dass ich 400ml Sangria im Zeitraum von 20:30 bis 21:30 Uhr getrunken habe.

Anschließend haben wir uns auf dem Weg zu einer Bar gemacht, in der wir uns mit drei Freunden getroffen habe, wobei einer zu Besuch aus Hamburg da war. In den fünf Minuten Laufweg bis zur Bar (21:45 bis 21:50 Uhr) haben wir uns ein „0,5l Wegbier“ geteilt. Also habe ich 0,25l Bier getrunken. Diese Bar heißt Weinbar und ist ein Kunstverein, bei dem man nur Wein trinken kann und das auf Spendenbasis bezahlt. Ich habe in der Zeit von 21:50 Uhr bis 01:15 Uhr 5 Gläser Weißwein zu je 0,1l getrunken.

Als sich die zwei Freunde verabschiedeten, sind wir noch mit unserem Kumpel aus Hamburg in einen Irish Pub weitergezogen. Vor Ort habe ich im Zeitraum von 01:20 bis 02:45 Uhr zwei Guinness Bier zu je 0,4l getrunken und zwischenzeitlich noch drei Carbombs (0,15l Guinness Bier + 2cl Baileys auf Ex).

Als wir alle schon recht betrunken waren hat sich unser Freund aus Hamburg verabschiedet. Mein Mann und ich hatten bis dahin einen sehr schönen und spaßigen Abend und haben beschlossen noch gemeinsam tanzen zu gehen, da wir vorher schon lange nicht mehr zu zweit unterwegs waren. Wir sind dann noch von 03:00 bis 04:00 Uhr in eine Diskothek in Nürnberg gegangen und haben vor Ort 3x 0,33l Bier bestellt, da man erst ab 10€ mit Karte bezahlen konnte und wir kein Bargeld mehr einstecken hatten. Wir haben uns die drei Biere geteilt und somit habe ich noch 0,5l Bier getrunken.

Um 04:00 Uhr haben wir uns auf den Weg nach Hause gemacht. Da es eine sehr angenehme Nacht und das Wetter super war, haben wir beschlossen zu Fuß zu gehen. Das hatten wir früher schon oft so gemacht und dabei hatten wir immer tolle Gespräche geführt und konnten wieder ein wenig klarer im Kopf werden. Außerdem hatten wir knapp den 4 Uhr Nightliner Bus verpasst und hätten sonst wieder eine Stunde warten müssen.

Nach 35 Minuten Fußweg, es war jetzt 04:35 Uhr, wurden wir langsam erschöpft und müde und haben an einer Kreuzung bei einer Schule zwei E-Scooter der Marke Tier stehen sehen. Das hatte mich auf die Idee gebracht, dass wir die restlichen 2,1km bis nach Hause noch schnell mit dem E-Scooter fahren könnten. Dann wären wir schneller zu Hause und das wäre ein toller Abschluss für den Abend, da es schon bei der Hinfahrt so viel Spaß gemacht hat.

Nach 400m sind wir bei grün über die Kreuzung gefahren und da stand an der roten Ampel ein Polizeiauto. Dieses hat uns um 04:40 Uhr, direkt nach der Kreuzung, wegen einer Routinekontrolle, angehalten. Ich musste einen Atemalkoholtest machen, welcher 0,82 mg/l (=1,64 Promille) ergab.
Daraufhin wurden wir zur Polizeistation mitgenommen. Die Fahrt dauerte ca. 15 Minuten. In der Polizeistation wurde mir um 05:28 Uhr Blut abgenommen. Anschließend wurden wir von der Polizei wieder nach Hause gebracht und waren um 06:10 Uhr im Bett.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Insgesamt habe ich 21,5 TE getrunken. (TE = 200ml Bier, 100ml Bier, 2cl Schnaps)

Trinkzeit Menge TE Sorte
20:30 – 21:30 Uhr - 0,4l - 4 - Sangria
21:45 – 21:50 Uhr - 0,25l - 2,25 - Bier (Bayreuther Hell)
22:00 – 01:10 Uhr - 0,5l - 5 - Weißwein
01:20 – 01:22 Uhr - 0,15l - 0,75 - Carbomb (Guinness Bier)
01:20 – 01:22 Uhr - 2cl - 0,5 - Carbomb (+ Baileys)
01:30 – 02:00 Uhr - 0,4l - 2 - Bier (Guinness)
01:50 – 01:52 Uhr - 0,15l - 0,75 - Carbomb (Guinness Bier)
01:50 – 01:52 Uhr - 2cl - 0,5 - Carbomb (+ Baileys)
02:15 – 02:17 Uhr - 0,15l - 0,75 - Carbomb (Guinness Bier)
02:15 – 02:17 Uhr - 2cl - 0,5 - Carbomb (+ Baileys)
02:20 – 03:00 Uhr - 0,4l - 2 - Bier (Guinness)
03:10 – 04:00 Uhr - 0,5l - 2,5 - Bier (Bayreuther Hell)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin 400m gefahren, bis ich angehalten wurde und hatte noch vor weitere 1,7km zu fahren bis nach Hause.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ja und Nein. Zum einen hatte ich das Gefahrenpotential vom E-Scooter nicht erkannt und gedacht, dass doch jedes Kind mit einem E-Scooter fahren kann.
Und zum anderen habe ich mich nicht sicher gefühlt, weil ich beim Losfahren ein wenig wackelig auf den Beinen war und mein Mann mich noch ermahnt hat, mich jetzt zu fokussieren.
Ich dachte aber in dem Moment, dass ich die Strecke kenne, weil meine Eltern dort wohnen und es ja nicht mehr weit bis nach Hause ist und ich die Fahrt deswegen problemlos schaffe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Wir wollten um 4 Uhr den Nightliner Bus nach Hause nehmen, statt zu Laufen und anschließend mit dem E-Scooter zu fahren, haben diesen aber leider knapp verpasst.
Die E-Scooter Fahrt an sich wollte ich dann gar nicht vermeiden, da ich den E-Scooter, wie schon oben erwähnt, gar nicht als Gefahrenpotential für den Verkehr wahrgenommen habe. Ich dachte es sei eine spaßige Angelegenheit.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Wenn ich mit dem Auto zu einer Feier bei Freunden gefahren bin, dann habe ich vor Ort entweder ein Bier oder zwei Radler getrunken. Das kam nicht so oft vor, da wir meistens die Gastgeber für Feierlichkeiten sind und waren und deswegen kein Grund hatten, um alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen.
Ich habe mir hierzu auch viele Gedanken gemacht, wieso ich denn nicht die 0,5 Promille Grenze mit den zwei Bieren ausgereizt habe (so hatte ich das damals im Kopf, jetzt weiß ich, dass ich auch mit einem 0,5l Bier die Grenze schon ausgereizt habe).
Ich denke, dass ich schon lange das Gefahrenpotential bei einem PKW in Verbindung mit Alkohol erkannt habe. Meine Familie kommt aus der Ukraine und es gab leider schon einige Fälle in denen Familienangehörige oder Bekannte an einem Autounfall aufgrund von Alkohol im Verkehr verstorben sind. Ich denke, das hat sich in mein Unterbewusstsein gebrannt und war als Schutzmechanismus vorhanden. Dieses Gefühl war anscheinend auch stärker vertreten, als die Motive der Zugehörigkeit und des Selbstwertgefühls und deswegen habe ich zwar trotzdem dieses eine Bier oder diese zwei Radler getrunken, um die Zugehörigkeit noch aufrecht zu erhalten, aber dennoch darauf geachtet noch fahrtüchtig zu sein.

Ich habe auch bei Müdigkeit oder Krankheit immer abgewogen, ob ich fahrtüchtig genug bin, um niemanden in Gefahr zu bringen.
Mit dem Fahrrad sah das aber anders aus. Das habe ich auch nicht als Gefahrpotential im Verkehr betrachtet und deswegen gab es hier ab und zu Situationen, an denen ich etwas getrunken habe und noch Fahrrad gefahren bin. Dabei war ich sicher über den 0,5 Promille aber nicht so betrunken, dass es nicht mehr erlaubt gewesen ist. Ich hatte auch immer das Gefühl noch die Kontrolle über das Fahrrad zu haben, ob das wirklich so war, kann ich jetzt mir mehr sagen.

Ich bin mittlerweile der Meinung, dass auch dieses eine Bier oder die zwei Radler nicht hätten sein müssen. Das war ein unnötiges Risiko, welches ich in Zukunft komplett vermeiden werde.

Exploration


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Den ersten Kontakt zu Alkohol hatte ich schon sehr früh in meiner Kindheit. Meine Eltern hatten schon seit ich denken kann einen ungesunden Umgang mit Alkohol, den sie auch vor mir ausgelebt haben. Meine Mutter ist dann auch in meiner Kindheit zur Alkoholikerin geworden und somit hatte ich, seit ich denken kann immer Kontakt zu Alkohol und dieses Thema war sehr stark präsent in meiner Familie.
Mein erster Alkoholkonsum war mit 15 Jahren. An einem Abend war meine Mutter betrunken und ging mit unserem Hund spazieren. Als sie zurück kam hat sie 3 Jugendliche mitgebracht, die sich gerade draußen betrunken haben. Sie hat anscheinend mitgetrunken und diese Jugendlichen dann zu uns nach Hause eingeladen.
Die Jugendlichen waren 2-3 Jahre älter als ich und ich fand sie damals sehr cool. Sie haben mich direkt aufgenommen und ich habe mich integriert gefühlt. Das Wochenende darauf haben sie sich fertig gemacht, um in einen Jugendclub zu gehen, bei dem sich ganz viele Jugendliche getroffen haben und zusammen abgehangen sind und Alkohol getrunken haben.
Damals haben sie mir geholfen mich zu stylen, so ein wenig Punkt/Metall mäßig, und haben mich zu diesem Club mitgenommen. Dort hatte ich meinen ersten Alkoholkonsum.
An dem Abend habe ich viele neue Leute kennengelernt und habe mich durch den Alkohol zugehörig gefühlt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Seit meinem ersten Alkoholkonsum habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. Die Menge und Häufigkeit hat sich jedoch immer an meinen Lebensphasen orientiert und wie viele Feierlichkeiten es, zu diesen, gab. Man kann somit erkennen, dass die Entwicklung meines Alkoholkonsums immer abhängig von meinen Lebensumständen gewesen ist.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Es gab verschiedene Phasen in meinem Leben an denen ich unterschiedlich viel und häufig getrunken habe:
• In dem Alter von 15 - 17,5 Jahren (2009 - 2011) habe ich 1–2-mal die Woche am Wochenende, sowie in den Ferien auch ab und zu mal unter der Woche getrunken.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 2-3x 0,3l Alcopop oder 2-3x 0,2l Hugo. Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 4 x 0,3l Alcopop oder 0,7l Hugo. Die Höchstmenge habe ich im Durchschnitt 1 x im Monat getrunken.
Damals hatte ich das erste Mal einen großen Freundeskreis gefunden und habe mich durch den Alkoholkonsum integriert gefühlt

• In dem Alter von 17,5 - 23 Jahren (2011 - 2017) habe ich alle 2 Monate am Wochenende getrunken.
Die übliche Menge Alkohol befand sich zu dieser Zeit bei 2-3 x 0,2l Hugo.
Die Höchstmenge, die ich getrunken habe, lag bei 0,7l Hugo sowie 2-3 Shots zu je 2cl Pfeffi. Die Höchstmenge habe ich alle 4 Monate getrunken.
Zu dieser Zeit war ich mit meinem damaligen Ex-Freund für 6 Jahre zusammen. Zu dieser Zeit hatte ich kaum Kontakt zu Freunden, da wir oft nur zuhause waren und gezockt haben und wir ansonsten nichts gemacht haben. Ansonsten habe ich in der Zeit mein Studium der Informatik absolviert und nebenbei gearbeitet. Die Events, bei denen ich getrunken habe, waren dann Familienevents oder seltene Events mit Freunden.

• Im Jahr 2017 von Juni bis Oktober (da war ich noch 23 Jahre alt) war meine zweit schlimmste Alkoholtrinkepisode.
Die übliche Menge lag bei 3-4x 0,2l Hugo. Die Höchstmenge lag bei 5-7x 0,2l Hugo und 2-3x 2cl Pfeffi, die von mir 2-mal im Monat erreicht wurde.
Ich habe mich im Juni endlich von meinem toxischen Exfreund getrennt. Nach dieser Beziehung war mein Selbstwertgefühl tief im Keller und ich habe mich nirgendwo zugehörig gefühlt. Ich wollte meine verlorenen Jahre mit meinen Freunden wieder aufholen und habe auch einen ganz neuen Freundeskreis kennengelernt, in dem ich auch meinen jetzigen Ehemann kennengelernt habe. Durch das Trinken habe ich mir die Aufmerksamkeit von den Männern erhofft und die Zugehörigkeit zu meinen alten Freunden, sowie dem neuen Freundeskreis.

• Ab November 2017 bis Juli 2019 (23-25 Jahre alt) hat das alles abgeklungen.
Zu dieser Zeit habe ich noch alle 1-2 Wochen einmal getrunken am Wochenende. Wir haben im Winter fast jedes Wochenende einen Brettspieleabend veranstaltet bei dem ich üblicherweise 1-3 x 0,5l Bier getrunken habe. Zu etwas größeren Events wie Semesterpartys oder Geburtstagen habe ich auch mal die Höchstmenge von 4-6 x 0,5l Bier getrunken, was alle 2 Monate vorkam.
In dieser Phase haben mein jetziger Ehemann und ich unsere Beziehung gestartet und haben uns aus dem Trubel zurückgezogen. Ich habe mich wieder mehr auf mein Studium fokussiert und mein Mann hat im Oktober mit seinem Studium begonnen.

• Im Alter von 25 - 28 Jahren (August 2019 - Juli 2022) habe ich mit meinem Mann in Hamburg gelebt. Wir wollten aus beruflichen Gründen dorthin ziehen und um zusätzlich die Erfahrung vom Leben in einer Großstadt zu machen. Wie man am Datum erkennen kann, sind wir ein halbes Jahr vor Corona Beginn umgezogen, was dazu geführt hat, dass wir noch keinen Anschluss gefunden haben und fast niemanden kannten in Hamburg.
In diesen Jahren habe ich alle 2 Monate an einem Wochenendtag 2-3 x 0,33l Bier getrunken. Die Höchstmenge betrug 2-3 x 0,5l Bier und 1-2 x Gin Tonic (6cl Gin) und diese wurde alle 4 Monate erreicht. Im Norden sind 0,33l Biere viel gewöhnlicher und überall gängig. Die 0,5l Biere hatte ich getrunken, wenn ich in einem Getränkemarkt einen Kasten bayrisches Bier gekauft habe, welcher dann auch über mehrere Monate hinweg getrunken wurde oder ich zu Besuch in Nürnberg war.

• Im Alter von 28 Jahren (August 2022 - Oktober 2022) war meine schlimmste Alkoholtrinkepisode, die zu der TF geführt hat. Wir sind im August wieder zurück nach Nürnberg gezogen. Ich habe mir innerhalb von knapp über zwei Monaten eine hohe Alkoholtoleranz angetrunken.
Insgesamt gab es 24 Events innerhalb von 2 Monaten und einer Woche. Bei all diesen Events habe ich Alkohol getrunken.
Zu dieser Phase habe ich 2–3-mal pro Woche (Freitag, Samstag, Sonntag oder ein anderer Tag unter der Woche) getrunken. Die übliche Menge war 1-3 x 0,5l Bier. Die Höchstmenge war 4-6 x 0,5l Bier und 2-3 x Gin Tonic (6cl Gin) und 2 x 2cl Pfeffi. Diese Höchstmenge habe ich 5-mal innerhalb von den 24 Events erreicht.
Während meines Lebens in Hamburg, das während Corona stattfand, habe ich mich wieder ausgegrenzt aus dem Leben meiner Freunde und meiner Familie gefühlt. Ich habe gehofft, dass wenn ich wieder zurückziehe und die Alkohol trinkende Spaßkanone bin, wie früher, dass ich dann wieder genauso akzeptiert und integriert werde wie vor Hamburg.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe in Gesellschaft getrunken. Mit Freunden und/oder Familie.
Getrunken habe ich zu Familienfesten, Feiern/Partys, Events in der Stadt, Disko, Grillpartys. Außerdem auch im Restaurant beim Abendessen oder um auf einen Erfolg anzustoßen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Meine äußere Motivation ist die Zugehörigkeit, einhergehend mit der Aufmerksamkeit von Menschen. Die äußere Motivation ist stark verknüpft mit meiner inneren Motivation, die Suche nach Zuneigung und Geborgenheit.
Meine Eltern waren meine ganze Kindheit und Jugend über viel arbeiten. Mein Vater ist LKW Fahrer und von Montag bis Freitag nicht zu Hause. Meine Mutter ist in der Gastronomie tätig und war deswegen immer abends und an den Wochenenden oder Feiertagen arbeiten, also immer dann, wenn ich keine Schule hatte. Ich habe noch einen 11 Jahre älteren Bruder, der aber schon mit 17 Jahren 45km weit weggezogen ist und seine eigene kleine Familie hatte.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich seit der Grundschule immer Geld für den Kiosk mitbekommen habe, weil meine Eltern keine Zeit hatten mir Schulbrote zu schmieren. Ich bin auch immer allein am Morgen aufgestanden und habe mich für die Schule fertig gemacht.
Ich denke das hat dazu geführt, dass ich mich einsam gefühlt habe und keine Zugehörigkeit in der Familie erlebt habe.
Immer wenn ich eine neue Gruppe an Personen kennengelernt habe, habe ich versucht akzeptiert und gemocht zu werden. Ich wollte dazugehören. Und als ich gemerkt habe, dass die Leute mich lustig finden, wenn ich mit denen Alkohol trinke, hat sich das wahrscheinlich so in meinem Kopf verankert. Ich bin gut angekommen und war eine coole Frau, die mit den Jungs mitgetrunken hat und wurde deswegen auch gerne zu den Partys eingeladen. Ich weiß noch, dass ich mich immer schlecht gefühlt habe, wenn mich jemand nicht zu einer Feier oder einem Event eingeladen hat. Das rührt wahrscheinlich daher, dass ich mich bei meiner Familie auch ausgegrenzt gefühlt habe und deswegen immer Angst hatte, dass mich meine Freunde auch ausgrenzen werden.

Ein weiteres Motiv ist mein geschwächtes Selbstwertgefühlt. Meine Familie kommt aus dem Osten und hatte damals noch das typische Frauenbild, groß, schlank, geschminkt, schöne lange Haare usw., gelebt. Ich bin dagegen klein, bisschen moppelig und hatte irgendwie nie wirklich was mit den Schmink- und Klamottenthemen von Frauen am Hut. Ich habe dadurch öfter sowas gehört wie „du solltest etwas abnehmen“ oder „geh doch zum Volleyball, dann wirst du vielleicht etwas größer“ oder habe Schminke und andere Hygieneartikel geschenkt bekommen.
Ich denke das hat mein Selbstwertgefühl stark geschwächt und deswegen habe ich mir die Bestätigung bei den Jungs/Männern um mich herum gesucht. Ich habe mich akzeptiert und begehrt gefühlt, wenn ich mit ihnen etwas getrunken habe und in deren Augen die coole, lustige und irgendwie ganz süße Frau war.

Ein weiterer Punkt ist, dass ich von klein auf ein ganz falsches Bild von Alkohol gezeigt bekommen habe. Wie oben schon erwähnt kommt meine Familie aus dem Osten. Es war schon immer selbstverständlich, dass in der Familie viel Alkohol getrunken wird. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kann ich nur ein paar Familienangehörige zählen, die kein Alkoholproblem hatten oder haben, der Rest hat ein Alkoholproblem. So haben es mir auch meine Eltern und im weiteren Verlauf auch mein Bruder vorgelebt. Alkohol wird also immer dann getrunken, wenn man nicht arbeitet oder noch zur Arbeit muss. Und wenn der Alkohol eine gesunde Menge überschreitet, ist das auch nicht so schlimm, sondern eher lustig und normal, weil das ja jeder so macht. Und man soll doch nicht alles so ernst nehmen. Der Lieblingsspruch meiner Familie ist „wer nicht raucht und nicht trinkt, stirbt gesund“.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Wenig: Wärmegefühl, locker, gesprächig

Viel: Stimme wurde immer lauter, Quatsch geredet, kein Gefühl mehr für die Umgebungstemperatur, schwammige Aussprache, aufgedreht, reizbar

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, eher im Gegenteil. Die Leute wollten, dass ich mittrinke und haben mich noch eher dazu ermutigt mehr zu trinken.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Bis zu der TF hatte mein Alkoholkonsum keine negativen Folgen oder Auswirkungen auf mein Leben oder mein Umfeld gehabt. Auch hier hatte ich eher im Gegenteil nur positive Auswirkungen, indem ich durch meinen Alkoholkonsum mehr Aufmerksamkeit erhalten habe und mehr in die Gruppe integriert wurde. Jedenfalls war bis zur TF in meinem Unterbewusstsein verankert, dass die Zugehörigkeit und die Aufmerksamkeit aufgrund vom Alkohol stattgefunden haben.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Es gab eine Phase in meinem Leben in der ich fast genauso viel getrunken habe, wie in der Phase vor der TF. Diese habe ich oben bei den Phasen beschrieben. Doch die Phase vor der TF war die mit dem höchsten Konsum, die ich in meinem Leben bisher hatte.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein. Ich denke ich hatte immer unterbewusst die Sorge, dass wenn ich zu betrunken bin, ich komisch rüberkommen könnte oder mich peinlich verhalte. Deswegen wusste ich, wann es zu viel wurde und habe dann angefangen Wasser zu trinken.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, ich habe noch nie bewusst auf den Genuss von Alkohol verzichtet. Ich habe mir vor der TF noch nie so richtig Gedanken über die Menge und Häufigkeit meines Konsums gemacht und wie schädlich dieser für mich und meinen Körper ist.
Das einzige Mal, bei dem ich mich ein wenig über Alkohol schlau gemacht habe, war als ich eine Low Carb Diät gemacht habe. Damals hatte ich herausgefunden wie viele Kalorien Alkohol hat und mir dann Getränke gesucht, welche weniger Kalorien haben, wie z.B. Gin Tonic. Aber ich habe nicht vorgehabt während meiner Diät komplett auf Alkohol zu verzichten.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich bin und war schon immer eine Gesellschaftstrinkerin. Ich hatte noch nie das Verlangen danach allein zu Hause oder allein unterwegs Alkohol zu trinken. Alkohol war für mich immer eine direkte Verknüpfung mit Freunden und Familie und einem lustigen Abend.
Zusätzlich habe ich Alkohol als Genuss zum Abendessen in einem Restaurant getrunken. Das war aber sehr selten der Fall.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ja ich konsumiere heutzutage immer noch Alkohol. Jedoch trinke ich jetzt nur noch alkoholische Getränke, die mir auch wirklich schmecken. Vorher hatte ich Bier getrunken, weil ich damit der männlichen Gesellschaft gefallen konnte. Da kamen so Sprüche wie „Cool, endlich mal eine Frau, die Bier trinkt“. Davon habe ich abgelassen und jetzt trinke ich nur noch Getränke, die mir schmecken, wie Lillet Wild Berry, Hugo oder Radler.
Außerdem befolge ich jetzt einen kontrollierten Konsum. Dabei habe ich mir festgelegt, nur noch maximal alle zwei Wochen zu trinken. Das hat sich mittlerweile so stark etabliert, dass ich die letzten Monate nur ein Mal im Monat getrunken habe.
Wenn ich mir dann einen Abend vornehme, an dem ich Alkohol konsumieren werde, setzte ich mir eine Grenze von maximal 3 TE. Ich trinke dann nur maximal drei Lillet Wild Berry (0,15l = 1TE) oder zwei Hugo (0,2l = 1,5TE) oder zwei Radler (0,5l = 1,5TE). Außerdem mische ich diese Getränke nicht. Wenn ich an einem Tag Radler trinke, dann bleibe ich auch bei Radler, weil ich dadurch meinen Konsum und meine Promilleanzahl besser im Blick habe.
Zusätzlich habe ich die Regel, dass ich immer mit einem alkoholfreien Getränk starte, um den ersten Durst zu löschen. Und nach jedem alkoholreichen Getränk trinke ich erneut ein alkoholfreies Getränk.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 21.07.2023

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja ich habe beim Start von meinem kontrollierten Konsum ab und an alkoholfreies Bier getrunken, bis ich die Erkenntnis mit dem Geschmack hatte. Ich habe festgestellt, dass ich Alkohol nur noch als Genussmittel konsumieren möchte und deswegen nur noch die alkoholischen Getränke trinke, welche mir auch wirklich schmecken. Und dazu gehört Bier nicht, deswegen trinke ich auch kein alkoholfreies Bier mehr.
Jedoch habe ich festgestellt, dass es in vielen Bars oder Restaurant oft auch alkoholfreien Hugo oder andere alkoholfreie Aperitifs gibt, die genauso schmecken wie die mit Alkohol und auf diese Alternative greife ich gerne zu und verzichte hierbei auf den Alkohol im Getränk.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke weiterhin Alkohol aus Genuss, benötige diesen aber nicht mehr für mein Selbstwertgefühlt oder meinem Zugehörigkeitsgefühlt. Ich konnte den Alkohol erfolgreich von meinen Motiven abgrenzen und betrachte den Konsum jetzt mit anderen Augen und kontrolliert.
Ich habe für mich selbst entschieden, dass mir ein kontrollierter Konsum mehr hilft als der komplette Verzicht. Dadurch konnte ich ergründen, wie es zu der TF kam und mir vorstellen, wie mein Leben weitergegangen wäre, wenn ich mir nie Gedanken über den Konsum gemacht hätte. Dafür hatte ich auch genug negative Beispiele in der Familie, die ich dann endlich mit anderen Augen betrachten konnte.
Bei einem Verzicht hätte ich vielleicht nur ausgeharrt, bis es wieder erlaubt gewesen wäre. Z.B. habe ich eine Freundin die Schwanger war und gestillt hat und somit knapp 2 Jahre keinen Alkohol getrunken hat. Sobald sie wieder trinken durfte, hat sie wieder in großen Mengen und häufig getrunken und sich bald wieder ihre Alkoholtoleranz aufgebaut. Sie war ganz froh über ihre „unfreiwillige“ Abstinenzphase, aber hatte daraus nichts über ihren Alkoholkonsum gelernt.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die TF war meine erste negative Auswirkung im Bezug auf Alkohol. Ich bin sehr froh, dass mir so etwas harmloses passiert ist, damit mir endlich die Augen geöffnet wurden. Dieses Ereignis hat dazu geführt, dass ich mich sehr intensiv mit meinem Alkoholkonsum beschäftigt habe und dessen Auswirkung auf meine Zukunft.
Dabei habe ich erkannt, dass die Menge und Häufigkeit meines vorherigen Konsums, nicht nur gesundheitsschädigend ist, sondern vielleicht auch meinen Zielen und Wünschen im Weg stehen würde. Ich möchte eine starke, selbstbewusste und selbstbestimmte Frau sein, die sich nicht von Alkohol bestimmen lässt. Ich möchte selbst entscheiden, ob und wann, wie oft und wie viel ich konsumieren möchte ohne, dass ich von meinen inneren Motiven geleitet werde.
Im Leben entstehen immer irgendwelche Komplikationen, diese werde ich aber in Zukunft nicht mehr in Verbindung mit Alkohol bringen. Deswegen habe ich das Trinken reduziert.
Leider hatte ich diese Erkenntnis erst nach der TF. Wie oben schon erwähnt, hatte ich ein ungesundes Bild von Alkohol im Kopf und durch den Konsum hatte ich eher positive Auswirkungen als negative.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der TF war ich erstmal noch skeptisch gegenüber dem ganzen Vorfall und habe mir selbst eingeredet, dass das alles doch gar nicht so schlimm ist, wie die Justiz das darstellt. Ich habe mich auch eher ungerecht behandelt gefühlt, weil ich doch einfach nur einen schönen und spaßigen Abend mit Freunden und meinem Mann hatte und ja auch „nur“ mit dem E-Scooter unterwegs war.
Als mir aber 1,5 Monate nach der TF der Führerschein entnommen wurde, mithilfe von einem Durchsuchungsbeschluss, war ist sehr geschockt. Ich habe mich wie ein Schwerverbrecher gefühlt, der bald aus dem Land verschwinden muss.
Mein Mann und ich haben uns schon vorher viele Informationen zusammengesucht, wussten aber noch nicht so richtig was eigentlich auf uns zu kommt.
Nach diesem Vorfall und nachdem wir den ersten Strafbefehl erhalten haben, haben wir uns intensiv mit dem ganzen Thema beschäftigt. Dabei haben wir immer mehr festgestellt, dass wir wirklich ein Problem mit Alkohol haben, wenn wir mit so einer hohen Promilleanzahl noch auf dem E-Scooter unterwegs sein konnten.
Durch den Schock und durch die Ungewissheit haben wir die Monate nach der TF schon weniger Alkohol getrunken als vorher. Im Dezember 2022 haben wir uns dann einen Plan erstellt, wie wir lernen einen kontrollierten Umgang mit dem Alkohol zu entwickeln.
Dieser Plan hat im neuen Jahr 2023 gestartet. Zur Entwöhnung haben wir den „Dry January“ genutzt, um einmal komplett abstinent zu sein. Dadurch, dass es im Januar keine größeren Events gab und wir so gut mit der Abstinenz klargekommen sind, haben wir diese bis Ende März verlängert.

In dieser Zeit gab es einige Events oder Vorfälle, bei denen ich etwas daraus gelernt habe:
- Auf dem Geburtstag von einem Freund, hat sich dieser schon vor 24 Uhr, so stark betrunken und das auch noch allein, sodass er die Geburtstagsglückwünsche um Mitternacht gar nicht mehr mitbekommen hat. Diese Situation war für mich ein sehr abschreckendes Beispiel dafür, was passiert, wenn man zu viel trinkt.
- Eine Woche später hat dieser Freund mit seiner Frau eine größere Geburtstagsfeier veranstaltet. Dabei habe ich festgestellt, dass es viele Leute gibt, die einen gesunden Umgang mit Alkohol pflegen. Dadurch, dass ich immer zu den „Vieltrinkern“ gehört habe, hatte ich mit diesen Personen auch wenig Kontakt, was sich aber an diesem Abend geändert hat. Es war schön zu bemerken, dass man mit einem kontrollierten Konsum nicht allein ist.
- Bei einem Firmenevent habe ich normalerweise getrunken und bin dann mit einer Gruppe an Leuten weiter zum Feiern in eine Bar oder Diskothek gegangen. Das ging dann immer bis mitten in die Nacht so weiter. Diesmal habe ich nichts getrunken und habe neue Freunde kennengelernt. Mein Mann war an diesem Abend mit dabei und das Paar, mit denen wir am Tisch saßen, hat auch nichts getrunken. Wir haben so viel gelacht wie schon lange nicht mehr und verstehen uns seitdem sehr gut mit dem Paar. Ich habe an diesem Abend gemerkt, wie viel Spaß man ohne Alkohol haben kann.
- Im März 2023 sind wir mit einigen Arbeitskollegen von mir in den Skiurlaub gefahren. Im Skiurlaub wurde normalerweise immer getrunken. Vor allem waren es Kollegen, mit denen ich mich anfreunden wollte und gut ankommen wollte. Mein Mann und ich haben uns vorgenommen an einem Abend im Skiurlaub zu trinken. Als wir aber nach zwei Abenden ohne Alkohol festgestellt hatten wie viel Spaß wir hatten und wie sehr wir von allen akzeptiert wurden, haben wir uns entschieden, komplett auf den Alkohol zu verzichten. Dadurch waren wir auch jeden Morgen früh wach und fit für die Skipiste.

Der erste kontrollierte Alkoholkonsum fand während unseres Urlaubs in Kanada statt. Wir haben uns Regeln für den kontrollierten Konsum von Alkohol gesetzt, welche wir in den nachfolgenden Monaten immer so befolgt haben.
Ich will gar nicht bestreiten, dass die Umstellung trotzdem schwergefallen ist. Vor allem am Anfang des kontrollierten Trinkens und bei den Events, die meine inneren Motive wieder getriggert haben. Zum Beispiel bei der Geburtstagsfeier von dem Freund mit seiner Frau. Dieser Freund hat mir aufgrund von meinem Alkoholkonsum die letzten Jahre immer viel Beachtung geschenkt. Es war schön von einem Mann als Freundin akzeptiert zu werden. Ich habe mich auch neben den anderen Frauen, die anwesend waren als jemand Besonderes gefühlt, weil er mit mir trinken wollte. Er hat mich an diesem Tag auch versucht zu überreden mit ihm mitzutrinken und es war wirklich schwer, nicht einfach das Bier in die Hand zu nehmen und zu sagen „Ach scheiß drauf, gehen wir trinken“. Aber nachdem ich das abgelehnt habe und diesen Abend ohne Alkohol gemeistert habe, war ich sehr stolz auf mich und das hat mir Kraft für die nächsten Events gegeben.
Genauso bei dem Firmenevent. Die Kollegen mit denen ich vorher immer getrunken und gefeiert habe, waren enttäuscht, dass ich nicht mitmachen wollte. In diesem Moment habe ich mich selbst bewusst ausgegrenzt und davor hatte ich doch eigentlich immer Angst. Aber ich habe mich im Nachgang sehr wohl gefühlt und war sehr glücklich darüber, neue gute Freunde gefunden zu haben, dadurch, dass ich keinen Alkohol getrunken habe und nicht mit feiern gegangen bin. Im Nachgang denke ich sogar, dass ich den falschen Kollegen in der Firma gefallen wollte und ich mich wahrscheinlich nie wirklich zugehörig gefühlt hätte, weil ich da charakterlich nicht reingepasst habe. Aber bis dahin war es meine Stärke, Zugehörigkeit durch Alkohol zu finden. Aber genau an diesem Abend habe ich erkannt, dass das auch super ohne Alkohol geht.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich jetzt befreit. Ich freue mich, dass ich jetzt ein gesünderes Leben führe und Alkohol nur noch als Genussmittel konsumiere.
Ich freue mich außerdem jetzt mehr Energie und Zeit für andere Dinge zu haben. Mein Mann und ich gehen eigene Projekte in der Selbstständigkeit an und auf diese kann ich mich jetzt fokussieren. Außerdem mache ich wieder mehr Sport, auch am Sonntag. Sonntag war vorher eher der Katertag, an dem man lieber auf dem Sofa gechillt hat.
Ich merke in meinem Umfeld, dass dieser Vorfall einige Personen dazu anregt über ihren eigenen Alkoholkonsum nachzudenken. Ich habe diese Rückmeldung auch schon von ein paar Leuten erhalten. Die Leute nehmen sich meine Veränderung als Vorbild und man merkt, dass der Konsum in meinem Freundeskreis sinkt. Auf einer Feier, die letztes Jahr genauso stattfand, haben dieses Jahr viele Freunde sehr viel weniger Alkohol getrunken als letztes Jahr.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich alle meine psychischen Probleme, die zu meinem Alkoholkonsum geführt haben, überwunden habe. Leider bekämpft man diese nicht so schnell und einfach.
Aber dadurch, dass ich weiß, dass diese Probleme noch existieren und ich es trotzdem geschafft habe, kontrolliert zu trinken und den Alkohol unabhängig von meinen inneren Motiven zu konsumieren, weiß ich, dass ich diese zwei Themen erfolgreich voneinander trennen konnte.

Trotzdem habe ich mir Gedanken gemacht, welche Rückfallgefahren bei mir bestehen können.
- Zum einen wäre es ein geschwächtes Selbstwertgefühl, dass mich wieder dazu bringt, die Aufmerksamkeit von Männern zu bekommen, indem ich häufig und/oder in großer Menge Alkohol konsumiere. Das könnte passieren, falls mich mein Mann verlassen würde, Eheprobleme oder ich Probleme in meinem Job habe. Im Allgemeinen, wenn ich mich unwohl in meiner Haut fühle.
- Zum anderen gäbe es eine Rückfallgefahr, wenn ich mich ausgeschlossen fühle in der Gruppe oder meine Art nicht gut ankommt und ich mich deswegen in den Alkohol flüchte, um lustig und entspannt rüberzukommen.

Um diese Rückfallgefahren in Zukunft zu vermeiden, habe ich mir Vermeidungsstrategien überlegt und einige davon schon erprobt:
Ich mache mein Selbstwertgefühl nicht mehr von der Meinung anderer abhängig. Ich habe gelernt, mich selbst mehr wertzuschätzen für die Dinge, die ich in meinem Leben geschafft habe.
Ich bin in meiner Familie die erste Person, die ihr Abitur gemacht hat und erfolgreich studiert, hat. Ich hatte niemanden der mir bei meinen Hausaufgaben helfen konnte oder der mich finanziell unterstützen konnte. Ich habe, seit ich arbeiten durfte nebenbei gearbeitet, um mir eine eigene Wohnung leisten zu können. Ich habe es geschafft einen super Job zu bekommen und erhalte darin tolle Wertschätzung von meinen Kollegen.
Wenn mich mein Selbstwertgefühl einmal runterzieht, denke ich an meine Erfolge und baue mich wieder auf. Natürlich hilft mir hierbei auch mein liebender Ehemann, der mich so toll findet, wie ich bin (klein, moppelig und süß). Auch meine Familie hat schon lange erkannt, dass innere Schönheit viel besser ist, als äußere und zeigt mir das seit Jahren.

Falls all das nicht mehr hilft, kann ich durch meine Firma auf eine Plattform zugreifen, bei der ich mit professionellen Personen über meine Probleme reden kann und die mir helfen damit klarzukommen.
Außerdem mache ich wieder regelmäßig Sport, um mich fit und wohlzufühlen in meinem Körper. Zusätzlich beschäftige ich mich viel mit gesunder und ausgewogener Ernährung, wozu der Alkohol überhaupt nicht reinpasst.
Durch das gesteigerte Selbstwertgefühlt belastet mich das Zugehörigkeitsgefühl nicht mehr so stark. Wenn ich in eine Gruppe gerate, die mich nicht so akzeptiert wie ich bin, dann gehe ich wieder weg. Ich habe viele liebende Freunde und Familie um mich herum und benötige deswegen nicht mehr die Anerkennung von allen anderen Personen auf dieser Welt. Darauf bin ich auch sehr stolz.
Wenn ich mich doch einmal unwohl fühle, dann habe ich meinen Ehemann an meiner Seite, mit dem ich immer alles besprechen kann und der mich in diesen Situationen unterstützt.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein, da ich mich mit meiner jetzigen Veränderung sehr viel wohler fühle. Außerdem habe ich mir viele Gedanken über Rückfallgefahren gemacht und wie ich diese in Zukunft vermeiden kann.
Ich gehe gefestigt aus dieser Situation raus und habe meine Trinkstrategie schon lang genug erprobt, um zu erkennen, dass ich mich auch damit sehr gut fühle. Ich fühle mich mit meinem neuen kontrollierten Konsum sehr viel besser als zuvor, da der Alkohol nicht mehr an psychische Probleme geknüpft ist.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wie oben schon beschrieben, habe ich das Gefahrenpotential bei einem PKW in Verbindung mit Alkohol schon vorher stark gesehen und habe deshalb darauf geachtet immer fahrtüchtig zu sein, wenn ich in das Auto steige. Egal, ob in Verbindung mit Alkohol, Medikamenten oder Müdigkeit.
Außerdem hat mich der ganze Vorfall mit der TF, meiner Alkoholtoleranz und dem Verlust des Führerscheins sehr stark davor abgeschreckt so einen Fehler erneut zu begehen. Das hat mich psychisch sehr belastet und in so eine Situation will ich nie wieder gelangen.
Trotzdem habe ich ein paar Mal ein Bier oder zwei Radler getrunken und bin dann noch in das Auto gestiegen. Außerdem bin ich auch schon angetrunken mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, bis hin zu meiner jetzigen TF mit dem E-Scooter.

Deswegen habe ich Regeln erstellt, welche ich seit der TF auch schon erfolgreich so umgesetzt habe.
- Wenn ich mit dem Fahrrad, E-Scooter oder Auto unterwegs bin, trinke ich komplett keinen Alkohol
- Ich nehme ein Fahrrad und einen E-Scooter als Verkehrsmittel wahr und sehe welche Gefahr diese für mich und für andere Verkehrsteilnehmer sein können
- Wenn ich plane an einem Abend etwas zu trinken, organisiere oder plane ich mir die Hin- und Rückfahrt vorab:
  • In der öffentlichen Verkehrsmittel App vorab den Heimweg planen und die Route speichern mit einer Erinnerung
  • Fahrgemeinschaft mit Freunden planen
  • Eltern fragen, ob sie einen abholen

- Zusätzlich habe ich immer Bargeld als Notreserve einstecken, damit ich immer die Möglichkeit habe ein Taxi zu nehmen, auch wenn dieses keine Kartenzahlung akzeptiert

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Diese ganze Situation hat mich sehr belastet und war stark präsent die letzten Monate. Trotzdem bin ich irgendwie froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich glaube, wenn mir das alles nicht passiert wäre, hätte ich die nächsten 20 Jahren so weiter gemacht, bis vielleicht mal ein Kind von mir mich darauf hingewiesen hätte.
Jetzt lebe ich bewusster und gesünder und bin einfach sehr froh darüber, dass das schon in meinen jungen Jahren passiert ist.
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Herbie56
Beitrag 10.08.2023, 06:49
Beitrag #33


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Liebe Monamon,

dein FB ist MPU-tauglich, prima !

2 klitzekleine Anmerkungen hätte ich trotzdem:

Zum Einen hast du die Anerkennung gerade von männlichen Mitmenschen gut hergeleitet und auch dargestellt, warum dir diese nicht mehr wichtig ist.
Zwei Denkanstöße hierzu:
Kommst du aus einer patriarchal geprägten Umgebung ?
Dein Mann spielt eine große Rolle in deinem Leben, das ist gut und richtig !
Könntest du deinen kontrollierten Konsum auch im Falle einer Trennung aufrechterhalten ?
Könnte eine Frage des GAs sein, auf die du dich einstellen solltest.

Zum Anderen schreibst du in Fr.30, dass du dankbar bist, durch die TF deinen Konsum und die dahinterliegenden Motive zu hinterfragen.
Vielleicht hättest du so weitergemacht, bis dich, „…dein Kind darauf hingewiesen hätte.“.
Dort bitte ergänzen, dass dein Kind dann gesagt hätte, weil du, liebe Mami, wenn du abends auf Trala warst, am nächsten Tag zu nichts zu gebrauchen bist.
Sonst schwingt da im Hintergrund mit, dass du deine alltäglichen Pflichten dem Kind gegenüber durch Alkohol hast schleifen lassen.

Ich hoffe sehr, dass du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen kannst…

Daumen drücken ist überflüssig, du wirst das rocken !

Liebe Grüße wavey.gif


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der Stef
Beitrag 10.08.2023, 07:07
Beitrag #34


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Zitat
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, da ich mich mit meiner jetzigen Veränderung sehr viel wohler fühle. Außerdem habe ich mir viele Gedanken über Rückfallgefahren gemacht und wie ich diese in Zukunft vermeiden kann.
Ich gehe gefestigt aus dieser Situation raus und habe meine Trinkstrategie schon lang genug erprobt, um zu erkennen, dass ich mich auch damit sehr gut fühle. Ich fühle mich mit meinem neuen kontrollierten Konsum sehr viel besser als zuvor, da der Alkohol nicht mehr an psychische Probleme geknüpft ist.
wäre es hier nicht klug, im Rahmen eines worst-Case-Szenarios ganz konkret (!) eine bereits erprobte Lösungsstrategie vorzustellen?
Also im SInne von: Frühwarnzeichen erkennen -> Reaktion, lapse statt relapse als funktionale Nachbesserungsmöglichkeit?
"Wenn ich merke, dass ich mit meinem Trinkplan Probleme bekomme, in den inneren Kampf komme, dann würde ich ...." (mich zunächst für die bereits erprobte Abstinenz entscheiden und mit einem Fachmann mit den dahinter liegenden Gründen auseinandersetzen) ? Und dann müsste man noch benennen können, wer oder was da schon mal erprobt wurde..
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Herbie56
Beitrag 10.08.2023, 08:04
Beitrag #35


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Lieber stef,

in „A1/A2-Fällen“ würde ich dir Recht geben, weil diese schon mehr oder minder massive negative Folgen ihres Konsums hatten.
Also alte Gewohnheiten = Abwärtsspirale ( kurz und knackig )

In Monamons Fall war es doch so, dass sie vielleicht am Tag nach einem Event einen dicken Kopf hatte o.Ä.
Aber ihr Leben und ihre Ziele haben unter Alkohol nicht „gelitten“.

So würde ein „Ja“ hier imho eher implizieren, dass sie doch das Eine oder Andere verschweigt ( vgl. Anm. zu Fr.30 ).

Liebe Grüße


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der Stef
Beitrag 10.08.2023, 09:07
Beitrag #36


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hm... ok, ich verstehe.
Danke, Herbie.
Ich finde, Du machst da einen großartigen Job.
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Monamon
Beitrag 10.08.2023, 13:22
Beitrag #37


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Hey ihr,

danke euch smile.gif

Das mit der Trennung vom Mann ist noch ein guter Punkt! Dazu habe ich mir jetzt auch mal noch weitere Gedanken gemacht.

Und die Aussage mit dem Kind, lasse ich einfach komplett weg. Aber falls ihr mich doch dahingehend verspreche, weiß ich jetzt, wie ich aus der Situation wieder rauskomme smile.gif

Mittlerweile haben wir uns so viel darauf vorbereitet, dass ich einfach nur froh bin morgen meine Geschichte erzählen zu können und das alles von der Seele zu reden...echt verrückt irgendwie. Bei meinem Mann war ich mega aufgeregt und bei mir freue mich irgendwie darauf biggrin.gif

Danke nochmal an alle! Wir melden uns sobald wir ein Ergebnis haben und stellen das dann auch zur Verfügung.
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Monamon
Beitrag 17.08.2023, 08:38
Beitrag #38


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Hi ihr nochmal,

ich wollte nur alle mal auf den neuesten Stand bringen smile.gif

Als ich letzten Freitag bei der MPU war haben die Leute sich dort noch an meinen Mann erinnert und mir gleich sein positives Gutachten in die Hand gedrückt zum mitnehmen biggrin.gif
Ich war echt super überrascht, dass das Gutachten so schnell fertig war...und das hat mir dann auch total viel Motivation gegeben meine MPU zu rocken!!

Ich hatte eine andere Psychologin als mein Mann und die war total nett. Wir hatten ein tolles Gespräch und am Ende hat sie mir auch klipp und klar gesagt: Wenn beim Blut nichts rauskommt, dann bin ich durch smile.gif

Wir sind sooo erleichtert!!! Mein Mann hat sich gleich am Montag seinen vorläufigen Führerschein abgeholt und nach 9 Monaten können wir endlich wieder unabhängig von Anderen mit dem Auto rumfahren laugh2.gif

Eine Frage noch: Wir würden natürlich gerne unsere Gutachten zur Verfügung stellen. Sollen wir die hier hochladen oder in dem bestimmten Thread?

Liebe Grüße smile.gif
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Spidersangel
Beitrag 17.08.2023, 14:28
Beitrag #39


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Glückwunsch und allzeit gute Fahrt. wavey.gif
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Herbie56
Beitrag 17.08.2023, 18:36
Beitrag #40


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Hervorragend, ich freue mich sehr für euch beide clapping.gif

Genau, wir würden uns freuen, wenn ihr uns eure Gutachten zur Verfügung stellt.
Gerne hier in eurem Thread.

Liebe Grüße wavey.gif


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sockiie
Beitrag 12.10.2023, 09:11
Beitrag #41


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Hallo Monamon und Syroxx,

darf ich Euch fragen, wie ihr eure kT belegt habt? Habt ihr die Anfangsabstinenz von 3 Monaten ebenfalls belegt, falls ja, wieviel Tage lagen zwischen Konsum und Abgabe?
Ich frage, weil ich aktuell Abstinent bin und nach meiner Haaranalyse in kT wechseln möchte. Muss bei der ersten Haaranalyse Abstinenz rauskommen oder der Grenzwert für kT?

Viele Grüße und Dankeschön

sockiie
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Kai R.
Beitrag 12.10.2023, 10:55
Beitrag #42


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Zitat (sockiie @ 12.10.2023, 10:11) *
Muss bei der ersten Haaranalyse Abstinenz rauskommen oder der Grenzwert für kT?

komische Frage. Das hängt davon ab, was Du dem Gutachter erzählst und wie Du gelebt hast. Wenn Du keinen Alk getrunken hast, wird sich das zeigen. Hast Du doch getrunken, solltest Du dem Gutachter nicht erzählen, dass Du abstinent gelebt hast. Die Ergebnisse kennst Du ja auch vorher.


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Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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