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> Alkohol am Steuer - der Nächste
MsTaxi
Beitrag 27.02.2024, 19:10
Beitrag #51


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Da hat sich durchaus einiges geändert. Da du eine ambulante Therapie anstrebst, solltest du 15 Monate AN einplanen, wobei die letzten 3 Monate vor der MPU liegen müssen. Du kannst einen längeren Abstand als 3 Monate zwischen Therapieende und MPU legen, um darstellen zu können, dass sich die Therapieeffekte "gesetzt" und stabilisiert haben. Das ist aber nicht zwingend vorgeschrieben.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Hausmeister_1919
Beitrag 27.02.2024, 20:42
Beitrag #52


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Zitat (MsTaxi @ 27.02.2024, 19:10) *
wobei die letzten 3 Monate vor der MPU liegen müssen



Vielen Dank für Ihre Nachricht.

D.h. wenn ich die Formulierung richtig verstehe, kann man den Monat des MPU Durchgangs wie folgt berechnen:

Beginn AN: Anfang Januar 2024, Abschluss flexibel, aber nicht vor Ende April- Anfang Mai 2025.
Beginn der ambulanten Therapie: etwa April 2024. Ende: April 2025.

Dann die MPU erst im Juli 2025? Damit sowohl die letzten 3 Monate AN vor der MPU liegen und das darstellen können, dass sich die Therapieeffekte "gesetzt" und stabilisiert haben?

Habe ich das richtig verstanden?

Wow, das ist ein bisschen ''länger'', als ich erwartet habe. Ehrlich gesagt, sitze ich gerade hier und frage mich, ob es richtig war, die ambulante Therapie zu machen. Was halten Sie davon?

Ich weiß auch nicht, welche Hypothese werde ich eingestuft. Bisher hat mir noch niemand etwas darüber gesagt. Aber ich denke, in meinem Fall geht es um A2, denn A1 muss medizinisch nachgewiesen werden.
Und ich habe meinen ''lang erwarteten'' Strafbefehl auch noch nicht erhalten...


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MsTaxi
Beitrag 27.02.2024, 20:57
Beitrag #53


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Das Vorgehen, welches ich beschrieben habe, wäre nötig bei einer Einordnung in A1. Bei A2 ist eine suchttherapeutische Maßnahme zwar nicht zwingend erforderlich, aber sie kann dann Vorteile in der MPU bringen und damit meine ich nicht nur mehr Selbstvertrauen und mehr Sprachbeherrschung. Mit Hilfe eines Außenstehender finden sich Trinkmotive leichter, außerdem ist Begleitung auf dem Weg ins trockene Leben eine gute Sache.


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Hausmeister_1919
Beitrag 27.02.2024, 21:23
Beitrag #54


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Verstanden, danke smile.gif

Ich wollte nur klären, ob die MPU-Berechnung im Beitrag Nr. 52 korrekt ist, egal ob es sich um A1 oder A2 handelt?

Ich werde die Sozialarbeiterin nächste Woche fragen, in welche Kategorie ich dann falle.
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Janina28
Beitrag 28.02.2024, 08:11
Beitrag #55


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Ambulante Therapie kann man bei der Caritas auch in 6 Monaten machen,so war es zumindest bei mir ;-) Ich hatte A1 Diagnose,und im Dezember die MPU bestanden.
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MsTaxi
Beitrag 28.02.2024, 08:58
Beitrag #56


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Im letzten Jahr haben sich die Beurteilungskriterien geändert, AN haben bei A1 und A2 Mindestlängen.


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Hausmeister_1919
Beitrag 28.02.2024, 21:27
Beitrag #57


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Gestern noch an Strafbefehl gedacht und heute schon im Briefkasten smile.gif


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Die 1500 € übersteigen nicht mein monatliches Nettogehalt, also werde ich die Strafe einfach bezahlen.
Richtig? whistling.gif

Der Beitrag wurde von ulm bearbeitet: 28.02.2024, 22:44
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ulm
Beitrag 28.02.2024, 22:45
Beitrag #58


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Ja.
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Hausmeister_1919
Beitrag 05.03.2024, 18:51
Beitrag #59


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Zitat (MsTaxi @ 12.01.2024, 21:35) *
Ich gehe hier mal von der Caritas aus.


Guten Abend, ich habe beschlossen, etwas zu korrigieren. Ich weiß nicht, ob es wichtig ist oder nicht, aber es heißt nicht Caritas, sondern Diakonie. Ich habe vorher nicht wirklich nachgeschaut und habe den Unterschied zwischen den beiden Organisationen nicht gesehen.

Angehängte Datei  REHA.jpg ( 68.26KB ) Anzahl der Downloads: 1


Heute habe ich einen Brief von der Rentenversicherung bekommen, dass die Kosten für die ambulante Therapie übernommen werden.

In dem Brief ist von 6 Monaten die Rede mit der Möglichkeit einer Verlängerung.

Ich habe diesen Freitag einen weiteren Termin bei einer Sozialarbeiterin.

Ich möchte auf jeden Fall die folgenden Fragen stellen:

- welche Hypothese werde ich eingestuft
- wenn A2-ist es möglich, mich auf 6 Monate zu begrenzen, so dass ich im Januar 2025 bereits zum MPU Termin mit einjähriger Alkoholabstinenz gehen kann?


Ist es richtig oder habe ich etwas übersehen? Oder muss ich doch 1 Jahr ambulante Therapie machen + 3 Monate warten und dann zur MPU gehen?

Der Beitrag wurde von ulm bearbeitet: 05.03.2024, 20:14
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Hausmeister_1919
Beitrag 06.03.2024, 13:51
Beitrag #60


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Guten Tag, nachdem ich meine Situation analysiert und eine gründliche Vorbereitung begonnen habe, habe ich mich entschlossen, meine Antworten am Anfang meines Threads zu überarbeiten.

In diesem Zusammenhang werde ich noch einmal den Verkehrsportal-Kurzfragebogen zur MPU-Vorbereitung ausfüllen.

Allerdings werde ich zunächst nur mit dem ersten Matheteil beginnen. Warum? Weil mir aufgefallen ist, dass viele Nutzer sich nur auf den mathematischen Teil konzentrieren und andere Aspekte außer Acht lassen.
Und ich würde mich sehr freuen, wenn ich zu allen Punkten ein Feedback bekommen würde.

1. was ist passiert?
Was wurde konsumiert und welche Mengen? Wann wurde konsumiert und wann kam es zur Auffälligkeit (ungefähres Datum, möglichst genauer Zeitraum zwischen Konsum und Auffälligkeit)? Beschreiben Sie den Hergang der Auffälligkeit. Welche Aussagen wurden gemacht? Gibt es Messwerte (Schnelltests, Atemalkohol, Blutwerte, etc.).


Es geschah am 25. Dezember 2023. Ich werde dieses Datum nie vergessen, denn an diesem Tag geschah ein Ereignis, das mein Leben und mein Denken positiv veränderte.

Was ist passiert? An diesem Tag war unsere Familie (ich, meine Frau und unsere beiden Töchter) bei meiner Schwiegermutter zu einem Weihnachtsessen eingeladen. Dieses traditionelle Weihnachtsessen findet jedes Jahr am 24. oder 25. Dezember im engen Kreis der Familie statt. Wir setzen uns zusammen, essen, beschenken uns gegenseitig und trinken alkoholische Getränke.

Dieses Mal standen viele Salate aus der osteuropäischen und russischen Küche, Manty/Teigtaschen (ein kasachisches Gericht) und eine sehr schmackhafte gebackene Ente auf dem Tisch. Selbst jetzt, wenn ich über das Essen spreche, stelle ich es mir vor und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Meine Schwiegermutter ist eine großartige Köchin.

Von den alkoholischen Getränken stand an diesem Tag Smirnoff-Wodka auf dem Tisch (3 Flaschen, jede Flasche 0,7 Liter und 37,5 Vol). 2 vollen Flaschen und mehr als die Hälfte der dritten Flasche wurden von mir, meinem Schwiegervater und dem Bruder meiner Frau getrunken.
Der Bruder meiner Frau hat etwas weniger getrunken als mein Schwiegervater und ich. Ich bin mir also sicher, dass ich an diesem Tag zwischen 15:00 und 19:00 Uhr eine ganze Flasche Smirnoff-Wodka getrunken habe, während ich Salate, Ente und ausgezeichnete kasachische Teigtaschen gegessen habe.

Warum bin ich sicher, dass ich eine volle Flasche Wodka getrunken habe? Weil ich vorher 1 Flasche Wodka zu einer guten Mahlzeit trinken konnte. Außerdem fragte ich am 31. Dezember, als wir wieder bei meiner Schwiegermutter zu Besuch waren, wie viel Wodka von den 3 Weihnachtsflaschen übrig war. Meine Schwiegermutter zeigte mir das restliche 1/3 der dritten Flasche.

Um 19:00 Uhr war ich mit Essen und Trinken fertig, unsere Kinder übernachteten bei meiner Schwiegermutter, wir stiegen mit meiner Frau ins Auto (meine Frau am Steuer) und fuhren nach Hause.
Zu Hause schlief ich ein wenig vor dem Fernseher, um 21:20 Uhr wachte ich auf. Dachach folgte die Entscheidung, ins Auto zu steigen und zu fahren. (Warum ich das tat und was meine Beweggründe waren, werde ich in den folgenden Abschnitten genauer beschreiben).

Um etwa 21:35 Uhr setzte ich mich hinter das Steuer meines Autos und fuhr los, wobei ich vollständig in den Gegenverkehr geriet, so dass es beinahe zu einem Zusammenstoß mit dem zivilen Streifenwagen der Polizei kommt.
Um 21:40 Uhr wurde ich von der Verkehrspolizei angehalten. Ich machte keine Aussage, sondern willigte ein, einen Atemalkoholtest zu machen.
Das Ergebnis zeigte 2 Promille. Ich wurde aufgefordert, zum Bluttest ins Krankenhaus zu fahren. Ich war kooperativ und fuhr ins Krankenhaus. Der Bluttest um 22:25 Uhr ergab 2,04 Promille.

Als ich später den Tag analysierte und die Daten mit der Widmark-Formel überprüfte, kam ich zu denselben mathematischen Zahlen:

Ich bin also männlich, am Tag des Unfalls 40 Jahre alt und wiege 93 kg.

Eine Flasche Wodka (0,7 L) mit 37,5 Vol enthält 300 g (37,5*8) Alkohol pro Liter. 0,75 Liter: 225 g Alkohol

BAK (Blutalkoholkonzentration) = Aufgenommene Menge Alkohol in G(225g)/Körpergewicht in KG (93) multipliziert mit Reduktionsfaktor 0,75= 3.2 Promille

Ein Teil des Alkohols ist vom Körper bis 22:25 Uhr wieder abgebaut (0,1 Promille pro Stunde, also von 15:00 Uhr bis 22:25 Uhr 0,7 Promille).



Das ist alles für den ersten Punkt an dieser Stelle. Ich freue mich über jeden Kommentar. Wie gesagt, eine detailliertere Analyse folgt später, im Moment möchte ich mich erst einmal mit dem mathematischen Teil beschäftigen.


Ich wundere mich auch, warum ich auf manche Fragen keine oder zu kurze Antworten erhalte (Beispiel: vorheriger Beitrag).


Für mich bedeutet dies:
- entweder ein nachlassendes Interesse des Lesers
- oder die Fragen werden zu spezifisch, ohne dass es eine klare Antwort gibt.

Da dies meine erste Erfahrung mit tiefer Selbstbeobachtung ist, würde ich mich über jede konstruktive Antwort von euch freuen.
Und noch einmal möchte ich allen Nutzern danken, die mir helfen, das Licht am Ende des Tunnels zu finden. Ich werde niemanden besonders hervorheben, um diejenigen nicht zu beleidigen, die ich versehentlich übergangen habe wavey.gif





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MsTaxi
Beitrag 06.03.2024, 14:32
Beitrag #61


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Zum vorletzten Beitrag:

Ich denke, eine Einordnung in A2 kann man durchaus vertreten. Es gibt eine Toleranzentwicklung, negatives Feedback der Umwelt und, obwohl Motivation vorhanden, kommt es nicht zur Veränderung des Trinkverhaltens.

Natürlich kann dich niemand zwingen, länger Therapie zu machen als du es willst. Aber in deinem Fall sagt mir mein Bauchgefühl, dass du es im Moment zu eilig hast. Eine MPU ist keine Abschlussprüfung, die man auch vorziehen kann, wenn man nur ehrgeizig genug lernt.

Ich weiß, dass bei der Diakonie oder Caritas in der Regel gute Arbeit gemacht wird, nimm dir doch die Zeit, die Gründe für deinen Konsum genau und ohne Vorurteile anzuschauen. Das Fantastische und Spannende an Therapie ist, dass einem Erkenntnisse kommen, auf die man alleine erst sehr viel später oder vielleicht nie gekommen wäre. Die Veränderung, zu der es kommt, soll doch für dich bereichernd sein und dich zufrieden machen.

In dem Zusammenhang einfach mal die Frage, wie stehen denn deine Frau, Schwiegereltern und Schwager zu deinem Entschluss?

Zum letzten Beitrag:

Richtig gerechnet. Ich bin mir jetzt unsicher, was du als Kommentar dazu weiter erhofft. Ein Kurzfragebogen 2.0 zu erstellen, ist, finde ich, eine gute Idee.




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Hausmeister_1919
Beitrag 06.03.2024, 17:56
Beitrag #62


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Zitat (MsTaxi @ 06.03.2024, 14:32) *
In dem Zusammenhang einfach mal die Frage, wie stehen denn deine Frau, Schwiegereltern und Schwager zu deinem Entschluss?



Ich danke Dir für die Antwort.

Nun dazu, wie meine Verwandten darüber denken.
Meine Frau und meine Schwiegermutter unterstützen mich sehr, obwohl sie anfangs sehr skeptisch waren, weil ich schon mehrmals gesagt hatte, dass es für mich kein Problem sei, mit dem Trinken aufzuhören, aber die größte Pause war 1 Monat. Jetzt sehen sie, dass es ernst ist, und freuen sich über diese positive Veränderung.

Was meinen Schwiegervater und den Bruder meiner Frau betrifft-sie respektieren meine Entscheidung auf einer Mann-zu-Mann-Basis. So hat mich niemand gezwungen zu trinken. Ich habe getrunken, weil ich die Wirkung des Alkohols mochte. Aber jetzt weiß ich, dass ich ein Problem hatte.

Nach Weihnachten gab es weitere Anlässe, bei denen wir zusammen ausgingen, wie Silvester und eine Geburtstagsfeier. Keiner hat etwas dagegen gesagt, dass ich nicht trinke, ich brauche nichts zu erklären. Mein Umfeld: Leute über 40 mit gutem Einkommen und Niveau, es gibt Lehrer, Ärzte, Ingenieure, alle haben Familie. Es gibt also kein Problem: ''Trink, bist du nicht bei uns?'' Trinken, nicht trinken - das ist eine persönliche Angelegenheit.

Aber ich werde später noch ausführlicher über die innere Trinkmotive und positiven Veränderungen schreiben. Ich habe jetzt eine Menge Gedanken, ich muss mich nur hinsetzen und alles zu Papier bringen, damit es eine Struktur gibt.



Zitat (MsTaxi @ 06.03.2024, 14:32) *
dass du es im Moment zu eilig hast.


Die Bewegungsfreiheit ist mein natürliches Bedürfnis, ich mag die Freiheit, weil ich so bin, wie ich bin. Freiheit ist für mich so wichtig wie Essen und Schlafen.
Nun habe ich meine Bewegungsfreiheit durch eigenes Verschulden verloren. Ich gebe es zu. Ich habe ein neues Leben begonnen, ich bin glücklich und zufrieden mit den positiven Veränderungen, aber mir fehlt die Freiheit zum vollen Glück.

Wenn es eine Möglichkeit gibt, meine Freiheit früher zu erlangen, zumindest für einen Monat, würde ich das gerne wissen und meine Chance nutzen.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich mich so bei der MPU nicht äußern darf. Aber ich schreibe dies hier, weil es wahr ist und ich in der Selbsthilfegruppe gelernt habe, offen über meine Probleme und Bedürfnisse zu sprechen.
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Hausmeister_1919
Beitrag 16.03.2024, 21:09
Beitrag #63


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Nun, liebe Freunde, es geht weiter mit Kurzfragebogen 2.0.


2.Warum kam es zur Auffälligkeit?
Diese Frage beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Warum überhaupt wurde das Rauschmittel in einer Menge konsumiert, die in Konflikt mit der Fahreignung steht? Und warum kam es darüber hinaus ganz konkret zur Auffälligkeit, bzw. warum wurde sie nicht vermieden? Von besonderem Interesse sind die "inneren Motive".

Um diese Frage zu beantworten, musste ich mich mit mir selbst, meinen Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen. Die Selbsthilfegruppe und die Gespräche in der Suchtberatung haben mir sehr geholfen. Auch meine Frau hat mir geholfen und war sehr unterstützend. Ich habe mir selbst die Mühe gemacht, meinen Hintergrund und meine innere Motive zu analysieren, warum ich so viel getrunken habe und warum ich mich an diesem Abend hinter das Steuer des Autos gesetzt habe.
Ich möchte euch daran erinnern, dass ich ganz am Anfang angegeben habe, dass ich ein Bier kaufen wollte. Dann wurde ich angehalten. Das stimmt nicht.

Zitat (Hausmeister_1919 @ 31.12.2023, 06:13) *
Ich wachte auf, meine Frau war ins Bett gegangen und ich wollte ein Bier trinken. Da es draußen regnete, ging ich raus. Ich habe nicht an die Verantwortung gedacht und daran, dass man in einem solchen Zustand nicht Auto fahren kann.


Ich habe meiner Frau gesagt, dass ich bei McDonald's essen war. Warum habe ich gelogen und eine Unwahrheit gesagt? Weil ich mich schämte, die Wahrheit zu sagen, weil ich Angst hatte, eine negative Reaktion zu bekommen. Ich hatte Angst, kritisiert zu werden.

In dieser Nacht bin ich im Vollrausch zu einer Prostituierten (oder Sexdienstleisterin) gefahren. Von nun an werde ich die Abkürzung SDL verwenden.

Um zu verstehen, wie es dazu kam, muss ich an den Anfang zurückgehen und die Geschichte mit meiner Kindheit beginnen.

Ich wurde in der Sowjetunion geboren und verbrachte meine Kindheit in den schwierigen 90er Jahren. Das Land befand sich in der Perestroika und die Arbeitslosigkeit war hoch. Es war eine Zeit, in der sich die Skrupellosen und Mächtigen reich wurden, während intelligente Menschen jeden Pfennig zählten.
Meine Mutter war Lehrerin für Englisch, mein Vater war Offizier. Trotzdem lebten wir sehr ärmlich. Die Familie kritisierte ständig die Regierung im Land, meine Mutter sprach ständig über die verpassten Chancen von ihr und meinem Vater. Und mir, als erstem und einzigem Sohn, sagten sie ständig, ich solle ihre Fehler nicht wiederholen, ich solle das Land verlassen, wenn ich eine Chance hätte. Um zu studieren und gutes Geld zu verdienen.
Mein Kindheitsziel war es, der Armut zu entkommen, das Land zu verlassen und meinen Eltern zu beweisen, dass ich ein würdiger Sohn war und ihre Erwartungen erfüllte.

Alkohol spielte in der Familie die Rolle eines Zahlungsmittels, mit dessen Hilfe meine Familie für diverse Dienstleistungen bezahlte. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass meine Eltern dem Klempner eine Flasche Wodka gaben, um den Wasserhahn zu reparieren.
Guter Alkohol kostete eine Menge Geld, das meine Familie einfach nicht hatte. Oder das Geld wurde für höhere Prioritäten zurückgelegt. Zum Beispiel für den Urlaub. Ich erinnere mich, dass mein Vater mich und meine Mutter alle zwei Jahre ans Schwarze Meer schickte. Er ist nicht selbst gefahren, um Geld zu sparen. Er versuchte, einen Weg zu finden, im Urlaub Geld zu verdienen. Die gleichen Charaktereigenschaften habe ich von meinem Vater gelernt. Mir wurde klar, dass ein richtiger Mann sich immer um seine Familie kümmern sollte.

Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie meine Eltern mir als Kind Betrunkene zeigten, die bewusstlos auf der Straße im Schlamm lagen. Und sie sagten: "Das ist ein Alkoholiker, ein Bettler, der kein Zuhause und keine Arbeit hat. Das kommt davon, wenn man viel Alkohol trinkt."
In meinem Unterbewusstsein dachte ich also immer, dass ein Alkoholiker einfach ein Mensch ist, der schmutzig ist und keine Arbeit hat. Gleichzeitig sah ich Musikvideos und Filme, in denen reiche Leute und Showbiz-Stars Alkohol tranken. Und ich hatte die unbewusste Vorstellung, dass guter Alkohol ein Zeichen von Status ist. Wenn man einen Job, ein Auto und guten Alkohol hat, dann ist man ein reicher Mensch und kein Alkoholiker.

Mit diesen Gedanken und dem Wunsch, der Armut zu entkommen und meinen Eltern zu beweisen, dass ich etwas erreichen kann, beendete ich die Schule und ging zur Universität.
Da die Universität in einer anderen Stadt lag, wohnte ich in einem Studentenwohnheim. Im Wohnheim habe ich oft Alkohol getrunken, um z.B. auf Partys mich sicher zu fühlen. Es handelte sich um Bier, denn anderer Alkohol kam wegen des Preises nicht in Frage. Wenn ich auf die Jahre zurückblicke, stelle ich fest, dass ich zu diesem Zeitpunkt begann, eine Toleranz gegenüber Alkohol zu entwickeln.

Im Jahr 2006 machte ich meinen Abschluss und bekam die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren und nach Deutschland zu ziehen. Da ich schon als Kind ein anderes Leben als meine Eltern führen wollte, ergriff ich die Gelegenheit, nach Deutschland zu ziehen, und begann 2006 mein Studium in Deutschland.

Ich habe auch in Deutschland in einem Wohnheim gewohnt. Ich studierte und arbeitete nebenbei, um mein Studium zu finanzieren. Bier wurde ein fester Bestandteil meines Lebens. In meinem Heimatland hieß es immer, deutsches Bier sei eines der besten Biere der Welt. Ständig sah ich Werbung für dieses Bier. Ich sah die Schauspieler in den Spots, die es genüsslich tranken. Jetzt war ich in diesem Land und konnte es mir leisten, dieses Bier zu trinken. Und das Wichtigste: Das Bier war im Verhältnis zu meinem Gehalt nicht teuer. Meine Freude war grenzenlos: Ich konnte mir eine Menge gutes deutsches Bier leisten, das ich an den Wochenenden und manchmal sogar mitten in der Woche trank, wenn ich wusste, dass ich am nächsten Tag nirgendwo hin musste. Bier war für mich eine Belohnung. Ich war glücklich, dass ich in Deutschland ein Studium begonnen hatte, dass ich meine Prüfungen bestanden hatte und dass ich bald eine Vollzeitstelle antreten konnte. Und meine Eltern würden sich auch freuen. Der Alkohol verstärkte mein Gefühl der Selbstzufriedenheit. Alkohol diente als Belohnung für mich. Ich liebte die Wirkung, die Alkohol auf meine Psyche hatte. Wenn ich heute darüber nachdenke, ist mir klar, dass meine Toleranz gegenüber Alkohol noch stärker war.

Nach meinem Universitätsabschluss fand ich einen Job. Ich lernte meine zukünftige Frau kennen, sie wurde schwanger und wir heirateten. Zwei Jahre später bekamen wir unser zweites Kind. Ich nahm einen Kredit auf, kaufte ein Auto und ein Haus.
Ich hatte alles, was ich brauchte, um glücklich zu sein. Ich bekam, was ich wollte, und erreichte das Ziel, das ich seit meiner Kindheit angestrebt hatte: eine Familie , ein Haus, ein Auto.

Was könnte besser sein? Zusammen mit meiner Frau bekam ich eine große Verwandtschaft: Tanten, Onkel, wie es sich für traditionelle Familien aus der Sowjetunion gehört.
Wir reisten fast jede Woche zu unseren Verwandten, saßen am Tisch, aßen viel und tranken Wodka. Ja, Wodka. Ich habe den Wodka in Deutschland entdeckt. In meinem Heimatsland habe ich Wodka probiert, aber ich habe ihn nicht getrunken. Ich mochte keinen billigen Wodka, und teuren Wodka konnte ich mir nicht leisten.

In Deutschland hingegen ist guter Wodka günstig, und selbst im Jahr 2023 kann man einen guten Markenwodka für 10 Euro kaufen (Smirnoff, Absolute). Das ist sogar weniger als der Mindestlohn pro Stunde.
Ein guter Wodka war also immer ein Statussymbol auf dem Tisch meiner Verwandten. Keiner wurde zum Trinken gezwungen, wer trinken wollte, trank. Als ich zum ersten Mal einen guten gekühlten Wodka mit gutem Essen probierte, fühlte ich mich sehr gut. Und als ich am nächsten Tag keine Kopfschmerzen hatte, dachte ich: ``das ist es, guten Alkohol zu trinken``. Für mich war ein guter Markenwodka ein Zeichen von Status. Und Status war für mich schon als Kind ein Ziel. So besuchten wir uns oft gegenseitig und diskutierten über Geschäfte, wobei die Männer meist mit ihren beruflichen Erfolgen prahlten und die Frauen über alltägliche Angelegenheiten sprachen. Bei solchen Treffen aß ich gut und trank Wodka, denn ich mochte es, wie Wodka meine Psyche beeinflusste, und ich mochte es, wie Wodka mein Gefühl der Selbstherrlichkeit steigerte.

Im Laufe der Jahre wurde meine Toleranz gegenüber Alkohol immer stärker. Ich trank fast jeden Freitag und Samstag allein zu Hause Bier, oft mitten in der Woche, zum Beispiel am Dienstag, wenn ich wusste, dass ich am Mittwoch im Homeoffice arbeiten würde und nirgendwo hingehen musste.
Manchmal konnte ich mir zu einem guten Essen eine halbe Flasche Smirnoff-Wodka leisten. Zu Gast könnte ich etwa 1 Flasche Wodka in ein paar Stunden mit einer sehr guten Mahlzeit trinken.

Ich möchte klarstellen, dass ich nur Markenwodka und nur zu gutem Essen getrunken habe. Das war mir wichtig. Ich erinnere mich an eine Situation, als wir auf einer Geburtstagsfeier waren und das Geburtstagskind billigen Wodka von Aldi kaufte - ich habe ihn nicht getrunken und gesagt, dass ich Antibiotika nehme. Oder als ich einmal auf einen Drink in einer Garage eingeladen war, sah ich, dass es dort nur Essiggurken gab, und lehnte ebenfalls ab, mit der Begründung, ich hätte etwas zu tun und müsse gehen. Mit anderen Worten: Wenn ich etwas nicht mochte, habe ich nicht getrunken. Ich habe mich also nicht als Alkoholiker betrachtet oder gedacht, ich hätte ein Problem.

Ich habe nur getrunken, wenn ich es wollte. Zum Beispiel habe ich immer Bier getrunken, wenn ich den Rasen gemäht habe. Ich hatte das Gefühl der Überlegenheit, dass ich der Chef im Haus bin. Es ist mein Rasen, ich kümmere mich darum, und das Bier verstärkte mein Gefühl der Freude.

Bei der Arbeit bekam ich nie Ärger wegen des Trinkens. Zweimal wurde mir gesagt, ich rieche nach Alkohol, aber das war eher ein Scherz. Also habe ich es nicht ernst genommen: ``Das kommt vor. Das Wichtigste ist, dass ich ein guter und effizienter Mitarbeiter bin``.

Meine Frau sagte mir oft, dass es ihr nicht gefiel, dass ich zu Hause so viel trank. Aber ich habe nicht darauf geachtet. Schließlich bin ich der Mann, der Ernährer, ich verdiene es. Und ich bin kein Alkoholiker. Wenn ich es will, höre ich auf.
Gleichzeitig wurde der Alkohol für mich zum Stressabbau. Ich versuchte, zu viel zu tun und es allen gleichzeitig recht zu machen: Ich schickte meinen Eltern Geld, kümmerte mich um den Haushalt, versuchte, ein guter Vater zu sein und versuchte, ein guter Mitarbeiter zu sein. Um ein guter Mitrbeiter zu sein, habe ich immer versucht, Aufgaben pünktlich zu erledigen. Gleichzeitig war Kritik am Arbeitsplatz für mich inakzeptabel und ich versuchte, sie zu vermeiden.
Mit anderen Worten: Um all das zu erreichen, was ich erreicht habe, habe ich viel gearbeitet, und Alkohol war ein Energiestimulans für meinen Körper.

Ich brauchte Alkohol, um
1. die Freude über das Erreichte zu steigern,
2. mich vor Überhitzung zu schützen, wie es mir schien, und um den Stress besser zu bewältigen, wenn ich versuchte, zu viele Dinge auf einmal zu tun.

Hier kommen wir zur Antwort auf die Frage, warum überhaupt das Rauschmittel in einer Menge konsumiert wurde.

Erinnern wir uns daran, dass ich am Anfang sagte, ich sei zur SDL gefahren. Warum habe ich das getan?

Mit meiner zukünftigen Frau ging alles sehr schnell: Wir lernten uns kennen, ein paar Monate später wurde sie schwanger, und nach der Geburt des Kindes heirateten wir. Ich habe nicht einmal einen anderen Gedanken gehabt. Ich habe ein Kind, ich muss heiraten. So machen das echte Männer, so bin ich erzogen worden, und ich konnte mir kein anderes Ergebnis vorstellen.

Nach der Geburt des Kindes war die ganze Aufmerksamkeit meiner Frau auf ihn gerichtet. Das ist ein normaler Vorgang, aber es ging alles zu schnell und ich hatte keine Zeit, die Aufmerksamkeit meiner Frau zu genießen.
Nach 2 Jahren kam ein zweites Kind, und meine Frau schenkte mir keine Aufmerksamkeit mehr. Ich spürte diesen Mangel an Aufmerksamkeit und es fehlte mir an Gefühlen. Es fehlte mir an Intimität.
Meine Frau schlief bei den Kindern, und ich schlief in einem separaten Zimmer. Ich werde mich nicht darüber beschweren, dass ich mich nicht wohl fühlte, wenn ich allein schlief, nein. Ich habe mich wohl gefühlt. Aber ich wollte Sex, wenn ich ihn wollte, und nicht, wenn meine Frau in mein Schlafzimmer kam.

Sehr oft wurde mir gesagt, dass sie heute Abend nicht kommen könnte, weil sie müde sei und nicht wisse, wann die Kinder schlafen würden.
Ich verstehe das alles, aber es macht meine männlichen Bedürfnisse nicht einfacher. Außerdem ``beendete`` ich den Geschlechtsverkehr vor Erregung zu früh (etwa in 0,5-2 Minuten).
Meine Frau kam nicht zum Orgasmus. Sie sagte mir, dass sie nach einem anstrengenden Tag mit den Kindern keine Motivation hat, aufzustehen und wegen ``2 Minuten`` zu mir zu kommen. Ich sagte ihr, dass dies zu selten geschehe, dass ich aus Übererregung und Freude zu schnell ``aufhöre``. Ich schlug ihr alle möglichen speziellen weiblichen Spielzeuge als Alternative vor, um ihr Freude zu bereiten. Sie sagte, nein, das brauche sie nicht.

Da ich also mit meinem Sexualleben nicht zufrieden war, entdeckte ich die Welt der SDL. Es ist sehr gut, dass es in Deutschland legal und erhältlich ist.

SDL (Ich habe verschiedene Mädchen besucht, aber manchmal gab es Mädchen, die ich mehr als einmal besucht habe) sprach sehr oft die gleiche Muttersprache wie ich. Wir unterhielten uns einfach, ich hörte mir gerne ihre Geschichten über ihre Kunden an. Ich bekam eine ganze Stunde erotische Massage mit einer tollen Fortsetzung am Ende. Eine ganze Stunde, die für meine Frau zeitlich unrealistisch war.

Eines Tages, nach einem Bier, sehnte ich mich nach Zärtlichkeit, also rief ich SDL und fuhr zu ihr. Nach der Fahrt wurde mir klar, dass es nichts Schlimmes ist, betrunken Auto zu fahren. Ich kann fahren, ich habe die Kontrolle, und niemand kann mich aufhalten.
Danach habe ich mich immer dann ans Steuer gesetzt, wenn es nötig war. Meistens waren es Fahrten zur SDL, oder wenn ich zum Beispiel den Rasen mähte und mir das Bier ausging, fuhr ich zum Supermarkt, um noch Bier zu holen.

Was hielt meine Frau von einer Reise zu SDL?
Einmal fand sie heraus, dass ich zu SDL fuhr, weil mein Sweatshirt nach Frauenparfüm roch. Sie war beleidigt und wir haben zwei Wochen lang nicht miteinander gesprochen. Schließlich ist das kein Betrug oder Ehebruch, sondern eine Dienstleistung (aus meiner Sicht).
Aber es gefiel ihr überhaupt nicht, dass ich betrunken Auto fuhr. Aber sie konnte es nicht verhindern, weil die Fahrten in ihrer Abwesenheit stattfanden oder wenn sie schlief.

Kehren wir nun zur ursprünglichen Frage zurück. Warum habe ich an diesem Tag so viel Alkohol getrunken und warum habe ich mich hinter das Steuer eines Autos gesetzt?
Ich habe viel getrunken, weil ich so viel trinken konnte. Denn im Laufe der Jahre hatte ich eine Toleranz gegenüber Alkohol entwickelt, die zu einem Problem wurde.
Warum habe ich mich hinter das Steuer gesetzt? Weil ich nach dem Trinken Zärtlichkeit und Zuneigung wollte. Ich wusste, dass ich in diesem Zustand keine Chance bei meiner Frau habe, aber ich habe eine Chance bei einer SDL. Ich habe im Internet gesehen, dass heute einer der SDL ist, an der ich bereits betrunken war. Ich werde auch die Kraft finden, es zu tun, wie ich es schon viele Male zuvor getan habe. Ich wollte es nicht verhindern, denn durch den Alkohol war meine Risikobereitschaft auf dem Höchststand und ich war mir sicher, dass mir nichts passieren würde.

3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?
Wann wurde das erste Mal konsumiert, wie hat sich der Konsum dann entwickelt und warum?

Die Verfügbarkeit von Alkohol in meiner Familie hat in meiner Kindheit keine große Rolle gespielt. Ich wusste, dass guter Alkohol geschätzt wurde, denn für eine Flasche Wodka konnten wir uns einen Zapfhahn reparieren lassen. Schon als Kind sah ich Alkohol auf den Tischen der Erwachsenen, sah Erwachsene, die tranken und feierten. Ich habe meine Eltern nicht allein zu Hause Alkohol trinken sehen. Außerdem war ich von Kindesbeinen an davon überzeugt, dass Alkoholiker der Abschaum der Gesellschaft sind, die sich auf der Straße herumtreiben, ohne Wohnung und Arbeit.
Das erste Mal, dass ich Alkohol probierte, war mit 15 Jahren, es war Sekt. Meine Tante schlug mir vor, Sekt zu probieren. Ich nahm einen Schluck und hatte keine Gefühle. Süßes Wasser mit Kohlensäure.

18-22 Jahre: Als ich von meinen Eltern wegzog und in einem Studentenwohnheim wohnte, nahm der Alkoholkonsum zu. Im statistischen Durchschnitt trank ich 1-2 Bier pro Tag.

22-29 Jahre: Ich bin nach Deutschland gezogen, hatte mehr Geld. Der Bierkonsum nahm zu. Ich habe fast jeden Tag Bier getrunken. Im Durchschnitt trank ich 1-5 Flaschen pro Tag.

Mit 29 Jahren heiratete ich und wurde in die Welt des guten Wodkas und des guten Essens eingeführt. Das Studentenleben mit Bier gehörte der Vergangenheit an. Es begannen Familienfeiern mit Wodka. Zwischen dem 29. und 35. Lebensjahr gab es Wodka nur um gemeinsam zu feiern. Im Durchschnitt trank ich 0,5 Flaschen Wodka und 10 Biere pro Woche.

Vom 35. bis zum 40. Lebensjahr (vor dem 25.12.23) habe ich abwechselnd Wodka und Bier getrunken. Mitten in der Woche konnte ich 0,5 Flaschen Wodka alleine zu Hause zu einem guten Essen trinken, freitags und samstags konnte ich 6-15 Flaschen Bier trinken. Im Durchschnitt trank ich 0,1-1,0 Flaschen Wodka + 2 bis 15 Flaschen Bier pro Woche.
Die Gründe für die Entwicklung meines Konsums habe ich in Punkt 2 ausführlich dargelegt.

4. Wie ist der Konsum heute?
Welche Mengen, wie häufig? Wenn sich das Konsumverhalten signifikant geändert hat, warum jetzt und nicht bereits früher? Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten?

Seit dem 26.12.2023 hat sich mein Konsumverhalten deutlich und signifikant verändert. Ich lebe abstinent und habe komplett auf Alkohol verzichtet.

Früher habe ich darüber nachgedacht, meinen Alkoholkonsum zu reduzieren, weil:

• Ich habe gemerkt, dass er sich auf meine Gesundheit auswirkt: Ich habe zugenommen, ich wurde schneller müde. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bin ich froh, dass es so gekommen ist, wie es ist. Noch ein paar Jahre eines solchen Alkoholmarathons, und mein Körper wäre nicht mehr in der Lage gewesen, damit fertig zu werden. Mir ist jetzt klar, dass es so nicht weitergehen konnte.
• Meine Frau hat mich gebeten, den Alkohol aufzugeben, weil sie es nicht mochte, wenn ich ihn im Haus trank. Außerdem haben wir zwei heranwachsende Töchter, und was für ein Beispiel werden sie sehen? Was für ein Bild werden sie von ihrem zukünftigen Ehemann haben?
• Der Alkohol wirkte sich auf meine geistige Gesundheit aus, ich bemerkte, dass mein Tonfall bei Auseinandersetzungen/Diskussionen am Tisch in letzter Zeit immer lauter wurde.
• Der Alkohol hat meinen Selbsterhaltungssinn geschwächt. Ich wusste zum Beispiel, dass ich nicht betrunken Auto fahren sollte. Wenn ich nach einer Stunde mit SDL betrunken nach Hause kam, sagte ich mir am nächsten Morgen: Das kannst du nicht machen, du gehst ein großes Risiko ein. Trotzdem habe ich mich beim nächsten Mal ans Steuer gesetzt und bin trotzdem gefahren.

Früher habe ich das nicht getan, weil ich mir zu sicher war, dass ich kein Alkoholproblem habe und jederzeit aufhören könnte.

Ich führe jetzt ein alkoholfreies Leben und bin glücklich und zufrieden. Ich habe die folgenden positiven Veränderungen festgestellt:

• Mein Gesundheitszustand hat sich verbessert, ich habe angefangen, im Park zu laufen und kann 4 Kilometer ohne Atemnot schaffen. Ich habe angefangen, Klimmzüge an der Stange zu machen. Ich habe 5 kg abgenommen, und wenn ich mich im Spiegel betrachte, bin ich sehr glücklich. Mit Alkohol wäre das nicht möglich gewesen.
• Wenn mein Leben vorher schwarz-weiß war (Arbeit, Erholung mit Alkohol, wieder Arbeit), haben sich mir jetzt ganz andere Farben eröffnet. Ich habe angefangen, mit meinen Kindern zu sprechen, und ich diskutiere gerne darüber, was in der Schule und in der Welt passiert. Früher war das unmöglich, weil ich zum Beispiel nach dem Rasenmähen und einem Bier keine Lust zum Reden hatte.
• Jetzt interessiere ich mich mehr dafür, warum andere Menschen Dinge so tun, wie sie es tun, und nicht umgekehrt. Ich bin jetzt daran interessiert, Leute zu treffen und Gespräche zu führen. Früher habe ich mich mit Leuten getroffen, um etwas zusammen zu trinken.
• Ich bin gelassener im Umgang mit meiner Familie und bei der Arbeit. Ich habe es nicht mehr so eilig, Projekte zu übernehmen. Es ist mir jetzt wichtiger, darüber zu sprechen, wie man ein Projekt am besten beginnt. Unterm Strich höre ich jetzt weniger Kritik, und wenn, dann betrachte ich sie als konstruktive Vorschläge. Früher war ich sehr empfindlich gegenüber Kritik, die meinen Vorgesetzten nicht immer gefiel.
• Mein Intimleben mit meiner Frau hat sich verbessert. Ich habe festgestellt, dass sie meinen Alkoholgeruch, der durch den Schweiß freigesetzt wurde und tagelang anhielt, früher nicht mochte. Jetzt läuft sie herum und macht mich erotisch an, indem sie die kommende Nacht andeutet (na gut, ein paar Minuten, um ehrlich zu sein, aber ich versuche es und arbeite daran smile.gif ).

Meine Frau ist froh, dass ich jetzt nicht mehr trinke. Sie ist auch froh, dass ich nicht mehr zu SDL fahre. Meine Schwiegermutter ist auch sehr glücklich, obwohl sie anfangs sehr skeptisch war, weil sie dachte, dass ich es nicht länger als einen Monat ohne Alkohol aushalten würde. Auch andere Verwandte unterstützen mich. Und ich erzähle ihnen gerne, welche Erfahrungen ich gemacht habe. Ich glaube, das war ein Zeichen von oben.
Auch bei der Arbeit wurde meine Veränderung positiv wahrgenommen. Meine Kollegen haben bemerkt, dass ich gelassener und rationaler geworden bin.

So seltsam es auch klingen mag, ich bin dem Schicksal dankbar, dass alles so gekommen ist, wie es ist. Dass ich von der Polizei angehalten wurde und es ein Wunder ist, dass es keinen Unfall gab. Dieser Tag hat mein Leben zum Besseren verändert.

5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?
Durch die Auffälligkeit ist bereits ein problematisches Konsumverhalten dokumentiert. Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist? Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet? Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?

Ich erkannte, dass ich ein großes Alkoholproblem hatte, das zu einem schrecklichen Ende hätte führen können, wenn ich nicht rechtzeitig und vor allem ohne Konsequenzen/Unfall von der Polizei angehalten worden wäre.
Der Beginn der Abstinenz war schwierig für mich, in den ersten Wochen fühlte ich mich nicht sehr wohl und meine Empfindlichkeit war sehr hoch.

Mir wurde klar, dass eine lange Zeit des Alkoholkonsums zur Entwicklung einer Toleranz gegenüber Alkohol geführt hat. Ich weiß, dass ich all die Feierlichkeiten, in denen wir Fleisch gebraten, Bier und Wodka getrunken haben, nie aus meinem Gedächtnis streichen werde. Mir ist klar, dass ein Rückfall in meinem Fall immer möglich ist.

Deshalb habe ich mir folgende Strategie zurechtgelegt:

• Ich besuche jetzt eine Selbsthilfegruppe und werde dies auch weiterhin tun.
• Ich lebe jetzt ohne Alkohol und werde auch weiterhin ohne Alkohol leben.
• Für den Fall, dass ich Alkohol brauche, habe ich ein paar Kontakte aus der Selbsthilfegruppe in meinem Telefon gespeichert. Mit diesen Menschen kann ich jederzeit über Probleme sprechen.
• Ab April werde ich eine ambulante Therapie besuchen, die mich in meinem Wunsch, ohne Alkohol zu leben, unterstützen soll.
• Die wichtigste Strategie ist schließlich meine Familie. Ich lebe für sie, und ich habe erkannt, dass eine positive Veränderung in erster Linie für meine Familie das Beste ist. Ich habe offen mit meiner Frau gesprochen, ich habe ihr gesagt, wo ich an diesem Abend wirklich hinwollte. Ich sagte zu ihr: Meine Königin, du siehst, dass ich mich verändert habe. Auch deine Einstellung zu mir muss sich ändern, Liebe, Zärtlichkeit und Intimität müssen in unsere Familie zurückkehren. Sonst gibt es keine Garantie, dass ich nicht wieder zu meinen alten Gewohnheiten zurückkehre. Zuerst war sie beleidigt, aber noch am selben Abend kam sie zu mir und es wurde ein unvergesslicher leidenschaftlicher Sex.

Anfang März waren wir im Urlaub in Ägypten, und es war wie Flitterwochen. Früher habe ich im Urlaub abends Bier getrunken, um mein Lustempfinden zu steigern, aber dieses Mal hatten wir einen Urlaub ohne Alkohol, dafür aber mit Romantik, Sex und Erotik, die wir vorher nicht hatten. Ich hoffe, die Hotelbetten sind nach uns nicht kaputt gegangen smile.gif

Was Familienfeiern angeht: Ich bin von 40+ Leuten umgeben und es stört mich überhaupt nicht, wenn jemand trinkt. Im Gegenteil, ich schaue jetzt sogar mit Interesse auf diejenigen, die trinken, denn ich war auch einmal an dieser Stelle.
Am Tisch führe ich jetzt ruhige Gespräche, mein Ton ist nicht erhöht und alle sind sehr zufrieden.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass meine Familie und ich sehr froh darüber sind, dass ich mein Verhalten und mein Denken geändert habe. Ich werde weiterhin ohne Alkohol leben und sehe keinen Grund, meine Entscheidung zu ändern.




*********************************************************


Jetzt habe ich ein paar Fragen:

Sind meine inneren Trinkmotive hinreichend klar, oder muss ich an einigen anderen Punkten arbeiten?
Kann ich meinen Fall nun eindeutig der Hypothese A2 zuordnen?
Bin ich ausreichend auf die MPU vorbereitet? Kann ich jetzt einen großen Fragebogen vorbereiten (der auf diesem kleinen Fragebogen basieren wird)?
Brauche ich eine professionelle, bezahlte Vorbereitung auf die MPU? Ich bin an der Meinung eines Fachmanns interessiert, der dies professionell macht.
Gibt es irgendwelche Probleme, die mich daran hindern könnten, beim ersten Mal eine positive MPU zu erhalten?




Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus
Hausmeister

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Fietser
Beitrag 16.03.2024, 22:28
Beitrag #64


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Vorab.. für einen Kurzfragebogen liest sich das alles schon ziemlich gut und reflektiert, und du hast schon vieles begonnen, an dir zu ändern, und selbst schon erreicht, gerade auch in deinem Umfeld.... mach weiter so, und lass sich all die Veränderungen festigen...!
Für den Moment fällt mir da gar nicht mehr allzu viel ein, außer untenstehendem...

Zitat (Hausmeister_1919 @ 16.03.2024, 21:09) *
Sind meine inneren Trinkmotive hinreichend klar, oder muss ich an einigen anderen Punkten arbeiten?

Deine äußeren Trinkmotive hast du sehr gut dargelegt, bei den inneren aber in weiten Teilen - so kommt es mir vor - vor allem die, die aus den äußeren resultierten, aber weniger die Emotionen, die du mit dem Konsum abseits von "Konformität mit Erwartungen und sozialer Prägung" verbunden hast... ich denke an Dinge wie zum Beispiel Entlastung, Entspannung, loslassen können, Verdrängen, lockerer werden, was hat der Alkohol sonst emotional in dir ausgelöst, usw...
aber ich denke, so manches wird dir da im Laufe der Zeit noch zu einfallen, um manches zu erkennen, braucht man manchmal auch einfach Zeit... und den ein oder anderen Punkt wirst du im Zuge der Gespräche in der Selbsthilfegruppe, und in der ambulanten Therapie auch selbst erkennen...

Zitat
Bin ich ausreichend auf die MPU vorbereitet? Kann ich jetzt einen großen Fragebogen vorbereiten (der auf diesem kleinen Fragebogen basieren wird)?

Für die MPU ist es jetzt eh noch zu früh, ebenso macht der lange Fragebogen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so sehr viel Sinn, den erarbeitest du dir am sinnvollsten nach und nach, wenn die MPU näher rückt, und du in deinem Aufarbeitungs- und Veränderungsprozess weiter fortgeschritten und gefestigt bist...
Angesichts dessen, dass deine MPU sinnvollerweise frühestens Anfang 2025 stattfinden wird, macht es vermutlich erst im Spätsommer oder Herbst Sinn, sich an den langen Fragebogen überhaupt heranzusetzen, bis dahin wird sich noch manches ändern, und du neue Erkenntnisse und Erfahrungen gewinnen.
Jetzt bereits damit anzufangen, hieße, diesen später vermutlich noch zig-mal anzupassen...
Was du höchstens tun kannst, ist - abseits des kurzen Fragebogens - aber einfach zwischendurch schon mal kurze, manchmal auch spontane Gedankenschnipsel zu den einzelnen Punkten des Fragebogen festzuhalten... die können dir später helfen, den Bogen auszuformulieren, und lassen dich selbst sehen, welche Gedanken du zu welchen Zeitpunkten deines Aufarbeitungsprozesses hattest, und welche Entwicklung du gemacht hast...

Zitat
Gibt es irgendwelche Probleme, die mich daran hindern könnten, beim ersten Mal eine positive MPU zu erhalten?

Für den fällt mir da noch nichts ein... Du hast viele Veränderungen bereits begonnen, viel recherchiert, sehr zeitnah mit Abstinenznachweisen begonnen... viel mehr kannst du aktuell - neben weiterhin SHG und Therapie - erst einmal noch nicht tun...


Abschließend - auf die Gefahr hin, die Einschätzung von MsTaxi zu wiederholen - kommt es auch mir vor, als hättest du es sehr sehr eilig... die hast (gezwungenermaßen) noch viel Zeit, die Vorbereitung auf eine MPU ist - bildlich gesprochen - kein Kurzstreckensprint, sondern ein Marathon... Abkürzen geht da leider nicht....
Abgesehen davon wird dir die Zeit sicher auch noch die ein oder andere Erkenntnis bringen.... ebendiese Zeit braucht es auch, damit sich alle Veränderungen in deinem Leben finden und festigen.... aus diesem Grund gibt es ja auch die in den BUK vorgeschriebenen Abstinenzzeiträume...

Viel Erfolg weiterhin..!
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Hausmeister_1919
Beitrag 21.11.2024, 18:29
Beitrag #65


Neuling
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Guten Abend zusammen. Es ist fast 11 Monate her seit meiner TF und meinem ersten Beitrag in diesem Forum.
Seitdem hat sich in meinem Kopf, in meinem Verhalten und in meinem Leben viel verändert.
Mein MPU Termin wird der 16. Januar 2025 sein, ich fühle mich gut vorbereitet. In diesem Zusammenhang möchte ich mich besonders bei den folgenden Nutzern bedanken: abstinent,Fietser, MsTaxi.
Allen anderen bin ich ebenfalls sehr dankbar, ich werde sie nicht aufzählen, damit ich niemanden vergesse oder versehentlich beleidige rolleyes.gif
Ich möchte auch 2 Benutzer hervorheben, die nichts in meinem Forumsthread gepostet haben, die ich aber mit Interesse in anderen Forumsthreads gelesen habe: x100f und corneliusrufus.

Ich habe alles noch einmal überprüft und festgestellt, dass ich meinen Alkoholkonsum an einigen Stellen übertrieben hatte. Das liegt daran, dass sich meine Gedanken über Alkohol damals auf die letzten Monate vor der TF bezogen. Dazu kam der Stressfaktor. Deshalb wird es im erweiterten Fragebogen realistische Zahlen und Fakten geben.
Ich poste jetzt meinen endgültigen Fragebogen in meinem Forumsthread, damit ihr beurteilen könnt, ob ich alles richtig gemacht und mich gut vorbereitet habe.


Kurzer Hintergrund:

Ich bin am 25. Dezember um 21:40 Uhr unter Alkoholeinfluss mit 2,04 Promille mein Auto gefahren. Polizeikontrolle, Führerscheinentzug. Ich erfuhr, dass ich mich auf eine MPU vorbereiten musste.
8. Januar 2024: Beginn des Abstinenzprogramms.
Ich habe bei der Suchstelle in meiner Stadt um Hilfe gebeten. Ich sagte, dass ich Hilfe bei der Vorbereitung auf die MPU brauche. Das Thema Alkohol war für mich bereits abgeschlossen, denn ich hatte für mich beschlossen, nie wieder zu trinken.
In der Suchtstelle bot man mir eine ambulante Therapie an. Sie sagten, das würde bei der MPU helfen. Ich muss diese Therapie nicht machen, aber mit der Bescheinigung sind meine Chancen besser. Ich hörte die Schlüsselwörter: MPU, bessere Chancen und stimmte zu. Ich fragte, wie das alles finanziert werden würde. Antwort: keine Sorge, die Rentenversicherung wird es bezahlen, und die Suchtstelle wird mir helfen, einen geeigneten Antrag zu schreiben, damit die Rentenversicherung alle Kosten übernimmt. In diesem Moment war ich sehr glücklich: Vorbereitung auf die MPU und das kostenlos. Der Prozess des Ausfüllens aller möglichen Papiere begann. Darunter auch eines vom Arzt. Er war überrascht, als er hörte, dass ich wegen einer Trunkenheitsfahrt eine Therapie brauchte. Aber ich sagte, ich bräuchte diese Therapie, weil dies eine kostenlose Vorbereitung auf die MPU sei. Der Arzt sagte: „Na gut, wenn Sie das wollen, schreibe ich alles passend. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass die Teilnahme an einer Therapie normalerweise eine A1-Diagnose ist. Zu diesem Zeitpunkt war es eine kostenlose Möglichkeit, mich auf die MPU vorzubereiten und die MPU zu "bestehen".
Die Therapie war sehr interessant. Am Anfang war ich sehr skeptisch. Gegenüber dem Verfahren und gegenüber den Menschen, die an solchen Therapien teilnehmen. Ich sah, dass die Therapien von ganz normalen Menschen besucht wurden, die mich jeden Tag umgeben: Postboten, Abteilungsleiter, Verkaufsleiter. Ich stach ein wenig heraus, weil ich der einzige in der Gruppe war, der den Entgiftungsprozess nicht durchlaufen hatte. Und ich war der Einzige, der einen LPA brauchte.
Aber trotzdem waren die Gespräche sehr interessant. Ich habe eine Menge interessanter und neuer Dinge für mich gelernt.

3 gute Pros aus dieser Therapie:
- Es war für mich die Bestätigung, dass ich alles richtig gemacht habe.
- Ich bin aufmerksamer gegenüber Menschen geworden. Früher habe ich Alkoholiker und Drogenabhängige als den Abschaum der Gesellschaft betrachtet, jetzt weiß ich, dass jeder in diese Kategorie fallen kann und jeder eine Chance verdient. Ich habe erkannt, dass ich keine voreiligen Schlüsse ziehen muss.
- Ich bin vorsichtiger im Straßenverkehr geworden, als Fußgänger und als Radfahrer, nachdem ich erfahren habe, wie viele Menschen tatsächlich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss fahren. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Ich habe meine Therapie im September vorzeitig beendet. Der Abschlussbericht ist immer noch nicht fertig. Die Erklärung lautet wie folgt: "Die Fertigstellung des Berichtes wird noch längere Zeit dauern, da u.a. viele verschiedene Bereiche daran mitwirken".
Als ich mich erkundigte, ob der Abschlussbericht bis zum Tag meiner MPU fertig sein würde, erhielt ich keine positive Antwort. D.h. es kann sein, dass der Abschlussbericht nicht einmal am 16. Januar fertig sein wird. Aber ich habe eine Bescheinigung, mit der ich zur MPU gehen werde. Ich habe auch eine Bescheinigung von meinem Arzt.
Ich habe beide Dokumente anonymisiert und füge sie hier an:






Jetzt Fragebogen selbst




0. Warum sind Sie heute hier?
Ich bin am 25. Dezember um 21:40 Uhr unter Alkoholeinfluss mit 2,04 Promille mein Auto gefahren.
Ich habe dabei nicht nur mich, sondern auch andere extrem in Gefahr gebracht. Das habe ich für mich erkannt und habe vieles in meinem Verhalten und in meinen Einstellungen in der Zwischenzeit geändert. Deswegen bin ich heute hier, damit Sie mich einschätzen können, ob ich auf dem richtigen Weg bin.

0.1 Wie haben Sie sich auf die MPU vorbereitet?

Zunächst einmal habe ich für mich beschlossen, dass ich meine Gewohnheiten, meine Gedanken und mein Verhalten ändern muss. Ich suchte Hilfe bei der Suchstelle in meiner Stadt. Während der sechsmonatigen Einzelsitzungen haben wir zusammen mit der kompetenten Dipl. Soz. Arb. Suchttherapeutin die Gründe besprochen, warum ich so viel getrunken habe. Ich habe mich mit meinem Alkoholproblem auseinandergesetzt, mich mit Risikosituationen beschäftigt und rückfallprophylaktische Maßnahmen entwickelt. Ich bin sicher, allein wäre das deutlich schwieriger gewesen. Auch der Austausch mit meinen Gruppenmitgliedern hat mir unfassbar viel gebracht.
Parallel dazu habe ich mich durch das Lesen der folgenden Bücher vorbereitet:

-MPU (k)ein Problem: Das notwendige Wissen für eine schnelle und erfolgreiche MPU-Vorbereitung, von Dirk-Antonio Harms
-Sicher durch den Medizinisch-Psychologischen Test (MPU): Mit zahlreichen Beispielen für Fragen und Antworten, von Robert Klaus

Des Weiteren habe ich viel in einem Verkehrsforum gelesen und auch selbst Hilfe gesucht, gerade wenn es um Themen der Abstinenzbelege ging oder um meine finale Vorbereitung auf die MPU selbst.
Belege:
-12 Monate Abstinenznachweis Urin
-Therapiebescheinigung
-Bescheinigung vom Hausarzt


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

Am 25. Dezember 2023 war meine Familie (ich, meine Frau und unsere beiden Töchter) bei meiner Schwiegermutter zu einem Weihnachtsessen eingeladen. Dieses traditionelle Weihnachtsessen findet jedes Jahr am 24. oder 25. Dezember im engen Kreis der Familie statt. Wir setzen uns zusammen, essen, beschenken uns gegenseitig.
Dieses Mal standen viele Salate aus der osteuropäischen und russischen Küche, Manty/Teigtaschen (ein kasachisches Gericht) und eine sehr leckere gebackene Ente auf dem Tisch. Die Stimmung war sehr gut und ich habe sehr viel getrunken.
Um 19:00 Uhr war ich mit Essen und Trinken fertig, unsere Kinder übernachteten bei meiner Schwiegermutter, wir stiegen mit meiner Frau ins Auto (meine Frau am Steuer) und fuhren nach Hause.
Zu Hause lag ich ein wenig auf dem Sofa vor dem Fernseher. Meine Frau ist ins Bett gegangen und ich unter Alkoholeinfluss wollte intimes Vergnügen und Spaß haben. Ich suchte im Internet nach intimen Angeboten und sah, dass eine mir bekannte Prostituierte an diesem Tag arbeitete. Ich wusste, dass sie mich nicht abweisen würde, wenn ich alkoholisiert komme. Ich wusste auch, dass ich in betrunkenem Zustand keine Chance auf Intimität mit meiner Frau haben würde. Ich rief die Prostituierte an und vereinbarte einen Termin.
Um 21:35 Uhr setzte ich ins Auto und fuhr los, wobei ich vollständig in den Gegenverkehr geriet, so dass es beinahe zu einem Zusammenstoß mit dem zivilen Streifenwagen der Polizei kam. Um 21:40 Uhr wurde ich von der Verkehrspolizei angehalten und willigte ein, einen Atemalkoholtest zu machen. Das Ergebnis zeigte 2 Promille. Ich wurde aufgefordert, zum Bluttest ins Krankenhaus zu fahren. Ich war kooperativ und fuhr mit der Polizei ins Krankenhaus.
Mir wurde um 22:25 Blut entnommen. Anschließend wurde ich entlassen und zu Fuß nach Hause gegangen. In 2 Monaten kam ein Promillewert von 2,04 heraus.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

Trinkbeginn 14:55 Uhr
An diesem Abend habe ich zusammen mit viel Essen eine Flasche Smirnoff-Wodka (0,7 Liter mit 37,5 Vol) getrunken, also 18 0,4 cl Schnapsgläser.
Ich bin männlich, an diesem Tag 40 Jahre alt mit 93 kg.
Eine Flasche Wodka (0,7 L) mit 37,5 Vol enthält 300 g (37,5*8) Alkohol pro Liter. 0,75 Liter: 225 g Alkohol
BAK (Blutalkoholkonzentration) = Aufgenommene Menge Alkohol in G(225g)/Körpergewicht in KG (93) multipliziert mit Reduktionsfaktor 0,75= 3.2 Promille
BAK=225/(93 x 0,75)
Ein Teil des Alkohols ist vom Körper bis 22:25 Uhr (7,5 Stunden) wieder abgebaut (0,15 Promille pro Stunde, also von 14:55 Uhr bis 22:25 Uhr 1,125 Promille).
Widmark: 3.2 – 1,125= 2,075 Promille

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Nach 2 km bin ich aufgefallen, ich wollte noch weitere 35 km fahren. Plus Fahrt zurück 37 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, ob ich noch fahren kann. Ich war in den vergangenen Jahren oft in alkoholisiertem Zustand Auto gefahren und war daher zuversichtlich, dass es auch dieses Mal gut gehen würde. Rückblickend betrachtet war das natürlich ein Trugschluss und akute Selbstüberschätzung, weil ich in den Gegenverkehr geriet.
Ich bin dankbar, dass ich an diesem Tag rechtzeitig von der Polizei gestoppt wurde und es zum Glück keinen Unfall gab.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte die Fahrt nicht vermeiden. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, wie mein Zustand ist und ob ich noch fahrtüchtig bin, sondern bin einfach losgefahren um intimes Vergnügen und Spaß zu haben. Jetzt bin ich froh, dass mir weder noch einem anderen Verkehrsteilnehmer etwas passiert ist oder ich einen Sachschaden verursacht habe.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Genau sagen, wie oft ich alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe, kann ich nicht, aber es werden bestimmt mehrere hunderte Male gewesen sein. Statistiken gehen davon aus, dass nur jede 600ste Fahrt auffällt. Ich bin also mindestens 600 mal alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen.
Wie gefährlich das alles sein kann, hat nicht nur meine TF und mein dabei herausgekommener erschreckend hoher Promillewert verdeutlicht, sondern auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe und ambulanter Therapie, bei denen ich viele Erfahrungen mit “Leidensgenossen” teilen und erfahren durfte.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Wann ich das erste Mal indirekt in Kontakt mit Alkohol kam weiß ich leider nicht mehr, das war bestimmt im Zuge einer Familienfeier, wo ich mitbekommen habe, dass die Erwachsenen Wein und andere Getränke tranken, die ich nicht trinken durfte.
Alkohol spielte in der Familie auch die Rolle eines Zahlungsmittels, mit dessen Hilfe meine Familie für diverse Dienstleistungen bezahlte. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass meine Eltern dem Klempner eine Flasche Wodka gaben, um den Wasserhahn zu reparieren.
Das erste Mal Alkohol getrunken habe ich auf einer Geburtstagsfeier mit 15 Jahren. Ich nahm einen Schluck Sekt aus dem Glas war dadurch schon angeheitert.

9.Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Grundsätzlich habe ich seit dem 15 Lebensjahr regelmäßig Alkohol getrunken, wodurch sich auch diese große Alkoholtoleranz in meinem Fahrverhalten erklärt. Ich hatte aber auch Phasen, in denen ich über Monate keinen Alkohol getrunken habe, beispielsweise vor der Schwangerschaft meiner Frau (weil wir ein gesundes Baby wollten) oder aufgrund einer Diät.
Bevor ich die wichtigsten Phasen genauer erläutere, ist es mir wichtig zu sagen, dass ich nie soziale oder berufliche Verpflichtung aufgrund von Alkohol vernachlässigt habe.
Die erste Phase erstreckt sich über das Lebensjahr 15-17 und läuft unter dem Titel “ Erster Kontakt mit Alkohol”. Vom ersten Konsum habe ich bereits berichtet, danach steigerte es sich zu den ersten richtigen Bieren. Gerade die ersten Discobesuche waren Events, zu denen ich getrunken habe.
Die zweite Phase mit den Lebensjahren 18-23 und läuft unter dem Titel “Erste Steigerung”. Als ich nach dem Schulabschluss von meinen Eltern wegzog und in einem Studentenwohnheim wohnte, nahm der Alkoholkonsum zu. Im ersten Semester bin ich mit den anderen Studenten 1-2-mal im Monat feiern gegangen. In den folgenden Semestern häufiger.
Die dritte Phase zwischen 24 und 29 Jahren habe ich “Gewöhnung an mehr Alkohol" genannt. Als ich 24 Jahre alt war, bekam ich die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren. Ich bin nach Deutschland gezogen, hatte mehr Geld. Der Bierkonsum nahm zu. Ich bin mit den anderen Studenten 3-4-mal im Monat feiern gegangen.
Die vierte Phase zwischen 30 und 38 Jahren habe ich “Stress im Job und erwachsenes Leben" genannt. In meinem letzten Studiensemester lernte ich meine zukünftige Frau kennen. Ein paar Monate später wurde sie schwanger, und nach der Geburt des Kindes heirateten wir. Ich habe nicht einmal einen anderen Gedanken gehabt. Ich habe ein Kind, ich muss heiraten. So machen das echte Männer, so bin ich erzogen worden, und ich konnte mir nichts Anderes vorstellen.
Ich habe nach dem Studium einen Job angetreten, der sehr stressig war. An den Wochenenden habe ich versucht Ausgleich mit Freunden oder bei den Besuchen von den Verwandten meiner Frau zu finden. In dieser Phase begann ich, Wodka zu trinken, der bei den Verwandten meiner Frau traditionell immer auf dem Tisch stand.
in den letzten 20 Monaten vor dem Delikt kam dann Phase 5 “ Maximaler Alkoholkonsum ”. In dieser Zeit habe ich einen höherwertigen Job bekommen. Damit stiegen aber auch die Anforderungen und Herausforderungen. Parallel haben wir uns ein Haus gekauft. Nach der Arbeit war ich mit der Renovierung beschäftigt. Jedes Wochenende war ich unterwegs oder hatte Gäste und habe als Ausgleich viel getrunken.
Seitdem 26. Dezember 2023 hat sich mein Konsum radikal geändert und ich bin abstinent unterwegs.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Alter 15-17: 2-3 im Jahr max. 2 x 0,5 Bier
Alter 18: max. 1-2 im Monat, max. 2x 0,5 Bier
Alter 19-23: max. 2-3 im Monat, max. 2x 0,5 Bier
Alter 24-29: regelmäßig 3-4 im Monat, max. 6x 0,5 Bier
Alter 30-38: 3-4 mal im Monat, max. 7 x 0,5 L Bier oder max. 9 x 0,4 cl Schnapsgläser Smirnoff-Wodka
Alter 39-40: regelmäßig 4 x pro Monat. Höchstmenge: 9x0,5l Bier oder Menge wie zur TF (18 0,4 cl Schnapsgläser) 1x im Monat.
Alles immer nur am Wochenende oder an Feiertagen, niemals unter der Woche oder auch sonntags
Insbesondere hat sich mein Alkoholkonsum in den letzten 20 Monaten vor meiner TF massiv gesteigert.
--> siehe Trinkdiagram




11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Meistens habe ich mit meinen Freunden getrunken. Ab und zu an Geburtstagen oder Weihnachten auch mal mit dem engen Familienkreis meiner Frau. Ausschließlich in Gesellschaft.

In Kneipen war ich nie großartig unterwegs, weil ich keinen Sinn darin sah und es mir immer wie eine sinnlose Geldverschwendung vorkam.
In den letzten 20 Monaten vor dem Delikttag bin ich häufiger zu Besuchen eingeladen worden, wo ich saß, plauderte und trank. 3-4 Mal im Jahr habe ich zu Hause getrunken, wenn Freunde oder Verwandte meiner Frau zu Besuch kamen.

Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)

Hier kommen wir zum Punkt, wofür ich wirklich froh war, die ambulante Therapie besucht zu haben, da ich sonst glaube ich Schwierigkeiten gehabt hätte, die tiefsitzenden inneren Gründe zu finden.
Dafür müssen wir einige Jahre zurückgehen. Ich wurde in der Sowjetunion geboren und verbrachte meine Kindheit in den schwierigen 90er Jahren. Das Land befand sich in der Perestroika und die Arbeitslosigkeit war hoch. Es war eine Zeit, in der sich die Mächtigen reich wurden, während intelligente Menschen jeden Pfennig zählten.
Meine Mutter war Lehrerin für Englisch und Deutsch, mein Vater war Offizier. Trotzdem lebten wir sehr ärmlich. Meine Eltern kritisierten ständig die Regierung im Land, meine Mutter sprach ständig über die verpassten Chancen von ihr und meinem Vater. Und mir, als erstem und einzigem Sohn, sagten sie ständig, ich solle ihre Fehler nicht wiederholen, ich solle das Land verlassen, wenn ich eine Chance hätte. Um zu studieren und gutes Geld zu verdienen.
Mein Kindheitsziel war es, der Armut zu entkommen, das Land zu verlassen und meinen Eltern zu beweisen, dass ich ein würdiger Sohn war und ihre Erwartungen erfüllte. Mit diesen Gedanken und dem Wunsch, der Armut zu entkommen und meinen Eltern zu beweisen, dass ich etwas erreichen kann, beendete ich die Schule und ging zur Universität in Russland. Im Jahr 2006 machte ich meinen Abschluss und bekam die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren und nach Deutschland zu ziehen. Da ich schon als Kind ein anderes Leben als meine Eltern führen wollte, begann ich im Jahr 2006 mein Studium in Deutschland.

Äußere Motive
In Russland ist es normal, dass Alkohol getrunken wird. In meiner späteren Schulzeit und auch an der Universität habe ich ein Bier als Kommunikationsöffner getrunken, weil ich eher ruhig bin. Der Alkohol hat die Laune angehoben, die Schuldiskos und später Unifeiern waren für mich ausgelassener und witziger.
Auch später in Deutschland beim Familientreffen oder beim Treffen mit den Freunden gehörte starker Alkoholkonsum dazu. Das war auch ein Kommunikationsöffner für mich in einem anderen Land und unter neuen Leuten.
Ein guter Vodka in Deutschland war immer ein Statussymbol auf dem Tisch meiner Verwandten. Keiner wurde zum Trinken gezwungen, wer trinken wollte, trank. Für mich war ein guter Markenwodka ein Zeichen von Status. Und Status war für mich schon als Kind ein Ziel.
Ich möchte klarstellen, dass ich nur Markenwodka und nur zu gutem Essen getrunken habe. Das war mir wichtig. Ich erinnere mich an eine Situation, als wir auf einer Geburtstagsfeier waren und das Geburtstagskind billigen Wodka von Aldi kaufte - ich habe ihn nicht getrunken und gesagt, dass ich Antibiotika nehme.

Innere Motive
Ich kann diese nun bis auf meine Kindheit zurückführen: Ich lernte schon sehr früh selbstständig zu sein. Meine Eltern arbeiteten viel, um die Familie zu versorgen. Meine jüngere Schwester und ich waren oft allein zu Hause. Ich musste im Haus helfen, meine Hausaufgaben machen und meiner Schwester helfen. Im Sommer half ich meinen Eltern im Garten, wo wir Gemüse anbauten, das wir zum Essen brauchten: Kartoffeln, Rote Bete, Zwiebeln usw. Um meinen Eltern nicht weiter zur Last zu fallen, habe ich mir einen innerlichen Schutzmechanismus entwickelt, der es mir verbat meine Emotionen und Gefühle zu zeigen.
Ich habe durch meine Erfahrung in der Kindheit eine "Kämpfernatur" entwickelt. Ich kämpfte mich durch alle Themen überwiegend alleine durch, weil meine Eltern nicht da waren und ich sie auch nicht mit meinen Sorgen belasten wollte. Diesen Schutzmechanismus habe ich auch in meinem Erwachsenenalter noch immer beibehalten. Ich habe meine Gefühle und Emotionen selbst verarbeitet, was aber insbesondere rückblickend auf die letzten Jahre vor der TF dazu führte, dass ich viele negative Gefühle an den Wochenenden mit Freunden vergessen wollte.
Diese negativen Emotionen entstanden überwiegend durch meinen Stress im Job. Als ich mein Studium an einer deutschen Hochschule beendete, war ich voller Hoffnungen, dass ich nun überall angenommen und viel Geld verdienen würde, was immer mein Traum war. Aber die Realität sah viel komplizierter aus. Nach meinem Abschluss bekam ich immer wieder Absagen oder die Arbeitgeber reagierten überhaupt nicht. Es stellte sich heraus, dass ich zu teuer war und nicht genug praktische Erfahrung hatte. Das war alles sehr frustrierend für mich.
Um meine Familie zu versorgen, musste ich meine Erwartungen zurückschrauben und eine Arbeit finden, für die kein Hochschulabschluss erforderlich war. So habe ich zum Beispiel lange Zeit als Packer in einem Lagerhaus gearbeitet, während ich mich nach anderen, qualifizierteren Stellen umsah und zu Vorstellungsgesprächen ging. Nach und nach kam ich weiter, fand eine Stelle als Disponent in einer Spedition, danach arbeitete als Schichtleiter im Heidelbeerenpackbetrieb. Es war sehr frustrierend für mich, so viele Jahre in die Hochschulbildung zu investieren und keine Stelle zu finden, die diese Hochschulbildung voraussetzt. Also nahm ich meine Frustration und meine negativen Gefühle Tag für Tag mit nach Hause und versuchte, sie allein zu bewältigen.
Zu meiner großen Freude bekam ich 2022 einen höherwertigen Job bei einem Startup. Damit stiegen aber auch die Anforderungen und Herausforderungen, durch die ich mich alleine kämpfte, was mir zwar auch viel Spaß machte teilweise aber auch eine große Bürde darstellte. Für meine Stelle gab es keine Einweisung oder Übergabe, sodass ich mir alles selbst aneignen musste. Ich übernahm die Führungsverantwortung über komplette Abteilung. Ich war der Meinung, dass ich alle Themen in der Hand haben müsse und habe die volle Verantwortung an mich gezogen, damit ich alle Mitarbeitern und Vorgesetzten zufriedenstellen kann.
Bei mir hat das nicht funktioniert, es gab immer jemanden, der mit dem Prozess nicht zufrieden war. Ich habe mir die Kritik zu Herzen genommen. Trotzdem arbeitete ich weiter und baute negative Emotionen auf, weil meine "Kämpfernatur" es nicht anders zuließ.
Meine Frau wollte ich auch nicht mit meinen Themen belasten, auch weil ich der Meinung war, dass sie das so oder so nicht verstehen wird, weil sie ja gar nicht wisse, wie es bei mir auf der Arbeit aussieht und weil ich nicht wollte, dass sie sich sorgen um mich macht. Ich war der Meinung, dass ich keine Hilfe brauche um meine Probleme aufzuarbeiten. Getreu dem Motto: "Da beiße ich mich alleine durch!" Parallel haben wir uns ein Haus gekauft und nach der Arbeit war ich mit der Renovierung beschäftigt.
Zu Hause konnte ich auch keinen richtigen Ausgleich finden. Mit meiner zukünftigen Frau ging alles sehr schnell: Wir lernten uns kennen, ein paar Monate später wurde sie schwanger, und nach der Geburt des Kindes heirateten wir. Ich habe nicht einmal einen anderen Gedanken gehabt. Ich habe ein Kind, ich muss heiraten. So machen das echte Männer, so bin ich erzogen worden, und ich konnte mir kein anderes Ergebnis vorstellen.
Nach der Geburt des Kindes war die ganze Aufmerksamkeit meiner Frau auf das Kind gerichtet. Nach 2 Jahren kam ein zweites Kind, und meine Frau schenkte mir keine Aufmerksamkeit mehr. Ich spürte diesen Mangel an Aufmerksamkeit und mir fehlten Gefühle. Mir fehlte Intimität und Zärtlichkeit.
Meine Frau schlief bei den Kindern, und ich schlief in einem separaten Zimmer. Ich wollte Sex, wenn ich ihn wollte, und nicht, wenn meine Frau in mein Schlafzimmer kam. Sehr oft wurde mir gesagt, dass sie heute Abend nicht kommen könnte, weil sie müde sei und nicht wisse, wann die Kinder einschlafen. Sehr oft fühlte ich mich von meiner Frau nicht gewürdigt, mir fehlte die Anerkennung. Da ich mit meinem Sexualleben nicht zufrieden war, entdeckte ich die Welt der Prostitution.
So erhielt ich den Ausgleich und Entspannung, wenn ich mit meinen Freunden feierte und alkoholische Getränke trank oder bei den Besuchen von den Verwandten meiner Frau.
Auch die Besuche bei Prostituierten bereiteten mir Ausgleich und Entspannung. Diese Besuche fanden oft nach dem Genuss alkoholischer Getränke statt, wenn mein Verlangen nach Vergnügen und Entspannung am größten war.
Dazu kamen dann noch Belohnungsmechanismen wie beispielsweise das Trinken nach einem erfolgreichen Projekt oder bei Weihnachtsfeier, um das berufliche Jahr abzuschließen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Geringer Konsum:
Nach den ersten 2-3 Bier setzte das Gefühl von Lockerheit, Selbstsicherheit und Zufriedenheitsgefühl ein und ich wurde geselliger. Ich wurde ausgelassener, entspannter und hatte Spaß.

Höherer Konsum:
Habe ich mehr getrunken, wurde ich lauter und aus meiner Perspektive lustiger. Ab dem 7./8. Bier habe ich gescherzt, aber auf einem wesentlich niedrigeren Niveau. Die Konversationen wurden inhaltsleerer und lauter. Ich wurde entspannter und risikobereiter.
Meistens setzte zum Glück ein Schalter ein, der mich davor bewahrt hat, sehr viel zu trinken. Ich wurde dann müde und wollte nur noch nach Hause. Der Morgen danach war meistens etwas anstrengend, ein Kater war aber immer zu überwinden.

Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, kritische Hinweise anderer auf meinen Alkoholkonsum gab es nicht, Ich wurde zum Glück auch nie in dem Sinne auffällig, dass sich Menschen um mich sorgen mussten, ich wurde weder aggressiv bei zu viel Alkohol, noch hatte ich mich in den Blackout getrunken. Ich habe unter der Woche keinen Alkohol und nie alleine getrunken, daher hat mein Konsum bei meinem engsten Kreis keine Bedenken erweckt.
Das Einzige, was meiner Frau wirklich missfiel, war, dass ich manchmal nach dem Konsum von alkoholischen Getränken das Auto gefahren bin. Wenn solche Trunkenheitsfahrten stattfanden, sagte ich ihr, dass ich bei McDonald's war. Sie konnte es nicht verhindern, weil die Fahrten in ihrer Abwesenheit stattfanden oder wenn sie schlief.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Mein Umfeld hat nicht unter meinem Alkoholkonsum gelitten. Aufgrund meiner ``Kämpfernatur`` bin ich pflichtbewusst gewesen und wollte auch hier keinen enttäuschen. Ich habe keine Termine, wie Bewerbungsgespräche, Umzüge von Freunden oder einen Verwandten vom Flughafen abholen verpasst. In solchen Fällen habe ich am Vorabend aber auch meist keinen oder nur sehr geringe Menge Alkohol getrunken.
Es gab aber Auswirkungen auf mich. In seltenen Fällen war ich sonntags nach Feiern müde und habe den Tag auf dem Sofa verbracht. Rückblickend betrachtet hat mir der Alkohol zwar für die Zeit in der ich getrunken habe, eine gewisse Entspannung verschafft, aber hat nicht nachhaltig für eine Verbesserung meiner Stimmung gesorgt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, bis zu meiner Trunkenheitsfahrt bzw. vor 20 Monaten habe ich deutlich mehr Alkohol getrunken als heute, da ich jetzt keine Alkohol mehr trinke. Die konsumierte Menge am Tag meiner TF war eine der höchsten.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, bis zur Volltrunkenheit habe ich nicht getrunken, es kam nie ein “Blackout” zustande. Vorher habe ich zum Glück immer den Absprung gefunden und bin nach Hause schlafen gegangen. Es gab Ausnahme während des Studiums in Russland, als ich zum ersten Mal Longdrinks probiert hatte und mich dann total verschätzt hat mit der Alkoholmenge und -qualität, habe ich mich übergeben. Seitdem kamen solche Vorfälle aber nicht mehr vor.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während meiner Schulzeit habe ich in der Vorbereitungs- und Prüfungsphase bewusst auf Alkohol verzichtet. Ebenso dann im Studium während der Klausurenphasen. Auch habe ich verzichtet, wenn ich wusste, dass wichtige Termine anstehen, auf die ich mich Vorbereiten musste.
Ich habe mehrere Monate auf Alkohol verzichtet, wenn wir das zweite Kind wollten. Ich wollte ein gesundes Baby. Ich habe auch mehrere Monate auf Alkohol verzichtet, da ich ab und zu mal Diät gemacht habe und mir war klar, dass der Alkohol dick macht, aufgrund der Kalorien.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)

Früher wusste ich nicht, dass man sich in Kategorien bzgl. des Trinkverhaltens einsortieren kann. In meinem Umfeld war der Konsum ja “normal”. Ich habe auch nie intensiver über die konsumierten Mengen nachgedacht.
Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie meine Eltern mir als Kind Betrunkene zeigten, die bewusstlos auf der Straße im Schlamm lagen. Und sie sagten: "Das ist ein Alkoholiker, ein Bettler, der kein Zuhause und keine Arbeit hat."
In meinem Unterbewusstsein dachte ich immer, dass ein Alkoholiker einfach ein Mensch ist, der schmutzig ist und keine Arbeit hat. Gleichzeitig sah ich Musikvideos und Filme, in denen reiche Leute und Showbiz-Stars Alkohol tranken. Und ich hatte die unbewusste Vorstellung, dass guter Alkohol ein Zeichen von Status ist. Wenn man einen Job, ein Auto und guten Alkohol hat, dann ist man ein reicher Mensch und kein Alkoholiker. Daher kam es mir auch nie so vor, dass ich ein Problem mit Alkohol hätte.
Rückwirkend mit meinem heutigen Wissen verstehe ich, dass ich mir eine hohe Alkoholtoleranz unkontrolliert angetrunken habe.
Ich bin betrunken Auto gefahren. Und es ist ein Wunder, dass ich in all der Zeit keine Unfälle hatte und weder mich noch andere Verkehrsteilnehmer verletzt habe.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
25.12.2023

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Diese ganze Situation nach der TF war unglaublich belastend und das kann ich für mich immer noch nicht ganz abschließen. Der Alkohol hat mich in dieses Problem, in diese Situation geführt und es war dann schnell für mich klar, dass ich nie wieder in eine solche Situation geraten will.
Ich habe mich aus mehreren Gründen entschieden keinen Alkohol mehr zu trinken.
Mein Gesundheitszustand hat sich verbessert, ich habe angefangen, im Park zu laufen und kann 4 Kilometer ohne Atemnot schaffen. Ich habe angefangen, Klimmzüge an der Stange zu machen. Ich habe 5 kg abgenommen, und wenn ich mich im Spiegel betrachte, bin ich sehr glücklich. Mit Alkohol wäre das nicht möglich gewesen. Rückwirkend verstehe ich jetzt sehr gut, dass sich der Alkohol auf meine Gesundheit ausgewirkt hat: Ich habe zugenommen, ich wurde schneller müde. Jetzt, wenn ich darüber nachdenke, bin ich froh, dass es so gekommen ist, wie es ist. Noch ein paar Jahre eines solchen Alkoholmarathons, und mein Körper wäre nicht mehr in der Lage gewesen, damit fertig zu werden. Mir ist jetzt klar, dass es so nicht weitergehen konnte.
Ich möchte verhindern, dass ich mich möglicherweise wieder an solch große Alkoholmengen gewöhne. Das Risiko, dass aus einem Bier wieder drei, später 10 usw. werden, ist mir zu groß. Ich verzichte lieber auf den Alkohol. Dieser Verzicht fällt mir nicht schwer, denn mittlerweile geht es mir bedeutend besser als früher.
Ich habe mit der Hilfe von ambulanter Therapie für mich selbst erkannt und gelernt, dass ich Alkohol als Kommunikationsöffner nicht brauche. Nach der grundlegenderen Ausarbeitung meiner Geschichte und meiner Trinkmotive interessiere ich mich mehr dafür, warum andere Menschen Dinge so tun, wie sie es tun. Ich bin jetzt daran interessiert, Leute zu treffen und um einfach zu unterhalten. Früher habe ich es mir ohne Alkohol kaum vorgestellt.
Ich habe Alkohol als Ausgleich und als Entspannung genutzt, was ich heute nicht mehr benötige. Dank ambulanter Therapie habe ich gelernt, gelassener zu sein. Zum Beispiel ich habe es auf der Arbeit nicht mehr so eilig, Projekte zu übernehmen. Es ist mir jetzt wichtiger, darüber zu sprechen, wie man ein Projekt am besten beginnt. Jetzt akzeptiere ich die Kritik und betrachte ich sie nicht als Stress, sondern als einen konstruktiven Vorschlag. Früher war ich sehr empfindlich gegenüber Kritik. Ich stecke nicht mehr den Kopf in den Sand, sondern gehe die Kritik und Probleme tatkräftig an. Warum soll ich wieder zum Alkohol greifen? Ich sehe keinen Grund.
Ich habe früher Markenwodka als Statussymbol getrunken, was ich heute nicht mehr benötige. Ich akzeptiere meine derzeitige Position und mein Leben, ich bin sehr zufrieden damit, was ich gelernt und erreicht habe. Dank der Auseinandersetzung mit meiner Alkoholproblematik habe ich neue Kenntnisse und Erfahrungen gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass ich dieses Wissen auch dann anwenden kann, wenn ich eines Tages den Arbeitsplatz wechseln muss, was ich nie ausschließen kann.
Mein Intimleben mit meiner Frau hat sich verbessert. Ich habe festgestellt, dass sie meinen Alkoholgeruch, der durch den Schweiß freigesetzt wurde und tagelang anhielt, früher nicht mochte. Seitdem ich kein Alkohol trinke, unterhalten wir uns in aller Ruhe, wir haben ein gutes Familienleben und ich bin sehr glücklich damit. Ich verzichte auf den Alkohol, um die Familienidylle nicht zu zerstören.


Ich habe so gute Erfahrungen mit der Alkoholabstinenz gemacht, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann Alkohol zu trinken.
Zusammenfassend habe deutliche Vorteile durch den Verzicht auf Alkohol entdeckt, wie z.B. einen deutlich besseren Schlaf, deutliche Stabilisierung meiner emotionalen Lage und Verbesserung des Intimlebens mit meiner Frau. Außerdem habe ich durch die vielen Gespräche in meinen sozialen Gruppen gemerkt, dass ich geliebt und gemocht werde, wie ich bin. In diesem einem Jahr hat mich keiner meiner Freunde anders behandelt, z.B. ich bin immer noch auf Geburtstage eingeladen. Ich fühle mich einfach sehr gut, ich selbst sein zu können, ohne negative Konsequenzen zu erleben. Das steigert ganz natürlich das Selbstvertrauen, völlig ohne Alkohol.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Schon als Kind dachte ich, Alkoholiker seien der Abschaum der Gesellschaft, der keine Arbeit und kein Geld hat. Mir war nicht klar, wie viel Toleranz ich über die Jahre hinweg aufgebaut hab. Mir war nicht klar, dass ich ein massives Alkoholproblem habe.
Der Wert von 2,04 Promille in meinem Blut versetzte mich in einen Schockzustand. Den konnte ich zum Glück nutzen, um mein Trinkverhalten umzustellen. Ich wollte nicht länger die Möglichkeit schaffen, dass ich mich aufgrund von Alkohol wieder in eine solche Situation bringen kann. Das hätte nämlich auch deutlich schlimmer für mich oder meine Mitmenschen ausgehen können, sei es ein Unfall, oder eine Verletzung meinerseits. Ich habe das Trinken zudem aufgegeben, weil ich nun alles reflektiert habe, erkannt habe warum ich getrunken habe und begriffen habe, dass ich das nun nicht mehr brauche. Warum habe ich das nicht schon eher getan? Weil ich keinen Anlass sah, weil der Konsum und der Umgang in meinem Umfeld nicht aufgefallen ist und normal war. Und da ich in diesem Zustand gefahren bin, dachte ich, ich hätte alles unter Kontrolle. Ich brauchte offensichtlich diesen augenöffnenden Moment, auch wenn er stressig und teuer war.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach meiner TF habe ich sofort aufgehört Alkohol zu trinken. Ich habe erst mit niemandem außer meiner Frau darüber gesprochen. Ich habe mich aber sofort mit meinem Konsum und den Folgen konfrontiert. Anfangs habe ich mich massiv geschämt und einen emotionalen Horrortrip durchgemacht. Ich hatte in dieser Zeit eine emotional extrem schwierige Phase, weil meine Kämpfernatur in mir sofort versucht hat eine Lösung zu finden und keine fand. Anfangs war ich auch hier der Auffassung, dass ich das ohne Hilfe schaffen muss.
Wenig später habe ich dann Hilfe gesucht und verstanden, dass das Internet allein mir nicht weiterhelfen wird, es gibt zu viele unterschiedliche und widersprüchliche Informationen, ganz zu schweigen von den Betrügern, die eine 100-prozentige Erfolgsquote bei der MPU garantieren.
Ich habe den Kontakt zur Suchthilfe in meiner Stadt aufgenommen. Hier habe ich gemerkt, dass es mir gut tut, über meine Probleme und Emotionen zu sprechen. Ich habe verstanden, dass ich mit meinen Problemen nicht allein bin. In der Suchtberatung wurde mir angeboten, an der ambulanteren Therapie teilzunehmen. Mein Hausarzt und ich waren zuerst skeptisch, weil ich nicht alkoholabhängig bin. Jetzt bin ich froh, dass ich an der ambulanteren Therapie teilgenommen habe und verstehe, dass es sehr schwer ist, selbst und ohne fremde Hilfe innere Motive zu ergründen. Während der Einzelsitzungen habe ich zusammen mit der Therapeutin meine Motive aufgearbeitet. Die Gruppensitzungen haben mir auch sehr gut geholfen. Manche Schicksale meiner Therapiekommilitonen wirkten auch zusätzlich abschreckend und damit stabilisierend. Ich habe die Hilfe während der ambulanter Therapie sehr positiv wahrgenommen.
Nach vielen Gesprächen konnte ich dann auch ergründen, warum ich alles in mich hineingefressen habe und wie und warum sich meine Persönlichkeit so entwickelt hat. Mit diesem Wissen konnte ich dann auch zielgerichtet an und für mich arbeiten.
Der Verzicht auf Alkohol fiel mir am Anfang nicht leicht. Die Bilder von der Grillparty mit Freunden und dem Kasten Bier verschwanden nicht aus dem Kopf. Aber schrittweise wurde mir klar, dass ich ein großes Alkoholproblem habe, das mich in diese Situation brachte. Viel einfacher ging meine Umstellungsphase mit meinem alkoholtrinkenden Freundes- oder Verwandtenkreis. Da niemand in meinem sozialen Umfeld jemanden zum Trinken zwang und ich nur dann Alkohol trank, wenn ich es wollte, schenkte zunächst niemand Beachtung, dass ich kein Alkohol trinke. In meinem Umfeld wird akzeptiert, dass die Pflichten an erster Stelle stehen, so dass es ganz logisch ist, am Samstag nicht zu trinken, wenn am Sonntag ein wichtiges Geschäft zu erledigen ist. Später dann haben wir über die Trunkenheitsfahrt und meine Lage gesprochen. Ich erhielt viel Respekt für meine Lebensumstellung.
Ich stellte zügig fest, dass ich mindestens genau so viel Spaß an den Abenden ohne Alkohol habe. Ich habe Feiern dann häufig verlassen, als der Alkoholpegel meiner Freunde und Bekannten auf einem Niveau lag, wo man keine vernünftigen Gespräche mehr führen konnte. Das führt dazu, dass ich mittlerweile auch meist wesentlich früher zu Hause bin, was mich zusätzlich ausgeschlafener und dadurch entspannter macht. So kann ich das Wochenende deutlich besser für meine Interessen und mit meiner Frau nutzen.
Beruflich konnte ich einige Gründe für meinen Alkoholkonsum ausfindig machen und verstanden, dass hier einige Veränderungen notwendig sind. Ich habe schnell das Gespräch mit meinem Vorgesetzten gesucht und gefunden. Ich hatte dann sehr kurzfristig die Chance bekommen, meine Verantwortungsbereiche deutlicher zu definieren. Einige meiner Themen habe ich meinem neuen Arbeitskollegen abgegeben. Ich arbeite jetzt im Durchschnitt nicht mehr als 40 Stunden pro Woche. Teilweise arbeite ich auch im Homeoffice, insbesondere dann, wenn ich am Nachmittag etwas mit meiner Familie unternehmen möchte oder nehme mir gezielt freie Tage zum Ausgleich.
In meinem privaten Umfeld habe ich dadurch auch mehr Zeit auch unter der Woche etwas mit Freunden zu unternehmen oder entspannt einen Film zu gucken.
Diese Umstellung in meinem Arbeitsleben hat eine große Verbesserung für mich und mein Umfeld gebracht. Ich fühle mich dadurch wesentlich ausgeglichener und entspannter. Meine Frau und meine Freunde finden diese Veränderung auch sehr positiv.
Während meiner Aufarbeitung fragte ich mich, ob ich wieder Alkohol trinken möchte, habe mich dann aber dazu entschlossen keinen Alkohol mehr zu trinken. Ich sehe keine subjektiven Gründe mehr, Alkohol zu trinken. Nach dieser anspruchsvollen Zeit kann ich sagen, dass ich mein Leben deutlich mehr genieße und viele positive Erlebnisse durch den Alkoholverzicht habe. Ich verspüre mittlerweile eine gewisse Dankbarkeit dafür, dass die Polizei mich angehalten hat.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auf mich wirkt sich die Umstellung super aus. Ich bin fitter und als Familienvater bin als Vorbild für meine zwei heranwachsenden Töchter. Meine Frau war am Anfang skeptisch. Sie wusste, dass ich öfter den Versuch gemacht hatte, weniger zu trinken, aber das war nicht von langer Dauer. Nach einigen Monaten hat sie gesehen, dass mir das komplette Aufhören ernst ist. Auch ihre Einstellung zu mir hat sich geändert: Liebe, Zärtlichkeit und Intimität sind in unsere Familie zurückgekehrt.
Mir war von Anfang an wichtig, dass ich mich aus keinem meiner Freundeskreise rausziehe, weil dort Alkohol konsumiert wird. Das war aber auch überhaupt nicht nötig, da ich dort so viel Unterstützung und Respekt gefunden habe, das hat mir viel Kraft gegeben. Ich wurde so akzeptiert, wie ich bin.
Beruflich bin ich erfolgreicher bei weniger Stress und fest definierten Verantwortungsbereich.
Diese Beobachtungen erinnern mich immer wieder an meinen problematischen Umgang mit Alkohol und halten mir meine positive Entwicklung vor Augen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich akzeptiere, dass aus der Arbeit Stress passieren kann. Bei stressigen Situationen bespreche ich es häufiger mit meinen Kollegen, die mehr Erfahrung haben. Ich spreche häufiger meinen Vorgesetzten an, um mir einen Rat zu holen.
Ich habe das Joggen im Park für mich entdeckt. Nach einem stressigen Tag in der Firma gehe ein paar km joggen. Danach fühle ich mich bereits viel leichter und ausgeglichen. Früher musste ich mich dazu immer zwingen. Jetzt sehe ich das als positives Erlebnis und freue mich darauf.
Außerdem stelle ich sicher, dass mein Verhalten stabil bleibt, indem ich vielen Menschen offen meine Geschichte erzähle und keine Ausreden raushole, warum ich nicht trinke. Das ist wirklich befreiend und mein Umfeld ist so toll und gibt mir sehr viel Stabilität.
Es gehören auch regelmäßige Gespräche mit meiner Frau zu meinem Leben. Ich habe gemerkt, dass es bei Stress oder schlechter Laune nach einem Gespräch schon nur noch halb so schlimm ist und ich mich besser fühle.
Was war ist nicht mehr rückgängig zu machen, es fühlt sich aber gut an darüber zu reden.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich erkannte, dass ich ein massives Alkoholproblem habe, das zu einem schrecklichen Ende hätte führen können, wenn ich nicht rechtzeitig und vor allem ohne Konsequenzen/Unfall von der Polizei angehalten worden wäre.
Der Beginn der Abstinenz war nicht einfach für mich, in den ersten Wochen fühlte ich mich nicht sehr wohl und meine Empfindlichkeit war hoch.
Mir wurde klar, dass eine lange Zeit des Alkoholkonsums zur Entwicklung einer Toleranz gegenüber Alkohol geführt hat. Ich weiß, dass ich all die Feierlichkeiten, in denen wir Fleisch gebraten, Bier und Wodka getrunken haben, nie aus meinem Gedächtnis streichen werde. Mir ist klar, dass ein Rückfall in meinem Fall möglich ist.
Durch meine nachhaltige Lebensumstellung und den Verzicht auf Alkohol, schätze ich diese Gefahr aber sehr gering ein. Wichtig ist auch mein Bewusstsein, dass ich nicht alleine bin, ich habe ein tolles Umfeld, das mich so toll unterstützt hat.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich abstinent lebe und davon sehr überzeugt bin wird das für mich kein Thema mehr sein. Ich bin ich jederzeit fahrtüchtig.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ja, jetzt lebe ich abstinent und es klingt für Sie vielleicht komisch, aber ich bin froh, dass ich die Chance bekam, mein Leben zu verändern. Ich bleibe auf jeden Fall dabei, was ich Ihnen heute erzählt habe, egal was bei der MPU herauskommt, weil ich die Freiheit gewonnen habe, die ich nicht mehr aufgebe. Danke für das Gespräch.


Mögliche Alkoholfragen

Mit welchem Promille-Abbau pro Stunde rechne ich? Antwort: Promillewert-Abbau liegt zwischen 0,1 und 0,15.
Welchen Promille-Wert ich nach 1 Bier à 0,5l erreiche (20 g Alkohol)? Antwort: 0,3 Promille
Welchen Promille-Wert ich nach 1 x 0,4 cl Smirnoff Wodka erreiche? Antwort: 0,19 Promille
Welche Folgen hat Alkoholkonsum im Straßenverkehr?
Antwort: Verschlechterung der Sehfähigkeit, Nachlassen von Aufmerksamkeit, Konzentration. Anstieg der Risikobereitschaft. Orientierungsstörungen, Reaktionsfähigkeit erheblich gestört.
Was wissen Sie über die die Promillegrenze?
Antwort:
Ab 0,3 Promille: „relative Fahruntüchtigkeit‘‘,bei den Ausfallerscheinungen: Ordnungswidrigkeit
Ab 0,5 Promille: Ordnungswidrigkeit. Wiederholungstäter: droht eine MPU
Ab 1,1 Promille: Straftat. Absolute Fahruntüchtig. Ohne Ausfallerscheinungen droht eine MPU
Ab 1,6 Promille: Straftat. Absolute Fahruntüchtig. Immer eine MPU


Schlussfolgerung: Ich gehe in die MPU am 16.01.2025 mit einer Strategie des vollständigen Alkoholverzichts. Zu diesem Zeitpunkt werde ich ein 12-monatiges Alkoholabstinenzprogramm absolvieren und belegen.
Mit der Therapiebescheinigung und mit der Bescheinigung vom Hausarzt.

Bitte bewertet mich, ob ich alles richtig gemacht habe.
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Jens
Beitrag 21.11.2024, 18:43
Beitrag #66


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Kleiner Hinweis (ohne deinen Fragebogen komplett gelesen zu haben):
Zitat (Hausmeister_1919 @ 21.11.2024, 18:29) *
Was wissen Sie über die die Promillegrenze?
Antwort:
Ab 0,3 Promille: „relative Fahruntüchtigkeit‘‘,bei den Ausfallerscheinungen:

ist eine Straftat, keine Ordnungswidrigkeit. Und bereits ab diesem Wert müssen Wiederholungstäter zur MPU.


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Hausmeister_1919
Beitrag 21.11.2024, 19:05
Beitrag #67


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Danke für den Hinweis. Ich freue mich auf weitere Kommentare rolleyes.gif
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Fietser
Beitrag 21.11.2024, 21:25
Beitrag #68


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Hallo Hausmeister,

Schön, das wir nach langer Zeit wieder etwas von dir lesen dürfen, und dann auch gleich von deiner so positiven Entwicklung, von deinem Lebenswandel, dargestellt im langen Fragebogen... Kurzum... ich finde, der Fragebogen liest sich sehr gut...
mir sind keine besonderen logischen Brüche aufgefallen, oder große Punkte, an denen man sich festbeißen könnte..

Dennoch... ein, zwei kleine Anmerkungen:

Du schriebst, "noch ein paar Jahre dieses Alkoholmarathons...." (Punkt 23), und beschriebst weiter oben deine Trinkmengen... die sind zwar ohne Frage nicht gering, aber das einen Alkoholmarathon zu nennen, erscheint mir doch etwas übertrieben... vielleicht passender wäre es zu sagen, noch einige Jahre dieser Konsumentwicklung (schließlich wurde dein Konsum bis zur TF immer mehr..), und es wäre dir nicht gut bekommen....

Unter Punkt 29: "ich bin jederzeit fahrttüchtig".... das mag bezogen auf den Alkohol zutreffen, aber nicht auf Dinge wie Müdigkeit, Gesundheit, etc... vielleicht doch eher in die Richtung denken, "da ich keinen Alkohol mehr konsumiere, wird dieser nicht noch einmal Auswirkungen auf meine Fahrttüchtigkeit haben können"...

Das sind aber Punkte, die schon ziemlich ins Detail gehen... und schon fast eher Kosmetik sind... aber denke, dass gerade nur so etwas auffällt, sollte doch schon ein gutes Zeichen sein, wie "rund" dein Fragebogen geworden ist, und welchen Wandel du im vergangenen Jahr hinter dich gebracht hast....
Wenn du das alles irgendwann auch gegenüber dem Gutachter genauso überzeugend vermitteln kannst, und wenn ich an deine früheren Posts hier denke, und so, wie du dich hier darstellst, denke ich, das kannst du, dann bin ich, was den Ausgang deiner MPU irgendwann angeht, ziemlich optimistisch...!
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Hausmeister_1919
Beitrag 22.11.2024, 09:24
Beitrag #69


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Hallo Fietser.

Danke für deine Bewertung, ich werde deinen Rat berücksichtigen.
Im Allgemeinen mache ich mir keine Sorgen, mit einem Gutachter zu sprechen. Ich habe deinen Rat im März dieses Jahres befolgt und begonnen, regelmäßig verschiedene passende Ausdrücke in meinen Notizen einzufügen.
Mein großer Fragebogen war im April teilweise fertig, und ich habe die Einzelgespräche ausschließlich zur Vorbereitung auf die MPU genutzt. Das heißt, der Fragebogen war bereits mehrmals besprochen worden, und einige Punkte wurden noch finalisiert. In den Gruppensitzungen habe ich ebenfalls Themen aus dem Fragebogen besprochen. Sowohl von den anderen Patienten als auch von der Therapeutin erhielt ich nur positive Rückmeldungen.

Was mich ein wenig stört, ist die ''formale Hürde''. Ich erkläre, warum, und erlaube mir, einen Link zu einem anderen Forumsthread anzugeben.

Ich mache mir Sorgen, dass mir, wie dem Nutzer Energieberater_85, gesagt werden könnte, dass ich trotz positiver Prognose aufgrund einer ''formalen Hürde'' noch kein positives Gutachten erhalten kann.

Meine Strategie: 1 Jahr AN + therapeutische Maßnahme. Als therapeutische Maßnahme betrachte ich die Tatsache, dass ich im Rahmen meiner ambulanten Therapie ein halbes Jahr die Suchtberatungsstelle besucht habe.
Nun hört Gutachter das Wort ambulante Therapie und hat sofort eine A1-Diagnose im Kopf. Dann brauche ich aus formalitäts-technischen Gründen 15 Monate AN nach dieser Therapie.

Ich hörte sogar von Kollegen beim TÜV NORD, die MPU-Schulungen durchführen, den Rat, ich solle einfach ihren Kurs besuchen, ein Zertifikat von ihnen erhalten und so zur MPU gehen, ohne etwas über die Therapie zu sagen.

Ich brauche also Ratschläge, wie ich die bürokratischen Formalitäten mit meiner derzeitigen Situation bewältigen kann. Meine Therapie ist nicht klassisch, sie dauerte sechs Monate und nicht ein Jahr, ich habe noch keinen Abschlussbericht und werde wahrscheinlich auch am Tag der MPU keinen haben. Im Moment habe ich nur eine Teilnahmebescheinigung, mit der ich zur MPU gehen werde. + Attest vom Arzt + AN 12 Monate.

Oder ist es besser, tatsächlich ein paar Stunden beim Verkehrspsychologen zu nehmen und mit Teilnahmebescheinigung vom Psychologen als therapeutische Maßnahme zur MPU zu gehen?




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corneliusrufus
Beitrag 22.11.2024, 16:23
Beitrag #70


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Gutachter haben immer eine A1-Diagnose im Kopf. Denn sie müssen von oben nach unten prüfen. Wenn A1 ausgeschlossen ist, wird auf A2 geprüft und so fort. In der Therapie wirst du gelernt haben, ob du in A1 (abhängig) oder A2 (Missbrauch) einzustufen bist und warum.

Daraus folgen die Mindestanforderungen an die AN. Ein Mehr ist immer erlaubt.

Und ich würde zur MPU erst antreten, wenn ich alle qualifizierten Bescheinigungen zusammen habe. Diese treffen Aussagen zu den Inhalten der Therapie statt lediglich zur Teilnahme.

Solange eine TF als A2 (noch) darstellbar ist, könnte eine Strategie sein, eine erfolgte Therapie fortzulassen. Ohne Fachintervention sind dann 15 Monate an AN notwendig. Mit einer solchen im Mindestmaß 12.

Liegen die Voraussetzungen der Aufarbeitung vor, ist eine MPU mit A1 nicht schwieriger als eine mit A2.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet.
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Hausmeister_1919
Beitrag 22.11.2024, 19:19
Beitrag #71


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Zitat (corneliusrufus @ 22.11.2024, 16:23) *
In der Therapie wirst du gelernt haben, ob du in A1 (abhängig) oder A2 (Missbrauch) einzustufen bist und warum.



Danke für die Antwort, corneliusrufus.

Es wäre gut, wenn ich speziell in meinem Fall über A1 und A2 in der Therapie informiert würde.
Ich habe mich in diesem Forum und auf der kostenlosen Infoveranstaltung des TÜV NORD darüber informiert.

Aber als ich diese Frage in der Therapie stellte, wurde mir gesagt, dass meine Fachstelle Sucht keine Beratung aus Sicht der MPU-Gutachter macht. Für sie habe ich ein Alkoholproblem, was ich nicht bestreite. Deshalb habe ich aufgehört, Alkohol zu trinken, weil ich die Folgen nicht mehr brauche und glücklich bin, einen klaren Kopf zu haben, dank dem ich jedes Problem besser lösen kann.

Die Aufgabe meiner Fachstelle Sucht ist es, mir Hilfe anzubieten, und ich habe diese Hilfe angenommen.
Als ich sie später während der Therapie fragte, warum sie mir nicht vorher gesagt haben, dass ich automatisch eine A1-Diagnose erhalten würde, wurde mir gesagt, dass ich das vorher mit meinem Hausarzt hätte besprechen müssen.
Das Problem ist, dass mein Hausarzt mir nicht dazu geraten hat, sondern dass ich ihn gebeten habe, die richtigen Dinge aufzuschreiben, damit ich mit der Therapie beginnen kann, denn die einzigen zwei Punkte, die ich im Kopf hatte, waren: MPU-Vorbereitung und kostenlos.

Also unterschrieb der Hausarzt die Papiere mit den Diagnosen F10. 2 und F10. 3. Er fragte mich, ob ich das tatsächlich bräuchte, und ich bejahte, weil ich dann eine kostenlose MPU-Vorbereitung gerne hätte. Erst danach wurde mir klar, was all diese F10. 2 und F10. 3 sind.
Es war also meine eigene Schuld, dass ich aufgrund meiner inneren Gier die Diagnose „abhängig“ unterschrieben hatte.
Als ich den Therapeuten bat, meine Diagnose in Missbrauch zu ändern (ich betrachte mich selbst als Missbrauch ), wurde mir gesagt, dass dies aus bürokratischen Gründen nicht möglich sei.


Jetzt habe ich, was ich habe, und ich will aus dieser Situation mit einem positiven Gutachten herauskommen. Ich habe am 16. Januar meinen MPU Termin, ich habe bis zum 30. Januar Zeit, mein Gutachten bei meiner Führerscheinstelle einzureichen. Ich will nichts aufschieben, ich habe in diesem Jahr schon viel gemacht. Es war eine interessante Erfahrung, aber ich will nichts wiederholen. Eine "Lektion" hat mir für mein ganzes Leben gereicht, und ich möchte diesen Schritt endlich hinter mich bringen. Und das will ich am 16. Januar tun.

Ich verstehe Deine Antwort wie folgt:

Ohne qualifizierten Abschlussbericht mit den Inhalten der Therapie würdest Du nicht raten, zur MPU zu gehen.

Wenn ich also bis Januar den Abschlussbericht nicht bekomme, nehme ich diese Teilnahmebescheinigung auch nicht und erwähne die Therapie gar nicht.
Stattdessen nehme ich ein paar Stunden bei einem Verkehrspsychologen, hole mir die Teilnahmebescheinigung und gehe mit der A2-Strategie und erzähle ''meine Geschichte'' , ohne das Wort Therapie zu erwähnen.


Mir ist es klar, dass das keine sehr faire Strategie ist, aber die Therapie sollte ich normalerweise auch nicht bekommen. Das ist meine eigene Schuld.

Im Moment möchte ich das Ganze einfach abschließen und hinter mich bringen.

Ich würde mich über Kommentare freuen. Bitte beachtet nur meine besondere ''Art der Therapie''.

Liebe Grüße


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corneliusrufus
Beitrag 22.11.2024, 20:17
Beitrag #72


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Du hast bekommen, was du wolltest. Es gibt oft keinen optimalen Weg, weil es viele, sich auch widersprechende Zielvorgaben nicht vereinbaren lassen.

Zur Bürokratie sage ich nichts, es geht wohl eher um die Bezahlung der Therapie und warum dann nicht bemerkt worden ist, dass keine Abhängigkeitserkrankung vorliegt, sondern "nur" Missbrauch.

Ohne deinen Eifer nun trüben zu wollen, normalerweise wird bei Missbrauch die Hilfe doch am Anfang aufgesucht, nicht am Ende. Sprich ein teil der AN soll belegen, dass du auch ohne Hilfe stabil im Verhalten bist. Ob das nun dem Bild entspricht?


Was hältst du denn von einem Weg eng an der Wahrheit, allerdings vorher(!) in Absprache mit deinem Hausarzt. Der würde dann ggfs. formulieren, Ersteinschätzung nach Kurzgespräch oder ähnlich. Du sagts offen, für dich war die anschließende kostenlose Hilfe wichtig, Deshalb habest du dich ein Stück kränker gemacht, als es der reinen Wahrheit entsprach. Dir ist auch klar, was das jetzt hinsichtlich der Glaubwürdigkeit in dieser Begutachtung bedeutet. Bedeuten muss. So gegen unterirdisch. Doch du stehst dazu, weil es dir damals aus Geldnot auf das kostenlos so ankam. Du vertraust, dass Sie als Gutachter ihre Einschätzung unabhängig treffen können und treffen. Um überhaupt etwas in den Händen halten zu können, was noch irgendwie deine Glaubwürdigkeit erhöht, habest du in jüngerer Vergangenheit einen Verkehrspsychologen beauftragt und besucht. Mit der Aufgabe, den damalige Konsumstufe zu erheben und den heutigen Problemlösungszustand festzustellen. (Ggfs. habe diese dann noch xx Stunden für Nachbesserungen in der Ursachenforschung/ im Verhalten vorgenommen.)

Keine Garantie, ohne Gewähr.

Warum tun sich Menschen so einen Schaden an und sind dann zu sparsam, für eine vorherige Beratung so bei 100 Euro zu sparen und diese hinterher mehrfach bezahlen zu müssen?

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Hausmeister_1919
Beitrag 22.11.2024, 22:28
Beitrag #73


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Zitat (corneliusrufus @ 22.11.2024, 20:17) *
Sprich ein teil der AN soll belegen, dass du auch ohne Hilfe stabil im Verhalten bist. Ob das nun dem Bild entspricht?


Ja, das entspricht dem Bild. Mein 12-monatiges AN-Programm endet am 08.01.2025. Ohne den Anstoß, dass mir der Führerschein entzogen wurde, hätte ich meinen Alkoholmissbrauch nicht eingestellt. Früher war ich zu zuversichtlich, dass ich jederzeit aufhören könnte, jetzt weiß ich, dass das nicht der Fall ist. Ich will die Konsequenzen nicht noch einmal erleben.


Zitat (corneliusrufus @ 22.11.2024, 20:17) *
Was hältst du denn von einem Weg eng an der Wahrheit, allerdings vorher(!) in Absprache mit deinem Hausarzt. Der würde dann ggfs. formulieren, Ersteinschätzung nach Kurzgespräch oder ähnlich.


Das ist eine sehr gute Idee. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Hausarzt. Er hat mir gleich gesagt, dass er mich nicht als Alkoholiker/abhängig sieht. Oben habe ich bereits eine Bescheinigung von ihm beigefügt, dass es aus seiner Sicht keine Anzeichen für eine Pathologie oder Suchtproblematik gibt. Was kann er noch schreiben?


Zitat (corneliusrufus @ 22.11.2024, 20:17) *
Du sagts offen, für dich war die anschließende kostenlose Hilfe wichtig, Deshalb habest du dich ein Stück kränker gemacht, als es der reinen Wahrheit entsprach.



Das ist nicht ganz richtig. Das liegt daran, dass sich meine Gedanken über Alkohol damals auf die letzten Monate vor der TF bezogen. Dazu kam der Stressfaktor. Und ein weiterer sehr wichtiger Punkt: meine arme sowjetische Kindheit, dank derer ich einen Sparkomplex entwickelt habe. Selbst jetzt, wenn ich Geld habe, versuche ich intuitiv, jeden Cent zu sparen. Ich werde dem Gutachter sagen, dass ich deshalb die Chance auf eine Therapie ergriffen habe, weil ich erfuhr, dass sie kostenlos war und mir helfen würde, die ''MPU zu bestehen''.



Zitat (corneliusrufus @ 22.11.2024, 20:17) *
Du vertraust, dass Sie als Gutachter ihre Einschätzung unabhängig treffen können und treffen.


Eine sehr gute Formulierung, die ich mir notiere rolleyes.gif


Zitat (corneliusrufus @ 22.11.2024, 20:17) *
Um überhaupt etwas in den Händen halten zu können, was noch irgendwie deine Glaubwürdigkeit erhöht, habest du in jüngerer Vergangenheit einen Verkehrspsychologen beauftragt und besucht. Mit der Aufgabe, den damalige Konsumstufe zu erheben und den heutigen Problemlösungszustand festzustellen. (Ggfs. habe diese dann noch xx Stunden für Nachbesserungen in der Ursachenforschung/ im Verhalten vorgenommen.)


Danke, jetzt habe ich einen klaren Plan und muss mich nicht mehr über Formalitäten ärgern rolleyes.gif


Jetzt habe ich zwei Sachen/Fragen:


  • Ich werde die Fachstelle Sucht höflich bitten, sich mit dem Abschlußbericht zu beeilen. Am besten noch vor Ende Dezember. Ich habe die Therapie im September beendet und noch immer ist nichts fertig. Im schlimmsten Fall gehe ich zur MPU mit einer Teilnahmebescheinigung. Das wird doch kein großes Problem sein, oder?
  • Nun brauche ich einen Verkehrspsychologen, der den heutigen Problemlösungszustand feststellt. Kann ich Dich diesbezüglich kontaktieren?


Liebe Grüße
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corneliusrufus
Beitrag 23.11.2024, 02:22
Beitrag #74


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Klar kannst du mich kontakten. Nur ich bin kein Verkehrspsychologe oder -therapeut; ich bin ein MPU-Berater. Da diesen beruf jeder ausüben darf, kann ich dir jetzt nicht anders helfen als mit dem bereits hier gesagtem. Du wirst also jetzt Geld in die Hand nehmen müssen, um einen Verkehrspsychologen aufzusuchen; denn nur deren Einschätzungen werden bei der Begutachtung anerkannt. Meine nicht.

Alternativ leistet es dein Hausarzt. Es gibt einschlägige Alkoholtests, auf die er Zugriff haben sollte. ich rate jedoch eher bzw. auf jeden Fall zum Verkehrspsychologen. Und falls er noch etwas findet, was bearbeitet werden sollte, so solltest du nach Abschluss noch 6 Monate an AN beibringen.

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RSS Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 27.11.2024 - 18:41