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> Scheinbare Vorfahrtverstöße, Fehleinschätzungen und ihre Folgen
helmet lampshade
Beitrag 24.07.2024, 13:57
Beitrag #1


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Beim Durchsehen einiger brenzliger Situation die meine Dashcam im Laufe des letzten halben Jahres aufgenommen hatte fiel mir auf, dass zweimal die Lage durch falsches Reagieren (Bremsen) meinerseits verschärft wurde. In einem Fall ein begonnener Fahrspurwechsel eines Fahrzeug dass ich bei getrennte Fahrspuren vor der Ampel überholen wollte, im anderen Fall ein Fahrrad dass aus einer verdeckten Einfahrt kam. Exemplarisch der Fall 1: Während ich relativ langsam das Fahrzeug überholte nahm ich eine Seitwärtsbewegung war, bremste und hupte. Im Video sieht man, dass die Reifen des anderen die Linie überquerten, die Seitwärtsbewegung war aber so langsam, dass ich problemlos vorbeigekommen wäre. Ich nehme an, der Fahrer wollte nach meinem Passieren zügig nach rechts, ebenso wollte der Radfahrer wahrscheinlich unmittelbar hinter mir in die Straße einfahren. Wäre es durch meine Bremsen zu Unfällen gekommen, war der Unfall nicht nur bestens abwendbar. Er hätte bei situationsangepassten Verhalten nicht passieren können. Jetzt frage ich mich, wie man solche Fehlintuition in den Griff bekommt?
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Nerari
Beitrag 24.07.2024, 15:37
Beitrag #2


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Ich sag mal: Wenn man aus dem Rathaus rauskommt, ist man i.d.R. schlauer, als wenn man hineingeht. Sprich, im Nachhinein ist dir natürlich klar, dass der Autofahrer nicht die Spur gewechselt hat und dich rammt und der Radfahrer erst losfährt, wenn du vorbei bist. Nur kannst du das mangels hellseherischer Fähigkeiten halt nicht vorher sehen, deswegen im Zweifel einmal zuviel bremsen als einmal zu wenig. Jemand hintr dir, den du damit in Bedrängnis bringst, ist mit Sicherheit zu dicht aufgefahren. Solte der Autofahrer dich rammen, weil du gebremst hast, hat auch nur er was falsch gemacht (er kann halt erst die Spur wechseln, wenn du vorbei bist, wieso du gebremst hast, ist also unerheblich)

Wechselt der Autofahrer nämlich die Spur und du hast nicht gebremst, dann denkst du wahrscheinlich "war doch klar, dass der weiter rüberzieht, wieso habe ich mich nicht auf meine Intuition verlassen und vorsichtshalber mal gebremst. Ebenso beim Radler.

MMn kann man so ein (im nachhinein unnötiges) Bremsen gar nicht vermeiden.
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Ernschtl
Beitrag 24.07.2024, 20:55
Beitrag #3


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QUOTE (helmet lampshade @ 24.07.2024, 14:57) *
Jetzt frage ich mich, wie man solche Fehlintuition in den Griff bekommt?
Indem man weniger drüber nachdenkt und der Erfahrung ihre Zeit lässt.
Perfekt wird es aber nie, denn der Störfaktor ist grundsätzlich der Andere, der eben da ist.


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Wer bremst hat Angst
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Majesto
Beitrag 25.07.2024, 04:19
Beitrag #4


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Dem kann ich nur zustimmen. Es wird immer Situationen geben, bei denen man es einem im Nachhinein bewußt wird, daß man hätte anders reagieren müssen. Wie schon gesagt, einfach nicht weiter drüber nachdenken.

Umgekehrt habe ich mir schon mal gedacht, ein anderer Verkehrsteilnehmer hätte eigentlich anders reagieren müssen. Wenn jeder einigermaßen aufmerksam ist, können kritische Situationen schnell entschärft werden.

Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich von Dashcams halten soll. Einerseits ist eine Aufzeichnung ein sicheres und entlastendes Beweismittel, andererseits kann so eine Aufzeichnung auch gegen einen aussagen. Zudem ist der erfaßte Bereich begrenzt. Möglicherweise sind relevante Ereignisse nicht mit im Bild.

Viele Grüße
Majesto
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mir
Beitrag 25.07.2024, 09:58
Beitrag #5


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Der Schwarze Peter liegt bei den anderen: Wer wartepflichtig ist, muss auch deutlich machen, dass er warten wird. Und zwar so, dass das für den anderen auch sicher erkennbar ist. Wenn es derart knapp wird, dass der Vorfahrtsberechtigte einen bevorstehenden Unfall befürchtet und bremst, dann war's zu knapp.

Als Vorfahrtsberechtigter wirst Du solche Überraschungen nie zu 100 % korrekt voraussehen können.


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„Nur wer die Probleme auf die einfachste Formel bringen kann und den Mut hat, sie auch gegen die Einsprüche der Intellektuellen ewig in dieser vereinfachten Form zu wiederholen, der wird auf die Dauer zu grundlegenden Erfolgen in der Beeinflussung der öffentlichen Meinung kommen.“ -- J. Goebbels

Die demokratiefeindliche Rechte praktiziert das erfolgreich. Was machen wir dagegen?
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Noch?ohne_Punkte
Beitrag 25.07.2024, 16:31
Beitrag #6


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Hallo,

Ein Unfall mit 30km/h ist halt besser als ein Unfall mit 50km/h. Also ist Bremsen der sicherer Weg, als sich darauf zu verlassen, das der andere dich gesehen hat und mit gleicher Geschwindigkeit von dir Rechnet. Da in deinen Beispiel der Spurwechsler und der Radfahrer bei einem Unfall "schuld" wäre, muss er halt auf deine Fahrweise reagieren.

Gruß
Jens


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Kleine Anmerkung zum Namen: Ihr dürft das "Noch?" durch ein "wieder" ersetzen. ;-)
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helmet lampshade
Beitrag 30.07.2024, 16:26
Beitrag #7


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Zitat (mir @ 25.07.2024, 09:58) *
Als Vorfahrtsberechtigter wirst Du solche Überraschungen nie zu 100 % korrekt voraussehen können.

Ihr habt schon recht, ich war nur etwas verwirrt, als sich die Situationen im Video anders zeigten als ich sie in Erinnerung hatte. Beim Radfahrer dachte ich hätte nicht aufgepasst und ihn übersehen, und war dann erleichtert, dass er wirklich erst im allerletzten Moment sichtbar wurde. Mal sehen, ob ich es bei einem Dashcam-Kanal unterbringen kann,
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