Berechnung BAK, E-Scooter 2.33 Promille |
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Berechnung BAK, E-Scooter 2.33 Promille |
04.10.2024, 11:46
Beitrag
#1
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Neuling Gruppe: Neuling Beiträge: 3 Beigetreten: 04.10.2024 Mitglieds-Nr.: 92072 |
ich habe bald den Termin zur MPU, welche mir wegen einer E-Scooter Fahrt mit 2,33 Promille angeordnet wurde. Mir ist nun in meiner Akte ein kleines Detail aufgefallen, welches möglicherweise die Berechnung meiner Trinkmenge beeinflusst. Leider stehe ich auf dem Schlauch und brauche Hilfe. Die Blutentnahme erfolgte um 6:51 Uhr in der früh. Ich habe allerdings angegeben, ab 4:30 nichts mehr getrunken zu haben (das stimmt nicht, habe im Rausch wohl eine Std früher angegeben, habe tatsächlich laut Freunden bis 5:30 Alkohol getrunken). Ich habe zur Berechnung per Formel immer Start des Trinkens (22 Uhr) bis Blutentnahme (6:51 Uhr) verwendet und komme dabei in etwa auf 230g Alkohol, die ich getrunken haben muss (Mann, 90kg, 0,15 Abbau pro Stunde). Nun zu meiner Frage, muss ich die Formel anpassen? Hat diese Angabe (Trinkende 4:30) überhaupt einen Einfluss? Könnte ich dem Gutachter erklären, dass diese Angabe aufgrund meines Zustandes nicht der Wahrheit entspricht, und wenn ja, wie soll ich dann begründen woher ich das tatsächliche Trinkende weiß? Außerdem schwebt mir noch eine Sache im Kopf: Falls der Gutachter wissen möchte, wie am Tag der Trunkenheitsfahrt meine persönliche Einschätzung hinsichtlich meiner Fahrtauglichkeit war, gibt es wohl mehrere Ansätze. Mein Ansatz wäre hier zu erwähnen, ich hätte mich fahrtüchtig genüg gefühlt (da ich in der Vergangenheit öfter in ähnlichen Zuständen mit dem E-Scooter gefahren bin und deshalb bin dem Fahrzeug & Zustand vertraut bin) und habe daher das Risiko, das von mir ausgeht unterschätzt. Ist der Ansatz plausibel, wenn man bedenkt dass bei mir 2.33 Promille festgestellt wurden und solche logischen Gedanken nie stattgefunden haben, da ich total betrunken war? Der Gutachter würde ja dann von einer (noch) erheblicheren Trinktoleranz ausgehen. Laut Torkelbogen waren meine Gedanken übrigens "geordnet", körperliche Erscheinungen, Aussprache etc. hingegen verwaschen, schwankend, benommen etc. Ich bedanke mich schonmal im Voraus. Viele Grüße! |
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04.10.2024, 13:26
Beitrag
#2
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 13851 Beigetreten: 13.04.2007 Wohnort: Ulm Mitglieds-Nr.: 30591 |
Herzlich willkommen im verkehrsportal!
Bei 2,33 Promille und fehlenden Ausfallerscheinungen macht eine Stunde hin oder her nicht mehr wirklich was aus. Der Gutachter wird mit Dir nicht um 0,15 Promille diskutieren. Er will 15 Monate nachgewiesene Abstinenz sehen und eine schlüssige Erklärung, warum Du mit 2,33 oder 2,18 Promille das Gleichgewicht halten kannst. |
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04.10.2024, 14:30
Beitrag
#3
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Neuling Gruppe: Neuling Beiträge: 3 Beigetreten: 04.10.2024 Mitglieds-Nr.: 92072 |
Danke für deine Antwort.
Auf Empfehlung meines Verkehrspsychologen habe ich nur 12 Monate Abstinenz gemacht. Laut Arzt war ich "gut merklich alkolisiert, deutlich verlangsamt" und zusätzlich die oben genannten Erscheinungen hinsichtlich Ausprache etc. Denke also das Ausfallerscheinungen schon aufgetreten sind. Natürlich deutet mein Promillewert auf eine sehr starke Toleranzbildung hin und ich werde diese auch anhand meiner Trinkhostorie begründen, habe seit Beginn des Studiums (seit 5 Jahre) mindestens nahezu jedes Wochenede und z.T. auch unter der Woche (im Schnitt 6x im Monat) hohe Mengen konsumiert. |
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04.10.2024, 16:37
Beitrag
#4
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 13851 Beigetreten: 13.04.2007 Wohnort: Ulm Mitglieds-Nr.: 30591 |
Deine Formulierungen lassen mich hoffen, dass Du Dich auf die MPU vorbereitet hast.
Wenn Du einmal gegenlesen lassen möchtest: Verkehrsportal-Kurzfragebogen zur MPU-Vorbereitung |
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05.10.2024, 10:38
Beitrag
#5
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Neuling Gruppe: Neuling Beiträge: 3 Beigetreten: 04.10.2024 Mitglieds-Nr.: 92072 |
sorry für den langen Text, hätte allerdings noch viel mehr Schreiben können und stellenweise ist der Text vielleicht bisschen verwirrend, in meinem Kopf ist so viel zu dem Thema.. hab einfach mal darauf losgeschrieben. Danke schonmal fürs Lesen!
1. Was ist passiert? Am 01. Juli 2023 war ich mit 2 Freunden in einer Bar verabredet. Wir haben uns um 22 Uhr getroffen und blieben bis ca. 1:30 Uhr in der Bar. Dort habe ich 5 Bier á 0,5l Liter getrunken. Anschließend haben wir eine Diskothek besucht, da ein Bekannter von einem meiner Freunde dort seinen Geburtstag gefeiert hat. Auf dem Weg dort hin habe ich ein weiteres 0,5er Bier getrunken und wir sind um ca. 2 Uhr in der Disko eingetroffen. Dort habe ich 1 0,5er Bier getrunken und 3 Longdrinks, welche jeweils in etwa 6cl Vodka enthalten haben. Gegen 5:30 haben wir die Diskothek verlassen, und ich bin zum Bahnhof gegangen, um meinen Heimweg mit dem Zug anzutreten. Den Zug habe ich knapp verpasst und hätte aufgrund von einem Zugausfall über 1 Stunde auf den nächsten Zug warten müssen. Da ich müde war und heim wollte habe ich in Betracht gezogen ein Taxi zu bestellen, habe diesen Gedanken aber schnell wieder verworfen da ich an dem Abend bereits genug Geld ausgegeben habe. Ich kontaktierte dann einen Freund und erkundigte mich nach einer Schlafmöglichkeit, der Freund wohnt ca. 1km vom Bahnhof entfernt. Dieser stimmte zu und ich machte mich zu Fuß auf den Weg, und erblickte dann einen E-Roller auf halber Strecke. Um schneller an mein Ziel zu kommen, aktivierte ich diesen und nach etwa 200 Meter wurde meine Fahrt durch eine Polizeistreife unterbunden. Die angeordnete Blutprobe ergab um 6:51 Uhr eine BAK von 2,33 Promille. Ich habe angegeben, viel Schnaps getrunken zu haben, ab 4:30 allerdings nichts mehr getrunken zu haben (die Info stimmt nicht, k.A, wieso ich das gesagt hab).. Der Torkelbogen enthält folgende Informationen: Gang: schwankend Sprache: verwaschen Bewusstsein: benommen Denkablauf: geordnet Verhalten: abweisend Anmerkungen: schon gut merklich alkoholisiert, deutlich verlangsamt, sehr abweisend & skeptisch. 2. Warum kam es zur Auffälligkeit? Zum Zeitpunkt des Delikts habe ich mich in der finalen Phase meines Studiums befunden, und hätte zum Zeitpunkt auch Mitten in der Prüfungsphase stecken sollen. Ich hatte noch 3 schwere Prüfungen offen, entschied mich aber diese erst im nächsten Semester zu schreiben. Ich habe mir vorgegaukelt, es wäre leichtsinnig, so kurz vor Studienende die Prüfungsversuche herzuschenken da ich nicht gut vorbereitet war. Insgeheim wusste ich aber, ich war über das Ganze Semester über sehr lernfaul und hatte zusätzlich Angst davor mich der Verantwortung zu stellen. Ich hatte also ein weiteres halbes Jahr des Studiums komplett verschwendet. Dieser Umstand hat mich extrem belastet, da ich zu dem Zeitpunkt bereits weit über der Regelstudienzeit lag und ich war auf dem besten Weg, das Studium gänzlich an die Wand zu fahren. Das Gespräch mit Freunden, Familie oder der Studienberatung habe ich nie gesucht. Ich hab das alles über Jahre in mich hineingefressen. Diese Versagensängste haben mich schon lange belastet, diese wurden aber insbesondere in diesem Semester noch intensiver. Da ich keine Ausbildung abgeschlossen habe und ich bei Scheitern des Studiums nichts in der Hand gehabt hätte, redete ich mir ein ich hätte in diesem Fall keine Zukunftsperspektive und ich hätte in meinem Leben versagt. Ich hatte keine sinnvolle Strategie, um mich diesem Problem zu stellen, selbst das Vorbereiten auf Prüfungen oder das Besuchen von Vorlesungen erinnerten mich andauernd an mein Versagen und da ich nie das Gespräch gesucht oder Hilfe in Anspruch genommen hab, waren diese Gedanken über mein versagtes Studium fundamentaler Bestandteil meines Denkens und wirkten sich enorm negativ auf meinen Selbstwert aus welcher durch mein optisches Erscheinungsbild (Übergewicht, schlechte Haut) ohnehin sehr niedrig war. Ich war sehr introvertiert und konnte schlecht mit sozialen Situationen umgehen. Alkohol ließ mich kurzfristig o.g. Sorgen vergessen und gleichzeitig sind mir soziale Situationen leichter gefallen, mein mangelndes Selbstbewusstsein konnte ich ebenfalls für einen kurzen Zeitraum ausblenden. Zusätzlich hatte meine Kindheit/Jugend und die Erziehung meiner Eltern großen Einfluss auf meine spätere Entwicklung. Ich wurde sehr streng erzogen und meine Eltern haben häufig mit Verboten gearbeitet. Das war Alltag, da ich in der Schule ein ziemliches Problemkind war. Zum Ende des Abis und Anfang des Studiums hat das komplett aufgehört, meine Eltern waren der Meinung, sie haben ihren Job erledigt, und ließen mich tun, was ich will. Diese neu erlange „Freiheit“ nutze ich aus, schob Prüfungen vor mich hin, lernte nicht und ging lieber auf Partys. Es gab kein Kontra mehr, keine Strafen mehr, und somit war ich davon überzeugt ich mache alles richtig. Meine Eltern hatten keinen Überblick mehr über meine Situation in der Uni oder was ich privat so treibe, und das gefiel mir sehr, all die Jahre zuvor war das nicht möglich. Die Fahrauffälligkeit an dem Tag wurde nicht vermieden, da kein Problembewusstsein hinsichtlich des Fahrens eines E-Rollers vorhanden war. Ich bin bereits häufiger in der Vergangenheit unter Alkoholeinfluss mit dem E-Roller oder Fahrrad gefahren, und weder mir noch anderen Personen ist jemals etwas zugestoßen. Hinzu kam, dass es sich um eine kurze, mir bekannte Strecke gehandelt hat, was mir zusätzlich Sicherheit gab. 3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit? Das erste Mal habe ich mit 16 Jahren ein Bier konsumiert. Ich mochte den Geschmack nicht, und habe daher bis zu meiner Abi-Zeit keinen Alkohol getrunken. Mit 18 und in der Abi-Zeit entwickelte sich das Interesse an Partys und das Kennenlernen von Frauen, und in der Zeit habe ich am Wochenende auf Partys erst 2 Bier bis hin zu 5 Bier zum Ende des Abiturs getrunken. Anschließend habe ich mit dem Studium begonnen, und ich habe dort meinen Konsum auf 5 Bier + 2 Longdrinks am Wochenende auf Partys gesteigert, zusätzlich waren in unregelmäßigen Abständen Studentenpartys unter der Woche, bei denen ich ebenfalls diese Mengen getrunken habe (in etwa 1x im Monat). Zusätzlich habe ich beim Fußballverein regelmäßig am Donnerstag nach dem Training bis zu 2 Bier getrunken. Alleine habe ich nie Alkohol getrunken. In der Pandemie sind sämtliche Partys weggefallen, und somit hat sich auch mein Alkoholkonsum verringert. Bei erlaubten Treffen mit Freunden habe ich am Wochenende bis zu 5 Bier getrunken, diese Treffen fanden 2x im Monat statt. Ansonsten habe ich sehr viel Zeit vor dem Computer verbracht. Mit der Lockerung der Maßnahmen und der damit einhergehenden Öffnung von Bars & Diskotheken wurden schnell wieder die Trinkmengen von kurz „vor Corona“ erreicht. Ich hatte das Gefühl, die verpassten Jahre nachholen zu müssen und hatte mich zusätzlich in der Pandemie isoliert, dies resultierte in hoher Gewichtszunahme und mangelnden sozialen Skills. Zusätzlich entwickelten sich zu der Zeit bei 2.) genannten Existenzängste. Mein Alkoholkonsum steigerte sich auf bis zu 7 Bier und 3 Longdrinks am Wochenende und zum Teil auch unter der Woche, im Schnitt wurde an 1,5 Tagen pro Woche diese Mengen konsumiert. Dies hielt bis zum Tag des Delikts an mit einer steigenden Tendenz in den letzten Monaten. 4. Wie ist der Konsum heute? Habe hier auch 5.) mit reingemischt^^ Ich habe seit dem Tag der Trunkenheitsfahrt keinen Schluck Alkohol mehr getrunken. Die signifikante Änderung war zunächst der Trunkenheitsfahrt und dem daraus resultierendem Schock geschuldet und die Motivation in der Anfangszeit belief sich weitestgehend darauf, Abstinenznachweise zu erbringen. Vor dem Delikttag war kein Bewusstsein dafür vorhanden, wie fortgeschritten meine Alkoholproblematik bereits ist. Diese Erkenntnis hatte sich langsam entwickelt, als mir klar wurde, dass man mit über 2 Promille eigentlich im Krankenhaus liegen sollte. Ich war schockiert, wie sehr meine Toleranzbildung bereits vorangeschritten ist. Mit den einhergehenden positiven Veränderungen in sämtlichen Lebensbereichen wurde mir zum einen erneut deutlich, wie viel sich in meinem Leben um den Alkohol gedreht hat und wie sehr ich mich damit eingeschränkt habe, und zum anderen entwickelte sich damit eine eigene und intrinsische Motivation auf den Verzicht von Alkohol. Der Kontrast zwischen meinem früheren Ich, vor dem Delikttag und dem Zustand nach den ersten Monaten der Abstinenz signalisierte mir erneut sehr deutlich, welchen negativen Einfluss Alkohol damals auf mich hatte. Ich fing an die Abstinenz nicht mehr als Verpflichtung, sondern als Erfüllung zu betrachten. Zusätzlich habe ich mir professionelle Hilfe in Form eines Verkehrspsychologen gesucht. In mehreren Einzelsitzungen sind wir dem Ursprung meines Problems auf den Grund gegangen, ich habe mich das erste Mal in meinem Leben so richtig geöffnet und die Seele vom Leib geredet. Diese professionelle Unterstützung hat mir sehr viel geholfen, allerdings war mir auch klar das die Veränderung bei mir selbst und durch mich eingeleitet, passieren muss. Ich habe mir in den ersten Monaten meiner Abstinenz fest vorgenommen, meine Veränderung nicht nur bei der Abstinenz zu belassen, sondern mich in allen möglichen Lebensbereichen zu verändern. Ich sah die Situation als Chance, in meinem Leben die Kurve zu kriegen. Hierbei fungiert die Abstinenz als Fundament, auf dem ich mir mehrere Säulen in für mich wichtige Bereiche wie Sport, Beziehungen, ein gesundes Selbstbewusstsein und vielversprechende Zukunftsaussichten errichten konnte, welche für mich ein glückliches Leben bedeuten. Diese Säulen könnten ohne das Fundament nicht stehen, sämtliche Erfolge und positiven Veränderungen bestärken mich in meiner Denkweise, mein Leben lang auf Alkohol verzichten zu wollen. Kein Rausch konnte mir jemals die Erfüllung geben, die ich heute empfinde. In den letzten Monaten konnte ich mein Studium mit der Bestnote in der Abschlussarbeit abschließen, bin im Fußballverein zum Leistungsträger aufgestiegen und habe aufgrund von meinem neuen Hobby, dem Fitnessstudio 12kg abgenommen und gleichzeitig Muskeln aufgebaut, und fühle mich so fit wie noch nie. Im sozialen Umfeld werde ich respektiert und geschätzt, erhalte viele Komplimente und habe meinen Selbstwert enorm gesteigert. Auf all diese und weitere Erfolge bin ich enorm stolz und bin inzwischen der Meinung, die MPU und die damit einhergehende Erkenntnis auf den kompletten Verzicht von Alkohol ist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Mir ist dennoch bewusst, dass die aktuelle Phase, in der es mir sehr gut geht, nicht zwingend so weiter anhalten muss. Unerwartete Veränderungen im Leben könnten dazu führen, dass die oben beschriebenen Stützen in meinem Leben schrumpfen oder ganz einstürzen. Heute weiß ich, wie ich mit solchen Situationen umgehen muss. Manche Situationen im Leben kann man nicht ändern und Sorgen gehören zwangsläufig zum Leben dazu. Früher habe ich versucht all das selbst zu bewältigen und habe nie über meine Probleme gesprochen. Dies hatte zur Folge, dass ich diese Probleme bewusst verdrängt habe und mir dann alles irgendwann auf den Kopf gefallen ist. Heute und in Zukunft habe ich alternative Strategien entwickelt, um solche Probleme in den Griff zu kriegen. Ich mache Sport, um Stress zu bewältigen, höre tief in mich rein um meine Probleme zu identifizieren und mich nicht selbst zu belügen, und suche dann das Gespräch mit Personen in meinem engen Kreis. Außerdem habe ich mich akzeptiert, so wie ich bin. Auch wenn ich aktuell zufrieden mit mir bin hinsichtlich meines äußeren Erscheinungsbilds und wie ich mit Menschen umgehe, können Zeiten kommen, an denen das weniger der Fall ist, und ich versuche den Ursprung des Problems zu finden und mit den erlernten Strategien zu lösen, anstatt die Baustellen mit einem Nervengift zu betäuben und alles noch zu verschlimmern. Rückfallgefahr sehe ich bei mir in der Kombination aus einem stark konsumierenden Umfeld in einer Phase in meinem Leben mit geringerem Selbswert gepaart mit ernsthaften persönlichen Sorgen. Sollten in Zukunft Probleme oder Versagensängste bei der Arbeit entstehen, könnte mein Gehirn in alte Muster verfallen und Alkohol als Bewältigungsstrategie in Betracht ziehen. Ich bin mir der Gefahr bewusst und werde vorsorgen, bspw. das Gespräch mit der Führungskraft suchen, und falls vorsorgen nicht hilft, Gespräche in meinem Umfeld führen und meine Sorgen offen ansprechen. Zusätzlich kann mir mein Sport und das Erinnern an meine Erfolge dabei helfen mit solchen Situationen umzugehen. Sollte es dennoch zu einem Rückfall kommen, habe ich mein enges Umfeld darauf sensibilisiert, und ich werde aktiv das Gespräch suchen, und mir gegebenenfalls professionelle Hilfe bei meinem Verkehrspsychologen einholen. |
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06.10.2024, 09:29
Beitrag
#6
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 5591 Beigetreten: 08.06.2011 Wohnort: Mittelhessen Mitglieds-Nr.: 59720 |
Die Stunden mit dem Verkehrspsychologen waren eine gute Investition. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du zu jedem Punkt noch viel mehr erzählen könntest als das, was du geschrieben hast. Dann sehe ich für eine positive MPU gute Chancen.
-------------------- "Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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06.10.2024, 12:31
Beitrag
#7
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Mitglied Gruppe: Globaler Moderator Beiträge: 13745 Beigetreten: 23.12.2004 Wohnort: HMS Lydia, Süd-Pazifik Mitglieds-Nr.: 7401 |
Er will 15 Monate nachgewiesene Abstinenz sehen und eine schlüssige Erklärung, warum Du mit 2,33 oder 2,18 Promille das Gleichgewicht halten kannst. Ich möchte diese Aussage mal kritisch meinen formalen Überlegungen gegenüberstellen und prüfen lassen, ob ich etwas übersehen habe: Beim TE - zum Zeitpunkt von Ulms Post, haben wir als belastbares Indiz die hohe Promille-Zahl von deutlich über 2 Promille. Auf Alkohol-Abhängigkeit haben wir noch keine Hinweise. Demnach vermute ich, ein GA würde ihn unter A2 einordnen. Dann aber sollte der TE mit 12 Monaten AN gut dabei sein, oder? Sind 15 Monate nicht angesagt bei diagnostizierter Abhängigkeit? -------------------- Interessante Links: Alkohol-Abstinenznachweise Cut-Offs Haar-Analyse Cannabis VP-Abbau-Statistik Maastricht-Diagramme Amphetamine Kokain MPU-Beratung
----------- "Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt. |
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06.10.2024, 17:17
Beitrag
#8
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Mitglied Gruppe: Members Beiträge: 230 Beigetreten: 01.07.2023 Wohnort: NRW Mitglieds-Nr.: 90799 |
Demnach vermute ich, ein GA würde ihn unter A2 einordnen. Dann aber sollte der TE mit 12 Monaten AN gut dabei sein, oder? Sind 15 Monate nicht angesagt bei diagnostizierter Abhängigkeit? So würde ich es auch sehen... bzw. so stehts in den BuK... Wir hatten aber unlängst hier auch noch einen Fall, wo in der MPU 15 Monate von der Dekra gefordert worden, trotz Einordnung in A2, siehe hier bei Energieberater85, gemeinsam mit der Forderung nach professioneller Unterstützung bei der Aufarbeitung (Wobei dies beim User mpu1337 ja bereits gegeben ist), eine belastbare Quelle hierzu (außer einem Youtube-Video...) hat sich hierzu aber nicht finden lassen. |
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07.10.2024, 09:09
Beitrag
#9
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Mitglied Gruppe: Members Beiträge: 137 Beigetreten: 03.01.2024 Wohnort: Berlin Mitglieds-Nr.: 91326 |
Guten Morgen,
bei der Einordnung in A2 reichen 12 Monate AN wenn zusätzlich noch fachliche Hilfe (VP etc.) in Anspruch genommen wurde. Sollte man keine fachliche Hilfe in Anspruch genommen haben gilt man als "Selbstheiler" und benötigt dann 15 Monate Abstinenz. Dies ist allerdings nur die Vorgehensweise bei der DEKRA. Ich kann nicht für andere Institute sprechen. Allerdings meinte meine VP, dass die DEKRA hier die BUK falsch auslegt. Sie kenne kein MPI bei dem es so angewendet werden würde. Angenehmen Wochenstart. |
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07.10.2024, 10:13
Beitrag
#10
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 5591 Beigetreten: 08.06.2011 Wohnort: Mittelhessen Mitglieds-Nr.: 59720 |
Ich kann meinen drei Vorschreibern nur zustimmen. 12 Monate AN reichen bei A2 eigentlich aus.
-------------------- "Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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14.10.2024, 01:34
Beitrag
#11
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Mitglied Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 13589 Beigetreten: 30.07.2004 Wohnort: Lübeck Mitglieds-Nr.: 4642 |
Vielleicht kann ich noch etwas Hintergrundinformation anbieten. Der "Selbstheiler" taucht in den Beurteilungskriterien der vierten Auflage unter der HypotheseA1 einer Alkoholabhängigkeit auf. Dort unter der Rubrik "Kriterien einer angemessenen Problembewältigung" im Kriterium A 1.3 N werden unter der Nummer 15. mindestens 15 Monaten an Abstinenznachweisen gefordert. Da bereits Konstellationen mit einem gewissen Maße an Hilfe ebenfalls auf 15 Monate AN lauten, war diese explizite Aufnahme zu erwarten.
Bei der Hypothese A2 eines schweres Alkoholmissbrauchs unter Ausschluss einer hinreichenden Selbststeuerung für das Verkehrsgeschehen (Trennunvermögen) gilt das Kriterium A 2.3 N für die "Kriterien einer angemessenen Problembewältigung". Hier ist die Nummer 9 ausschlaggebend. Sowie im Kriterium A 2.4 N als "Alkoholverzicht hinreichender Dauer als Teil dauerhaften, stabilen Verhaltens" stehen die Nummern 7 und 11. Allerdings hat das Kriterium die Erwartungshaltung einer einzel- oder gruppentherapeutischen Maßnahme in Nummer 9 bzw. einer unterstützenden Maßnahme in Nummer 10. Gleichwohl taucht dort der Begriff "Selbstheiler" nicht auf. Diese Lücke scheint die DEKRA zu erschließen zu wollen. Dafür spricht, dass der Sonderfall der Kontrollierten Trinkens des folgenden Kriterium A 2.7 N das Erlernen desselben durch MPU-Berater oder in Eigenregie als Kontraindikatoren nennt. Nun dürfte es rechtlich unzulässig sein, auch wenn die Beurteilungskriterien dazu schweigen, dass beim schwereren Bild, den Fällen der Hypothese A1 (Abhängigkeit), eine Eigenleistung möglich ist, die dann im leichteren Fall der Hypothese A2 (Alkoholmissbrauch mit Trennunvermögen) verwehrt wird. Ich halte das für höchst angreifbar. Diese Lücke scheint die DEKRA über das Kriterium A 2.4 N aus Nummer 7, die eine hinreichende Dauer vorsieht, auszufüllen mögen. In der Nummer 7 schreibt sinngemäß vor, den Alkoholverzicht ausreichend lang erprobt zu haben, damit dieser in das neue Gesamtverhalten integriert ist. Weiter heißt es, dass solches regelmäßig nach einem Jahr gegeben ist, frühestens nach sechs Monaten. Da zwischen den Nummern 7 und 11 in 9 und 10 eine externe Hilfe vorgesehen ist, trifft die DEKRA offensichtlich einen Analogschluss zu A1. Ohne Hilfe, also als "Selbstheiler", sind es dann wieder diese 12 Monate plus weitere 3, ergo in der Summe 15 an AN. Das mag inhaltlich sogar nicht unvernünftig sein, da A1 und A2 das Trennunvermögen gemeinsam haben und beide typisch ein längeres oder langes dysfunktionales Konsumverhalten beinhalten. Weiterhin gibt es a.a.O. auf Seite 77 einen Ablaufplan bzw. Schema, der/das die Anforderungen und Prüfungsschritte top-down von A1 bis hin zu A4 während einer Begutachtung grafisch aufzeigt. Doch dort werden keine Zeiten angegeben. Mich verwundert diese Lücke in den Beurteilungskriterien. Ich meine sogar, diese dürfte (rechtlich, damit gutachterlich) nicht zu Lasten der Betroffenen gehen. Ich wäre froh, wenn der eine oder andere Jurist dazu etwas schriebe. Liebe Greet-Ings Cornelius Ich wäre froh -------------------- MPU-Beratung --- Deutsche Fahrerlaubnis kompetent, preisattraktiv, permanent
Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 21.12.2024 - 13:31 |