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> Trinkmotive, Hilfe bei Äußere & Innere Motive
Tiger1996
Beitrag 06.10.2024, 23:34
Beitrag #1


Neuling


Gruppe: Neuling
Beiträge: 1
Beigetreten: 06.10.2024
Mitglieds-Nr.: 92079



    
 
Hi, war immer stiller Mitleser und würde sehr gerne euere Einschätzung zu meinen äußeren / inneren Motiven (bin mir da nicht ganz sicher wo der Unterschied liegt) hören, die zu meinem hohen Alkoholkonsum geführt haben. Lese immer wieder diese Motive sind essenziell und ich finde das ziemlich komplex und frage deshalb hier nach. Bin laut meinem VP A2 btw.

Trinkmotiv:
In meiner frühen Jugend und Schulzeit gehörte ich immer zu den beliebtesten Leuten der Klasse oder gar Schule. Ich war sehr extrovertiert, die Art von pausenclown die jeder mochte und respektierte. Mädchen fanden mich toll, und alle coolen Leute von der Schule hingen mit mir ab. Ich war ein skater Typ und legte schon früh viel wert auf mein äußeres. Mein Umfeld war sehr oberflächlich, siehst du nicht gut aus, trägst du keine tollen Klamotten, kannst du nicht cool sein und dazugehören. Mit Beginn der Pubertät hat sich bei mir allerdings Akne entwickelt. Das passte so garnicht zu dem Typen der ich immer war und sein wollte. Zunehmend isolierte ich mich und war immer mehr sehr zurückhaltend und schüchtern, ich wollte nicht mehr im Mittelpunkt stehen, fühlte mich angreifbar. Ich kann nicht der sein der ich immer war, wenn ich Akne hab, dachte ich mir. Dies ging so weit, dass ich auch bei Referaten total nervös war und mich unwohl gefühlt hab, das war früher undenkbar. Dies hielt bis zur 10 Klasse an. In der Oberstufe wurden Partys, Mädchen und Alkohol in meiner Klasse immer wichtiger. Ich musste mich anfangs überwinden, um auf solche Partys zu gehen, aber entdecke schnell ein Mittel um aus mir rauszukommen. Alkohol. Unter Einfluss von Alkohol ist der Gedanke an mein Hautbild schnell in den Hintergrund gerückt. Betrunken konnte ich wieder der sein, der ich früher war, konnte die Leute unterhalten und legte meine Unsicherheit und mein geringes Selbstwertgefühl kurzfristig ab. Nüchtern hielt ich mich im Hintergrund und versuchte nirgends aufzufallen. Im Studium ging es so weiter, allerdings kam erschwerend (biggrin.gif) dazu, dass ich schnell viel zugenommen habe, was mich zusätzlich belastete. Dies resultierte in noch mehr Alkohol um all diese oberflächlichen Sorgen zu vergessen. Insbesondere unter fremden Leuten, oder in Diskotheken erreichte ich häufig sehr hohe trinkmengen. Nur unter Freunden, die mich bereits kannten, hatte ich nie das Bedürfnis mich sehr wegzuschütten, dort habe ich mich auch nüchtern Wohlgefühlt und war lustig und beliebt, und habe daher immer weniger getrunken. Dies ist mir übrigens erst jetzt aufgefallen und macht im Nachhinein meiner Meinung nach total Sinn.

Ich war über Jahre hinweg im Studium der ruhige Typ unter der Woche, der am Wochenende aber total aus sich rauskommt und im Mittelpunkt stehen will, und dabei total viel trinkt. Die Diskrepanz zwischen meinem nüchternen ich und dem betrunkenen Ich war mir immer sehr unangenehm und ich war gar nicht zufrieden mit der Gesamtsituation.
Übrigens war ich offensichtlich irgednwann am trinkabend an einem Punkt, an dem ich bestimmt nicht mehr lustig und beliebt war, da ich so viel konsumiert habe. Hier würde ich mir ja dann selbst widersprechen, aber ich gehe davon aus, dass die hohen Mengen daran lagen, dass es mich extrem belastete dass ich nur betrunken der sein kann der ich möchte und vermutlich wurde mein negatives Bild über mich selbst immer schlimmer, was zur Folge hatte, dass mehr alk von nöten war um dies zu überspielen. Kann mir kaum ausdenken wo das noch hingeführt hätte…

Warum wollte ich immer im Mittelpunkt stehen / lustig und beliebt sein? Ich denke mal, jeder ist gerne lustig und beliebt, aber bei mir kommt dazu, dass ich immer ziemlich schlechte Noten in der Schule hatte, und daheim daher dauernd Stress mit meinen Eltern hatte. Falls mal etwas gut gelaufen ist, gabs ein kurzes Lob aber das wars dann auch. Anerkennung holte ich mir also immer von Klassenkameraden. Im Studium war das ähnlich. Ich wollte nie der beste im Studium sein, ich wollte der sein der am lustigsten / beliebtesten ist und am besten bei den Mädels ankommt.

Wie gehe ich heute damit um? Zum Anfang meiner Abstinenz war meine Lösung, abzunehmen und einen Hautarzt aufzusuchen, damit ich die Ursachen für mein geringen Selbstwert minimiere und somit auch nüchtern auf Partys Spaß habe. Tatsächlich hat das auch funktioniert, durch Sport, gesunde Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und eine Creme vom Hautarzt ist mein Hautbild nicht mehr mit früher zu vergleichen, ebenso mein Körper, Freunde würden sagen, ich bin gut durchtrainiert. Aber: Ich weiß das dies der GA nur bedingt hören will. Äußere Merkmale zu beheben sind zwar schön, können sich aber schnell ändern und führen ggbf. zu alten Trinkgewohnheiten. Daher bin ich dabei zu lernen, mich so zu akzeptieren wie ich bin und weniger wert darauf zu legen wie ich optisch auf andere wirke. Ich weiß, dass mein Charakter letztendlich die Leute unterhalten hat, dafür gesorgt hat das andere Leute mich mochten. Außerdem versuche ich, mir nicht ständig Anerkennung durch andere Leute einzuholen. Ich bin stolz auf mein jetziges Ich und brauche dafür nicht die Bestätigung von anderen. Aber: finde das verdammt hart und frage mich auch ob ich das dem GA überhaupt verklickern kann in einem Jahr so eine Riesen Entwicklung hinzulegen. Ist es okay zu behaupten man ist da gerade dabei, aber es ist noch lange nicht perfekt?

Reicht das aus, oder möchte der GA noch mehr hören / ist das Motiv ausreichend, um eine TF von 2.1 Promille zu rechtfertigen (hätte schon noch andere, vermutlich äußere Motive, aber das hier ist für mich das wesentliche)? Muss meine Veränderung perfekt sein, oder reicht es dem GA zu erklären man hätte sein Verhalten schon um 180 grad geändert, obwohl es in Wirklichkeit vielleicht noch nicht ganz so ist? Macht das geschriebene überhaupt Sinn? Es entspricht weitestgehend meiner Wahrheit / Einschätzung.

Habe übrigens auch einen Kurs gemacht und kann bei der MPU sagen das Ganze mit einem VP besprochen zu haben. Tatsächlich habe ich den Sachverhalt aber selbstständig erkannt & ausgearbeitet.

Achja, ich weis neue Mitglieder sollen erst den Fragebogen ausfüllen. Würde den aber erst zu einem späteren Zeitpunkt machen wollen, würde erstmal gerne explizit Hilfe zu den Motiven in Anspruch nehmen, wenn möglich smile.gif

Danke euch, ihr seid toll!!
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Kai R.
Beitrag 07.10.2024, 07:53
Beitrag #2


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Es liest sich, als hättest Du schon viel verstanden. Die Motive für den Konsum kommen klar heraus, Du hast an den Ursachen gearbeitet und Lösungen gefunden. Wenn Du das noch mit Beispielen unterlegen kannst, kannst Du das in Deinen Fragebogen einarbeiten.


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Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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