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> Ab wann lohnt sich Vollkasko nicht mehr?, Ich habe Zweifel, ob ich die Vollkasko kündigen soll
John Dalton
Beitrag 19.11.2024, 18:27
Beitrag #1


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Hallo liebes Forum,

da ich mich gerade mit stark steigenden Versicherungskosten konfrontiert sehe, hat mich das motiviert, einen neuen Thread zu eröffnen. Ich habe gestern Post bekommen, dass meine Versicherung den Jahreseitrag um 300 Euro erhöht. Das sind rund 35%. Ich bin aktuell SF 6 und ab Jahreswechsel dann SF 7.

Ich habe aufgrund steigender Preise gerade erst vor einem Jahr die Versicherung gewechselt. Die alte Versicherung wollte für das laufende Jahr schon den Preis, den die neue jetzt fürs kommende Jahr fordert. Das scheint sich durch alle Versicherungsanbieter durchzuziehen. Ich habe nur eine gefunden, die bei gleichen Leistungen günstiger ist - um 50 Euro. Oder man nimmt eine "Vollkasko light" mit eingeschränkten Leistungen. Die ist dann etwa 150 Euro günstiger - damit aber immer noch 150 Euro teurer als bisher.

Jetzt tue ich mich schwer mit der Entscheidung, ob ich die Vollkasko kündigen sollte.

Mein Auto ist jetzt 10 Jahre alt (seit 6 Jahren in meinem Besitz), 100.000 km gelaufen und hat aber noch einen Restwert von ganz grob geschätzt 20k.

Im Internet findet man natürlich viele Empfehlungen, die mir aber alle zu pauschal sind (zumal sie sich häufig eher auf niedrige bis mittelhohe Neupreise beziehen).

Mir ist schon klar, dass mir die Entscheidung niemand abnehmen kann (u. a. weil ja auch persönliche finanzielle Gegebenheiten eine Rolle spielen sowie die Risikobereitschaft). Ich bin vom Typ her eher gerne abgesichert, hab aber ganz allgemein eine Allergie gegen zu teure Versicherungen und Überversicherung. Wirklich weh tun würde mir weder der höhere Jahresbeitrag noch möglicherweise anstehende Schadensfälle (mal abgesehen von einem Totalschaden vielleicht).

Vielleicht befindet sich ja jemand in einer ähnlichen Situation oder kann aus der Vergangenheit berichten, warum er oder sie sich wie entschieden hat.

Bin für jeden Tipp dankbar.
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Ernschtl
Beitrag 19.11.2024, 19:44
Beitrag #2


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QUOTE (John Dalton @ 19.11.2024, 18:27) *
Mein Auto ist jetzt 10 Jahre alt
Da lohnt sich Vollkasko nur noch bei hochpreisigen Modellen. Und genau das hast du vergessen zu erwähnen: um was für ein Auto geht es denn?


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Wer bremst hat Angst
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John Dalton
Beitrag 19.11.2024, 20:17
Beitrag #3


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Achso, sorry, dachte der Restwert und die Eckdaten reichen. Ist ein BMW 435i Gran Coupé, relativ gut ausgestattet, allerdings keine "Besonderheiten" wie M Paket, X-Drive oder so.
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AMenge
Beitrag 19.11.2024, 20:22
Beitrag #4


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Der worst case ist doch, dass du mit dem Fahrzeug selbstverschuldest verunfallst und der Wagen anschließend einen Totalschaden darstellt. Wenn du dann eine Ersatzbeschaffung aus eigener Tasche vornehmen oder auf ein Auto verzichten kannst, dann ist die Vollkasko nicht notwendig. Wenn du aber auf ein Auto angewiesen bist und im Schadensfall nichtr die ausreichende Liquidität hast, dann ist eine Vollkaskoversicherung sinnvoll.
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ulm
Beitrag 19.11.2024, 20:23
Beitrag #5


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Ich verwende für die Sinnhaftigkeit einer Vollkasko-Versicherung:
Eine Vollkasko-Versicherung braucht man dann nicht (mehr), wenn man es finanziell verkraftet, sein Auto durch eigenes Verschulden zu zerstören und einen Ersatz zu kaufen.

Zweite Betrachtung:
Wie ist der Unterschied zwischen TK und VK?
Beim Auto der besten aller Ehefrauen beträgt der Unterschied acht Euro pro Jahr.
Daher läuft das 13 Jahre alte Auto weiter auf VK.




Edith sagt:
@AMenge war wieder schneller...
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F117
Beitrag 19.11.2024, 20:55
Beitrag #6


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Du kennst doch meine Frau gar nicht ... think.gif

Genau das mit der TK ist der Punkt. Unser ganz sicher nicht hochwertvolle Fabia 2 ist auch - nach 13 Jahren - noch VK versichert (TK mit 0 und VK mit 150 € SB). Ich würde beides mal bei einem Onlinerechner durchrechnen lassen, und wenn die Differenz zwischen VK+TK und TK so marginal ist wie @ulm schildert, ist der Drops doch gelutscht.


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"There's no such thing as a winnable war.
It's a lie we don't believe anymore!"

aus "Russians" - Sting 1986
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John Dalton
Beitrag 19.11.2024, 21:11
Beitrag #7


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Zitat (AMenge @ 19.11.2024, 20:22) *
Der worst case ist doch, dass du mit dem Fahrzeug selbstverschuldest verunfallst und der Wagen anschließend einen Totalschaden darstellt. Wenn du dann eine Ersatzbeschaffung aus eigener Tasche vornehmen oder auf ein Auto verzichten kannst, dann ist die Vollkasko nicht notwendig.


Hmmm.... So auf den einfachsten Nenner gebracht habe ich das direkt noch nicht betrachtet. Da fällt mir allerdings direkt auf, dass ich das Auto dann von vorneherein nie hätte Vollkasko versichern dürfen/müssen. Daher finde ich diese Betrachtungsweise hat Grenzen. Nehmen wir an, Du hast 120 TEur und kaufst ein Auto für 50 TEur. Dann kannst du das theoretisch ohne Probleme neu kaufen im Falle eines Totalschadens - aber will man das? Das Geld könnte ja als Altersvorsorge gedacht sein oder einfach nur um ein paar ordentliche Urlaube zu machen in den nächsten Jahren.

Unterschied VK TK sind immerhin 400-500 Euro im Jahr.

Letztendlich ist die Rechnung also: "Was ist mir lieber?" Für sagen wir einfach mal weitere 5 Jahre VK sicher 2500 Euro verlieren, obwohl vielleicht nix passiert, oder - mit einer mutmaßlich recht geringen Wahrscheinlichkeit - 20.000 vor die Wand fahren. Auch wenn einen beides nicht ruiniert, finde ich eine nicht ganz einfache Entscheidung.

Zumal mich - Entschuldigung - diese Versicherungen, ihr Gebahren und die Preise einfach ankotzen. Das betrifft jetzt aber nicht nur Autoversicherungen whistling.gif thread.gif
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AMenge
Beitrag 19.11.2024, 21:34
Beitrag #8


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Dann nimm nur die Haftpflicht-Versicherung und gut ist wenn dir Versicherungen so zuwider sind.

Die Entscheidung, ob man eine bestimmte Versicherung abschließen möchte oder nicht basiert immer auf der Abwägung von Risiko und Verkraftbarkeit des Schadens. Letzteres kann man sehr nüchtern und rational betrachten. Die Einschätzung des Risiko ist der Versuch, in die Zukunft zu blicken und somit immer mit einer großen Unsicherheit verbunden. Emotionale Aspekte wie "ich mag das Gebaren von Versicherungen nicht" sind da Fehl am Platz - allein schon weil solche Pauschalurteile meistens daneben liegen.
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John Dalton
Beitrag 19.11.2024, 23:17
Beitrag #9


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Ja. Da ist wohl was dran.

Danke für die bisherigen Denkanstöße! Ich werde da wohl nochmal drüber schlafen müssen, aber tendiere jetzt umso mehr dazu, die VK zu kündigen. Wäre da nicht dieses kleine Männchen im Ohr, das die ganze Zeit flüstert: Tue es nicht! Nächsten Monat baust du einen Unfall! Aber genau mit dieser diffusen Angst verdienen Versicherungen einerseits ihr Geld und haben aber dadurch andererseits auch ihre Daseinsberechtigung.
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meisterLars
Beitrag 20.11.2024, 03:52
Beitrag #10


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Ich hab gerade mal dein Auto mit deiner SF durch nen Online-Versicherungsrechner gejagt...
Der Unterschied zwischen VK und TK liegt im Jahr beim günstigsten Anbieter bei knapp über 300€ pro Jahr. Da würde ich gar nicht auf die Ideee kommen, die VK wegzulassen...
Mein erster Weg wäre zu meinem Versicherungsspezi, der mir alle Varianten mal durchrechnen soll. Danach ist man meistens schlauer...
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Explosiv
Beitrag 20.11.2024, 08:33
Beitrag #11


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Bei den Vergleichsportalen nicht vergessen, dass die nicht alle Versicherungen vergleichen. Die HUK und HUK 24 sind etwa nicht dabei. Deshalb auf deren Seiten gehen und dort schauen, was sie kosten.

Ansonsten sollte man zuerst das versichern, was einen ruiniert, wenn es eintritt. Der Rest ist nach Gefühl und eigener Einstellung. Da kann man schlecht zuraten.


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John Dalton
Beitrag 20.11.2024, 10:26
Beitrag #12


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Zitat (meisterLars @ 20.11.2024, 03:52) *
Ich hab gerade mal dein Auto mit deiner SF durch nen Online-Versicherungsrechner gejagt...

Danke für Deine Mühe! Hinsichtlich TK VK Differenz hatte ich mir die Ergebnisse auf der Vergleichsseite nicht angeschaut. Da ging es mir noch darum, wo ich preislich mit dem Gesamtpaket stehe. Die günstigste, die ich gefunden hatte, lag bei 1050 Euro. Wenn es da nur 300 Euro Differenz sind, ist dort die Haftpflicht inkl. TK teurer als bei meiner jetzigen.

Mein Versicherungsspezi bin ich selbst - also in der Form, dass ich Vergleichsportale abfrage.

Zitat (Explosiv @ 20.11.2024, 08:33) *
Bei den Vergleichsportalen nicht vergessen, dass die nicht alle Versicherungen vergleichen. Die HUK und HUK 24 sind etwa nicht dabei.

Bei der HUK24 war ich bis vor einem Jahr - die haben da schon extrem die Preise angezogen. Die bieten auch noch so eine "Vollkasko light" an. Mit eingeschränkten Leistungen und härterer Hochstufung im Schadensfall. Das könnte ich mir nochmal anschauen. Im Falle eines Totalschadens wäre das zumindest der geringere finanzielle Verlust.
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GM_
Beitrag 20.11.2024, 16:21
Beitrag #13


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Zitat (John Dalton @ 19.11.2024, 19:27) *
Vielleicht befindet sich ja jemand in einer ähnlichen Situation oder kann aus der Vergangenheit berichten, warum er oder sie sich wie entschieden hat.

Mit meinem A6 C7 bin ich in ähnlicher Situation: EZ 2015 LP 82k€, Kaufpreis in 2017 war 45k€, der wird jetzt 10 Jahre alt, ist aber auch noch deutlich über 20k€ wert. Da werde ich momentan die VK wohl noch erhalten, weil er jetzt in Privatbesitz übergegangen ist und weil ich den in Zukunft auch nicht alleine fahre, Familie darf auch.

Beim Vorgänger war ich "mutiger", den habe ich 2012 für 39k€ gekauft und 12 Jahre ohne VK gefahren, die ersten 8 Jahre allerdings nur selber. Ich glaube, damals schien mir einfach der Beitrag zu hoch.

Zuvor hatte ich einen Multivan, erst 1 Jahr alt, natürlich mit VK, die war auch nicht so teuer.

Davor von 1979 bis 2007 alle Autos immer ohne VK, die waren ab ca. 3,5 Jahre alt, maximaler Kaufpreis allerdings auch bis zu DM 50.000,-.

War aber im Nachhinein nicht falsch, die Bilanz meiner selbst verursachten Schäden hält sich in Grenzen:

- 1998 der einzige selbst verschuldete "richtige" Unfall mit je ca. 3...4000,- DM Fremd- und Eigenschaden, keine VK. (Daher hat mein ältester Vertrag "nur" SF43.)
- 201x Multivan Rempler Fahrertür, kein Fremdschaden, VK ausbezahlt, nie repariert
- 2015 A6 (C6) Rempler mit dem eigenen Anhänger beim Rückwärtsfahren, keine VK, nie repariert
- 201x A6 (C6) Außenspiegel, kein Fremdschaden, 500€, keine VK
- 2024 A6 (C7) kein Verschulden, trotzdem VK: Parkrempler mit Fahrerflucht, VK hat nach SB-Abzug 2200€ netto ausbezahlt, Reparatur kostet ca. 1700€ in freier Werkstatt.

Muss dazu sagen: Meine Autos gehörten mir in der Regel geschäftlich, insofern ginge ein Totalverlust nicht auf mein Privatkonto sondern direkt auf den Bruttoerlös.


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John Dalton
Beitrag 21.11.2024, 00:06
Beitrag #14


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Danke auch Dir für den ausführlichen Beitrag! Klingt danach als hättest Du insofern alles richtig gemacht. Weiß man halt immer erst hinterher.

SF43.... Ein Traum...

Offensichtlich gehen die Meinungen hier doch etwas auseinander. War aber ja eigentlich auch zu erwarten. Ich werde das nochmal gründlicher überdenken müssen als ich dachte unsure.gif
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GM_
Beitrag 21.11.2024, 02:00
Beitrag #15


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Will niemand von VK abraten, war nur ein Bericht.

Bin da so hinein gewachsen, habe vor allem früher oft das Auto gewechselt, bin jetzt beim 24. Das erste Auto kostete 100 DM, das zweite 2000 DM, dann 5000 DM usw., und so bin ich in das Risiko ohne VK "hineingewachsen". Natürlich summierte sich im Lauf der Jahrzehnte das gesparte Geld, irgendwann kann man davon ein Auto kaufen.

Relativ gesehen sind heute meine Autos wohl auch nicht so viel teurer als früher, aber durch den SFR kostet die VK halt auch nicht mehr so viel.


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