Co-Alkoholismus, Thread von @gola Einstellungen

[Gast_gola_*]

Hallo liebes Forum!

Komme mir vor, wie ein Depp, wenn ich solche Fragen stelle. Aber ich habe keine Ahnung, was zu tun das richtige ist...

Er versucht, mich anzurufen. Vom Büro aus. Soll ich drangehen? Er ist 100 pro nüchtern, aber ich ertrage keine neuen Versprechungen mehr. Wäre es inkonsequent, nicht dranzugehen? Ich hatte ihm ja gesagt, wenn er nüchtern ist, bin ich jederzeit für ihn da. Schade ich mir mehr, als dass ich ihm nützen könnte? Oder umgekehrt?

Wär toll, kurzfristig Ratschläge zu bekommen.

Danke!

Gola

[Tnixm]

.....ich würde mich schützen- zunächst noch - und auf Distanz bleiben.......im Büro nüchtern zu sein ist noch nicht das, was ich mir vorstellen würde.

Ich würde sagen er ist erst am Anfang seines Weges, auf dem er große Etappen alleine zurücklegen muss.

Keiner kann ihn da an die Hand nehmen und voranzerren, das muss er alleine tun.

Wenn DU das Gefühl hast er hat sich wirklich vorwärts bewegt, dann denke nochmal nach....

[Gast_gola_*]

Danke, Tnixm ....

[corneliusrufus]

Ich sage es trocken: Zu Beginn war ich im Büro auch noch trocken ...

Liebe Greet-Ings, Cornelius

[InaHH]

hallo gola,
ich habe jetzt einige tage verfolgt, was hier geschrieben wurde.
auch mir hat man hier schon sehr geholfen, ich habe meine mutter im august 06 durch den alkohol verloren...
mir ging es viele jahre wie dir, ...
ich kann dir leider auch nicht den "richtigen" rat geben, denn ich selbst habe mich all die jahre zwischendurch selbst geschützt durch kontaktentzug und war dann aber doch wieder für sie da...geholfen hat bei uns nichts, wie wir schmerzlichst erfahren mußten.
ich denke aber, dass wir richtig gehandelt haben, auch wenn einem manche "harte" reaktion nun sehr leid tut, aber der selbstschutz ist ungeheuer wichtig, weil sonst wäre ich das eine oder andere mal wohl verrückt geworden!
jeder ist definitiv für sein leben selbst verantwortlich, paß gut auf dich auf...
ina

[Gast_gola_*]

Lieben Dank, Ina!

Es tut mir sehr leid mit Deiner Mutter.

Sie hat diesen Weg, genau wie mein Freund, selbst gewählt.
Ich glaube, das zu akzeptieren, ist das schwerste.

Mir geht es besser dabei, mich zu schützen.
Und nicht nur Kopf,sondern auch Herz ziehen nun immer mehr an einem Strang.
Das ist gut so. Ich hoffe, ich habe die Kraft und kann sie behalten. Egal was kommen mag.

Alles Liebe,
Gola

[InaHH]

guten morgen gola,

ich schicke dir hiermit ein großes paket kraft rüber und wünsche dir einen schönen, sonnigen tag!
ich bewundere die art, wie du mit dem problem umgehst!
ina

[Gast_gola_*]

Nochmal danke, Ina!

Dein Wunsch war mir Befehl ... :-) ... der Tag war sonnig und wunderschön ...

Alles Liebe,
Gola

[Gast_gola_*]

Hier habe ich erkannt: In diesem Stadium zu helfen ist sinnlos, da ich meine Kraft zur Zeit selbst brauche, und auf seine Worte, morgen höre er auf, gebe ich auch nix mehr.

Hallo Commodore25E!

Es ist so gleichermaßen bitter wie verdammt wahr, was Du da sagst.

Ich bin erstaunt, wie schnell es mir gelungen ist, das ebenso zu erkennen. Ich weiß nicht, ob Du meine Geschichte hier verfolgt hast. Mein bester Freund säuft immer noch und es wird immer schlimmer. Nächte auf Straßen, Bänken und Gräbern häufen sich immer mehr.

Ausschließlich durch dieses Forum habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass und wie ich mich abgrenzen und schützen kann. Insbesondere die trockenen und nassen Alkohlikern haben mir so sehr gehofen. Danke nochmal dafür! Und es funktioniert erstaunlich gut! Ich habe wirklich keine Schuldgefühle mehr. Nur manchmal bin ich noch sehr, sehr traurig und versucht, schnell hinzufahren, um zu "helfen" ....

Liebe Grüße,
Gola

[Gast_gola_*]

Hallo!

Ich wollte mich seit langer Zeit wieder einmal melden. Ich hätte schon vorher so viel zu berichten gehabt, war aber irgendwie wie gelähmt.

Ich habe mich, vor allen Dingen wegen der guten Ratschläge hier im Forum, von meinem besten Freund distanziert (meine Geschichte weiter oben). Ich habe ihm gesagt, dass ich immer für ihn da bin, wenn er nüchtern ist, dass ich aber für ihn nicht zur Verfügung stehe, wenn er betrunken ist.

Ich muss zugeben, motiviert durch dieses Forum war ich sehr hart. So zum Beispiel habe ich ihm gesagt (nachdem er mich mit Anrufen tyrannisiert hat, um Einlass zu erzwingen - ich bin nicht drangegangen - und er sich dann von seiner Mutter hat zu mir fahren lassen) dass ich ihn beim nächsten Mal vor meiner Haustüre liegenlasse und über ihn steige. Er hatte mir damals gesagt, wenn ich ihn nicht reinlassen (ich habe ihn reingelassen) dass er dann vor meiner Haustüre schläft.

Daraufhin hörte ich von ihm wochenlang nichts. In Sorge habe ich eine gemeinsame Freundin angerufen, die mir sagte, dass er seit etwa 3 Wochen trocken, aber ziemlich sauer auf mich ist, weil ich ihm nicht vetraut habe. Nichtsdestotrotz sei ich mit ausschlaggebend gewesen, dass er trocken wurde, da ihm das (mit mir) sehr zu schaffen gemacht habe.

Nun habe ich ein total schlechtes Gewissen und die Angst, ihn im Stich gelassen zu haben. Habe ich doch etwas falsch gemacht?

Gestern war ich bei ihm. Im Krankenhaus! Er hatte eine Hämorriden-OP (auch, wahrscheinlich, eine Folge der Abhängigkeit) mit sehr großen Schmerzen. Wir haben uns gedrückt und ich war froh, ihn wiederzusehen. So gutaussehend wie lange nicht mehr. Wir wollen uns nächste Woche treffen und über alles reden.

Ich richte meine Frage insbesondere an die trockenen Alkoholiker: habe ich etwas falsch gemacht? Sollte ich mich entschuldigen? (Ich mache das von Herzen gerne, wenn ich "übertrieben" habe).

Wie soll ich mich verhalten?

Lieben Dank für Eure wertvollen Infos schon jetzt.

[Tnixm]

HIn Sorge habe ich eine gemeinsame Freundin angerufen, die mir sagte, dass er seit etwa 3 Wochen trocken, aber ziemlich sauer auf mich ist, weil ich ihm nicht vetraut habe. Nichtsdestotrotz sei ich mit ausschlaggebend gewesen, dass er trocken wurde, da ihm das (mit mir) sehr zu schaffen gemacht habe.

Nun habe ich ein total schlechtes Gewissen und die Angst, ihn im Stich gelassen zu haben. Habe ich doch etwas falsch gemacht?

was denn falsch bitte ?

eher alles richtig !!!!
besser sauer und trocken, als besoffen :"...ach hab´isch disch lieeb.."



weiter so !

Und ich würde - so schwer es fällt - beim kleinsten Anzeichen weiter die "harte Linie" fahren....

[InaHH]

hallo gola,

ich würde auch genauso weiter machen!!!
freu dich über die drei wochen, die er durchgehalten hat, sag ihm auch, wie stolz du darauf bist!
aber gib ihm durch eine entschuldigung nicht das gefühl, dass du das nächste mal wenn er besoffen vor deiner tür steht, öffnen würdest! du würdest es nicht wollen/ aushalten und er hätte dann einen freischein!
sei stolz, dass du es so durchhalten konntest...
du hast nicht um antworten von "beteiligten" gebeten, ich kann die nur sagen: ich bin oft genug eingeknickt und das war definitiv falsch!

schönen abend noch, ina

[Gast_gola_*]

Ina, Tnixm!

Vielen, vielen Dank.

Das hilft mir sehr, weil ich das Gefühl dafür verloren habe (oder vielleicht nie hatte), was in dieser Situation richtig und was falsch ist. Menschen wie Ihr seid es, die wirklich helfen können, weil Ihr aus Erfahrung sprecht. Egal aus welcher Sichtweise heraus.

Mann, bin ich froh, dass es dieses Forum gibt ...

Liebe Grüße,
Gola

[corneliusrufus]

Nach meinem Dafürhalten hast Du alles richtig gemacht, Gola! Ich she daher keinen Grund Dich zu entschuldigen. Im Zweifel würde ich sogar formulieren, dass Du im Wiederholungsfall wieder so handeln würdest.

Wenn er trocken bleibt, seine Geschichte aufarbeitet, wird er mit der Zeit erkennen können, dass sein Gefühl von Sauerkeit auf Dich unangemessen (dann) war und er Dir sogar dankbar sein müsste.

Liebe Greet-Ings, Cornelius

[corneliusrufus]

Ich bin nicht Tnixm, wenn ich ihn richtig interpretiere: Erstens hat Gola es richtig gemacht, ihren Freund in Liebe fallen zu lassen. Und zweitens hat dieser anscheinend über die Liebe zu Gola die Liebe zu sich (und damit zur Trockenheit) entdeckt.

Liebe Greet-Ings, Cornelius

[Gast_gola_*]

hallo gola!
sorry, ich wollt eigentlich nur das "Tnixm" zitieren...was bedeutet denn das???
schönes wochenende für alle, ina

Hallo Ina!

Ich weiß nicht, ob ich jetzt auf dem Schlauch stehe... aber was meinst Du mit "nur das "Tnixm" zitieren" und mit "was bedeutet denn das"?

Dir auch ein schönes Wochenende!



Gola

[GSX-R]

hallo gola!
sorry, ich wollt eigentlich nur das "Tnixm" zitieren...was bedeutet denn das???
schönes wochenende für alle, ina

Hallo Ina!

Ich weiß nicht, ob ich jetzt auf dem Schlauch stehe... aber was meinst Du mit "nur das "Tnixm" zitieren" und mit "was bedeutet denn das"?

Dir auch ein schönes Wochenende!



Gola

Mach Dir nichts draus. Ich habs auch nicht kapiert...

[Gast_gola_*]

Ich bin nicht Tnixm, wenn ich ihn richtig interpretiere:

Hmmm, so langsam zweifele ich tatsächlich an mir ... was ist denn damit gemeint .... ????

Erstens hat Gola es richtig gemacht, ihren Freund in Liebe fallen zu lassen. Und zweitens hat dieser anscheinend über die Liebe zu Gola die Liebe zu sich (und damit zur Trockenheit) entdeckt.

Es wäre schön, wenn es so wäre ... danke, Corneliusrufus!

Gola

[Gast_gola_*]

Mach Dir nichts draus. Ich habs auch nicht kapiert...

Puh... ich dacht schon, ich müsst' mir jetzt mal ernsthaft Gedanken über mich machen ...

[corneliusrufus]

Ich wollte ausdrücken, dass ich nicht für Tnixm sprechen kann. Allerdings, wie ich ihn verstanden habe.

Ich meine, Ina wollte uns sagen, dass Sie beim Zitieren mit dem Editieren nicht zurecht kam. Sie hat zuviel an Zitat präsentiert, mehr als sie wollte.

Liebe Greet-Ings, Cornelius

[Tnixm]

*schmunzel*

...ich glaube Ina wollte lediglich wissen was das Buchstabenkürzel Tnixm bedeutet...., ihr war in´@Golas Beitrag wohl nicht ganz klar, daß dies mein Nick ist......

Ok, kann den an dieser Stelle jetzt ja mal öffentlich klären :

Trinkt nix mehr


ok ??

[Gast_gola_*]

Hallo!

Hier bin ich mal wieder. Leider, muss ich fast sagen.

Ich habe in diesem Thread von meinem besten Freund berichtet, von meinen Sorgen, dem ewigen Hin- und Her, wieder getrunken, wieder gehofft, wieder enttäuscht.

Vor kurzem habe ich geschrieben, dass mein Freund seit mehreren Wochen trocken sei, Kurse für seine MPU belegt hat, ebensolche für seine berufliche Weiterbildung (die er schon 2x vorher alkoholbedint in den Sand gesetzt hat, genau wie die Kohle) und dass ich hier nicht mehr so viel schreibe, weil ich nicht wüsste, wie das auf ihn wirke, wenn er "sich" hier so liest. Ich wollte ihn keinesfalls demotivieren. Ich hatte ihm dieses Forum sehr ans Herz gelegt und er wollte sich auf jeden Fall hier einfinden.

Noch vor 2 Wochen war er bei mir, hat nur alkfrei getrunken und von seinem neuen Lebensgefühl berichtet. Er hatte einen GGT von 500 (!!!), der allerdings auch durch Medikamente und mehrere OP's negativ beeinflußt war. Nun sei er auf 50. Ich habe mich so gefreut, ich habe ihm geglaubt und war absolut sicher, nun schafft er es.

Ich habe mich getäuscht.

Am Freitag fragte ich ihn, ob er auf mein kleines Mädchen aufpassen kann (nur während sie schon schlief). Nur für 2-3 Stunden. Er hatte sofort eingewilligt und ich war unendlich froh. Ich konnte nach vielen Wochen endlich wieder einmal raus. Ich habe ihm wirklich vertraut. Ich wollte ihm damit auch genau das zeigen. Ich wollte ihm damit auch Mut machen. Er weiß genau, ich hätte ihm meinen Schatz nicht für 1 Sekunde anvertraut, als er noch getrunken hat. Er bat mich noch, Tee und Wasser im Hause zu haben, da er soviel Alkfrei jetzt nicht mehr trinken wolle, da dies doch eine Verknüpfung zum ehemaligen Alk-Konsum bedeuten könne.

Was ich nicht wusste: keine 12 Stunden vorher war er wieder besoffen gewesen. Er hatte bereits 4 Rückfälle in den wenigen Wochen. Hätte ich das gewusst, ich hätte ihm niemals meine Tochter anvertraut.

Er kam mit einem befreundeten Paar. Stockbesoffen. Er konnte kaum noch sprechen oder laufen. Er war beleidigt, er habe schließlich kaum etwas getrunken, lallte er. Er ist in meinen Wäscheständer gestürzt, weiter in das Laufgitter, das er aus der Verankerung gerissen hat und hat sich dann ins Bad begeben um meine Klobrille vollzu****, was ich erst bemerkt habe, als ich diesen Ort das nächste mal genutzt habe.

Bitte entschuldigt diese Detailliebe in meiner Beschreibung, ich möchte damit zum Ausdruck bringen, wie enttäuscht ich bin und was Alkohol aus Menschen machen kann. Er lügt! Er säuft! Er ist verantwortungslos! Er pöbelt! Das ist so gar nicht er. Er ist jemand völlig anderes.

Aber, und das ist gut. Ich habe sofort an das gedacht, was ich hier gelernt habe. Ich habe ihm keine Vorwürfe gemacht. Ich war still. Ich habe es zur Kenntnis genommen. Und wieder einmal weiß ich umso mehr: ich kann ihm nicht helfen, andere auch nicht, nur er sich selbst. Ich kann nur hoffen, dass sein Leidensdruck bald groß genug ist, um wirklich einzusehen, dass er professionelle Hilfe braucht, um es zu schaffen. Nur, ganz ehrlich, ich bin mir sicher, dass das noch sehr sehr lange dauern wird. Jahre vielleicht (nur, wird er das überleben?). Dafür ist sein Umfeld (Job, Freunde, Familie) einfach noch zu intakt und ihm zu wohlgesonnen.

Das einzige, das ich getan habe, war eine eMail an ihn zu schicken. Keine Vorwürfe, keine Belehrungen, nichts. Ich habe ihm nur, noch detaillierter, geschildert, was an diesem Abend geschehen ist. Es wird ihn nicht läutern, ist aber vielleicht ein kleines Puzzle. Ich weiß, er schämt sich, wenn er das liest. Auch, wenn es beim nächsten Suff schon wieder vergessen ist.

Traurige Grüße,
Gola

P.S.: Hallo ****! Wenn Du das hier liest: obschon ich Dir nicht helfen kann, obschon es Dein Weg ist, den Du da gehst: ich mache mir scheiße viel Sorgen um Dich! Pass auf Dich auf.

[Wanderer]

Hallo Gola,

das ist bitter. Fühl dich gedrückt , auch wenn es über die Enttäuschung kaum hinweghelfen kann.

[GSX-R]

Hallo Gola,

sehr traurig, das zu lesen.

Offensichtlich ist Dein Freund leider noch nicht so weit. Wie Du sehr richtig gesagt hast, nur er selbst kann sich wirklich helfen, alle anderen können ihn aber nur dann wirklich unterstützen, wenn er das auch für sich (und nicht für Andere) will.

Ich wünsch Dir viel Kraft und Ihm, dass es richtig "klick" macht.

So long


Rolf

[Gast_gola_*]

Hallo @Wanderer,
hallo @GSX-R,

danke, Eure Worte tun tatsächlich so gut.
Ich sitz' hier und kämpf'mit den Tränen.

Ach, ich weiß auch nicht ...

Gola

[Gast_gola_*]

Hallo Stammrein!

Auch an Dich ein aufrichtiges Danke.
Das tut wirklich gut.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass das alles nicht real ist, dass das gar nicht sein kann. I ch drifte ab in Gedanken und Hoffnungen, die ich nicht haben darf. Ich glaube, ich will das alles verdrängen. Deshalb hilft mir dieses Forum so sehr, weil ich hier immer wieder, besonders von den trockenen Alkoholikern höre: das ist die Realität!

Ich Dich auch!

Gola

[corneliusrufus]

Starke Leistung, Alex!

Gola, einem nassen Alkoholiker kann man nicht vertrauen.Deine Hoffnung (und Liebe) ist stärker als sein aktives Tun, vom Stoff wegzukommen. Vertrauen muss sich in der Zeit der Trockenheit langsam aufbauen. Ich schicke Dir meinen Trost. - Auch im alkoholfreien Bier ist bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Damit ist es kennzeichnungsfrei.

Liebe Greet-Ings, Cornelius

[Gast_gola_*]

Hallo Corneliusrufus!

Dein Trost hat mich wohltuend erreicht. Ich habe gerade über Deine Worte nachgedacht: einem nassen Alkoholiker kann man nicht vertrauen. Wie Recht Du hast. Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, er wäre alleine gekommen und hätte dann hier, als ich schon weg war erst angefangen zu saufen. Wenn mit meiner Tochter etwas gewesen wäre... ich darf gar nicht daran denken. Einmal hat er sie hochgenommen. Er war so besoffen, dass er sie fast mit zu viel Schwung mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen hat. Ich war zwar dabei, konnte es aber nicht rechtzeitig verhindern.

Eines weiß ich, so wahr mir Gott helfe: NIE NIE NIE NIE wird dieser Mensch, solange er nicht nachhaltig trocken ist, noch einmal in die Nähe meiner Tochter kommen.

In mir steigt ein ziemlicher Zorn hoch.

Gola

Edit: Das wollte ich ja noch erzählen. Als er das letzte Mal bei mir war und nur Alkfrei getrunken hat, hat es mich schon etwas stutzig gemacht, dass er diese 4 halben Liter in der selben Geschwindigkeit weggehaun hat wie "normale" Bier. Es sah so gierig aus, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Als sie leer waren, wollte er gehen. Hätte ich 8 halbe Liter geholt, wäre er geblieben, bis auch diese leer gewesen wären. Dessen bin ich mir sicher.

[Optimist]

Hätte ich 8 halbe Liter geholt, wäre er geblieben, bis auch diese leer gewesen wären. Dessen bin ich mir sicher.

Ich mir auch gola.

Aber wirklich helfen kann er sich nur selber, in dem er eine Therapie macht.


Gruß Optimist

[InaHH]

Hallo Gola,

dadurch das ich umgezogen bin, konnte ich länger nicht hier reinschauen...
ich drücke dich auch und denk daran: denk auch an dich....!
wie du selbst geschrieben hast und mittlerweile weißt, kann dein freund sich nur selber helfen... hoffe nicht zu sehr, dass er sich so schnell ändert...
wie du weißt, habe ich jahre gehofft, war sauer, traurig, habe wieder eingelenkt, alles ging von vorne los und ich habe doch verloren...:-(
mittlerweile denke ich oft, mir hätte jemand mal sagen sollen: denke auch an dich!
leb dein leben...laß ihn seines leben, so oder so...hört sich hart an, aber gerade im moment wäre es wohl das beste!?!
ina

[Gast_gola_*]

Hallo InaHH!

Danke für Deine lieben Worte.

Du hast mit allem recht. Zum Glück weiß ich das mittlerweile auch.
Und vor allen Dingen: ich kann es leben!

Liebe Grüße,
Gola

[GSX-R]

Anm. Mod: Ich hab das Thema mal von "Schluß mit dem Saufen" abgesplittet und gepinnt. Ich hoffe@gola, dass Du damit einverstanden bist.

So long


Rolf

[Commodore25E]

Er lügt! Er säuft! Er ist verantwortungslos! Er pöbelt! Das ist so gar nicht er. Er ist jemand völlig anderes.

Dafür ist sein Umfeld (Job, Freunde, Familie) einfach noch zu intakt und ihm zu wohlgesonnen.

Das einzige, das ich getan habe, war eine eMail an ihn zu schicken.

Ja, kenne ich. Er ist in der Phase, wo sein Leben dem Alkohol angepaßt ist. Er merkt, daß er anormal trinkt und dürfte sich dafür schämen und hassen. Aber der Alk ist stärker, beherrscht unterschwellig sein Denken, und jede noch so kleine Situation wird zum Komatrinken ausgenutzt. Und dann wird die Schuld überall, besonders bei Dir, gesucht.

gola, auch wenn es unendlich schwer fällt und es Dir das Herz zerreißt: Trenne Dich von ihm, null Kontakt. Er hat noch nicht begriffen, daß er gegen den Alkohol verloren hat, daß der Alk sein Gehirn, Denken und Handeln beherrscht. Er will immer wieder aufhören, aber nur wegen plakativer Gründe, wegen der FE, wegen Dir, wegen Gott-und-der-Welt, aber nicht aus innerer Überzeugung.
Er muß einsehen, daß er aus seinem bisherigen Umfeld für immer raus muß, denn dieses ist mit Alkohol verknüpft, und es gibt nix schlimmeres als ein Umfeld (Familie), die den Alkoholkranken noch deckt, ihn unterstützt und ihm seine Sucht begünstigt, egal wie (Aufrechterhalten dere heilen Welt nach Außen, Alkbeschaffung, begründen von Trinkanlässen, Abnahme von Lasten und Verantwortung usw.)
Er dürfte einer der Alkoholkranken sein, die erst halluzinierend kurz vor dem Ende stehen müssen, bevor sich zeigt, ob er noch einen (Über)-Lebenswillen hat.
Er muß erkennen, was er mit dem Alk betäuben will, und ich vermute die Ursache im Elternhaus, bei seiner Mutter. Auch hier muß eine Trennung erfolgen. Das Beste wäre, er zieht weit weg in eine andere Stadt, aber ohne innere Einsicht.....
Bleibt abzuwarten, wann er im Job nicht mehr funktioniert, wann dies den Kollegen auffällt und sie sich langsam abwenden, weil "der Alki" kommt etc.

gola, ich wünsche Dir viel Kraft, Dich von ihm zu lösen, denn Co-Alkoholismus macht ebenso fix-und-fertig wie Alkoholismus selbst.......

[Gast_gola_*]

Anm. Mod: Ich hab das Thema mal von "Schluß mit dem Saufen" abgesplittet und gepinnt. Ich hoffe@gola, dass Du damit einverstanden bist.

So long


Rolf

Ja, natürlich.
Co-Alkoholismus ist nicht minder schwerwiegend als das, was ihn begründet.

Gola

[Gast_gola_*]

Er hat es nicht geschafft.
Der beste Freund, den ich je hatte, ist tot.

Gola

[Mr.T]

Mir fehlen die Worte...

[Commodore25E]

Er hat es nicht geschafft.
Der beste Freund, den ich je hatte, ist tot.

Hi gola ,

eigentlich ist jedes Wort zu viel. Es tut mir wirklich Leid, für Dich und seine Angehörigen. Ich kann mir vorstellen, was ihr durchgemacht habt.

Gestatte mir eine Frage: Hat ihn der Alkohol selbst das Leben gekostet oder ein Unglück dadurch (Unfall etc.). Du mußt nicht antworten, wenn Du nicht willst.

Ich weiß, wie Du Dich fühlst, ich wünsche Dir viel Kraft.


Commo

[Malermeister]

Hallo Gola

Bisher habe ich in diesem Thread nur sehr intensiv mitgelesen.
Ich kann Dir sagen, das ich Deine Gefühle bisher teilen konnte, da ich mit meiner Partnerin in der gleichen Situation bin, wie Du mit Deinem Freund.

Durch diesen Thread und durch Dich ist auch mir vieles klar geworden und ich habe dadurch die Kraft zu dem Entschluß, mich jetzt zu trennen gefunden.

Ich wünsche Dir viel Kraft in Deiner Trauer und auf Deinem weiterem Weg.

mfg

[Gast_gola_*]

Gestatte mir eine Frage: Hat ihn der Alkohol selbst das Leben gekostet oder ein Unglück dadurch (Unfall etc.). Du mußt nicht antworten, wenn Du nicht willst.

QUELLTEXT

Er hatte keinen Unfall. Er war sehr, sehr betrunken und verzweifelt an diesem Abend. Er war vorher bei seiner Mutter und sagte, er könne nicht mehr. Dann hat sie ihn nach Hause gebracht, er wollte nicht dortbleiben. Als seine Mutter ihn am nächsten Morgen fand, war er bereits seit mehreren Stunden tot. Die Ärzte diagnostizierten Kreislaufversagen. Neben ihm lag sein Medikament, dass er gegen Angststörungen und Depressionen nimmt. Der Arzt meinte, dass er davon evtl. versehentlich zu viel genommen habe (es seien 8 gewesen) und dadurch, in Verbindung mit der starken Alkoholisierung, der Kreislauf versagt habe.

Ich weiß nicht viel mehr und möchte seine Mutter nicht mit Fragen quälen. Ich spüre sehr deutlich, dass sie es nicht ertragen könnte, wenn er sich das Leben genommen hätte. Sie hat immer und immer wieder wiederholt, es sei ein Unfall gewesen, ein Versehen. Daran möchte sie glauben. Daran sollen wir alle glauben.  

Tief in meinem Inneren glaube ich jedoch, dass er seinem Leben willentlich ein Ende bereitet hat. Er hat so gelitten. Wenn er betrunken war, hatte er immer diese Todessehnsucht und dies auch erzählt. Dass er das nüchtern stets relativiert hat, hat mich nie beruhigt.

Ich weiß nicht, woher bekannt ist, dass er diese Medikamente überhaupt genommen hat als er nach Hause kam und wenn ja, wieviele. Der leere Blister hätte ja auch schon vorher dort liegen können. Da der Arzt Selbstmord ausschließt, wird er nicht obduziert. Mich lässt diese Ungewissheit sehr verzweifeln. Hätte er seinen Selbstmord geplant, er hätte sich verabschiedet, von allen. Das weiß ich. Aber wenn er betrunken war, dann war er eben ein anderer mit dieser schlimmen Todessehnsucht. Ich glaube, ihm war alles egal an diesem Abend.

QUELLTEXT

Ich weiß, wie Du Dich fühlst, ich wünsche Dir viel Kraft.

Danke. So sehr. Das alles ist noch nicht richtig bei mir angekommen. Ich bin wie paralysiert und kann es nicht erfassen, dass er nie wieder da sein soll. Es ist alles so leicht reproduzierbar für mich. Ich höre seine Stimme und sehe seine Augen. Seine Kleidung, seinen Gang und seine große Güte. Seine Art, sich am Telefon zu melden oder Auto zu fahren. Das alles ist so nah und viel realer als sein Tod. Aber er wird nie wieder zur Tür hereinkommen. Ich werde ihn nie weder sehen oder hören. Ich habe meiner Tochter so viel von ihm erzählt, schon, als sie noch nicht geboren war. Ich habe ihm gesagt, dass es eine Ehre für mich ist, wenn meine Tochter eines Tages den wunderbarsten Menschen kennenlernen darf, den es gibt. Der, der mich ein halbes Leben lang begleitet hat. Auf den ich mich blind verlassen konnte, immer. Der stets für andere da war, aber ungern über sich selbst sprach.

Ich vermisse ihn so, mich zerreisst das alles so sehr.
Er hat fest daran geglaubt, dass da, wo er jetzt ist, alles wunderbar und friedlich ist.
Das wünsche ich ihm so sehr.
Endlich den Frieden, den er verdient.

[GSX-R]

Oh gola, es tut mir unsagbar leid für Dich und die Angehörigen.

Er hat fest daran geglaubt, dass da, wo er jetzt ist, alles wunderbar und friedlich ist.
Das wünsche ich ihm so sehr.
Endlich den Frieden, den er verdient.

Ich glaube, an diesem Gedanken festzuhalten ist das einzige, was Dir Trost geben kann.

[Gast_gola_*]

Er hat fest daran geglaubt, dass da, wo er jetzt ist, alles wunderbar und friedlich ist.
Das wünsche ich ihm so sehr.
Endlich den Frieden, den er verdient.

Ich glaube, an diesem Gedanken festzuhalten ist das einzige, was Dir Trost geben kann.

Wenn ich Nachts in den Himmel schaue, dann glaube ich fest daran, dass er da oben ist, auf mich herabsieht und endlich seinen Frieden hat. Er muss nun keinen Alkohol mehr trinken und keine Tabletten nehmen. Nicht mehr kämpfen und sich nicht mehr quälen.
Das hilft wirklich.

[AMenge]

Nicht mehr kämpfen und sich nicht mehr quälen.

Ich bin erst jetzt auf diesen Thread gestossen, der einem wirklich nahe geht. Wirklich Trost spenden kann ich dir leider nicht, aber du hast es in meinen Augen schon auf den Punkt gebracht: Er hat einen Kampf gekämpft und verloren. Leider hatte er bei diesem Kampf einen sehr mächtigen Gegner. Einige schaffen es, diesen Gegner zu bezwingen. Beispiele gibt es hier im Forum ja reichlich. Aber es kann nunmal nicht jeder schaffen.
Ich hoffe für dich, dass du nicht den Fehler machst, bei dir eine Mitschuld zu suchen. Nach allem, was ich hier gelesen habe, hast du weit mehr für ihn getan, als zu erwarten gewesen wäre. Du hast dir alle Gedanken dieser Welt gemacht und hast fundierten Rat eingeholt. Du hast deinem freund geholfen, wo du nur konntest. Aber den letzten Kampf, den musste er allein kämpfen.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur einen Rat geben: Behalte ihn mit all seinen positiven Seiten in Erinnerung! Das macht den Verlust nicht leichter, aber vielleicht ein kleines bisschen erträglicher.

[Commodore25E]

Ich vermisse ihn so, mich zerreisst das alles so sehr.
Er hat fest daran geglaubt, dass da, wo er jetzt ist, alles wunderbar und friedlich ist.
Das wünsche ich ihm so sehr.
Endlich den Frieden, den er verdient.

Ja, gola,

das ist er. Er hat nun den Frieden, das gefunden, was ihm hier niemand geben konnte, was er im Alkohol gesucht hat. Ihm geht es nun besser, auch wenn er unsagbares Leid und Trauer hinterläßt.
Deine Gefühle kenne ich, diese quälende Frage, warum, wieso, weshalb. Was habe ich, haben wir falsch gemacht? Fragen, auf die es keine Antwort gibt. Noch heute, fast ein 3/4 Jahr nach dem Tod meines Vaters, auch durch Alkohol, sehe und höre ich ihn, so wie Du Deinen Freund. Gestern habe ich in dem Raum umgeräumt, welcher das Refugium meines Vaters war (ist), auch da kam vieles wieder hoch, schönes wie trauriges.
Lasse seiner Mutter den Glauben an einen Unfall, jedoch sagen Betrunkene, was sie wirklich fühlen und denken. Wahrscheinlich sah er für sich keinen Sinn mehr, und da kann keiner was machen, selbst die stärkste Liebe nicht, denn der Alkohol zerstört Alles, wirklich Alles.

gola, was soll ich noch sagen? In Gedanken bin ich bei Dir, wünsche Dir, daß Du jemanden hast, mit dem Du darüber reden kannst, denn reden hilft, wenn Du magst, auch hier, und behalte die schönen Momente in Erinnerung. Die kann Dir keiner nehmen.

Gruß Commo

[Tnixm]

Er hat seinen Frieden....!!

Bitte finde nun Du den Deinen !
Denn Du hast ihn verdient - und wie ....

[Gast_gola_*]

Mann, Ihr seid so lieb, Ihr tut so gut, dass kann ich gar nicht in Worte fassen.
Und ich kam ursprünglich "nur" hierher, hier in dieses Forum, wegen meines lächerlichen Führerscheinverlustes.

Ihr seid tatsächlich irgendwie die einzigen, mit denen ich im Moment "reden" kann.
Alle scheinen irgendwie paralysiert. Man informiert sich gegenseitig über die schlimme Tatsache, aber keiner kann reden. Jeder muss seinen Schmerz erst einmal selbst erfassen und verarbeiten. Alle sind so ohnmächtig.

Ich bin so froh, dass es Euch gibt. Welche Personen auch immer hinter Euren Nicknames stehen. Jeder einzelne Beitrag hat mir so gut getan und mir Kraft gegeben.

Eben kam der Papa meiner Tochter. Er hat mich einfach nur in den Arm genommen und ich konnte und durfte im Schutze eines menschlichen Körperkontaktes das erste Mal weinen. Mein kleines Mädchen ist heute morgen um sieben aufgewacht, nachdem ich letzte Nacht eine halbe Stunde geschlafen habe. Ich habe den ganzen Tag funktioniert und mich nicht getraut, zu weinen. Sie versteht noch nicht, was Trauer ist. Sie sieht nur, dass ich weine und ist dann traurig und irritiert. Sie ist einfach noch zu klein. Als ihr Papa dann da war, bin ich später weggefahren. Auf "unsere" Plätze und um alleine zu sein. Ich habe endlich weinen können. Das war gut, aber ich konnte nicht mehr aufhören.

Nun bin ich ruhiger. Mein treuer Freund wird am 20. beigesetzt. Der Staatsanwalt "gibt ihn nicht frei". Er ordnet nun wohl doch eine Obduktion an. Er war doch erst 39. Es würde mir helfen, Gewissheit zu haben. Ich glaube, er wollte das alles nicht mehr. Ich glaube, er ist gegangen, weil es für ihn keinen anderen Weg mehr gab.

Ich weiß nicht, ob Ihr das versteht, aber es würde mir leichter fallen, zu wissen, dass ER es so wollte. Und nicht, dass sein Körper einfach nicht mehr konnte. Denn dann hätte er ja vielleicht noch eine Chance gehabt.

Unendlich traurige Grüße und danke an ALLE (auch, wenn ich nicht auf jedes einzelne tröstende Wort eingehen kann),

Gola

[Commodore25E]

Alle scheinen irgendwie paralysiert. Man informiert sich gegenseitig über die schlimme Tatsache, aber keiner kann reden. Jeder muss seinen Schmerz erst einmal selbst erfassen und verarbeiten. Alle sind so ohnmächtig.

Viele wollen es nun nicht wahrhaben, daß er tatsächlich tot ist. Sicherlich haben Alle mitbekommen, wie er getrunken hat, wie er war im Rausch, seine Angst- und Panikattacken, aber keiner sagt, was er denkt oder empfindet, das Schamgefühl, einen abgestürzten Alkoholiker in der eigenen Reihen zu haben, verschreckt viele: Es ist schmerzhaft, sich Wahrheiten einzugestehen.

Ich bin so froh, dass es Euch gibt. Welche Personen auch immer hinter Euren Nicknames stehen. Jeder einzelne Beitrag hat mir so gut getan und mir Kraft gegeben.

Ja, reden ist wichtig, das hilft. Schönes und schlechtes Revue-passieren zu lassen, um seiner Seele ihren Frieden geben zu können, das unglaubliche zu verarbeiten. Wir haben damals lange über Vater geredet, über Erlebnisse in der Kindheit.

ich konnte und durfte im Schutze eines menschlichen Körperkontaktes das erste Mal weinen.

Weine, wenn Dir danach ist, das befreit. Ich weiß es.

Ich weiß nicht, ob Ihr das versteht, aber es würde mir leichter fallen, zu wissen, dass ER es so wollte.

Davon gehe ich nach Deinen Schilderungen aus. Ich vermute, er wollte nicht mehr, wahrscheinlich weil er durch die Organschäden der Medikamente und des Alkohols, aber auch durch die Attacken, unerträgliche Schmerzen hatte, denn im Endstadium geht es rapide schnell. Meinen Dad hat es innerhalb von 5 Monaten vom blühenden Leben zum Wrack dahingerafft, gepeinigt von unerträglichen Schmerzen ist er dann eingeschlafen, aber geklagt hat er nie, ein Mann halt

[Gast_gola_*]

Lieber Commo,

auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole.
Danke, vielen Dank. Das tut so gut.
Dass da jemand ist, der weiß, wie es einem selbst geht, kann man gar nicht glauben.
Umso mehr helfen Deine Worte bzw. das Wissen darum, dass man nicht alleine ist.

Obwohl ich mich im Moment so einsam fühle, wie noch nie in meinem Leben.
Weil der, mit dem ich über alles reden konnte, einfach nicht mehr da ist.
Er hätte mir sein letztes Hemd gegeben und mich aus jeder Misere geholt, egal wo und egal wann.
Ausgerechnet er ist nun nicht mehr da. Sein Verlust, die Lücke, die er hinterlässt, wird nie mehr geschlossen werden können.

Gola

[corneliusrufus]

Liebe Gola, das tut mir sehr leid für Dich! (((Lasse Dich umarmen.)))

Du kannst Deinem Freund einen Platz im Wohnzimmer Deines Herzens schenken, dort wird er bleiben und Dich weiter begleiten. Dein Leben lang. Du kannst dort mit ihm reden, seiner Botschaft lauschen.

Er hat seinen Weg der Befreiung gewählt. Eher einen Ausweg als eine Lösung. Nun ist er immerhin erlöst.

So schwer es ist, Gola, dass Du und Deine Trauer nun bei Dir bleiben, so versuche siene Erleichterung der Befreiung zu spüren.

Darin liegt auch seine Botschaft. Bringe Dich selbst nicht in derartige Abhängigkeit, dass am Ende maximal ein Ausweg bleibt.

Nach meinem Glauben ist er jetzt Dir dankbar, dass Du ihn begleitet hast. Dass Du versucht hast, ihm die Augen zu öffnen. Er wird nun seine Anteile sehen und befreit darüber reden können.

Diese Kraft wird bei Dir sein, Gola, wenn Du Dich zu Deinem Freund im Wohnzimmer Deines Herzens setzt.


Rede über ihn, mit ihm. Gehe Deiner Trauer nach. Und freue Dich über Dein Leben, auch wenn die Botschaft so schmerzend ist.

Ganz liebe Greet-Ings, (((Gola)))

[Gast_gola_*]

Du kannst Deinem Freund einen Platz im Wohnzimmer Deines Herzens schenken, dort wird er bleiben und Dich weiter begleiten. Dein Leben lang. Du kannst dort mit ihm reden, seiner Botschaft lauschen.

Lieber Corneliusrufus,

das ist eine sehr, sehr schöne Idee, die mich im Moment tatsächlich ein wenig zuversichtlich stimmt. Mein Kopf und mein Herz sind so überladen mit Schmerz und Trauer, dass ich daran gar nicht selbst habe denken können.

Ich habe so viele Bilder von ihm und von uns. Von schönen Zeiten. Ich werde eine Collage machen, ein Rückblick auf unser Leben, in einem Bilderrahmen, an einem schönen Platz. Er hat mich so reich beschenkt. Materiell wie imateriell. Mit so vielen Kleinigkeiten und Großigkeiten, immer wieder, einfach so, ganz ohne Anlass. Ich werde davon einiges dazustellen.

Er hat meine Tochter so sehr geliebt und mich auf meinem nicht leichten Weg von Anfang an immer wieder bestärkt. Der kleine Plüschhund, den er ihr einst schenkte, ist heute ihr wichtigster Begleiter. Das freut mich so sehr. Er wollte so sehr ihr Patenonkel sein. Es gab und wird niemals jemanden geben, dem ich dieses "Amt" lieber zuteil werden liesse. Wenn nicht ihn, dann keinen. Aber ich habe ihn damals abgewiesen. Ich habe ihm gesagt, dass das erst geht, wenn er trocken ist. Ich wollte ihm damit Lebensmut schenken, ein Ziel, einen weiteren Grund an das Leben zu glauben und Kraft schenken. Er war schrecklich enttäuscht. Es hat alles nichts genutzt. Es war wohl schon zu spät.

Wenn ich meinen kleinen "Gedenkplatz" hergerichtet habe, dann habe ich einen Ort, an dem ich mit ihm reden und ihm nahe sein kann. Das ist schön. Ich glaube, mit diesem Gedanken werde ich heute schlafen können. Er war ein Engel auf Erden. Für mich wird er es im Herzen immer bleiben. Jetzt ist er ist nur umgezogen.

Ich umarme Euch.

Gola

[Commodore25E]

Er war ein Engel auf Erden.

Auch Engeln können die Flügel brechen, und im echten Leben sterben die Helden, leider