Was passiert 1,9 Promille Einstellungen

[anastasia84]

Hallo,

ich weiß dass ihr jetzt wahrscheinlich alle einen Schock bekommen werdet, aber bin von der Poliezi mir 1,9 aus dem Verkehr gezogen worden.

Bin vorher noch nicht aufgefallen im Verkehr bzw allgemein bei der Polizei.

Was steht mir bevor? Hab mich auf Führerscheinentzug und MPU eingestellt, sowie angeblich Gerichtsverfahren etc.

[Kai R.]

Hallo und willkommen im VP!

ich weiß dass ihr jetzt wahrscheinlich alle einen Schock bekommen werdet, aber bin von der Poliezi mir 1,9 aus dem Verkehr gezogen worden.

kein Schock - das ist hier Alltag. Du bist nicht die Erste und nicht die Letzte. Aber Du bist Du, von daher würde uns natürlich interessieren, wie alt Du bist und wie es zu der TF gekommen ist.

Ansonsten rechne mal mit folgenden Konsequenzen:
1.) Strafe ca. 40 Tagessätze (1TS=Monatsnetto/30). Wenn man unters Jugendstrafrecht fällt Sozialstunden. Dies KANN angewendet werden muss aber nicht.
2.) ca. 12 Monate FE-Entzug. Neubeantragung frühestens 3 Monate vor Sperrfristende möglich. (Kosten ca. 150€) Was dafür nötig ist siehe FAQ: Führerschein weg - was tun?.
3.) Keine Punkte da Entzug wegen §§ 4 Abs 2 StVG. Bei Neuerteilung wieder punktefrei.
4.) Da BAK 1,6‰ oder mehr wird eine MPU nach §§ 13 Abs 2 FeV angeordnet (ca. 420€), die kann aber nur nach Aufarbeitung bestanden werden. Es empfiehlt sich, sich frühzeitig vorzubereiten.
5.) Strafbefehl in ca. 1-4 Monaten. Die Zeit des vorläufigen Entzugs wird beim Verhängen der Sperrfrist berücksichtigt. Verhandlung recht unwahrscheinlich es sei denn bei Einspruch oder wenn du unters Jugendstrafrecht fällst.
6.) Du bist nicht verpflichtet, weitere Angaben bei der zu machen. Dies ist in der Regel (ohne anwaltliche Beratung) auch keinesfalls zu empfehlen.

Möglichkeiten sich auf die MPU vorzubereiten
Leberwerte, Bücher wie z.B. Testknacker (ca 10 Euro), Suchtberatung (0 Euro), Verkehrspsychologe (ca 70 Euro/h), Kurse (300-1xxx Euro), Forum (0 Euro)

In der Probezeit bist Du nicht mehr, oder? Soweit fürs Erste. Bei weiteren Fragen: frag.

@Admins: bitte den Thread in das MPU-Forum verschieben.

Erledigt

Grüße

Kai

Der Beitrag wurde von frankenstein bearbeitet: 08.09.2008, 10:08

[Anni88]

Hallo Anastasia84,

schön, dass Du Dich entschlossen hast, hier mal nach Hilfe zu schauen!

1,9 ist schon heftig, wann ist es passiert, hast Du schon den Anhörungsbogen oder so etwas bekommen?

Bist Du mit der MPU vertraut, hast Du einen Anwalt?

Viele Grüße und Kopf hoch!

Anni

[Gast_klaus62_*]

willkommen im verkehrsportal

hier mal ein paar Links für die MPU.

Da siehst du was auf dich zukommt

klick

klack

klickidiklack

du solltest an jetzt dein Alkoholkonsum einschränken.
Das beste ist natürlich den Alkohol ganz wegzulassen, wenigstens bis zur MPU

[anastasia84]

Hallo,

danke für alle Antworten.

Hab heute das Geld für meine Strafe überwiesen und der Papierkram ist nun also vorbei.

Allerdings steht mir jetzt das Schlimmste noch bevor. Wie bereite ich mich am Besten auf die Mpu vor um diese zu bestehen.

Danke schon mal für die Hilfe im voraus.

[Kempowski]

Allerdings steht mir jetzt das Schlimmste noch bevor.

Stimmt, naemlich Kempowski!

Ansage frisch, wie kommt es, dasz du so versoffen bist?
(nicht persoenlich nehmen, aber bei der Zahl musz man sich das so direkt fragen)

[Kai R.]

Hallo, Wie bereite ich mich am Besten auf die Mpu vor um diese zu bestehen.

Hallo,

beantworte uns doch mal folgende Fragen:
- wie alt bist Du?
- wie ist es zu der TF gekommen?
- wie gehst Du heute mit Alkohol um?
- hast Du schon irgendwelche Schritte eingeleitet (Selbsthilfegruppe, Verkehrspsychologe, Gedanken über Konsum gemacht, etc.)

Wie lang ist Deine Sperrfrist und wann möchtest Du die MPU denn machen?

Viele Grüße

Kai

[anastasia84]

Also zum Detail

ich bin 24, zu meiner Tf kam es als ich am 01.09.2008 nach einer Feier so gegen 02:30 Uhr nur "schnell" paar Straßen weiter zu meinem Freund nach Hause fahren wollte.

Polizei hat mich dann im Endeffekt mit einem Wert von 2,3 Promillie Blutalkohol aus dem Verkehr gezogen wurde.

Meine Strafe hat sich auf 12 Monate Führerscheinentzug und 750 € betragen.

Eigentlich wollte ich schon gleich nach dem Ganzen nie wieder einen Schluck Alkohol trinken, hab es aber danach wieder sein gelassen. Seit ungefähr 4 Wochen trinke ich nichts mehr und ich muss sagen, dass es mir auf diversen Feiern schon relativ schwer fällt. Allerdings ist der Wille mittlereweile in mir so groß dass ich von mir selber sage ich will mich nicht mehr mich grundlos betrinken, weil es die meisten machen und am nächsten Tag aufwachen und es geht mir wahnsinnig schlecht.

Meine Mpu möchte ich eigentlich so schnell wie möglich machen, soweit ich von mir selber aus denke, dass ich sie bestehen kann, da ich eigentlich sehr auf meinen Führerschein angewiesen bin.



Ich glaub ganz ehrlich, dass ich nicht mehr oder weniger versoffen bin als alle anderen in meinem Alter bzw meiner Generation.

Allerdings hat sich halt durch eine gewisse Zeit und auch Regelmäßigkeit am Wochenende oder beim Weggehen eine bestimmte Verträglichkeit aufgebaut.

[Kai R.]

Meine Strafe hat sich auf 12 Monate Führerscheinentzug und 750 € betragen.

wann hast Du denn den Strafbefehl erhalten? Die 12 Monate (falls das die im Strafbefehl genannte Sperrfrist war) beziehen sich auf die Zeit ab dem Datum des Strafbefehls. Vor Ende 2009 wird es also eh nichts mit der MPU.

Es ist okay, dass Du jetzt erst einmal nichts trinkst, um Dein Verhältnis zum Alkohol etwas zu ordnen. Wer mit 2,3%o noch Auto fahren kann, der hat schon ordentlich geübt. Diese Alkoholgewöhnung bleibt Dir jetzt für Dein Leben.

Die MPU bestehen kannst Du mit Abstinenz oder mit Kontrolliertem Trinken. Irgendwann in den nächsten Monaten solltest Du Dich entscheiden, welches die für Dich richtige Strategie ist.

Noch wichtiger ist dem Psychologen die Aufbereitung. Zu seinem Beurteilungsraster gehört regelmässig:
- Der Proband hat sein Fehlverhalten akzeptiert und beschönigt nichts
- Der Proband hat die Ursachen für sein Fehlverhalten analysiert und dabei nicht nur die äusseren Motive (Druck, Fehleinschätzungen) sondern auch die inneren Motive (Dinge wie Akzeptanzsucht, Geltungsbedürfnis, Unsicherheit) analysiert
- Der Proband hat aus dieser Analyse Vermeidungsstrategien entwickelt, wie er zukünftig bei entsprechenden Lagen reagiert und vermeiden kann, sich wieder fehl zu verhalten
- Der Proband hat diese Vermeidungsstrategien eingeübt und über eine gewisse Zeit stabil gelebt

All dieses musst Du erarbeiten und den Gutachter davon überzeugen.

Ich glaub ganz ehrlich, dass ich nicht mehr oder weniger versoffen bin als alle anderen in meinem Alter bzw meiner Generation.

diese Aussage ist so nicht haltbar. Die wenigsten Menschen können mit 2,3%o noch Auto fahren, die liegen unterm Tisch und kotzen. Mißbrauch auf Deinem Niveau betreiben nur wenige. Vielleicht die Leute, mit denen Du Dich so umgibst, aber sind die der richtige Maßstab?

Wie kam es dazu, dass Du soviel getrunken hast, dass eine solche Alkoholgewöhnung entstehen konnte?

Viele Grüße

Kai

[Malermeister]

Bei 2,3‰ kann man nicht mehr nur von einer 

bestimmte Verträglichkeit

sprechen.
Da hat sich eine erhebliche Alkoholtoleranz aufgebaut.

Wo würdest du dich selber in der Alkoholikertypologie nach Jellinek einordnen?

Ist es eigentlich besser sich bei bei einem Wert über 2,0 sich für Alkoholabstinenz zu entscheiden oder für Kontrolliertes Trinken?

Es ist bei einem derart hohen ‰-Wert für die MPU besser und für den/ die Probanden/in leichter durchzuziehen mit Abstinenz

[anastasia84]

Ich würde mich als Beta Trinker einordnen. Obwohl ich aber sagen muss, dass es bei mir auch schon vorgekommen ist, dass ich eine Zeitlang nichts getrunken hab und dann wieder exzessiv also könnte Epsilon auch in Frage kommen.

Ich hab meinen Strafbefehl am 3.10 erhalten und da stand noch 10 Monate Sperrfrist.

Ich denke, dass sich diese Alkohltoleranz 2-3 Monate vor dem Vorfall aufgebaut hat. In der Arbeit war es sehr anstrengend, Privat lief es bei mir nicht so rund und so hat es sich ergeben dass ich mit den "falschen" Leuten 3-5 Mal die Woche sehr exzessiv Feiern war.

Klar ist es im Nachhinein eine völlig bescheuertes Verhalten gewesen, aber den Fehler hab ich gemacht, kann ihn nicht rückgänging machen sondern nur versuchen für mich und mein Leben das Beste daraus mitzunehemen und es zu ändern.

[Malermeister]

ich muss sagen, dass es mir auf diversen Feiern schon relativ schwer fällt.

Das hört sich schon nach Epsilon-Trinker an. Es besteht also bei dir schon ein innerer Trinkdruck.

 Meine Mpu möchte ich eigentlich so schnell wie möglich machen, soweit ich von mir selber aus denke, dass ich sie bestehen kann, da ich eigentlich sehr auf meinen Führerschein angewiesen bin.

Nicht der Führeschein sollte der Grund sein, sondern dein problematischer Umgang mit dem Alk. Immerhin wusstest du ja, das du betrunken bist und bist trotzdem gefahren. Also war dir zu dem Zeitpunkt diese Gefahr egal.

Außerdem kannst du bei einer MPU gleich wieder gehen, wenn du so eine Begründung lieferst.

Ich glaub ganz ehrlich, dass ich nicht mehr oder weniger versoffen bin als alle anderen in meinem Alter bzw meiner Generation.

Das ist eine Frage des eigenen Horizont. Wenn dein persönliches Umfeld das als normal erscheinen lässt, solltest du dich fragen, ob es für dich das richtige Umfeld ist.

[anastasia84]

Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich bei der Mpu so eine Begründung machen würde, aber jeder der seinen Führerschein weg hat möchte die Mpu ja wohl bestehen und so schnell wie möglich Auto fahren und ich verstehe nicht warum mir das jetzt negativ ausgelegt wird.

Ich fühl mich hier grad ein wenig falsch interpretiert und verstanden und mir kommt es so vor als würdet ihr mir eh keine Chance geben, dass ich mich ändere und die Mpu bestehe.

[Malermeister]

aber jeder der seinen Führerschein weg hat möchte die Mpu ja wohl bestehen und so schnell wie möglich Auto fahren und ich verstehe nicht warum mir das jetzt negativ ausgelegt wird.

Weil das wenig mit der Aufarbeitung der Gründe, die zu dem Vorfall geführt haben, zu tun hat.

Ich schrieb ja schon: Obwohl du dir der Gefahr einer betrunkenen Fahrt bewußt warst, war es für dich nicht mehr wichtig. Hätte man dich vorher nüchtern gefragt, wäre deine Beurteilung sicher ziemlich eindeutig gewesen.

Betrunken war das offensichtlich anders. Deshalb reicht es auch nicht, das der Proband zerknirscht ist und beteuert, in Zukunft das ja nicht wieder zu tun - das wusste er ja auch vorher und es hat nicht gereicht.

Du hast als mögliche Gründe für den Mißbrauch ja schon geschrieben

In der Arbeit war es sehr anstrengend, Privat lief es bei mir nicht so rund

Gibt es für solche Krisen keine anderen Strategieen, dem zu begegnen? Das 'sich die Birne wegblasen' kann nicht die Lösung sein.

Wieso hast du so eine Lösung benutzt und nicht andere gesucht?

Ich fühl mich hier grad ein wenig falsch interpretiert und verstanden und mir kommt es so vor als würdet ihr mir eh keine Chance geben, dass ich mich ändere und die Mpu bestehe.

Es liegt nicht in meiner Absicht, dich zu verurteilen oder irgendwelche Fähigkeiten/ Möglichkeiten abzusprechen. Falls ich auf dich den Eindruck mach, entschuldige dies bitte.

Um die MPU erfolgreich zu absolvieren, muss man sich jedoch über einige grundsätzliche Dinge im Klaren sein. Und dabei versuchen wir zu helfen. Wenn dabei auch unangenehme Dinge angesprochen werden, liegt es in der Natur der Sache und ist keinesfalls persönlich oder herabwürdigend gemeint

[Kai R.]

Ich fühl mich hier grad ein wenig falsch interpretiert und verstanden und mir kommt es so vor als würdet ihr mir eh keine Chance geben, dass ich mich ändere und die Mpu bestehe.

da kannst Du gänzlich unbesorgt sein, jeder hat diese Chance. Aber Du musst sie noch nicht heute bestehen und das ist auch gut so.

Nur musst Du, um sie bestehen zu können, etwas tiefer in Dich hineinschauen. Das will der Gutachter nämlich auch. Im Mittelpunkt steht Deine Beziehung zum Alkohol, nicht Dein FS. Der Gutachter will von Dir überzeugt werden, dass Du nicht mehr in gleichem Maße Alkohol konsumieren wirst. Er sieht Deine Promillewerte und schliesst auf Deine Alkoholgewöhnung. Er weiß auch, dass nur ein Bruchteil aller Alkoholfahrten entdeckt wird, auch bei Dir wird es also nicht das erste Mal gewesen sein.

Was ihn nicht interessiert ist Deine Beteuerung, dass Du künftig Alkohol und Fahren trennen kannst. Dass Du es nicht kannst, hast Du bereits bewiesen. Alkohol enthemmt und Deine Alkoholgewöhnung verhindert, dass Dich Dein Körper warnt. Er erwartet daher, dass Du Deinen Konsum veränderst und den Alkohol kontrollierst (oder abstinent lebst). Und Du musst erkennen, warum Du Alkohol mißbraucht hast (innere Motive) um darauf aufbauend Strategien entwickeln, damit es nicht wieder passiert.

Grüße

Kai

[Gast_klaus62_*]

Hallo
anastasia

das hört sich jetzt alles wie chinesisch für dich an, aber es ist zu schaffen.

Da du, bei deinen Promillezahlen, mind. 9 Abstinenznachweise brauchst, solltest du jetzt endlich damit anfangen Blutwerte zu sammeln.

Du hast schon sehr viel Zeit hergeschenkt, schade darum

Was du machen musst um deine MPU zu bestehen, habe ich dir letztes Jahr schon gepostet